Zitat von King Bronkowitz im Beitrag #926Meine Kollegen und ich wurden heute schriftlich über das Verfahren der "Triage" instruiert, falls die Kapazitäten ausgeschöpft sind. Wir müssen da auch eventuell eine Vorauswahl treffen. Ich bilde mir momentan ein, damit klarzukommen, aber es gibt Kolleginnen, die das ziemlich mitnimmt. Nicht schön.
Das soll überhaupt nicht überheblich klingen, aber ich glaube, du kannst deine Kolleginnen beruhigen - bis Altenpfleger*innen in die unangenehme Situation kommen, eine solche Triage vornehmen zu müssen, muss schon eine Menge diesbezüglich erfahrenes Personal ausfallen. Die Notfallambulanzpflege macht das, wenn auch in geringerem Umfang, täglich und ist geübt.
Zitat von JoseLopez im Beitrag #930Berthold, was tragen die Leute bei euch in der ZNA? Wir dürfen hier im Tagesgeschäft keine FFP2- Masken tragen, sondern nur MNS. Erst bei einem Verdachtsfall sollen wir FFP2, bei bestätigten Fällen FFP3 tragen. Als ob es noch die "Risikogebiet" gäbe oder als ob die Frage nach Kontakt zu gesichert infizierten Personen noch sinnvoll wäre.
Ich fühle mich hier echt völlig ungeschützt.
Bei uns ist die Regelung genau so, wobei wir seit zwei Wochen eine zweite Ambulanz, das Corona-Aufnahme-Zentrum, haben, wo jeder mit auch nur minimalem Anfangsverdacht (subfebrile Temperaturen oder Husten reichen schon) auch mit anderen führenden Symptomen versorgt wird. Da wird dann auch standardmäßig in voller PSA (also Kittel, Handschuhe, Haube, Brille, FFP2-Maske) gearbeitet.
"Happy Holidays... is what terrorists say. Merry Christmas, from Avery and Jack."
Zitat von akri im Beitrag #923Um die Zahl dieser Todesopfer wirklich zu senken braucht es eben wirksame Medikamente zur Behandlung und/oder im Idealfall einen Impfstoff. Punkt.
Genauso ist es, und ich sehe es im übrigen ähnlich wie @LFB . Im Laufe der Wochen, und auch wenn die Verdopplungsrate sinkt, wird die Akzeptanz für die Zwangsmaßnahmen sinken, das ist dann der Punkt, wo es zu Lockerungen kommen wird. Und es wird dann zunächst nicht eine Zeit "nach Corona" geben, sondern erst mal eine Zeit "mit Corona". Je eher ein wirksames Medikament verfügbar ist, desto schneller kann es zu stärkeren Lockerungen kommen. Parallel dazu muss durch Massentests herausgefunden werden, wie hoch die Durchseuchungsrate denn nun wirklich ist, hier kann im Moment ja nur geraten werden.
Im Moment kann es aber nur darum gehen, das Schlimmste zu verhindern und die Zahl der Ansteckungen und damit der Todesfälle möglichst niedrig zu halten. Und ich denke, dass die derzeitigen Maßnahmen dazu durchaus geeignet sind. Die Länder, in denen die Regierenden die Gefahr wochenlang kleingeredet und verharmlost haben, obwohl schon die Horrormeldungen aus Italien vorlagen, wird es wohl zu viel schlimmeren Zuständen kommen, darüber wird noch zu reden sein. Sorge bereiten mir da auch Länder, die mit Überbevölkerung in Ballungsräumen und Slumbildung zu kämpfen haben, wobei der LFB zumindest in bezug auf Afrika darauf hingewiesen hat, dass dort die Bevölkerung wesentlich jünger und damit auch widerstandsfähiger ist.
In Österreich werden nach Ostern die bestehenden Maßnahmen gelockert.
Die aktuellen Ausgangsbeschränkungen gelten zunächst noch bis Ende April.
Ab dem 14. April dürfen dort kleine Geschäfte sowie Bau- und Gartenmärkte unter strengen Auflagen wieder öffnen. Ab dem 1. Mai sollen generell Geschäfte, Einkaufszentren und Friseure erneut öffnen dürfen. Frühestens ab Mitte Mai sollen Hotels und auch die Gastronomie folgen. Schulen bleiben noch bis Mitte Mai geschlossen. Bis Ende Juni dürfen weiterhin keine Veranstaltungen stattfinden. Das Tragen eines Mundschutzes außerhalb der Wohnung soll künftig verstärkt bzw. an diversen Orten zur Pflicht werden.
"Good taste is the worst vice ever invented" (Edith Sitwell)
Jau. Jetzt wo alle Maßnahmen laufen, ist die Systemrelevanz nur noch partiell im Job gegeben. Deshalb überlegt der Chef, für die fünf Angestellten (also für sich und seine Frau auch) ab nächste Woche Kurzarbeit einzuführen. Nach Ostern will er mit uns darüber sprechen. Und sofort damit aufhören, wenn wieder Vollbeschäftigung ansteht.
Die letzten Sechs in der Playlist: Honeyglaze - Real Deal || Laura Marling - Patterns In Repeat || Nieve Ella - Watch It Ache and Bleed || Dawn Richard & Spencer Zahn - Quiet In a World Full of Noise || Flip Top Head - Up Like a Weather Balloon || Haley Heyndericks - Seed of a Seed
Das Kind ist jetzt auch in Kurzarbeit. Zum Glück ist es noch in der Lehre und bekommt die Lehrlingsentschädigung ganz normal weiter gezahlt. Auch die Lehrzeit wird sich nicht verlängern.
In Österreich gab es erstmals am 25. Februar Corona-Krankheitsfälle.
Das betreffende Hotel wurde gesperrt, alle Kontaktpersonen wurden getestet. Nach einem weiteren Fall am 27. Februar in einem Spital wurden drei dortige Stationen geschlossen.
Das Gesundheitsministerium gab im Februar bundeseinheitliche Richtlinien heraus. Betroffene mussten eine Hotline anrufen und es kam zu Hausbesuchen und Testungen. Zumeist wurde Heimquarantäne angeordnet und man versuchte, Kontaktpersonen ausfindig zu machen. Noch im Februar wurde in Wien ein Betreuungszentrum für erkrankte Touristen eröffnet. Am 6. März befanden sich etwa 400 Personen in Heimquarantäne.
Ab dem 10. März 2020 wurde Passagierflugzeugen, die aus Norditalien, Südkorea oder dem Iran kamen, die Landung in Österreich verboten.
Ab dem 11. März mussten alle neu einreisenden Personen aus Risikogebieten ein ärztliches Attest erbringen, das bestätigen sollte, dass sie nicht mit dem Virus infiziert waren. An den Grenzübergängen zu Italien wurden Gesundheitschecks eingeführt. Von dieser Maßnahme ausgenommen waren Durchreisende. Einreisende österreichische Staatsbürger benötigten kein Attest, mussten sich aber in 14-tägige Heimquarantäne begeben. Veranstaltungen in geschlossenen Räumen ab 100 Personen und im Freien von mehr als 500 Personen verboten.
Am 13. März 2020 wurden Quarantäne und Ausgangsbeschränkungen verkündet. Mehrere Gemeinden in Tirol wurden komplett unter Quarantäne gestellt.
Am 15. März 2020 wurde ein neues COVID-19 Gesetz beschlossen, das auch Strafen bis zu 30.000 Euro vorsah. Für alle Grundwehrdiener beim Bundesheer und für Zivildiener wurde der Dienst über das eigentliche Dienstende (Ende März) hinaus verlängert. Soldaten und Zivildiener aus den letzten fünf Jahren wurden aufgerufen, sich freiwillig zum Dienst melden.
Ab dem 16. März wurden österreichische Universitäten, Fachhochschulen und Pädagogische Hochschulen geschlossen ( die meisten schlossen schon am 12. 03). Alle Oberstufenklassen wurden ebenso ab dem 16. März und ab dem 18. März auch die die übrigen Schulen geschlossen. Für Kinder von Eltern, die in ihrem Beruf unabkömmlich sind, blieben Schulen und Kindergärten weiter geöffnet. Der öffentlich-rechtliche Rundfunk ORF richtete ab dem 18. März ein Schulfernsehen ein und diverse Unterrichtsmaterialien wurden unter der „Eduthek“ online zur Verfügung gestellt. Es wurden alle Skigebiete geschlossen. Die Regierung bat die Bevölkerung, das soziale Leben für einige Wochen zu reduzieren, um die Ansteckungsgefahr zu verringern. Gemeindevertretungs- und Bürgermeisterwahlen wurden verschoben. Ab dem 16. März mussten alle nicht für die Grundversorgung nötigen Geschäfte schließen. Bars, Restaurants und Kaffeehäuser durften nur noch bis 15:00 Uhr geöffnet haben. Es wurde auch eine allgemeine Ausgangsbeschränkung erlassen. Patienten konnten sich nun Medikamente telefonisch beim Arzt verschreiben lassen können und diese direkt in der Apotheke mittels E-Card abholen.
Ab dem 17. März durften Restaurants oder Bars nicht mehr öffnen.
Am 17. und 18. März wurden insgesamt 279 stark betroffene Gemeinden in Österreich komplett unter Quarantäne gestellt. Die Gemeinden durften nur noch aus beruflichen Gründen oder für Besorgungen, die nur außerhalb des Gemeindegebiets möglich sind, verlassen werden.
Am 20. März wurden Kuranstalten, Rehabilitationsanstalten und Sportplätze gesperrt.
Homeoffice sollte gewährt werden, sofern die berufliche Tätigkeit auch außerhalb der Arbeitsstätte durchgeführt werden kann.
Ab dem 25. März wurde die Coronavirus-Tracking-App "Stopp Corona" veröffentlicht. Damit werden alle Personen, welche sich mit einer infizierten Person zuvor getroffen hatten, informiert.
Am 31. März startete eine Studie, bei der 2000 zufällig ausgewählte Einwohner Österreichs auf SARS-CoV-2 getestet werden, um Rückschlüsse auf die Dunkelziffer zu ermöglichen.
Seit dem 1. April verteilten Supermärkte bei den Eingängen Mund-Nasen-Schutzmasken.
Am 2. April lag eine Studie vor, nach der 0,52 % aller Personen in Schlüsselberufen positiv auf Corona getestet wurden.
Am 4. April waren in Österreich erstmals mehr Personen genesen als zeitgleich neu infiziert wurden.
Am 6. April wurde von einer Bundesregierung bekannt gegeben, dass nach dem Osterwochenende erste Lockerungen der Maßnahmen erfolgen würden.
Ab dem 14. April wird diese Pflicht zum Tragen von Schutzmasken auf Bereiche wie öffentliche Verkehrsmittel und Handels- und Handwerksbetriebe ausgedehnt.
Eines kann man festhalten: die politische Führung in Österreich schreckt vor "ungeliebten Maßnahmen" deutlich weniger zurück. Im Gegensatz zu Deutschland wurden in Österreich z.B. betroffene Gemeinden sogleich gezielt und komplett unter Quarantäne gestellt. Es gibt auch seit dem 25.03. schon eine Tracking-App und eben teilweise eine Maskenpflicht für Aktivitäten in der Öffentlichkeit - in Deutschland diskutiert man bislang noch darüber.
"Good taste is the worst vice ever invented" (Edith Sitwell)
Auch wenn man angesichts geschlossener Geschäfte womöglich eine etwas andere Lage vermutet:
Der Bundesverband E-Commerce und Versandhandel (bevh) teilte mit, dass die Corona-Pandemie auch bei einem Großteil der Online-Händler zu Umsatzeinbrüchen führt. Denn die Krise wirkt sich insgesamt sehr auf die Konsumstimmung aus. Im März 2020 lagen die Umsätze des Online-Handels um fast 20 Prozent unter dem Vorjahresniveau, sagte bevh-Präsident Gero Furchheim.
"Good taste is the worst vice ever invented" (Edith Sitwell)
Was wiederum seltsam erscheint, wenn die Zustelldienste von einem Transportaufkommen ähnlich wie in der Vorweihnachtszeit sprechen. Und Amazon mit der Lieferung von CDs nicht nachkommt.
Ich persönlich vermute eher, dass all diejenigen, die schon immer online etwas bestellt haben, dies auch weiterhin tun. Und zusätzlich gibt es nun auch „Neukunden“, die auch etwas bestellen. Was zunächst für einen Zuwachs spricht. Lieferdienste für online bestellbare Lebensmittel vermelden ja auch ein Umsatzplus.
Denkbar ist aber, dass aufgrund diverser Unsicherheiten hinsichtlich der nahenden Zukunft nicht gleich jeder teuren Schmuck oder kostspielige Freizeitartikel online kauft und man vielleicht Zurückhaltung bei den Ausgaben übt. Man kann ja auch nicht mehr zu Veranstaltungen hin und benötigt für Theater, Hochzeit oder Reise auch weniger Klamotten und Utensilien. Es ist ja auch generell von schlechterer Konsumstimmung die Rede. Und das könnte schon etwas den Umsatz absenken. Hinzu kommen Versandrestriktionen (auch ins Ausland), da viele Geschäfte behördlich geschlossen sind und nicht mehr beliefert werden können.
"Good taste is the worst vice ever invented" (Edith Sitwell)
Der Zustand des britischen Premierministers Boris Johnson hat sich verschlechtert und er ist wegen seiner Covid-19-Erkrankung zur Beatmung auf eine Intensivstation verlegt worden.
"Good taste is the worst vice ever invented" (Edith Sitwell)
Wie liest sich das wohl für diejenigen, mit denen Bojo das Virus durch eifriges Händeschütteln geteilt hat? Der gesamte Krisenstab sitzt (liegt?) in Quarantäne.
☟ smog in berlin. nichts wie hin. weil du mich küsst, bin ich kein tourist.