Zitat von Lumich im Beitrag #5132

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Ja, natürlich.

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Ich habe zumindest die Hoffnung, dass wir vor der 24stündigen Liveübertragung der Beerdigung parallel auf 57 Sendern verschont bleiben werden. Religion ist nicht mehr so wichtig wie Monarchie. Aber wenn ich bei einer Straßenumfrage von einem TV-Team angesprochen werde, kann ich immerhin eine Ratzi-Anekdote beisteuern: Auf UK-Urlaub vor ein paar Jahr(zehnt)en (2006?) ging ich in ein Pub, es lief im Fernsehen die Snooker-WM, was mich nicht so wahnsinnig interessierte, weshalb ich einen Platz ohne Sicht auf den Bildschirm wählte. Irgendwann hörte ich von einem anderen Gast "He's german, isn't he?", was mich wunderte: Ein deutscher Snooker-Weltmeister? Beim Rausgehen stellte sich dann raus, dass das TV-Programm gewechselt hatte zu den Nachrichten, mit der Hauptnachricht des Resultats der Papstwahl.

Das meine ich mit "feigen Lösungen". Statt das von dir korrekt beschriebene Klientel in die Schranken zu weisen (sowie natürlich auch alle anderen, die sich daneben benehmen), will man die harmlose 10-minütige jährliche Böllerei für Hinz und Kunz verbieten. Es wird an Symptomen herumgedoktert, statt an Ursachen, das gilt auch für die steigende Zahl von antisemitischen und homophoben Angriffen, an denen auch 100.000 fürstlich entlohnte Antisemitismus-Beauftragte nichts ändern werden.

ich gehe bei euch beiden mit. ich persönlich würde ein komplettverbot begrüßen, weil ich nur begrenzt an "eigenverantwortung" glaube und die nachteile der sprengkörper für mich offensichtlich sind - auf allen ebenen. aber ich bin ja auch für ein tempolimit. auf der anderen seite, mal so als mindestanforderung: ja, LFB. hier bei uns gibt es mindestens zwei hotspots, wo jeder weiss, dass es sylvester randale gibt. hier hätte ich mir sowohl ein lokales verbot gewünscht (andere kommunen schaffen das auch), andererseits aber auch eine polizeipräsenz, die jeden versuch der schädigung direkt mit gewahrsam und drei schlägen in den nacken bestraft, stattdessen: nichts. alles wie immer, und jedes jahr mehr.

Hier in Berlin kann man sehen, dass lokale Verbote Quatsch sind. Das einzige, was wirklich einen Unterschied gemacht hat war, als der Verkauf wegen der Pandemie verboten war. Ich bin wirklich kein Freund von Verboten und halte im Allgemeinen von Eigenverantwortung sehr viel. Hier kann ich aber nicht sehen, welche gewichtigen Gründe es für für private Pyrotechnik geben soll, die die vielfältigen Schäden, die dadurch verursacht werden überwiegen sollen.

Meine einzige Befürchtung, gerade hier in Berlin, ist die Nähe zur polnischen Grenze, wo hochgefährliche Sprengkörper das ganze Jahr verfügbar sind. Ich befürchte, dass ein Verbot bewirken würde, dass zumindest einzelne, die bisher verhältnismäßig sichere Knaller in Deutschland gekauft haben, dann umsteigen werden auf diese völlig unregulierten Sprengkörper.

Und was den ach so braven Kleinbürger mit seinen Knallern angeht: Auch die kommen für den Dreck, den sie in den Straßen und in der Luft verursachen nicht auf, ganz zu schweigen von dem psychischen Stress ihrer empfindsamen Mitmenschen, sowie der Tiere, die darunter zu leiden haben.

Die Katzen der Liebsten haben extrem gelitten. Eine war gar nicht auffindbar, wir vermuten, er hatte sich im Keller versteckt. Der andere lag flach auf dem Boden und zitterte den ganzen Abend, weil einige Männer ja immer zu früh kommen müssen. Ist ja auch schwer, 21 mit 0 zu verwechseln.

Ich bleibe dabei: Ich werde nie Geld für den Quatsch ausgeben.

Die Tiere im Tierheim haben auch extrem gelitten. Manche Hunde wollten nicht mehr zum Gassi raus. Auch bei weit entferntem eher leisen Geknalle zucken einige zusammen und wurden nervös und ängstlich.

Nur 10 Min Böllerei? Haha! Hier wurde vom 29.12. bis gestern Abend immer wieder geböllert. Eine strikte Einhaltung der Zeiten würde den Stress zumindest in Grenzen halten.

"zehn minuten" ist der lustigste witz, der in den vergangenen 40 jahren zu diesem thema gemacht wurde.

Es wäre ja auch kein Problem, die Art der Feuerwerkskörper, die im freien Verkauf zu haben sind, massiv einzuschränken. Wer unbedingt ein bisschen Spaß mit Pyrotechnik haben will, kann das auch mit weitgehend ungefährlichen Heuler, Fontänen oder Wunderkerzen, Raketen könnten von offiziellen Stellen gekauft und gezündet werden, Böller grundsätzlich verboten. Es muss ja kein Komplettverbot sein.

Im Übrigen ist es ja nicht so, als gäbe es nicht längst Möglichkeiten zur Ahndung von fahrlässigem oder gewalttätigem Umgang mit Feuerwerkskörpern, wenn die Polizei der Täter habhaft würde. Das Problem ist doch die Umsetzbarkeit in diesen extrem aufgeputschten Nächten, in denen überall und permanent lautstarkes Chaos herrscht. Laut danach zu rufen irgendwen in irgendwelche Schranken zu weisen führt aus meiner Sicht nirgends hin. Da hilft nur, den Kram
vom Markt zu nehmen.

Im Übrigen gilt natürlich hier, was überall gilt: Vorsicht bei Verallgemeinerungen und Vorsicht bei schnellen Schlüssen, welche Eigenschaften eigentlich dazu führen, dass sich Menschen verhalten, wie sie sich verhalten. Ja, Täter ehrlich benennen ist wichtig (wenn man‘s denn wirklich weiß), bedeutungsvolles Raunen und Forderungen nach Polizeigewalt sind aber keine sinnvollen Lösungsbeiträge.

Wer ist denn am Silvesterabend um Mitternacht noch nüchtern? Und all diese Nichtnüchternen hantieren dann mit Explosivmaterial. Die einen sind nun unvorsichtig, die anderen aggressiv. Logisch eigentlich. Aber man darf den armen armen Menschen ja ihre Silvesterfreude nicht nehmen.

Ich finde, man sollte Feuerwerk nur bei Tempo 220 auf der Autobahn erlauben. Das Auto benötigt einen Fuck-Greta-Aufkleber.

Zitat von sunday im Beitrag #5145

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Wer ist denn am Silvesterabend um Mitternacht noch nüchtern?

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