Van Dammes letzter Hong Kong Film und gleichzeitig sein vorletzter großer Kinofilm. Gute Buddy Action mit einem überraschend unnervenden Rob Schneider. Hanebüchener Plot zwar - in gefälschte Jeans für den amerikanischen Markt werden von der russischen Mafia Mikrobomben eingenäht - dafür aber lupenreine, relativ brutale Action und überragende Kameraarbeit. Daneben bleibt auch immer etwas Zeit für heitere Momente. Unvergessen etwa, wie Van Damme im roten Cabrio durch Hong Kong braust und dabei lauthals Cantopop Songs singt. Interessanterweise war dies auch das letzte Mal, dass Van Damme den lausbübischen Sunnyboy mimte. Ob dies damit zusammenhing, dass seine beiden nächsten Filme, "The Legionnaire" (ungerechtfertigt) und "Universal Soldier: The Return" (völlig zu Recht) an der Kasse baden gingen, seine große Zeit jäh beendeten. Man weiß es nicht.
Kon-Tiki Da habe ich mehr erwartet. Ist schon ganz nett anzusehen, aber ich hätte mir mehr Konzentration auf die Charaktere gewünscht. Ich meine, hier geht es um sechs Leute, die vier Monate auf einem Floß verbringen und am Ende haben einige immer noch keine echten Eigenschaften. Tja. Außerdem ist der Film nicht daran interessiert, uns mal mit ein paar technischen Informationen zu versorgen: Wo nehmen die Trinkwasser für diese lange Zeit her? Wie ernähren sie sich? Das wird maximal am Rand gestreift. Und dann noch ein, zwei übertriebene Szenen mit angriffslustigen Haien und dem schnellsten Morser westlich von Santa Fe. 6/10
Before Midnight Fängt noch ganz fröhlich an, zwischendurch zeigen sich erste Risse, die Hotelzimmerszene ist dann nur noch deprimierend und hart anzuschauen. Aber: es fühlt sich alles echt und wahrhaftig an. Jeder, der mal in einer langen Beziehung war, kennt diese Dynamiken, die sich zwischen den beiden entwickeln. Ich hätte nicht gedacht, dass ich Julie Delpy mal hassen würde. Wir haben uns alle damals in “Before Sunrise” in sie verliebt, aber hier ist sie so unerträglich französisch, es ist entweder sensationell gespielt – oder echt. Letztes Jahr um diese Zeit hätte ich noch gesagt, Linklater zerstört meine Vorstellungen von romantischer Liebe, dieses Jahr weiß ich es besser. Schluss war inkonsequent. 8/10
Die Blu-ray wartete schon eine Weile darauf gesehen zu werden und heute war es endlich soweit.
Der böse Bube sagt jetzt - eh alles vorhersehbar: kind of Disneyland inkl. Streichelzoo für Urzeitlebe(fabel)wesen. Eins davon wird böse, macht Ärger und muss erledigt werden, was am Ende natürlich passiert. Fin.
Der gute Junge sagt: Popcorn war lecker und Filmzugabe okay.
Das Mädchen sagt: Ich will das nicht sehen.
Ich sage: Man muss sich darauf einlassen. Zurücklehnen und unterhalten lassen. Mir hat der Film gut gefallen. Ein paar neue und viele alte Ideen halten das Jurassic-Thema (noch) hoch und ich denke (hoffe) es wird einen fünften Teil geben. 8/10
Technisch gesehen konnte ich leider nur das Bild in voller Pracht erleben. Meine nicht mehr ganz neue Musik-Anlage braucht aber demnächst ein Update (Weihnachten, Weihnachten steht vor der Tür...), da sie nicht richtig mit dem Blu-ray-player zusammenarbeitet. Der Ton vom neuen Fernseher war aber ersatzweise mehr als nur gut.
Eine inoffizielle Fortsetzung mit Franco Nero als Django, im selben Jahr gedreht, aber erst nach dessen Erfolg uraufgeführt.
Wikipedia:
Sheriff Django und sein Bruder Jim suchen in Mexiko nach Cisco Delgado, der ihren Vater getötet hat. Sie kommen in ein von Elend und Gesetzlosigkeit geprägtes Land, das vor den Untaten der Mittelsmänner von Delgado zittert. Aufbegehren scheitert an der Untauglichkeit der Mittel und der Anzahl der Mutigen. Als Django und Jim schließlich von Delgado auf sein Anwesen eingeladen werden, fordert ihn Django auf, sich einem Gericht zu stellen. Delgado behauptet daraufhin, der Vater Jims zu sein, und gibt ein Fest zu Ehren der Brüder. Danach lässt er Django zur Staatsgrenze begleiten. Mehrere Arbeiter und ein Anwalt, der gegen Delgado vorgehen möchte, befreien Django und wenden sich gegen den Despoten.
Ansonsten kann der Film nix. Weitgehend talentfreie und uncharismatische Darsteller (abgesehen von Franco Nero), eine hanebüchene Handlung mit haarsträubenden Wendungen und dazu komplett unrealistischen Schußwechseln. Den kann man sich- im Gegensatz zum ersten Teil von Sergio Corbucci- getrost schenken.
3/10
Robocop (1987)
Endlich mal in der Originalversion, die in Deutschland jahrelang durch Schnitte entstellt wurde. Ziemlich brutales Actiongewitter (inklusive satirischer Seitenhiebe mittels einer Fake- Nachrichtensendung) mit sogar für die heutige Zeit ganz ansprechenden Special Effects, aber dafür bürgt der Name Paul Verhoeven ja weitgehend. Fühlte mich ziemlich gut unterhalten, der Film ist aber eher nichts für Zartbesaitete.
8/10
Blood In, Blood Out (1993)
Wikipedia:
Erzählt wird die Geschichte der jungen Chicano Miklo Velka (Damian Chapa), Cruz Candelaria (Jesse Borrego) sowie Paco Aguilar (Benjamin Bratt) im Zeitraum von 1972 bis 1984. Als Mitglieder der Vatos Locos, einer Gang in East L.A., kämpfen sie in ihrem Barrio um das tägliche Überleben. Zu einer Wende der Ereignisse kommt es, als nach einem Bandenkrieg Miklo in San Quentin inhaftiert und Paco von der Armee eingezogen wird.
Sehr beeindruckender, in den Knastszenen (die zum Teil mit Beteiligung realer Inhaftierter in San Quentin gedreht wurden) auch sehr harter, epischer Film, der trotz fast drei Stunden Länge nie langweilig wird und teilweise auch sehr spannend ist. In Nebenrollen finden sich Danny Trejo (na klar), Billy Bob Thornton und Ving Rhames. Ist auf jeden Fall zu empfehlen und bekommt man auf DVD mittlerweile nachgeworfen. Unbedingt das Original schauen, die deutsche Version davon ist wegen dem ganzen Chicanoslang recht unzureichend (und teilweise falsch übersetzt).
9/10
We don't believe in anything we dont stand for nothing. We got no "V" for victory cause we know things are tougher.
(Iggy Pop/James Williamson: "Beyond The Law")
---------------------------------------------------------------- From the river to shut the fuck up.
"Blood In Blood Out" wird hier so abgefeiert? Ich habe den zugegeben nur ein einziges Mal auf einer langen Busfahrt nach Spanien vor 6 Jahren gesehen, damals fand ich den aber überhaupt nicht so gut, wie hier beschrieben. Für mein Gefühl sehr überzogene Schauspielerei mit manchmal vor Pathos triefenden Dialogen. Kürzlich erst wieder eine Zusammenfassung mit Zitaten daraus gesehen, da hat sich mein Eindruck nicht geändert.
Zitat von Quork im Beitrag #313Für mein Gefühl sehr überzogene Schauspielerei mit manchmal vor Pathos triefenden Dialogen.
Absolut richtig, das wandelt oft hart an der Grenze zum Trash oder auch darüber hinaus. Und doch unterhält mich der Film bestens und die Familiengeschichte, die das im Kern ja ist, geht mir nahe.