Es wird dir auf den Sack gehen. Ich tippe auf drei Kapitel, dann hast du die Schnauze voll ;-)
(Angeber-Nachtrag: Ich hab "Ulysses" zweimal gelesen. War gerade beim ersten Mal harte Arbeit, aber es hat sich gelohnt. Zumal ich das Glück hatte, es im Zuge einer Uni-Übung zu machen; wir haben uns also jede Woche austauschen können. Das war cool. Liest man den Roman parallel zur Odyssee, geht's eigentlich auch.)
You all want the whole world to be changed so you will be different.
ich finde auch, dass es sich lohnt, hier zumindest sekundärliteratur nebenbei zur hand zu haben. es ist schon ein geniales buch - aber eben auch arbeit.
Zitat von Mory im Beitrag #2281Es wird dir auf den Sack gehen. Ich tippe auf drei Kapitel, dann hast du die Schnauze voll ;-)
Du könntest dich vertippen, habe auf einen Rutsch 60 Seiten gelesen. Es ist übrigens von Vorteil, vorher das "Porträt des Künstlers als junger Mann" gelesen zu haben, da der Hauptprotagonist am Anfang von Ulysses auftaucht und man deswegen nicht ganz so ahnungslos ist, was gewisse Anspielungen angeht. Erinnert mich an Arno Schmidt (beziehungsweise umgekehrt), der sich nicht ohne Grund als Joyce - Übersetzer versucht hat.
We don't believe in anything we dont stand for nothing. We got no "V" for victory cause we know things are tougher.
(Iggy Pop/James Williamson: "Beyond The Law")
---------------------------------------------------------------- From the river to shut the fuck up.
Die Klimakatastrophe ist unausweichlich und nur noch eine Frage des Wanns, nicht des Obs. Heiße trockene Sommer wechseln sich mit regenreichen Wintermonaten ab. Extremwetter nehmen zu, es ist klar: Die Flut kommt. Caro und ihr deutlich jüngerer Halbbruder Pauly wachsen in diesen Zeiten auf. Ihre Eltern sind Klimawissenschaftler und häufig abwesend, weshalb Caro die Mutterrolle für Pauly übernimmt und versucht, für ihn einen möglichst normalen Familienalltag aufrecht zu erhalten. Als die große Katastrophe unmittelbar bevorsteht, fliehen Caro und Pauly auf's Land, um im höher gelegenen High House (ein Ferienhaus der Familie) den Wassermassen zu entgehen. Dort treffen sie überraschend auf Sally und Grandy, die in dieser Gegend verwurzelt sind und deren Vorgeschichte auch angemessen erzählt wird.
Hier wird vor dem Hintergrund einer großen Katastrophe die Geschichte von vier Menschen erzählt, die sich als Zweckgemeinschaft zusammenfinden und lernen müssen, wie sie miteinander leben. Es wird aber auch erzählt, wer sie vor dem Zusammenleben waren. Welche Erfahrungen und Verletzungen sie mit sich tragen und wie sie diese in ihrem Denken und Handeln bemerkbar machen. Die eigentliche Klimakatastrophe ist zwar allgegenwärtig und schwebt unheildrohend über dem ganzen Buchverlauf, doch nimmt sie erzähltechnisch einen verhältnismäßig kleinen Raum ein. Das Augenmerk liegt auf dem Mikrokosmos High House, den Bewohnern und ihrem Innenleben.
Ich muss gestehen, dass ich in dieses Buch regelrecht verliebt bin. Es ist so wunderschön geschrieben, dass ich ganz viele Passagen mehrfach hintereinander gelesen habe, einfach weil ich den Klang der Wörter nochmal in meinem Kopf wirken lassen wollte. Es ist keine reißerische und actionreiche Geschichte, sondern eine unspektakuläre, indirekte, fast schon poetisch anmutende. Nun liegt Schönheit ja im Auge der Betrachtenden und was mich in diesem Fall wirklich nachhaltig berührt hat, findet der/die Nächste schnarchlangweilig. Aber ich kann allen nur ans Herz legen, diesem Buch mal eine Chance zu geben. Bei mir wird es jedenfalls nicht bei dem einen Lesedurchgang bleiben.
I'm a septic tank half full kind of guy / got a twinkle in my eye / that I've been told is just astigmatism / I've got a s-skip in my step like / the undead half risen
Oha! Mit dem Dank vielleicht besser mal bis nach dem Lesen warten.
I'm a septic tank half full kind of guy / got a twinkle in my eye / that I've been told is just astigmatism / I've got a s-skip in my step like / the undead half risen
was ist daran so schlimm? mE gibt es gute gründe für einen verlag/verleih, einen deutschen titel für ein übersetztes werk zu wählen. ob der dann gelungen ist, ist eine gesonderte frage. in diesem fall ist er ziemlich nah am originalen "untertitel", der ja vorne auf dem umschlag steht.
Ich halte das für Kunstfälschung. Ich komme ja auch nicht auf die Idee, "Sgt. Pepper's Lonely Hearts Club Band" umzubenennen, weil ich den Titel scheiße finde.
Den Vergleich finde ich schräg. Ein Beatles-Album höre ich ja auch nicht mit übersetzten Texten (auch wenn es gerade bei den Beatles ein paar süße Exemplare davon gibt). Auch hierzu hatte Harry Rowohlt etwas zu sagen:
ZitatDie DVA hat ein Buch gemacht, das ich übersetzt habe. Und die wollten auf den Titel setzen: »Jeff Fisher: How to get rich. Deutsch von Harry Rowohlt.« Da hab ich gesagt, was soll das jetzt schon wieder? Jeder Mensch sagt sich doch: Warum fängt er nicht mit dem Titel schon mal an?
"Happy Holidays... is what terrorists say. Merry Christmas, from Avery and Jack."
Die letzten Sechs in der Playlist: Honeyglaze - Real Deal || Laura Marling - Patterns In Repeat || Nieve Ella - Watch It Ache and Bleed || Dawn Richard & Spencer Zahn - Quiet In a World Full of Noise || Flip Top Head - Up Like a Weather Balloon || Haley Heyndericks - Seed of a Seed