Zitat von Lumich im Beitrag #6926dass er allerdings mit keinem Wort darauf eingeht, was der „Drachenlord“ konkret getan hat
Der "Drachenlord" ist ein ziemlicher Schwachkopf, der Fremdscham erzeugt; allerdings ist er wohl auch intelligenzgemindert und war auf der Förderschule. Alles das gibt trotzdem niemandem das Recht, jemanden dermaßen zu terrorisieren.
Da werde weder ich, noch sonst jemand hier widersprechen. Nur wenn Lobo in seinem langen Text nicht einmal darauf eingeht, was der „Drachenlord“ (Klarname scheint kein Geheimnis zu sein, ich hätte ihn an Lobo‘s Stelle trotzdem nicht nochmal selbst verbreitet, aber vielleicht bin ich da kleinlich.) gemacht hat, dann sieht es für mich so aus, als fürchte er, man könne das Urteil am Ende doch anders bewerten als er. Mir ist klar, dass es sich hier um eine Kolumne handelt, die seine Meinung widerspiegeln soll und nichts mehr, aber wenn mich jemand unbedingt überzeugen will, werde ich schnell misstrauisch. Ich wäre an seiner Stelle mehr auf die Argumente eingegangen, die zu dem Urteil geführt haben, und sei es auch nur um darzulegen, in welcher Weise diese Argumente nicht stichhaltig sind.
☟ smog in berlin. nichts wie hin. weil du mich küsst, bin ich kein tourist.
Lobos zentraler Punkt ist die Täter-Opfer-Umkehr, die er hier ausgemacht hat. Da ist es konsequent, sich nicht explizit mit dem zu befassen, was der Drachenlord am Ende getan hat und wofür er verurteilt wird, finde ich. Das ist zur Beleuchtung der Frage, was diesen Menschen in die Verzweiflung getrieben hat, nicht relevant, und würde nur wieder den Fokus weglenken von den Ursachen. Für ein juristisches Urteil oder eine gerichtsjournalistische Langform wäre das sicher zu lückenhaft, für eine Kolumne finde ich es angemessen und dem Ziel dienlich.
"Happy Holidays... is what terrorists say. Merry Christmas, from Avery and Jack."
Wie ich schon sagte, mögen die Absichten von Sascha Lobo in dieser Kolumne ehrenwert sein, aber was er da tut, unterscheidet sich in der Machart nicht von BILD-Zeitung. Dort geht es ebenfalls um die Emotion, um ein Gerechtigkeitsgefühl, bzw. -bedürfnis. Fakten, die stören könnten, werden einfach weggelassen oder erst gar nicht recherchiert. Man kann ihm in diesem Fall recht geben, jedoch finde ich seine eindeutige Zuordnung von Täter und Opfer problematisch und im journalistischen Sinne nicht redlich.
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Er schreibt ja eine Kolumne, da darf er das schon und es ist journalistisch korrekt. Es hätte bei einem so langen Elaborat aber auch nicht geschadet, mit einem Satz zu erklären, woraus die gefährliche Körperverletzung bestanden hat.
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Mir ist schon klar, dass das Kolumnen-Format das grundsätzlich erlaubt. Man darf sich aber auch fragen, wie tauglich dieses Kolumnen-Format für einen Kriminalfall ist, und da ist es wieder eine Frage der Redlichkeit: Meinung, selbst wenn sie grundsätzlich vertretbar ist, ist kein Ersatz für Fakten. Sorry for being a dick about it.
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Interview mit einem Medienethiker, der sagt, wo der Drachenlord wohnt und ein paar Fragen weiter dann sagt, dass Medien nicht mehr berichten sollten, wo der Drachenlord wohnt. Aha. https://www.nordbayern.de/region/neustad...T2Gmj-AA0M2aEJw
Aber interessant:
ZitatWürden Sie sagen, dass es ein Abhängigkeitsverhältnis zwischen dem Drachenlord und seinen Haterinnen und Hatern gibt?
Gürtler: Ja, definitiv. Ohne die Gemeinde an Leuten, die Spaß daran haben, sich über seine Videos lustig zu machen, wären sie durch die große Konkurrenz untergegangen. So kann Rainer Winkler damit seinen Lebensunterhalt bestreiten, ansonsten hat er nach eigenen Angaben kein Einkommen. Der Hass generiert Aufmerksamkeit und diese generiert wiederum Einkommen und Geschenke seiner Fans. Gleichzeitig haben die Haterinnen und Hater einen enormen Dopaminausstoß - ähnlich wie bei Likes auf ein Foto - wenn der Drache auf ihre Aktionen eingeht.
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Zitat von Lumich im Beitrag #6936Mir ist schon klar, dass das Kolumnen-Format das grundsätzlich erlaubt. Man darf sich aber auch fragen, wie tauglich dieses Kolumnen-Format für einen Kriminalfall ist, und da ist es wieder eine Frage der Redlichkeit: Meinung, selbst wenn sie grundsätzlich vertretbar ist, ist kein Ersatz für Fakten. Sorry for being a dick about it.
Direkt im zweiten Absatz ist ein Link zum Artikel über das Gerichtsurteil.
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Zitat von JackOfAllTrades im Beitrag #6937Gürtler: Ja, definitiv. Ohne die Gemeinde an Leuten, die Spaß daran haben, sich über seine Videos lustig zu machen, wären sie durch die große Konkurrenz untergegangen.
Für mich der pure Zynismus.
We don't believe in anything we dont stand for nothing. We got no "V" for victory cause we know things are tougher.
(Iggy Pop/James Williamson: "Beyond The Law")
---------------------------------------------------------------- From the river to shut the fuck up.
Du lässt das Wichtigste aber aus: Er hat sonst kein Einkommen. Je mehr ihn sehen, desto mehr Geld verdient er.
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Zitat von Lumich im Beitrag #6936Mir ist schon klar, dass das Kolumnen-Format das grundsätzlich erlaubt. Man darf sich aber auch fragen, wie tauglich dieses Kolumnen-Format für einen Kriminalfall ist, und da ist es wieder eine Frage der Redlichkeit: Meinung, selbst wenn sie grundsätzlich vertretbar ist, ist kein Ersatz für Fakten. Sorry for being a dick about it.
Direkt im zweiten Absatz ist ein Link zum Artikel über das Gerichtsurteil.
Ich habe die verlinkten Artikel gelesen. Sehr in die Tiefe gehen diese aber auch der nicht. Welche Schäden sind durch die Schläge mit der Taschenlampe konkret entstanden, welche durch die Steinwürfe? Welche Worte sind in Richtung der BeamtInnen gefallen? Ein Blick in die Urteilsbegründung wäre sehr hilfreich gewesen. Dort werden be- und entlastende Aspekte gegenübergestellt. Das heißt nicht, dass man nicht zu einem anderen Ergebnis kommen kann. Dass Unkenntnis über moderne soziale Medien und deren Dynamiken eine Rolle gespielt hat, das Urteil demnach zu einseitig ausgefallen ist, halte ich durchaus für möglich. Diese Einordnung fehlt mir aber.
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Ein Anwalt hier aus der Stadt, gleichzeitig auch Blogger, hat sich ebenfalls dem Drachenlord gewidmet und versucht zumindest ein wenig die juristische Einordnung, kommt aber oft auch etwas hemdsärmelig daher. https://diekolumnisten.de/2021/10/30/all...V3KwOnfswjcAOVk
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Zitat von JackOfAllTrades im Beitrag #6941Du lässt das Wichtigste aber aus: Er hat sonst kein Einkommen. Je mehr ihn sehen, desto mehr Geld verdient er.
Ich glaube aber, daß er sich das anders vorgestellt hatte.
We don't believe in anything we dont stand for nothing. We got no "V" for victory cause we know things are tougher.
(Iggy Pop/James Williamson: "Beyond The Law")
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Wie vermutlich 90 Prozent der YouTuber auch, die meinen, weil sie nix können und andere an ihrem langweiligen Leben teilhaben lassen, Millionäre zu werden.
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