Singin' in the Rain (Du sollst mein Glücksstern sein)
Nach den ersten 15 bis 20 Minuten dachte ich noch: Was für ein Meisterwerk! Eine klare 10. Aber die Handlung nahm immer weniger Platz ein, die Tanzszenen (die durchaus beeindruckend sind!) nahmen immer mehr Platz ein bis hin zu viel zu langen Traum-Tanzszene. Grundsätzlich aber ein sehr sehr guter Film, der auch nach fast 70 Jahren immer noch sehr frisch wirkt. Ich kann auf jeden Fall die Einschätzungen der Filmkritiker, die den Film als Must-See deklarieren, verstehen. Ich als Musical-Muffel gebe deshalb 8/10.
Die letzten Sechs in der Playlist: Honeyglaze - Real Deal || Laura Marling - Patterns In Repeat || Nieve Ella - Watch It Ache and Bleed || Dawn Richard & Spencer Zahn - Quiet In a World Full of Noise || Flip Top Head - Up Like a Weather Balloon || Haley Heyndericks - Seed of a Seed
Gestern schrieb ich ja noch, wie mich Nausicaä leider kalt ließ, bei...
Das Schloss im Himmel (Miyazaki, 1986)
... würden nur Banausen derlei behaupten. Was für eine wunderschöne Welt, ich bin total in die Roboter verknallt, dazu eine viel ausgearbeitetere Geschichte über Natur vs. Mensch und die einer tiefen Freundschaft. Alles, was mich an Nausicaä störte, macht dieser hier um Längen besser. Schön, auch mal diese Lücke geschlossen zu haben.
A Night At The Roxbury (Fortenberry, 1998)
Freitag in richtiger Begleitung mit den richtigen Getränken gesehen und streiten muss man sich hier nicht. Entweder, die Antennen sind in solchen Momenten dafür oben oder eben nicht. Ist halt einer unserer liebsten SNL-Sketches.
Scary Stories To Tell In The Dark (Øvredal, 2019)
Meh. War dann doch nur ein etwas besseres Gänsehaut-Buch mit maximal zwei netten Ideen. Hatte was anderes erwartet. Keine Empfehlung.
7500 (Vollrath, 2020)
War besser und effektiver als gedacht. Kabinenspiel mit Joseph Gordon Levitt als Co-Kapitän einer entführten Passagiermaschine. Die Darstellung der Terroristen ertrinkt in unangenehmen Klischees, aber spannend ist das in den knapp 90 Minuten eigentlich immer und verlässt auch die Kabine nie. Dankbare Schauspiel-Aufgabe für Levitt, für Vollrath das Regie-Debüt und als Amazon-Original neu gebranded jetzt auch vermutlich mit genug Publikum.
Zitat von G. Freeman im Beitrag #3242A Night At The Roxbury (Fortenberry, 1998)
Freitag in richtiger Begleitung mit den richtigen Getränken gesehen und streiten muss man sich hier nicht. Entweder, die Antennen sind in solchen Momenten dafür oben oder eben nicht. Ist halt einer unserer liebsten SNL-Sketches.
Oh! Davon wusste ich nichts. Habe mir erst vor ein paar Tagen die SNL Episode mit Jim Carrey als Host (bester Moment: Jacuzzi Lifeguard) und damit auch den Roxbury Guys Sketch endlich in voller Länge gesehen. Kommt sofort auf die Liste!
Zitat von sunday im Beitrag #3240Ich mag keine einzige Hornby Verfilmung.
Schön, dass das mal jemand ausspricht. Ich habe den Verdacht, dass Hornby Film nicht als Kunstform betrachtet, sondern nur als Einnahmequelle. "Fever Pitch" habe ich weder gelesen noch gesehen, mangels Interesse am Thema Fußball. Aber beim Reinzappen in die Verfilmungen von "About a boy" und "The long way down" musste ich jeweils nach ca. 30 Sekunden kotzen. Die ur-britische Geschichte "High Fidelety" in die USA verlegt zu sehen ist auch nichts für mich. Die Verfilmung sehe ich in der Tradition von US-Remakes europäischer Filme: Die Mehrheit der Konsumenten dort mögen eben weder Untertitel noch Synchronisationen, so dass es für den US-Markt Sinn ergibt, es dort zu verfilmen. Warum irgendwer außerhalb der USA das sehen wollen könnte, erschließt sich mir nicht. Wobei der Vergleich mit den Remakes nicht ganz passt, da die Engländer ja auch englisch sprechen, oder so was ähnliches...
Zitat von G. Freeman im Beitrag #3242A Night At The Roxbury (Fortenberry, 1998)
Freitag in richtiger Begleitung mit den richtigen Getränken gesehen und streiten muss man sich hier nicht. Entweder, die Antennen sind in solchen Momenten dafür oben oder eben nicht. Ist halt einer unserer liebsten SNL-Sketches.
Oh! Davon wusste ich nichts. Habe mir erst vor ein paar Tagen die SNL Episode mit Jim Carrey als Host (bester Moment: Jacuzzi Lifeguard) und damit auch den Roxbury Guys Sketch endlich in voller Länge gesehen. Kommt sofort auf die Liste!
So, hab ihn angeschaut, ich fand ihn auch gut und durchgängig spannend, auf jeden Fall sehenswert. Die Terroristen fand ich eigentlich recht differenziert dargestellt und sehr gut gespielt, gerade natürlich den 18-Jährigen.
der vollständigkeit halber auch noch der letzte der bekannten seuchenfilme und der macht immerhin sehr viel mehr richtig als „outbreak“ - da waltete, gerade was die wissenschaftliche methodik betrifft, deutlich mehr sorgfalt. das problem ist, dass er total überfrachtet ist, ein fass nach dem anderen aufmacht, so dass einige erzählstränge total untergehen und dann überhastet und ohne nähere erklärung aufgelöst werden (die geschichte um marion cotillard – oh! my! goodness! und was passiert eigentlich mit kate winslet?). handwerklich und schauspielerisch ist das alles top, an spannung mangelt es auch nicht, aber überzeugt hat mich der film trotzdem nicht so ganz.
wolke 9 (andreas dresen, 2008)
eine frau, seit 30 jahren verheiratet und schon schwer in den 60ern, verliebt sich in einen noch älteren herren und geht fremd. wie kann sie nur? genau dieses absurde tabu ist das thema des films und es wird mit recht freizügigen sexszenen bebildert. die konflikte und dialoge sind absolut aus dem leben gegriffen und die insgesamt melancholische stimmung des films ist sehr passend, die schauspieler sind allesamt fantastisch und der minimalismus sehr wohltuend in zeiten von wackelkamera, schnittgewittern und action, action, action.
crazy rich asians (jon chu, 2018)
viel hatte ich mir nicht erhofft. regisseur von justin bieber-fan-videos und g.i. joe-sequels macht eine romcom, die zwar allerorten gelobt wurde, aber was heißt das schon? tja, wie ich schon desöfteren angemerkt habe, asiatische oder asiatisch-stämmige filmemacher haben es echt drauf, familienkonstellationen und -konflikte auf originelle weise und unpeinlich darzustellen. und da macht auch diese, zum teil slapstickhafte komödie keine ausnahme, die balance zwischen ernsthaften kommentaren zu kulturellen und sozialen differenzen einerseits und sich daraus ergebenden grotesken situationen ist perfekt. es ergibt sich eine sehr wünschenswerte kombination: man fühlt sich maximal unterhalten und intellektuell nicht unterfordert.
a star is born (bradley cooper, 2018)
oder auch „a star is boring“. wobei ich am anfang, während die funken zwischen lady gaga und bradley cooper fliegen und die musik noch recht anhörbar ist, tatsächlich gedacht habe, das könnte was werden. aber dann wird’s fürchterlich melodramatisch – cooper sauft sich kaputt und lady gaga macht als ursprüngliche singer/songwriterin eine lady gaga-karriere (und damit wird auch die musik ziemlich eklig). all das bleibt total oberflächlich und zieht sich wie kaugummi. und auch schauspielerisch sehe ich da keine besonderen leistungen – die oscar-nominierungen für gaga, cooper und sam elliott sind mir ein rätsel (mal ganz abgesehen von denen für den film des jahres und für dieses schrecklich banale drehbuch). zum schluss wird dann natürlich auf die tränendrüse gedrückt und gaga darf noch eine schnulzige ballade zum besten geben. applaus, applaus!
Shinboru (Symbol) Was für ein supermerkwürdiger Film. Am besten weiß gar nichts, bevor man sich den anschaut. Japan beweist mal wieder, dass man ihnen in Sachen Seltsamkeit nichts vormachen kann. Ich hätte mir gewünscht, dass Hauptdarsteller/Regisseur Matsumoto ein bisschen weniger japanisch-überdreht spielt, aber ich habe eine Ahnung, was er mir damit sagen wollte. Obwohl es sich um einen Experimentalfilm handelt, ist er erstaunlich unterhaltsam und bisweilen sogar richtig lustig. Sollte man mal gesehen haben. 8/10
Pickpocket Erinnert von der Prämisse her etwas an „Schuld und Sühne“, aber hier steckt vermutlich noch mehr drin. Schwer, den Film zu beschreiben. Wir folgen einem zwielichtigen Burschen, der aus Langeweile anfängt, Taschendieb zu werden. Hat mich neugierig genug gemacht, um Robert Bresson unter „interessante Regisseure“ zu verbuchen. 8/10
Seven Chances Wow, das war ja richtig super! Ich hatte noch nie was mit Buster Keaton gesehen und eine idealere Einführung hätte ich wohl nicht haben können. Der Mann ist nicht nur schauspielerisch sehr talentiert und hat ein hervorragendes Gespür für Timing, er ist ebenfalls ein toller Regisseur. Richtig gute Regieeinfälle sind hier drin. Die Handlung hat mir auch gefallen, habe sehr viel gelacht. Wie der Film nach hinten raus eskaliert, herrlich. 9/10
The Boy In The Striped Pyjamas Eine gute Idee, das Thema einmal aus der Sicht eines Kindes zu erzählen. Leider bleibt hier so viel an der Oberfläche beziehungsweise wird sehr schnell abgehandelt; der Film hätte sich mehr Zeit nehmen und seine Geschichte ausführlicher erzählen sollen. Die glattgeleckte Optik ist auch kontraproduktiv. So hat man insgesamt den unangenehmen Eindruck, dass hier ein sehr ernstes Thema für ein moralisches Rührstück missbraucht wird. 6/10
The Florida Project Ein interessanter Einblick in ein Milieu, das man in Deutschland so nicht kennt: Menschen, die permanent in Motels wohnen. Willem Dafoe ist einer der wenigen Schauspieler in diesem Film, den Rest der Besetzung hat sich Regisseur Sean Baker in der Wohnanlange zusammengesucht, wo er auch drehte. Es geht natürlich um Armut, um Leute, die in üblen Umständen leben, zehn Meter von dort, wo andere in Freizeitparks gehen und Urlaub machen.Mutter und Tochter gingen mir aber irgendwann auf die Nerven. Immer diese Aggression in der Grundhaltung, immer dieses Zerstören von Eigentum. Aber ich schätze mal, das ist authentisch. Sean Baker ist übrigens 'ne coole Sau, er hat seinen eigenen Film bei Letterboxd mit einem Stern bewertet. 8/10
Border (Gräns - Schweden 2018) - jetzt neu auf Prime. Der Film wurde vielfach ausgezeichnet, und das völlig zu Recht. Eine Frau, mit recht grobschlächtigem Aussehen, arbeitet im Flughafen beim Zoll, wobei ihr ihre Instinkte und ihr außergewöhnlicher Geruchssinn helfen, Schmuggler zu entlarven. Eines Tages begegnet ihr dort jemand mit ähnlicher Physiognomie wie sie. In der Folge erfährt sie, dass sie in Wirklichkeit kein Mensch ist.
Was man zunächst für eine Allegorie auf Körper- oder Genderidentität verstehen könnte, entwickelt sich dann in eine andere Richtung, die auf recht drastische Art und Weise Fragen über Menschlichkeit im Bezug auf Zivilisation und Biologie aufwerfen.
Der Film ist verstörend, spannend und sehr gut gespielt. Kann ich nur wärmstens empfehlen.
☟ smog in berlin. nichts wie hin. weil du mich küsst, bin ich kein tourist.
Schwedisches Weirdo-Drama über Trollmenschen, die Kinderporno-Ringe aufdecken und weiche Knetbabys bekommen, bei Bedarf Penisse wachsen lassen und mit süßen Füchsen befreundet sind. Da drüber liegt dann eine Message yadda yadda. Bei einem Pärchen-Date gesehen. Wir sind uns jetzt alle ein Stück näher gekommen. Ich fand den toll. Gibt's bei Prime.
Zitat von Olsen im Beitrag #3250 Hat mich neugierig genug gemacht, um Robert Bresson unter „interessante Regisseure“ zu verbuchen.
allerdings. bei mir war der ausgangspunkt "au hazard balthasar". unbedingt anschauen!
Es wird dir nicht gefallen:
Au hasard Balthazar Fassen wir mal zusammen. Robert Bresson (65) versucht, während des Drehs mit seiner Hauptdarstellerin (19) zu schlafen, die sich aber weigert. Er dreht einen kalten und langweiligen Film über die Misshandlung eines Tieres, in dem besagtes Tier tatsächlich misshandelt wird. Und zu guter Letzt füllt er sein Werk bis zum Rand mit christlicher Symbolik (die ich zum Glück beim Sehen nicht wahrgenommen habe). Was passiert? Anstatt dafür aus der Stadt gejagt zu werden, wie das heute der Fall wäre, ehrt und schätzt man ihn für diesen großen Haufen Eselsdung. Du kannst es dir nicht ausdenken. 2/10
Zitat von Olsen im Beitrag #3254Es wird dir nicht gefallen:
Au hasard Balthazar Fassen wir mal zusammen. Robert Bresson (65) versucht, während des Drehs mit seiner Hauptdarstellerin (19) zu schlafen, die sich aber weigert.
oh je, echt? das wusste ich nicht. aber irgendwie hat mich der film total fasziniert. auch wenn ich ihn nicht wirklich verstanden habe.