Zitat von Cohle im Beitrag #5441Ich bitte die Herren faxefaxe und King Bronkowitz zu akzeptieren, dass es auch andere Sichtweisen gibt, und diese dann bitte auch nicht stante pede als antisemitisch abzuwerten. Danke.
Es ist aber nun mal der klassische Stoff antisemitischer Verschwörungstheorien. Das darf man dann auch so benennen.
Danke. Davon abgesehen, daß ich das Wort "antisemitisch" nicht benutzt habe, weil ich glaube, daß es in diesem Forum keine Antisemiten gibt. Aber vor dem Bau der Grenzmauer haben sich ständig Selbstmordattentäter in Bussen und Eisdielen in die Luft gesprengt und viele Israelis getötet. Das wäre für genug Länder schon ein Grund gewesen, dort mal richtig aufzuräumen. Stattdessen hat man halt eine Mauer gebaut, und plötzlich war Ruhe im Karton. Darum glaube ich auch, daß Israels Vorgehen nach den jetzigen Massakern die ultima ratio ist. Klar gibt es immer unschuldige Opfer. Die gab es auch, als man 1944/45 Deutschland eingeäschert hat; und trotzdem würde niemand bei Verstand bezweifeln, daß das selbstverschuldet und unausweichlich war.
We don't believe in anything we dont stand for nothing. We got no "V" for victory cause we know things are tougher.
(Iggy Pop/James Williamson: "Beyond The Law")
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Zitat von Cohle im Beitrag #5441Ich bitte die Herren faxefaxe und King Bronkowitz zu akzeptieren, dass es auch andere Sichtweisen gibt, und diese dann bitte auch nicht stante pede als antisemitisch abzuwerten. Danke.
Es ist aber nun mal der klassische Stoff antisemitischer Verschwörungstheorien. Das darf man dann auch so benennen.
das ist der klassische Stoff für Spaltung in "die Guten und die Bösen", und dafür will ich hier nicht herhalten.
Auch hier merkt man wieder, wie schwer sich manche Leute mit abweichenden Meinungen tun.
Zitat von faxefaxe im Beitrag #5445 Nach einem islamistischen Terroranschlag, bei dem 1000 Juden massakriert wurden, zu unken, dass das bestimmt von den Israelis provoziert/inszeniert/toleriert wurde, um Palästinenser töten zu können, ist nichts anderes. Aber klar, ist ja nur "eine andere Sichtweise", die zufällig seit Jahrhunderten von Gruppen verbreitet wird, die die Juden auslöschen wollen.
Könnte ein Moderator evtl. dafür einen eigenen Thread aufmachen und die Posts dorthin verschieben? Glaube, das wäre ein eigenes Thema wert und wird uns bestimmt noch länger beschäftigen.
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Zitat von King Bronkowitz im Beitrag #5452Bizarr: seit zwei Tagen in den Medien kein Wort mehr über den Ukrainekrieg. Null. Nada.
Zitat von gnathonemus im Beitrag #5453bizarr? im gegenteil: völlig normal in der heutigen aufmerksamkeitskultur.
Wer jenseits von Seite eins guckt, findet auch noch was zum Ukrainekrieg. Dass er nicht auf Seite eins steht, ist angesichts der aktuellen Geschehnisse in Israel vollkommen normal und hat nichts mit „heutiger Aufmerksamkeitskultur“ zu tun. Die Nahostdiskussion spare ich mir, fühle mich hier aber von Marla/Faxe/et al. gut vertreten.
"Happy Holidays... is what terrorists say. Merry Christmas, from Avery and Jack."
Wenn ich bei uns so schaue: Da kommt morgen die Ukraine zum ersten Mal seit dem Wochenende vor. Was aber eben auch daran liegt, dass zusätzlich zum Konflikt in Israel auch noch am Sonntag sowas unwichtiges wie Landtagswahlen in zwei Bundesländern waren und dann eben auch der Platz im Politikteil endlich ist.
Die letzten Sechs in der Playlist: Honeyglaze - Real Deal || Laura Marling - Patterns In Repeat || Nieve Ella - Watch It Ache and Bleed || Dawn Richard & Spencer Zahn - Quiet In a World Full of Noise || Flip Top Head - Up Like a Weather Balloon || Haley Heyndericks - Seed of a Seed
elke schmitter hat auszüge eines textes auf fb geteilt, den eva illouz in der ZEIT veröffentlicht hat:
ZitatAuch der Jom-Kippur-Krieg von 1973 kam überraschend und war ein enormer Schock für die Israelis, aber doch nicht vergleichbar mit der Lähmung dieser Tage. Vor dem Jom-Kippur-Krieg gab es immerhin nachrichtendienstliche Informationen, die von den Zuständigen in der Armee nur nicht richtig gedeutet wurden. Die Armee reagierte schnell und effizient. Im jetzigen Fall ist es so, als ob sich das ganze System der Überwachung, Aufklärung und Sicherheit einfach in Luft aufgelöst hätte. Auch war der Jom-Kippur-Krieg ein zwischenstaatlicher Krieg, der in konventioneller Weise geführt wurde, gegen Feinde, die noch vor den eigenen Grenzen standen. In den vergangenen zwei Tagen jedoch war Israel mit einem Feind konfrontiert, der sich heimlich ins Land geschlichen und die Zivilbevölkerung ermordet hat. Das ist bei weitem das spektakulärste und demütigendste Versagen, das die israelischen Streitkräfte je erlebt haben. Ergänzen wir dies um folgende Umstände: Die Armee brauchte unerträglich lange, um den angegriffenen Orten zu Hilfe zu eilen, weil aufgrund der politischen Macht der Religiösen am Sabbat keine Züge fahren. Und als die Armee schließlich eintraf, eroberte sie zwar unter hohen Verlusten die Kontrolle über einige Dörfer zurück, schaffte dies aber in anderen Fällen bislang noch nicht. Auch ihre ordnungsgemäße Rolle bei der Aufklärung des Schicksals der Ermordeten und der Unterrichtung von Familien (die jetzt durch die stolz von der Hamas geposteten Videos etwas über das Schicksal ihrer Angehörigen erfahren) hat sie nicht eingenommen. All das zusammen erklärt vielleicht das Ausmaß und die Tiefe des Traumas, das die Israelis gerade durchmachen: Ein grundlegendes Sicherheitsgefühl ist zerbrochen und sie fühlen sich völlig alleingelassen von einem Staat, zu dem sie oft (in Form eines langen Wehrdienstes) sehr viel beigetragen haben. Das ist Israels 11. September, das Trauma, auf das es in den nächsten Jahren immer wieder zurückkommen wird und das die politische Kultur des Landes zweifellos ebenso tiefgreifend verändern wird wie die Beziehungen zwischen Israel und den Palästinensern, ja der Region insgesamt. Wir sollten jedoch durch den Anblick dieses Grauens den Hintergrund nicht vergessen, vor dem das Gemetzel stattfand. Manche Tatsachen, so unerträglich tragisch sie auch sein mögen, verlangen nach Fragen und Erklärungen. Der Krieg kommt im Windschatten eines inneren Kriegs, der Israel in den vergangenen Monaten im Streit über einen Justizputsch gespalten hat, mit dem die extreme Rechte die Unabhängigkeit der Judikative abschaffen will. Infolgedessen verweigerten Tausende von Reservisten (Piloten und Geheimdienstmitarbeiter) den Militärdienst unter dem Befehl einer Regierung, deren Ziel es ist, die Demokratie abzuschaffen. Am 24. Juli bat Generalstabschef Herzl Halewi den Ministerpräsidenten Netanjahu um ein Gespräch, um ihm mitzuteilen, wie besorgt er sei, dass die bevorstehende Abstimmung über die Angemessenheitsklausel für die Sicherheit Israels verheerende Folgen habe. (Die Knesset war im Begriff, die Möglichkeit abzuschaffen, dass der Oberste Gerichtshof unangemessene Gesetze oder Entscheidungen der Knesset zurückweist). Trotz der Dringlichkeit und des Ernstes der Lage weigerte sich Netanjahu, den Stabschef zu empfangen. Und Halewi war nicht der einzige. Journalisten, Kommentatorinnen, ehemalige Mossad-Chefs und hohe Militärangehörige haben die Öffentlichkeit in den letzten Monaten unermüdlich auf die große Gefahr aufmerksam gemacht, die der Justizputsch für die israelische Sicherheit darstellt. Doch nichts hätte dem Ministerpräsidenten, der sich seit Jahrzehnten damit brüstet, Israels Sicherheit zu schützen, gleichgültiger gewesen sein können, so sehr war er mit seinem Justizcoup beschäftigt. Die zweite Tatsache ist sogar noch ernüchternder: Im September 2022 waren 22 Armeebataillone in dem schmalen Gebiet des Westjordanlands stationiert. Weitere drei Bataillone wurden aus der südlichen Region – der, in die die Terroristen der Hamas und des Islamischen Dschihad eingedrungen sind – ins Westjordanland verlegt, um Siedler zu beschützen, die das Gesetz brechen und Palästinenser schikanieren. Oder einfach nur, weil die Siedler beten. Anders gesagt: Ganze Bevölkerungsgruppen blieben ohne angemessenen Schutz, weil Militäreinheiten verlegt wurden, um die jüdische Bevölkerung in den Siedlungen zu schützen.
Zitat von Berthold Heisterkamp im Beitrag #5456 Wer jenseits von Seite eins guckt, findet auch noch was zum Ukrainekrieg.
Ich ging jetzt nur von Nachrichtensendern aus, und da war er völlig verschwunden, nachdem sie vorher ihre ganze Sendezeit damit gefüllt hatten. Ja, ich weiß, aber ich will einen möglichst schnellen Überblick und keine tiefgreifenden Analysen, auch wenn so ein Ekelpaket wie Carsten Hädler nur schwer zu ertragen ist.
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Musste mal eben nachschlagen, wer Carsten Hädler ist. Sieht für mich nicht so aus, als ob man auf seine Reportagen angewiesen wäre im deutschsprachigen Raum.
☟ smog in berlin. nichts wie hin. weil du mich küsst, bin ich kein tourist.