hab gestern nacht die sendung gesehen. war recht bizarr. die erste drohung seitens bosbach kam schon nach 15 - 20 min. und ging in richtung maischberger, weil seine redebeiträge, nach seinem empfinden, von ihr zu oft abgewürgt wurden. erstaunlich bei jemandem mit der medienpräsenz, insbesondere in talkshows. die debatte war erwartungsgemäss hitzig und polarisierend wie selten. aus sicht von frau ditfurt, war die polizei an allem schuld, aus sicht des polizeivertreters haben die alles richtig gemacht, der jörges vom stern sah vor allem politisches totalversagen, etwas differenzierter argumentierte herr von aken von den linken, der einen der grossen demonstrationen zum g20 organisierte. allerdings betonte auch er die völlig übertriebene eskalationsstratiegie der polizei, während herr bosbach die alleinige schuld an allem bei den vertretern der schwarzen blöcke sah. letzendlich verliess herr bosbach die runde zur ehrenrettung des polizeivertreters, der komischerweise deutlich entspannter schien als herr bosbach. wie gesagt: bizarr.
☟ smog in berlin. nichts wie hin. weil du mich küsst, bin ich kein tourist.
Nach meinem Empfinden ging es grade dem Bosbach in der Sendung mehr um Selbstdarstellung als um die Sache, anders kann ich mir den vorzeitigen Abgang auch nicht erklären. Was nichts daran ändert, dass das Verhalten von der Ditfurth völlig kontraproduktiv war und man sich für diese Fürsprecherin fremdschämen muss. Ansonsten waren alle Diskussionsteilnehmer stark emotionalisiert (warum eigentlich?), vielleicht mit Ausnahme von von Aken, da hätte ich mir insgesamt eine etwas nüchterne Diskussion gewünscht. Die Krönung war für mich aber diese Bundesfamilienministerin, die offenbar der Wahnvorstellung verfallen ist, die SPD sei anno 2017 links.
Wenn das hier ein Kulturkreis ist, bin ich wohl ein Quadrat.
an und für sich ist frau ditfurth eine sehr intelligente frau. leider bewegt sie sich des öfteren am rand der zurechnungsfähigkeit. ich hatte desöfteren den eindruck, dass sie den bruch mit den grünen nie richtig verkraftet hat. in dieser diskussion hat sie leider die gewaltbereitschaft einzelner gruppen heruntergespielt. ihre schilderungen der abläufe während der g20-demos klangen dadurch leider weniger glaubwürdig.
☟ smog in berlin. nichts wie hin. weil du mich küsst, bin ich kein tourist.
ja ich weiss, man konnte auch andere stimmen finden. solche studien sind wie geschaffen zum instrumentalisieren, aber es spiegelt auch zb meinen eindruck der damaligen zeit wieder.
ja ich weiss, man konnte auch andere stimmen finden. solche studien sind wie geschaffen zum instrumentalisieren, aber es spiegelt auch zb meinen eindruck der damaligen zeit wieder.
Die Studie beschränkt sich allerdings auf Tageszeitungen. Da ich mich zum großen Teil über wöchentlich erscheinende Publikationen informiere, ist mein Eindruck etwas differenzierter.
Es ist aber sicherlich richtig, dass sich große Teile der Medienlandschaft auf die Seite der Willkommenskultur gestellt haben. Ich kann daran allerdings nichts Verwerfliches finden, es ist die Pflicht seriöser Journalisten, sachlich richtig zu berichten, nicht unbedingt aber frei von Meinung und Positionierung. Das erwarte ich lediglich von Nachrichtenagenturen. Sehr erstaunt hat mich immerhin die Berichterstattung einer populistischen Zeitung wie der Bild. Das mag einerseits an deren traditioneller Merkel-Treue liegen, ich erkenne darin aber auch so etwas wie Verantwortungsgefühl.
Denn die Schlussfolgerung, "Kritiker der Flüchtlingspolitik hätten sich dann eben andere Ventile gesucht", erachte ich als hirnverbrannten Unsinn, das ist fast schon infam. Das Gegenteil trifft zu, im Umkehrfall hätten die rechten Rädelsführer sich noch bestätigt gefühlt und es hätte noch mehr Gewalt gegen Flüchtlinge und hilfsbereite Einheimische gegeben.
Zitat von Sugate im Beitrag #2678@cobra: der spiegel war also kritischer ? ;)
Der Spiegel ist schon bekannt dafür, Themen aus unterschiedlichen Richtungen zu beleuchten, das war / ist beim Flüchtlingsthema nicht anders. Er hat aber ganz eindeutig Position gegen rassistisch bzw. völkisch begründete Ablehnung und Diffamierung bezogen, was m.E. nicht nur moralisch, sondern auch sachlich richtig ist. Der Spiegel neigt nicht nur da durchaus zum Moralisieren, aber solange der menschliche Anstand Maßstab ist, war die Positionierung in diesem Fall nicht wirklich schwierig.
@Sugate: Guter Link, bestätigt natürlich den fatalen Eindruck, den auch ich 2015 von unseren Medien hatte und deren Gebaren einer Demokratie nicht würdig war. Das Urteil wäre meines Erachtens sogar noch fataler, wenn man Funk und Fernsehen in die Untersuchung einbezogen hätte. Hier kannst du dir aber ruhigen Gewissens eine Diskussion darüber schenken, da bist in spätestens einer halben Seite du der Verschwörungstheoriker in der Meinungsblase.😉
http://www.last.fm/de/user/DerWaechter ehemaliger Influencer * Downtown * Radebrecht * "Die einzige Bevölkerungsgruppe, die man risikolos beleidigen kann, sind die Dummen. Da fühlt sich nie einer angegriffen." (Ronja von Rönne) “The sex and drugs have gone and now it’s just the rock ‘n’ roll” (Shaun Ryder)
Zitat von LFB im Beitrag #2680@Sugate: Guter Link, bestätigt natürlich den fatalen Eindruck, den auch ich 2015 von unseren Medien hatte und deren Gebaren einer Demokratie nicht würdig war. Das Urteil wäre meines Erachtens sogar noch fataler, wenn man Funk und Fernsehen in die Untersuchung einbezogen hätte. Hier kannst du dir aber ruhigen Gewissens eine Diskussion darüber schenken, da bist in spätestens einer halben Seite du der Verschwörungstheoriker in der Meinungsblase.😉
Undemokratisch ist es, wenn die Mehrheit der Medien nicht die eigene Position vertritt, ja?
http://www.last.fm/de/user/DerWaechter ehemaliger Influencer * Downtown * Radebrecht * "Die einzige Bevölkerungsgruppe, die man risikolos beleidigen kann, sind die Dummen. Da fühlt sich nie einer angegriffen." (Ronja von Rönne) “The sex and drugs have gone and now it’s just the rock ‘n’ roll” (Shaun Ryder)
Zitat von LFB im Beitrag #2680@Sugate: Guter Link, bestätigt natürlich den fatalen Eindruck, den auch ich 2015 von unseren Medien hatte und deren Gebaren einer Demokratie nicht würdig war. Das Urteil wäre meines Erachtens sogar noch fataler, wenn man Funk und Fernsehen in die Untersuchung einbezogen hätte. Hier kannst du dir aber ruhigen Gewissens eine Diskussion darüber schenken, da bist in spätestens einer halben Seite du der Verschwörungstheoriker in der Meinungsblase.😉
Das Gebaren einer Demokratie nicht würdig? Geht's noch etwas dramatischer? Und Sugate kann gerne die Probe aufs Exempel machen und testen, wie lange es braucht, sie als Verschwörungstheoretikerin abzustempeln.
"Die Medien" hatten in der Zeit der Flüchtlingswelle immer 2 Aufgaben: einmal die Nachrichten ungeschminkt zu drucken, zeigen, formulieren. Und als Plattform der Meinung/Kommentare ihrer Mitarbeiter (oder Außensthende) zu dienen. Das sind für mich zwei grundlegend verschiedene Aspekte, die gerne miteineander verknüpft werden.
Wenn ich mir die Reaktion vieler rechten oder rechtspopulistischer Politiker oder selbsternannte Herdenführer in diesem Zeitraum vergegenwärtige, halte ich es für nicht überraschend daß die Meinung der Redaktionsmitarbeiter entsprechend ausfiel. Eine wirklich sachliche Auseinandersetzung mit dem Flüchtlingskonflikt war nur sehr schwer möglich, bei dem populistischen und alarmistische Geschrei von der Seite der selbsternannten Mahner der Apokalypse.
Im Nachhinein hat sich die Situation bisher entspannt (u.a. auch wegen der damalige richtigen Entscheidung v. Merkel) und ich frag mich im Nachhinein, wo denn nun das Armageddon des von Flüchtlingen überannten Deutschland geblieben ist.