Ich höre schon wieder die Querdenker: "Da hat der Spahn ja mal wieder Mist gebaut. Nix kann er!"
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Wobei ja eigentlich die Realität - der eine kann nicht genug produzieren, der andere kommt zu spät, der dritte ist nicht wirksam genug - die Risikostreuung der EU bestätigt. „Pech“ ist halt, dass Biontech die ersten waren UND bislang am besten sind.
Zitat von faxefaxe im Beitrag #3210AstraZeneca hat wohl geringere Wirksamkeit bei älteren Menschen als gedacht (acht Prozent angeblich). Das könnte die deutsche Impfstrategie gehörig durcheinander bringen.
Da kann ich ja heilfroh sein, dass meine Mutter trotz umfangreich in den Weg gelegter Steine (für selbständig lebende Senioren) ihre erste Impfdosis "mit dem guten Zeug von den deutschen Türken" bereits erhalten hat. Irgendwas anderes kam ihr schlicht nicht in die Tüte
Die Gesundheitsämter meldeten dem RKI außerdem 6408 Corona-Neuinfektionen binnen eines Tages.
Einerseits ist das ja prima, daß die Zahlen soweit runtergegangen sind; andererseits: wenn man sich überlegt, welche Maßnahmen nötig waren, um sie überhaupt so weit nach unten zu drücken...
We don't believe in anything we dont stand for nothing. We got no "V" for victory cause we know things are tougher.
(Iggy Pop/James Williamson: "Beyond The Law")
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Zitat von King Bronkowitz im Beitrag #3216Die Gesundheitsämter meldeten dem RKI außerdem 6408 Corona-Neuinfektionen binnen eines Tages.
Einerseits ist das ja prima, daß die Zahlen soweit runtergegangen sind; andererseits: wenn man sich überlegt, welche Maßnahmen nötig waren, um sie überhaupt so weit nach unten zu drücken...
Und jetzt kommen die ersten Schwurbler, die sagen: Ist doch klar, dass die Zahlen runtergehen, es wird ja kaum noch getestet...
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In Bayern gab es ja heute ein Briefing. Markus Söder betonte, dass aktuell keine Zeit für Lockerungen sei. Die bisherige Linie sei bis mindestens Mitte Februar fortzuführen.
Er verwies auf die angestrebte Inzidenzzahl von 50 und auch darauf, dass man im Frühjahr 2020 teils erst ab einer Inzidenz von 10 wieder gelockert hätte. Ziel sei es, die Zahlen so niedrig wie möglich zu bekommen, auch angesichts der aggressiveren Virenmutationen (es gibt wohl 20 Fälle in Bayern, vor allen in Bayreuth). Es würde nicht hilfreich sein, schnell alles wieder für drei Wochen zu öffnen, um dann erneut wochenlang in einen Lockdown zurückzukehren.
Söder betonte zudem, die Impfaktion würde zunehmend zu einem Problem, da sie viel zu langsam erfolge. Er bat zudem darum, Lockerungsdiskussionen zu unterlassen, da dies erst erfolgen sollte, wenn die Entwicklung der Infektionszahlen dies überhaupt rechtfertigen würde. Aktuell sei man zwar auf einem guten Weg, aber mit noch deutlich zu hohen Risken hinsichtlich einer Verschlechterung aufgrund von Lockerungen. Das Kitageld wird Eltern in Bayern für die Zeit der Kita-Schließungen erstattet.
"Good taste is the worst vice ever invented" (Edith Sitwell)
Zitat von akri im Beitrag #3088Kanzlerin Angela Merkel (CDU) und die Ministerpräsidenten der Länder werden ja am heutigen Dienstag über die Corona-Maßnahmen beraten.
Im Vorfeld bzw. gestern haben ForscherInnen und Wissenschaftler der deutschen Politik einen Weg aus der Pandemie vorgeschlagen. Da dieses Konzept womöglich auch Auswirkungen auf noch kommende politische Entscheidungen hat, sei es hier einmal verkürzt erläutert...
Dem Kanzleramt und den Ministerpräsidenten wurde eine Strategie vorgeschlagen, die sich „No Covid“ nennt und Neuinfektionen oder Todesfälle ebenso verhindern soll wie längere Lockdowns.
Ziel ist, eine Inzidenz von Null zu erreichen. Dazu sollen Neuinfektionen rasch gesenkt werden und Maßnahmen ergriffen werden, die Fallzahlen bei einer Inzidenz von 10 zu halten. Der dazu notwendige Lockdown soll nicht mehr an einem Zieldatum enden, sondern mit Erreichen des Inzidenzwertes. Die neue und deutlich ansteckendere Virusvariante B.1.1.7 wird die Bekämpfung der Pandemie extrem erschweren. Daher müssen die Fallzahlen drastisch abgesenkt werden. Auch in den nun kommenden Monaten ist nicht damit zu rechnen, dass schon genügend Menschen geimpft seien. Das Virus wird weiterhin Schaden anrichten und die Forscher plädierten dafür, statt auf eine Schadensminimierung eindeutig auf eine Kontrolle der Pandemie zu setzen.
Vorgeschlagen wird eine Strategie, die der von Neuseeland und Australien ähnelt. Aus diesen Ländern wurde Deutschland auch derweil Hilfe angeboten. Erfolgen sollen dabei konsequente Mobilitätskontrollen, Tests und Quarantäneregelungen. Neue lokale Ausbrüche sollen sofort und sehr rigoros bekämpft werden – auch mittels Ausgangssperren.
In Deutschland soll es grüne Zonen geben, in denen es keine Neuinfektionen mehr gibt und wo auch die Bevölkerung zur Normalität zurückkehren kann. Außerhalb dieser Regionen aber würden strenge Kontakt- und Mobilitätsbeschränkungen und strikte Quarantäneregeln gelten. Dies in Kombination mit einer effizienten Teststrategie und der laufenden Impfkampagne.
Ziel sei es, dass in Deutschland so immer mehr Regionen grün werden. Bei neu auftretenden Fällen sollen sofort und lokal Maßnahmen in Kraft treten. Man hält diese Strategie für realistisch, weil es auch im Frühjahr 2020 gelungen sei, die Inzidenz in Deutschland auf 2,5 abzusenken. In Melbourne sei man so innerhalb von vier Wochen vom Wert 10 auf einen stabilen Null-Wert gekommen.
Ferner schlagen die Wissenschaftler vor, sehr umfassend und flächendeckend auf Homeoffice zu setzen. Betriebe mit einer niedrigen Infektionsgefahr wie hoch automatisierte Fabriken und das produzierende Gewerbe sollen weiter geöffnet bleiben – unter strengeren Hygieneauflagen und mit Einsatz von FFP2-Masken und Tests bei allen Mitarbeitern.
In allen Pflegeeinrichtungen sollte auch unangekündigt kontrolliert werden, ob die Hygienepläne auch umgesetzt werden. Es sollte zweimal pro Woche per PCR oder jeden Tag per Antigentest getestet werden; ebenso alle BesucherInnen und Mitarbeiter.
Die aktuellen Lockdown-Maßnahmen erachten die Wissenschaftler als nicht ausreichend wirksam, um die Pandemie in einer absehbaren Zeit nachhaltig kontrollieren zu können. Es müsse daher auch zu einem gesellschaftlichen Konsens werden, nicht etwa weiter mit dem Virus leben zu wollen, sondern es besiegen zu wollen. Dazu sollte eine deutschlandweite Kommunikations- und Motivationskampagne erfolgen.
Zum Expertengremium gehören 13 Personen, u.a.: Melanie Brinkmann (Virologin), Michael Meyer-Hermann (Physiker vom Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung), Clemens Fuest (Präsident des Ifo-Instituts), Heinz Bude (Soziologe der Universität Kassel), Michael Hallek (Mediziner der Uni Köln), Ilona Kickbusch (Global-Health-Forscherin), Maximilian Mayer (Politikwissenschaftler Universität Bonn). (Quelle: Zeit.de)
Ich denke, man wird mehr darüber sprechen, wenn die Infektionszahlen bundesweit so weit gesunken sind, dass man in einzelnen Regionen auch gezieltere Maßnahmen ergreifen kann. Das wird natürlich zu den üblichen Diskussionen führen, da jedes Bundesland seinen Bürgern sicherlich nicht mehr zumuten möchte als in einem anderen Bundesland... etc.
"Good taste is the worst vice ever invented" (Edith Sitwell)
Ich weiß ja, dass es richtig ist, dass unter einer Zielinzidenz von 50 eigentlich nicht Schluss sein dürfte.
Aber ich kann auch verstehen, wenn der Gegenwind steigt. Da wird seit Wochen gesagt: die Zielinzidenz ist 50. Und jetzt kommen die ersten und sagen: Aber 50 reicht nicht, wir müssen weiter alles dicht halten.
Da kann ich dann den Umut der Bevölkerung verstehen, weil das nicht mehr wie eine Hinhaltetaktik ist, die durch "Verschleppung des Lockdowns" erreicht wird, anstatt einmal vernünftig zuzumachen.
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Zitat von JackOfAllTrades im Beitrag #3218Und jetzt kommen die ersten Schwurbler
Ich habe es wirklich geschafft, die komplett aus meinem Leben auszublenden. Besser ist das.
Da ich - aus Spaß an der Freud - jeden Tag in unserem Landkreis die Inzidenzen für die Kommunen errechne, schaue ich da auch regelmäßig rein, was sonst noch geschrieben wird. Und in den letzten Tagen kam das Argument öfter: Die Inzidenz sinkt doch nur, weil weniger getestet wird. Als Beispiel wird dann unser Testzentrum genannt, bei dem nicht mehr viel los sei. Dass dort NUR PCR-Tests durchgeführt werden und man natürlich mit Antigen-Tests schon einen Großteil abfängt, wird dann nicht betrachtet - oder einfach die Möglichkeit, dass einfach nur weniger Menschen infiziert sind.
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Zitat von JackOfAllTrades im Beitrag #3223 Aber ich kann auch verstehen, wenn der Gegenwind steigt.
Ich bin auch nicht mehr mit allen Maßnahmen einverstanden, weil ich einiges ziemlich widersprüchlich finde. Zum Beispiel zweifle ich ernsthaft am Sinn der Ausgangssperre. Letzten Endes führt die dazu, daß die Stadt zu den Stoßzeiten knallevoll ist.
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