Zitat von faxefaxe im Beitrag #3259Flüchtlinge werden bei uns so schlecht integriert, dass bei muslimischen Flüchtlingen ein Nährboden für Islamismus entsteht, selbst wenn diese mit Religion vorher nicht viel am Hut hatten. Aber die Folgerung daraus kann für mich nicht Aufnahmestopp und Abschiebung sein, sondern bessere Integration. Die brauchen mehr Chancen - auf einen sinnvollen Job und auf soziale Kontakte. Für die Einzelfälle ist der Rechtsstaat zuständig.
Also die Integration soll alles Mögliche richten? Das halte ich für sehr naiv.
Wundert mich auch, was Faxe da schreibt. Werden Gläubige anderer Religionen bei der Integration denn überall in Europa gegenüber Muslimen bevorzugt? Denn die gelingt allen anderen Einwanderergruppen ja überwiegend problemlos. Muss sich ja um eine gewaltige Verschwörung handeln, die da aufgedeckt wird.
Aber eine bequeme Weltsicht ist es natürlich, denn dann ist ja an nie der (aus meiner Sicht naive) Befürworter offener Grenzen schuld, wenn die Integration von vielen Muslimen misslingt, sondern eher der Skeptiker, der vor den offenkundigen Risiken warnt.
Jetzt könnte ich davon anfangen, welche Probleme das Konzept der „Integration“ in sich birgt, bzw. wie sinnvoll es ist, davon zu sprechen. Der Einfachheit halber gehe ich mal lieber darauf ein, dass weder die Einwanderung aus muslimischen Ländern grundsätzlich oder mehrheitlich problematisch, noch Einwanderung aus nicht-muslimischen Ländern weniger problematisch verläuft. Unproblematisches wird selten thematisiert. Nach Maueröffnung beispielsweise wurde laut darüber diskutiert, ob Ostdeutsche überhaupt integrierbar sind. In Großbritannien hat die Zuwanderung aus Polen dazu beigetragen, dass viele für den Brexit gestimmt haben (was nicht heißen soll, dass dies eine folgerichtige Entscheidung gewesen sein soll). Thilo Sarrazin hatte in seinem Bestseller muslimische Einwanderer (das sind die Bösen) den vietnamesischen gegenübergestellt (das sind natürlich die Guten). Interessanterweise führten letztere die am häufigsten vertretene Einwanderergruppe in der brandenburgischen Kriminalitätsstatistik an.
☟ smog in berlin. nichts wie hin. weil du mich küsst, bin ich kein tourist.
Ich bin kein Befürworter offener Grenzen, man muss ja nicht immer alles in einen Topf werfen.
Aber die Muslime, die zu uns nach Deutschland gekommen sind, sind mit Sicherheit anfälliger für die Verführung durch den Islamismus, wenn sie keine Perspektiven haben und diskriminiert werden.
Für naiv halte ich die Einstellung des Misters, dass es nämlich ohne Integrationsbereitschaft durch pure Ablehnung geht. Dann sind die Menschen nämlich immer noch hier.
Zitat von CobraBora im Beitrag #3271Man sollte auch nicht ganz außer Acht lassen, dass Teile Afrikas seit Jahrzehnten von der "Lord's Resistance Army" terrorisiert werden, eine Art "christlicher" Boko Haram. Mit dem vollen Programm an Mord, Folter, Vertreibung, Kindesentführung. Bei Bedarf lässt sich halt jede Religion in diese Richtung missbrauchen, und die Leute in dieser Region werden auch keine hohe Meinung von Christen haben.
Beim Islam ist der "Missbrauch" aber schon im Leben seines kriegerischen Propheten, in seinem globalen Machtanspruch, in der Scharia und unzähligen kriegerischen Suren festgelegt. Ich empfehle diesbezüglich allen Relativierern wirklich einmal, den Koran vollständig zu lesen. Habe ich in meinem Leben schon zweimal getan und brauche keine linken Verschwörungstheorien um das Scheitern der islamischen Welt, ihre ständigen Kriege, die Unterdrückung von Frauen und Minderheiten, ihre geistige und soziale Armut, den globalen islamistischen Terror sowie die entstehenden Parallelgesellschaften im Westen zu verstehen.
Zitat von CobraBora im Beitrag #3271Man sollte auch nicht ganz außer Acht lassen, dass Teile Afrikas seit Jahrzehnten von der "Lord's Resistance Army" terrorisiert werden, eine Art "christlicher" Boko Haram. Mit dem vollen Programm an Mord, Folter, Vertreibung, Kindesentführung. Bei Bedarf lässt sich halt jede Religion in diese Richtung missbrauchen, und die Leute in dieser Region werden auch keine hohe Meinung von Christen haben.
Beim Islam ist der "Missbrauch" aber schon im Leben seines kriegerischen Propheten, in seinem globalen Machtanspruch, in der Scharia und unzähligen kriegerischen Suren festgelegt. Ich empfehle diesbezüglich allen Relativierern wirklich einmal, den Koran vollständig zu lesen. Habe ich in meinem Leben schon zweimal getan und brauche keine linken Verschwörungstheorien um das Scheitern der islamischen Welt, ihre ständigen Kriege, die Unterdrückung von Frauen und Minderheiten, ihre geistige und soziale Armut, den globalen islamistischen Terror sowie die entstehenden Parallelgesellschaften im Westen zu verstehen.
Ein kluger Kopf hat kürzlich mal gesagt, in Deutschland gibt es inzwischen mehr Islamexperten als Muslime. Thilo Sarrazin hat auch den Koran gelesen und ist jetzt ein solcher Experte, dass er gleich ein Buch darüber geschrieben hat. Ich habe die Bibel gelesen und wundere mich, dass ich das Christentum und den Vatikan trotzdem nicht kapiere.
Zitat von Lumich im Beitrag #3278Ich bin leider nicht bibelfest genug, um die Kriege und Schlachten und Genozide in der Bibel aufzuzählen…
Um das gehts mir ja gar nicht. Und nur wenn ich sehr sehr gehässig wäre, würde ich schreiben, dass in der Bibel nichts vom Kinderficken steht.
Nur zeigt die Erfahrung in diesem unserem Lande, dass es eine freie Gesellschaft nur durch Abkehr von der Religion oder durch den Rückzug der Religion ins Private geben kann. Auch in konservativen christlichen Kreisen ist ja z.B. die Unterdrückung der Frau gelebte Realität. Gewalt und Kriege sind in der Geschichte natürlich auch häufig mit dem Christentum verbunden. Und in den USA sind ja radikale Christen bis heute eine nicht zu vernachlässigende Kraft, und sie halten es durchaus für gerechtfertigt, auf Ärzte, die Abtreibungen durchführen, Mordanschläge zu verüben oder entsprechende Kliniken anzuzünden.
Die übergroße Mehrheit der Muslime in Deutschland übt ihre Religion eben auch rein im Privaten aus. Das führt dazu, dass die meisten Menschen gar nicht wissen, wie viele Muslime es in ihrem Bekannten- und Kollegenkreis gibt, einfach weil es gar nicht auffällt. Oder höchstens dann, wenn einer kein Schweinernes essen mag (das mit dem Alkohol nehmen die meisten etwas lockerer).
Zitat von faxefaxe im Beitrag #3275Für naiv halte ich die Einstellung des Misters, dass es nämlich ohne Integrationsbereitschaft durch pure Ablehnung geht.
Gerade Olaf Schubert auf 3Sat im TV. Und er hat sehr schon den kausalen Zusammenhang zwischen dem Alkoholverbot für den muslimischen Mann und der Verschleierung der Frau erklärt.
Bedenkt man wie viele AfD-Wähler es in Deutschland gibt, betrachtet man die Entwicklung in Europa und weltweit was den Rückzug liberaler Gesellschaftsmodelle betrifft- so ist die Gefahr für die Demokratie weitaus größer von ganz anderer Seite der Desintegration in Deutschland als von den (sicherlich hoch gefährlichen) Salafisten- wenngleich sich beide Seiten wunderbar befruchten.
Zitat von LFB im Beitrag #3273Wundert mich auch, was Faxe da schreibt. Werden Gläubige anderer Religionen bei der Integration denn überall in Europa gegenüber Muslimen bevorzugt? Denn die gelingt allen anderen Einwanderergruppen ja überwiegend problemlos. Muss sich ja um eine gewaltige Verschwörung handeln, die da aufgedeckt wird.
Ohne das grundlegend widerlegen zu wollen, möchte ich kurz aus meinem Soziologie-Studium berichten. Wir haben uns da mal in einem Seminar zu Migrationssoziologie mit Integration im Bildungsbereich beschäftigt. Türkische Einwanderer waren dort auf dem vorletzten Platz. Nur Italiener waren noch schlechter integriert (schlechtere Sprachkompetenz, schlechtere Abschlüsse, schlechtere Unterstützung durch Eltern etc.).
Ich würde jetzt übrigens nicht pauschal sagen, dass sich bspw. christliche Afrikaner mit Sicherheit viel, viel besser integrieren als muslimische Afrikaner. Da hätte ich keinen Anhaltspunkt für. Ich kann mir aber schon sehr gut vorstellen, dass eine konservative Auslegung des Islams nicht gerade bei der Integration in Deutschland oder anderswo in Europa hilft. Was Faxe denke ich meint: Integration ist ein Prozess, bei dem beide Seiten mitarbeiten müssen. Wenn ein Flüchtling hochmotiviert ist, ihm aber über Jahre hinweg alle Integrationstüren vor der Nase zugeknallt werden, hört er dem radikalen Imam eher zu.
Umgekehrt natürlich genau so: wenn die aufnehmende Gesellschaft bereit ist, zu integrieren, aber der zu Integrierende nicht mitmacht, bringt es genauso wenig. Einer muss die Tür aufmachen, der andere die Türschwelle aus eigenem Antrieb überschreiten.
Heavy Rotation → ◉ Fleetwood Mac - Tango in the Night ◉ Bonobo - Black Sands ◉ The Decemberists - As It Ever Was, So It Will Be Again ◉ Interpol - Our Love to Admire ◉ Skeewiff - Something Like That?
Zitat von Marla Singer im Beitrag #3285Umgekehrt natürlich genau so: wenn die aufnehmende Gesellschaft bereit ist, zu integrieren, aber der zu Integrierende nicht mitmacht, bringt es genauso wenig. Einer muss die Tür aufmachen, der andere die Türschwelle aus eigenem Antrieb überschreiten.
Es war dies eine der Überlegungen, die meinem Post zugrunde lag. Natürlich braucht es Integration.
Zitat von LFB im Beitrag #3273 Werden Gläubige anderer Religionen bei der Integration denn überall in Europa gegenüber Muslimen bevorzugt? Denn die gelingt allen anderen Einwanderergruppen ja überwiegend problemlos.
Da bin ich aber jetzt eher auch skeptisch, ob bei allen anderen das eher problemlos funktioniert.
Vor einiger Zeit sah ich übrigens mal eine Reportage, in der junge Türken (in Deutschland bzw. der Türkei lebend) über ihre Sicht der Dinge sprachen. Alle waren der Meinung, dass die Türken in Deutschland überwiegend noch in alten Gewohnheiten verharren und ihr eigenes Ding machen - sprich gelebte Türkei mit allem was dazu gehört in einem anderen Land. Die wollen nicht integriert werden.
Im Wohngebiet meiner ex-Schule gibt es viele Russen und Tschetschenen. Auch die machen ihr ganz eigenes Ding, sprechen zu Hause ihre Muttersprache und nur die Kinder sprechen in der Schule im Unterricht Deutsch. Ich betone im Unterricht. In den Pausen auch nicht.