Zitat von faxefaxe im Beitrag #481Warum kannst du denn nicht daheim arbeiten?
Kein Zugriff aufs E-Mail-Postfach von zu Hause aus. Keinen Zugang auf den Server von außen. Und ich muss eben diese Zeitschrift fertigstellen. Wir sitzen hier momentan montags und freitags mit fünf Leuten, die restlichen Tage mit maximal vier Leuten, sehr weit voeinander entfernt. Mir gegenüber sitzt nur montags und freitags eine Kollegin. Ich denke, das Risiko hält sich in Grenzen.
Die letzten Sechs in der Playlist: Honeyglaze - Real Deal || Laura Marling - Patterns In Repeat || Nieve Ella - Watch It Ache and Bleed || Dawn Richard & Spencer Zahn - Quiet In a World Full of Noise || Flip Top Head - Up Like a Weather Balloon || Haley Heyndericks - Seed of a Seed
bis auf zwei Einschränkungen die für den Test optimalen Antworten. Erstens die Risikoperson (die Schwiegermutter, die wir versorgen) und zweitens musste ich ehrlicherweise angeben, dass ich mir immer noch hin und wieder, wenn auch selten, unwillkürlich ins Gesicht fasse.
500 Meter von mir entfernt ist ein Krankenhaus mit einem Corona-Test-Container. Seit gestern sind 5 an Corona erkrankte Menschen in der eigens dafür eingerichteten Station im Krankenhaus.
ich war gestern mal eine Stunde mit meiner Frau spazieren, quer durch die Stadt. Hier verhalten sich alle anscheinend ziemlich vorbildlich. Ein paar Leute saßen im Cafe, aber wirklich 2 Meter voneinander entfernt. Auf den Wegen/in der Fußgängerzone hielten alle vernünftigen Abstand. Junge Leute in Gruppen waren nirgendwo zu sehen.
Dreistelliger Footprint. Das dürfte überwiegend an der Arbeit auf Intensivstation und Onkologie liegen, die mich täglich in Kontakt mit über 50 Risikopersonen bringt. Privat ist gerade kompletter Shutdown.
"Happy Holidays... is what terrorists say. Merry Christmas, from Avery and Jack."
Die Rede von Angela Merkel gestern hat mich schwer beeindruckt. Eindringlicher kann man eigentlich nicht an die Vernunft der Mitmenschen appellieren.
Als niemals die Union-wählender Bürger, als nicht im entferntesten dran denkender sogar, fühle ich mich bei ihr in den besten Händen. Wüsste keinen/keine, die in dieser Situation gegen sie tauschen möchte/würde.
bis auf zwei Einschränkungen die für den Test optimalen Antworten. Erstens die Risikoperson (die Schwiegermutter, die wir versorgen) und zweitens musste ich ehrlicherweise angeben, dass ich mir immer noch hin und wieder, wenn auch selten, unwillkürlich ins Gesicht fasse.
500 Meter von mir entfernt ist ein Krankenhaus mit einem Corona-Test-Container. Seit gestern sind 5 an Corona erkrankte Menschen in der eigens dafür eingerichteten Station im Krankenhaus.
ich war gestern mal eine Stunde mit meiner Frau spazieren, quer durch die Stadt. Hier verhalten sich alle anscheinend ziemlich vorbildlich. Ein paar Leute saßen im Cafe, aber wirklich 2 Meter voneinander entfernt. Auf den Wegen/in der Fußgängerzone hielten alle vernünftigen Abstand. Junge Leute in Gruppen waren nirgendwo zu sehen.
Das ist auch meine Einschätzung, wenn ich auf der Fahrt durch Essen und Mülheim aus dem Autofenster schaue - die Menschenmassen und Coronapartys sind vermutlich medial ähnlich überrepräsentiert wie das Komasaufen vor zehn Jahren. Und auch die Bilder vom Aasee, die hier vor einigen Seiten Leute wörtlich zum Heulen brachten, sehen trotz der darauf erkennbaren unvernünftigen Menschengruppen, für einen der ersten Frühlingstage eher so aus, als wären locker 90% des üblichen Publikums zu Hause geblieben. Damit will ich das Verhalten des Rests nicht gutheißen, aber es wird sich wie so oft auf die sich fehlverhaltende Minderheit geschaut, ohne dass die sehr vernünftige Mehrheit entsprechendes Gewicht bekommt.
"Happy Holidays... is what terrorists say. Merry Christmas, from Avery and Jack."
Der bayerische Ministerpräsident Markus Söder hat den Umgang der Bürger mit Abstandsregeln und freiwilliger sozialer Abgrenzung kritisiert: "Wir können da nicht endlos zuschauen. Wir dürfen kein zweites Heinsberg oder Ischgl zulassen." Er schloss drastischere Maßnahmen für Bayern nicht aus. Wenn sich die Menschen nicht an die Beschränkungen hielten, " bleibt nur eine bayernweite Ausgangssperre".
Auch Ministerpräsident Winfried Kretschmann appellierte an die Bürger, sich an die Einschränkungen zu halten. Er meinte, wenn sich weiterhin Bürger nicht an die Regelungen hielten, werde es wohl zu Ausgangssperren kommen. "Es kann nicht sein, dass jetzt junge Leute zu Corona-Partys rennen", sagte Kretschmann. "Wenn nicht alle ihr Verhalten grundlegend umstellen, dann kommen wir um härtere Maßnahmen und Sanktionen nicht herum."
Der FDP-Bundestagsabgeordnete Andrew Ullmann sprach sich derweil für eine Ausgangssperre aus. Sollte sich die Dynamik nicht verlangsamen, "steuern wir sehenden Auges auf eine Versorgungskatastrophe zu". Es seien nun weiterführende Maßnahmen wie nächtliche Ausgangssperren sinnvoll.
"Good taste is the worst vice ever invented" (Edith Sitwell)
Ich habe mir die Corona-Zahlen für Deutschland soeben nochmals angeschaut. Und gerechnet.
Im März hat es täglich eine Steigerung der Fallzahlen um 18 bis 63 % gegeben. In der letzten Woche waren es jeweils 20 bis 40 % zusätzliche Neuinfizierte pro Tag. Dies entspricht somit einer täglichen Steigerungsrate von 1,2 bis 1,4…
Ende dieser Woche werden wir demnach 20.000-40.000 Infizierte haben. Und hier ist eben schon zu bedenken, dass dies nur die offiziell gemeldeten Erkrankten auf Basis eines Coronatests sind. Legt man die Daten aus China und den USA zugrunde, ergibt sich ja zudem eine recht hohe Dunkelziffer, die durchaus das 5-10fache betragen kann! Weil viele gar nicht merken, dass sie schon infiziert sind und weil viele Menschen mit leichten Symptomen auch gar nicht erst auf Corona getestet werden.
So oder so - Ende nächster Woche würden es bereits 70.000 bis 400.000 offiziell gemeldete Infizierte sein. Am ersten April-Wochenende gäbe es somit bereits 900.000 Infizierte und bis Ostermontag würden mindestens 3 Millionen Menschen infiziert sein. Um den 19. April könnten es somit tatsächlich rund 10 Millionen sein.
Deutschland hat rund 28.000 Intensivbetten. Wenn jeder 5. oder jeder 6. Infizierte behandelt werden muss, entspricht dies rund 140.000 bis 170.000 Infizierten. Spätestens am 3. April würden somit alle Betten in Deutschland belegt sein – aber auch nur dann, wenn die tägliche Steigerung bis dahin eben nur noch 20 % beträgt. Selbst wenn man die Zahl der Betten zuvor noch verdoppeln würde, würde es rechnerisch nur bis zum 7. April reichen. Denn alle vier Tage verdoppelt sich die Zahl der Infizierten.
Es kann also nicht darum gehen, die Bettenzahl weiter zu erhöhen. Irgendwann alle vier Tage die Zahl der Krankenbetten in Deutschland zu erhöhen, ist komplett illusorisch. Weil eben viel zu aufwändig.
Es geht darum, die Zahl der Infektionen selbst zu senken. Dies ist ja mit deutlich weniger Aufwand möglich – eben durch Vermeidung von Kontakten. Da die meisten der Infizierten auch irgendwann ganz ausgeheilt sind und selbst immun geworden sind, muss die Gesamtquote der Neuinfektionen auf maximal 6 % begrenzt werden. Sinkt sie im Idealfall weiter, gesunden bald mehr Menschen als im gleichen Zeitraum neu infiziert werden.
Siehe auch China. Positiv kann man von dort vermelden, dass erstmals seit dem Ausbruch des Coronavirus landesweit keine Neuinfektionen mehr gemeldet worden sind. Es gab zwar 34 neue Fälle, dies waren aber alles Personen, die aus dem Ausland zurück in die Volksrepublik kamen. Und Einreisende werden in China sogleich ausnahmslos überprüft. China gibt auch den Rat, aus seinen Fehlern im Januar zu lernen. So muss das medizinische Personal in Europa viel besser geschützt werden. Zudem sollte man möglichst umfassende Tests auf Corona machen, um Infizierte schneller isolieren und gezielt in die Quarantäne schicken zu können.
Schon die nächsten Tage dürften zeigen, ob bei uns Maßnahmen wie komplette Ausgangssperren erforderlich sind, um unser Gesundheitssystem nicht im April kollabieren zu lassen. Wir reden hier nicht etwa von langwierigen Maßnahmen, sondern zunächst von gesellschaftlichen Aktivitäten in den kommenden 2-3 Wochen! Da es sich um ein exponentielles Wachstum handelt, reduziert jeder aktuell vermiedene Infektionsfall die Zahl der noch kommenden Fälle sogleich um das x-fache. Die Maßnahmen von heute und morgen sind also weitaus wichtiger als die, die erst in zwei Wochen getroffen werden. Erst dann, wenn Quote unter den Faktor 1,05 gesenkt worden ist, kam man sich quasi mit dem Virus „arrangieren“ und das Land über Wochen und Monate hinweg stabilisieren, bis die Gegenmittel vorhanden sind und auch die Immunität durch viele Genesene angestiegen ist.
"Good taste is the worst vice ever invented" (Edith Sitwell)
Eben mit einem Kunden von mir telefoniert. Dessen Frau hat einen Immundefekt. Von ihrem Arzt kam der Anruf, dass sie sich ab jetzt für die nächsten vier Wochen absolut isolieren müssen, denn sie würde bei einem Kontakt mit dem Virus das Ganze ziemlich sicher nicht überleben. Solche Schicksale sind schon hart
Zitat von gnathonemus im Beitrag #490just for the record: es ist noch nicht nachgewiesen, dass corona-infizierte nach der infektion auch komplett immun sind.
Der aktuelle Forschungsstand legt das aber nahe. Eine absolute Sicherheit wird es natürlich erst in ein paar Jahren geben.
"Happy Holidays... is what terrorists say. Merry Christmas, from Avery and Jack."
Der Alpenverein fordert schon auf, auf Bergtouren zu verzichten. Was meint Ihr: Muss ich auch schon das Rennradeln sein lassen? Nur noch MTB fahren? Gar nicht mehr radeln?
ich wüsste so als interessierter laie gerade nichts, was an fahrradfahren so virulent sein könnte.
hier herrscht grund zur freude, denn mein jüngster sohn ist seit heute kein verdachtsfall mehr; laborbefund negativ. anderenfalls wär ich jetzt wohl in quarantäne.