Die junge Jade Daniels hasst Proofrock, Idaho. Und sie ist überzeugt, dass Proofrock, Idaho sie ebenfalls hasst. Der einzige Trost sind die Slasher-Filme, die sie so liebt und über die sie alles, aber auch wirklich alles weiß. Eines Tages begegnet ihr in der Schule die schier perfekte Letha Mondragon und Jade ist überzeugt: Letha ist ein Final Girl, die letzte Überlebende eines klassischen Slasherfilms, diejenige, die den Slasher selbst besiegen wird! Jamie Lee Curtis in Halloween, Adrienne King in Freitag der 13., Heather Langenkamp in A Nightmare on Elm Street. Und wenn das Final Girl gekommen ist, dann wird doch auch endlich der Slasher kommen, oder etwa nicht? Jade freut sich schon auf dessen Rache an der beschissenen Stadt. Bis die Einschläge immer näher kommen und wirklich Morde passieren, immer mehr Morde. Wer auch immer dahinter stecken mag, Jade ist entschlossen, Letha mittels ihrer geliebten Filme zum idealen Final Girl auszubilden, damit sie den Film, der Proofrock wird, gebührend zu Ende bringen kann.
Ein unterhaltsamer und erstaunlich tiefsinniger Roman um eine verlorene junge Frau, Mythen und Legenden und gaaaanz viele Slasherfilme. Die gesamte Historie der Slasherfilme wird hier zitiert und jedem Fan wird das sehr viel Freude bereiten. Ich hatte viel Spaß.
You all want the whole world to be changed so you will be different.
Eigentlich hatte ich "1984" nur meiner Frau rausgelegt, die nach einer Empfehlung gefragt hatte, ihr kurzes Zögern dann aber genutzt, mich an einem Abend nochmal durchzufaxen. Die schnörkellose Brachialität der Handlung, der Schrecken einer konsequent zu Ende gedachten Machtpolitik, die ganze Beklemmung, die man als Leser durchlebt, das alles funktioniert auch beim wiederholten Lesen noch viel zu gut. Dann die Motivation genutzt und direkt auch mal "Farm der Tiere" zur Hand genommen. In der Tat die perfekte Ergänzung zu "1984", auch hier haben mich vor allem die Geradlinigkeit der Handlung und die Klarheit der Sprache beeindruckt, die den Schrecken der Parabel erst voll zur Geltung bringen. Habe anschließend noch einige von Orwells Kurzgeschichten und -erzählungen gelesen, die meisten zwischen 1939 und 1945 entstanden. Vieles lesenswert, im Vergleich zu den beiden Hauptwerken oftmals ungewohnt humorvoll (ganz wunderbar seine Erinnerung an seine Zeit als Buchverkäufer, bei der das detailiiert beschriebene Klientel auch genausogut im Jahr 2024 durch die Ladentür kommen könnte) und man begegnet bereits vielen Einschätzungen und literarischen Ideen, die er dann in "1984" und "Farm der Tiere" einfließen ließ.
Ich habe "Animal Farm" damals im Englisch-Unterricht gelesen, "1984" aber tatsächlich noch nie.
Die letzten Sechs in der Playlist: Honeyglaze - Real Deal || Laura Marling - Patterns In Repeat || Nieve Ella - Watch It Ache and Bleed || Dawn Richard & Spencer Zahn - Quiet In a World Full of Noise || Flip Top Head - Up Like a Weather Balloon || Haley Heyndericks - Seed of a Seed
Wir hatten damals in Deutsch lediglich "Brave New World" von Aldous Huxley gelesen (oder war es sogar im Englisch-Unterricht?). Fand ich spannend, glaube aber nicht, dass das an "1984" herankommt.
animal farm wie auch 1984 standen beide im bücherregal meiner eltern, und haben mich auf unterschiedliche weise gleichermaßen so fasziniert und angezogen, dass ich sie - in obiger reihenfolge - irgendwann gelesen habe, obwohl ich nach gängigen maßstäben eigentlich viel zu jung war (ich glaube, 12 beim ersteren, 13 oder 14 beim zweiten). ich war nichtsdestotrotz absolut beeindruckt, und hab sie seither mehrfach erneut gelesen; "animal farm" war ein paar jahre später das sujet eines musicals, das unsere schule unter großer resonanz aufführte, "1984" war neben "brave new world" und "lord of the flies" hauptstoff im englisch-LK, und am ende sogar abi-thema (dann auch meine beste einzelnote). nachdem mich anfänglich vor allem der stoff an sich und die story gefesselt hatten, hat sich mein augenmerk in späteren jahren mehr auf die literarische qualität der bücher gerichtet, und ich gebe allen vorrednern recht. die wucht der dystopischen vision lässt in der allgemeinen wahrnehmung oft in den hintergrund treten, wie großartig orwell schreiben konnte.
Zitat von LFB im Beitrag #2209Wir hatten damals in Deutsch lediglich "Brave New World" von Aldous Huxley gelesen (oder war es sogar im Englisch-Unterricht?). Fand ich spannend, glaube aber nicht, dass das an "1984" herankommt.
ging mir schon damals ähnlich; als die klasse meiner tochter es im abschlussjahrgang szenisch aufführte, nahm ich es mir noch mal vor, und es blieb bei dem urteil. beileibe kein schlechtes buch, bewahre! aber literarisch stinkt huxley gegen orwell dann doch ein bisschen ab.
Eigentlich sollte ich in diesen Thread nicht reinschauen, er bringt mich auf Leseideen und davon habe ich eigentlich eh schon mehr als genügend. Aber ich glaube, Orwell wäre echt mal an der Reihe. '1984' haben wir irgendwann mal in der Schule im Englischunterricht durchgenommen. Was dann so aussah, dass wir das Buch über ein halbes Jahr hinweg gemeinsam im Unterricht gelesen und besprochen haben. Hängen geblieben ist dabei nichts, wen wundert's?
I'm a septic tank half full kind of guy / got a twinkle in my eye / that I've been told is just astigmatism / I've got a s-skip in my step like / the undead half risen
wir haben sowohl 1984 als auch brave new world und animal farm in englisch gelesen. wir haben überhaupt 2 jahren einfach nur literatur in englisch gemacht. das war schon sehr guter unterricht rückblickend. seither hatte ich aber alle drei nicht mehr in der hand, glaube ich.
„1984“ hab ich nicht in der Schule, dafür aber danach mehrfach gelesen. Ein inhaltlich wie literarisch tolles Buch. „Brave New World“ war Schullektüre in meinem Englisch-Grundkurs, ich fand es damals toll, und obwohl es literarisch mE noch mit Ersterem mithalten kann und der biologistische Klassenaspekt nicht so ganz treffend ist, sagt es mit der eher selbstgewählten Unmündigkeit via Vergnügungssucht mehr über unsere aktuelle Gesellschaft als „1984“. „Animal Farm“ wäre mein Kandidat für das Demütigungsspiel - obwohl es im Regal steht, hab ich es noch nie gelesen. Mag auch am fürchterlichen Cover meiner Ausgabe liegen. Ich möchte das Triumvirat gerne noch um Margaret Atwoods „The Handmaid’s Tale“ ergänzen, das erschreckend gut den Trumpismus vorweggenommen hat.
"Happy Holidays... is what terrorists say. Merry Christmas, from Avery and Jack."
Die letzte Nacht von Karin Slaughter Ich liebe die drastischen, unangenehm realistischen Thriller von Slaughter und besonders GBI-Ermittler Will Trent hat es mir angetan. Ein Glück, dass es Slaughter offenbar ebenso geht und sie uns schon elf (!) Romane mit ihm beschert hat. Die letzte Nacht von 2023 ist der bisher letzte Teil der "Atlanta"-Reihe, in der Will zusammen mit seiner Partnerin Faith und der aus den ersten Slaughter-Romanen bekannten Rechtsmedizinerin Sara Linton ermittelt. Und wieder wird es richtig fies: In der Notaufnahme kämpft Sara um das Leben einer jungen Frau, die ihr mit fast letztem Atem erzählt, dass sie vergewaltigt wurde und ihr das Versprechen abnimmt, den Täter aufzuhalten. Das folgende Gerichtsverfahren reißt alte Wunden auf, ist es doch Tommy, der Sohn von Saras ehemaligen Kommilitonen Mac und Britt, der angeklagt wird. Die beiden wissen von Saras Trauma, nachdem sie vor 15 Jahren brutal vergewaltigt und fast getötet wurde. Plötzlich behauptet Britt, dass die beiden Taten nur scheinbar nichts miteinander zu tun haben, also setzen Will und seine Partnerin Faith alle Hebel in Bewegung, um Ermittlungen aufzunehmen. Was die drei entdecken, ist entsetzlicher als alles, was sie sich vorgestellt haben.
Ein wirklich spannender Thriller mit vielen unerwarteten Wendungen. Mir persönlich war Sara ein bisschen arg weinerlich, was aber natürlich an ihrer wechselvollen, oftmals absolut unerfreulichen Geschichte liegt - wie das nun mal so ist, wenn du seit Jahrzehnten von einer Thrillerautorin gequält wirst. Die Hauptfiguren sind wie üblich mit großer Sympathie gezeichnet, der Fall sinnvoll aufgebaut und gut erzählt. Thriller-Freunde und -Freundinnen sollten Slaughter lesen!
You all want the whole world to be changed so you will be different.
Zitat von Berthold Heisterkamp im Beitrag #2215„Animal Farm“ wäre mein Kandidat für das Demütigungsspiel - obwohl es im Regal steht, hab ich es noch nie gelesen. Mag auch am fürchterlichen Cover meiner Ausgabe liegen.
Sollte ich nochmal lesen, ist über dreißig Jahre her. Kannte als erstes den unfaßbar düsteren Zeichentrickfilm, hätte den auch nie auf den Stalinismus bezogen. War aber als Kind schwerstens davon beeindruckt.
We don't believe in anything we dont stand for nothing. We got no "V" for victory cause we know things are tougher.
(Iggy Pop/James Williamson: "Beyond The Law")
---------------------------------------------------------------- From the river to shut the fuck up.
Zitat von Berthold Heisterkamp im Beitrag #2215 Ich möchte das Triumvirat gerne noch um Margaret Atwoods The Handmaids Tale ergänzen, das erschreckend gut den Trumpismus vorweggenommen hat.
Hab ich bisher nicht gelesen, aber die Serie schon mehrfach durchgesuchtet, auch wenn die dann nach Staffel 2, glaub ich, keine literarische Grundlage mehr hat.
Was man der Serie leider auch deutlich anmerkte, finde ich, auch wenn immer wieder gute Ideen dabei waren. Den beklemmenden Horror der ersten Staffel hat sie nicht wieder erreicht.
Zitat von Olsen im Beitrag #2218Was ist denn das Demütigungsspiel?
Das kam bei irgendeinem Forumstreffen (Münster 2015?) auf: Reihum nennen alle einen Film/ein Buch/eine Platte, den/das/die sie noch nie gesehen/gelesen/gehört haben. Die anderen in der Runde heben die Hand, wenn sie den Film gesehen/das Buch gelesen/die Platte gehört haben, und pro erhobener Hand gibt es einen Punkt. Die höchste Punktzahl gewinnt, was dazu einlädt, möglichst eklatante Bildungslücken zu offenbaren. Im Anschluss an die Punktevergabe gibt es hinreichend Gelegenheit zur Diskussion.
"Happy Holidays... is what terrorists say. Merry Christmas, from Avery and Jack."