In Kreisen mit Migrationshintergrund, wird es ebenso zur Abgrenzung benutzt. Als reines Nazisprech würde ich das nicht bezeichnen. Abgrenzung, von was auch immer, vielleicht?
ich sehe darin schon eine verniedlichte form von "volksdeutsch". gleichwohl würde ich nicht jedem, der diese vokabel benutzt diese absicht unterstellen. es verhält sich ähnlich mit "gutmensch". [edit]
☟ smog in berlin. nichts wie hin. weil du mich küsst, bin ich kein tourist.
Gibt es Belege dafür, dass "Biodeutsch" Nazisprech ist? Sagen die Nazis nicht eher "Arier" oder so? Nicht, dass ich ich das Wort jemals benutzt hätte, aber ich begann schon zu erwägen, es in Zukunft zu tun, weil "Festlandsdeutsche" sich irgendwie nach Abgrenzung zu den Rügeneren anhört und "Eurodeutsche" sich nie wirklich durchgesetzt hat. Und "ohne Mirgrationshintergrund" ist dann doch eher Behörden- als Umgangssprache.
belege dürften naturgemäss schwierig sein. ich tu mich auch schwer mit der nazi-titulierung, aber eine völkische tendenz lässt sich schwer von der hand weisen. einen entsprechend nüchternen text findet man in einem älteren tagesspiegel-artikel.
☟ smog in berlin. nichts wie hin. weil du mich küsst, bin ich kein tourist.
Die Kritik ist aber berechtigt, ich mag es auch nicht, wenn Lügenpresse und Fake News salonfähig werden.
Das scheint mir aber widerrum persönliche Gründe zu haben. Den Begriff Fake News habe ich auch noch nie aus rechter Ecke gehört, der ist mir eher aus Nachrichten- und Satiresendungen geläufig. Bedeutet für mich übersetzt nicht mehr als Falschmeldung.
Zitat von zickzack im Beitrag #2222In Kreisen mit Migrationshintergrund, wird es ebenso zur Abgrenzung benutzt.
Ja, das ist das gleiche Phänomen wie das Wort N*gga, das in US von Afroamerikanern genutzt wird. Schöner konnotiert wird so ein Begriff dadurch nicht.
Zitat von Anorak Twin im Beitrag #2224Gibt es Belege dafür, dass "Biodeutsch" Nazisprech ist? Sagen die Nazis nicht eher "Arier" oder so?
Mich dünkt, dass der Biodeutsche im Sprachgebrauch grade den Arier ablöst.
Wenn das hier ein Kulturkreis ist, bin ich wohl ein Quadrat.
Zitat von Dick Van Dale im Beitrag #2227Den Begriff Fake News habe ich auch noch nie aus rechter Ecke gehört, der ist mir eher aus Nachrichten- und Satiresendungen geläufig. Bedeutet für mich übersetzt nicht mehr als Falschmeldung.
ja, aber nicht einfach nur falschmeldungen, sondern frei erfundene oder bewusst verfälschte meldungen, wie bspw. der "fall lisa".
☟ smog in berlin. nichts wie hin. weil du mich küsst, bin ich kein tourist.
Die wichtige Komponente bei fake news ist, dass sie bewusst gesetzt sind und einer politischen agenda dienen. Einfach nur falschmeldungen ist zu harmlos.
Ja. Und Politiker und Journalisten setzen den Begriff derzeit erschreckend gerne ein, wenn der politische Gegner diskreditiert werden soll oder einem konkurrierenden. Medium aus Versehen eine Falschmeldung unterlaufen ist.
Aber ja, persönliche Gründe, weil mein Berufsstand diskreditiert wird. Trump macht das ja sehr erfolgreich. Alle Fakten, die ihm nicht passen, sind Fake News der Failing medias. Und seine Anhönger sind damit für Fakten nicht mehr erreichbar. Der Begriff hat sich auch bei uns in rechten Kreisen durchgesetzt.
Nicht, dass ich das Wort verteidigen möchte, aber die Einleitung "Deutschsein hat nichts mehr mit Abstammung zu tun" ist in dem Zusammenhang ja Quark. Das ist ja genau der Grund, warum es das Wort überhaupt gibt!
Nicht, dass ich das Wort verteidigen möchte, aber die Einleitung "Deutschsein hat nichts mehr mit Abstammung zu tun" ist in dem Zusammenhang ja Quark. Das ist ja genau der Grund, warum es das Wort überhaupt gibt!
willst du damit sagen, dass leute, die die deutsche staatsbürgerschaft angenommen haben oder ausschließlich von migranten abstammen, aber einen deutschen pass haben, nicht deutsch sind?
Nein, wieso? Aber das sind dann laut dieser neuen Wortschöpfung keine "biodeutschen". In diesem Sinne (nicht meinem, wie ich sicherheitshalber noch mal betone) hat Deutschsein eben doch was mit Abstammung zu tun.
ich persönlich wüsste gerne, welchen begriff ich benutzen soll, wenn ich mit jemandem spreche, für den "biodeutschtum" bzw "deutsche mit vs ohne migrationshintergrund" ein wichtiges unterscheidungsmerkmal ist. auch wenn für mich dieser unterschied nur geringe relevanz hat, ist er in einem solchen fall ja nicht zu ignorieren.
irgendwann hab ich mal in einem solchen gespräch mal was mit "mitteleuropäischer abstammung" gefaselt. so richtig wohl hab ich mich dabei auch nicht gefühlt. ich frag mich allerdings, ob dieses unwohlsein nicht eher grundsätzlich mit den implikationen zu tun hat, die eine solche diskussion aufwirft. da knirscht jedes wort, das den unterschied thematisiert, vor lauter dünnem eis.
kann man denn leuten, für dieses "unterscheidungsmerkmal" wichtig ist, nicht einfach entgegenhalten, dass es ein konstrukt ist? ich z.b. stamme von sudetendeutschen ab (würde mich aber nie und nimmer als solcher bezeichnen). die ahnenforschung, die mein opa betrieben hat, reichte gerade mal bis anfang des 19. jahrhunderts zurück. wer weiß, wer sich sonst so in meinem stammbaum befindet. mein ex-freund hat diverse araber in seinem stammbaum und man sieht es ihm auch an. aber kein mensch würde ihn als jemanden mit migrationshintergrund einordnen, sondern als einen deutschen, der aus frankreich eingewandert ist, der er ist. es ist einfach nicht wichtig und m.m.n. schädlich, irgendwelche blutsbande in die diskussion einfließen zu lassen. das heißt ja nicht, das man kulturelle unterschiede negieren soll, um die es m.e. eher geht. aber geht mir bitte mit dieser blut und boden-scheiße weg.