Man hat sich mit dem "Ende der epidemischen Lage" da auch keinen Gefallen getan.
Denn im Kern haben wie ja jetzt eine epidemische Lage nationaler Tragweite.
Der Rest ist reine Parteipolitik...
Die Landesregierungen von Baden-Württemberg und Sachsen halten die beschlossenen Maßnahmen folglich auch für unzureichend. Sie gewährleisten keine ausreichende Handlungsfähigkeit, um schnell auf eine sich zuspitzende Lage reagieren zu können. Beide Länder forderten den Bundesregierung und den Bundestag auf, schnellstmöglich die rechtlichen Voraussetzungen zu schaffen, damit wieder der volle Maßnahmenkatalog des Paragrafen 28a, Absatz 1 des Infektionsschutzgesetzes zur Verfügung stehe. Baden-Württemberg nannte es dringend erforderlich, kurzfristig erneut die epidemische Lage von nationaler Tragweite festzustellen
Hier der Beschluss der Videoschaltkonferenz des Bundeskanzlers mit den Regierungschefinnen und Regierungschefs der Länder (21. Dezember 2021)
Und da in NRW im Mai Wahl ist, denke ich mal, wird Herr Wüst sagen: Feiert! Lasst die Korken knallen! Ich bin euer Party-Ministerpräsident!
Die letzten Sechs in der Playlist: Honeyglaze - Real Deal || Laura Marling - Patterns In Repeat || Nieve Ella - Watch It Ache and Bleed || Dawn Richard & Spencer Zahn - Quiet In a World Full of Noise || Flip Top Head - Up Like a Weather Balloon || Haley Heyndericks - Seed of a Seed
Kanzler Olaf Scholz und Gesundheitsminister Karl Lauterbach sollen über den Vorstoß des RKI verärgert gewesen sein. Grundlage für das Treffen sollten die Einschätzungen des Expertenrats sein, und nicht die des RKI. Lauterbach soll gesagt haben: "Wir brauchen am heutigen Tag nicht noch eine Expertenmeinung." Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) zeigte sich „höchst irritiert“ über die Kommunikation von Bundesregierung und Robert Koch-Institut. Es sei „extrem unglücklich“, wenn es im Stundenrhythmus neue Botschaften gebe. O-Ton Söder: „Wir wundern uns etwas, was der Bund macht“.
Der Expertenrat hat vorgestern Alarm geschlagen. Mit Aussagen, die viel Interpretationsspielraum gelassen haben. Die Politik hat daraufhin ihr Beschlußpapier veröffentlicht. Das RKI hat gesehen, dass das nicht reicht und daraufhin bis ins Detail ausformuliert, was nötig ist. Wundert mich nicht, dass nun so einige Politiker angepisst sind. Es kann nun aber keiner sagen, die Wissenschaft hat nicht gewarnt oder geliefert.
Lauterbach muss schon aufpassen, dass am Ende nicht alle sagen, dass er nur von der Oppositionsbank aus schlau daherreden kann, aber es ihm, ähnlich wie seinem Vorgänger, am Ende an Entschlusskraft fehlt. Ich hoffe, dass die derzeitigen Beschlüsse auch tatsächlich seinen Überzeugungen entsprechen.
☟ smog in berlin. nichts wie hin. weil du mich küsst, bin ich kein tourist.
Zitat von Vermooste_Pfote im Beitrag #6463So richtig bewiesen, wo die Infektionen stattfinden ist es doch immer noch nicht. Zu hohe Dunkelziffer und Guesswork.
Ich stimme zu, dass es kaum brauchbare Daten gibt. Im vergangenen Jahr war es so, dass es viele Infektionsausbrüche in Alten- und Pflegeheimen gab. Vergleichsweise kaum betroffen waren und sind etwa die Gastronomie oder der ÖPNV. Eine große Rolle haben die privaten Haushalte zumindest immer gespielt.
Hier einmal die RKI-Daten zur jeweils 49. KW (2021 bzw. 2020) hinsichtlich der Ausbruchsquellen:
Hi @akri könntest du für diese Grafik eine Quelle verlinken? Vielen Dank!
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Ich halte diese Zahlen für kaum belastbar. Ab einer bestimmten Fallzahl heißt es immer wieder, dass die Fälle nicht mehr rückverfolgbar sind, und trotzdem will man genau einschätzen können, wo es die meisten und wo die wenigsten Übertragungen stattgefunden haben sollen. Dass man sich am Tag X im privaten Haushalt, am Arbeitsplatz oder in der Gastronomie aber nicht im ÖPNV angesteckt haben soll, halte ich in der Masse der Fälle nicht für schlüssig nachvollziehbar, aber vielleicht übersehe ich da auch was.
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Zitat von Lumich im Beitrag #6487Ich halte diese Zahlen für kaum belastbar. Ab einer bestimmten Fallzahl heißt es immer wieder, dass die Fälle nicht mehr rückverfolgbar sind, und trotzdem will man genau einschätzen können, wo es die meisten und wo die wenigsten Übertragungen stattgefunden haben sollen. Dass man sich am Tag X im privaten Haushalt, am Arbeitsplatz oder in der Gastronomie aber nicht im ÖPNV angesteckt haben soll, halte ich in der Masse der Fälle nicht für schlüssig nachvollziehbar, aber vielleicht übersehe ich da auch was.
Es geht dabei nicht um Fallzahlen, sondern um Infektionsausbrüche. Knapp 12.000 Fälle für das bisherige Jahr 2021 wäre auch etwas sehr wenig...
"Good taste is the worst vice ever invented" (Edith Sitwell)
Die Frage bleibt nicht minder, welche Aussagekraft aus diesen Daten tatsächlich hervorgeht. Selbst wenn sich diese Ausbrüche so eindeutig örtlich eingrenzen lassen, bleibt noch ein erheblicher Anteil von Übertragungen, bei denen dies nicht möglich ist. Letzendlich werden diese Erhebungen genutzt, um örtliche Risiken abzuschätzen, und ich glaube, das funktioniert so nicht. Hier in Berlin lässt sich gerade wieder beobachten, wie die InteressenvertreterInnen des Einzelhandels, der Hotelerie oder der Club-Comission alle sagen, dass sie nicht die Pandemietreiber wären, und stützen sich dabei auf eben solche Erhebungen. So gesehen scheint es eigentlich keine Pandemietreiber zu geben, und trotzdem gibt es eine Pandemie.
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Bei den Ausbruchsgeschehen liegen ja immer mehrere Fälle vor. Wenn Personen im Zuge der Nachverfolgung gemeinsame Orte benennen, etwa die Geburtstagsfeier am x-ten bei Y oder der Aufenthalt im Lokal Z, dann stuft ein Gesundheitsamt dies als sog. Ausbruchsgeschehen ein und meldet dies.
Man kann also zumindest argumentieren, dass es in Schulen deutlich häufiger zu solchen Ereignissen kommt als etwa in Clubs oder Arztpraxen. Natürlich ändert dies nichts daran, dass der Großteil der Infektionen nicht wirklich zugeordnet werden kann.
"Good taste is the worst vice ever invented" (Edith Sitwell)
Wenn man wirklich mal agieren will und nicht reagieren wäre die unpopuläre Maßnahme vielleicht richtig. Man kann nicht einerseits sagen, dass man "vor die Welle kommen will", wie Lauterbach das vor ein paar Tagen im Fernsehen gesagt hat, und gleichzeitig dann wieder eine Woche warten. Das Virus wartet nicht.
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Ich wäre ja dankbar für eine cleverere Lösung als einen "harten Lockdown" (den wir im Vergleich zu unseren Nachbarn nie hatten), aber was immer man tut, es sollte frühzeitig passieren, bevor die Fallzahlen völlig ausser Kontrolle geraten. Wären unsere aktuellen Zahlen, die sich größtenteils noch auf die Delta-Variante beziehen dürften, wesentlich niedriger als sie es zur Zeit sind, wäre die Wucht von Omikron, die unweigerlich auf uns zukommt, besser abzufedern.
☟ smog in berlin. nichts wie hin. weil du mich küsst, bin ich kein tourist.
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