Zitat von G. Freeman im Beitrag #3265I'm Thinking Of Ending Things
Der wird mich erst einmal verfolgen. "Synecdoche, New York" ist in meinen Top 25 Lieblingsfilmen und Charlie-Kaufman-Geschichten sorgen bei mir immer für existanzialistisches Daherseufzen für mehrere Wochen. Eine Geschichte über verpasste Chancen, ach was, verpasste Leben, geplatzte Träume, Sinnlosigkeit und Beliebigkeit von absolut allem. Von Luftschlössern, die uns ein Leben lang verfolgen, weil wir absolut alles bereuen, was wir getan aber vor allem NICHT getan haben. Das Buch kenne ich nicht, spätestens jetzt will ich es aber lesen und verstehe auch, warum Kaufman sich der Geschichte hingezogen fühlte. Schaut den. Einer der Filme des Jahres.
oh, das klingt toll. "synecdoche" hat mich ja - im positiven sinne - zur weißglut getrieben (muss ich unbedingt mal wieder sehen). leider ist der bei uns noch gar nicht angelaufen.
Audiovisuell kann Nolan niemand etwas vormachen. Nie gesehene Bilder und der Soundtrack blastet einen in den Kinosessel. Man kann sagen, der Film ist schon ein Erlebnis. Leider für mich aber auch der schwächste Nolan außerhalb der Batman-Reihe (vom Debüt mal abgesehen). Ich liebe komplexe Filme, aber das war mir alles dann doch too much. Jetzt verstehe ich auch, warum der Hauptdarsteller immer wieder Nolan fragen musste, worum es eigentlich im Film geht. Gerade die letzte halbe Stunde ist eine Wissenschaft für sich... Das ist aber nicht mal mein Hauptkritikpunkt. Böser Russe, Weltuntergang, eine schöne Frau, Agenten... Ohne die Zeitkomponente wäre das einfach ein weiterer Bond-Film gewesen. Selbst der furchtbare Humor mit den markigen Sprüchen ist der gleiche.
Zitat von G. Freeman im Beitrag #3265I'm Thinking Of Ending Things
Der wird mich erst einmal verfolgen. "Synecdoche, New York" ist in meinen Top 25 Lieblingsfilmen und Charlie-Kaufman-Geschichten sorgen bei mir immer für existanzialistisches Daherseufzen für mehrere Wochen. Eine Geschichte über verpasste Chancen, ach was, verpasste Leben, geplatzte Träume, Sinnlosigkeit und Beliebigkeit von absolut allem. Von Luftschlössern, die uns ein Leben lang verfolgen, weil wir absolut alles bereuen, was wir getan aber vor allem NICHT getan haben. Das Buch kenne ich nicht, spätestens jetzt will ich es aber lesen und verstehe auch, warum Kaufman sich der Geschichte hingezogen fühlte. Schaut den. Einer der Filme des Jahres.
oh, das klingt toll. "synecdoche" hat mich ja - im positiven sinne - zur weißglut getrieben (muss ich unbedingt mal wieder sehen). leider ist der bei uns noch gar nicht angelaufen.
"Synecdoche" läuft nicht auf Netflix, hier liegt wohl ein Missverständnis vor. "I'm Thinking Of Ending Things" logischerweise, da ja eine exklusive Eigenproduktion.
We Need To Talk About Kevin Hat mich ziemlich sprachlos hinterlassen, ich wusste auch nichts über die Handlung. (Eh immer meine Empfehlung: Je weniger man über Filme weiß, umso besser.) Lange habe ich keinen solchen Hass mehr auf eine fiktive Figur empfunden. Was für eine schreckliche Vorstellung dieser Film präsentiert. Regisseurin Lynne Ramsay ist gnadenlos. 9/10
Le mystère Picasso Man muss schon ein großer Kunstfreund sein, um Picasso achtzig Minuten lang beim Malen zusehen zu wollen. Technisch ist der Film interessant, weil eine Leinwand benutzt wurde, die man von beiden Seiten sehen kann. Der Zuschauer betrachtet also meistens nur einen weißen Bildschirm, auf dem dann nach und nach das Gemälde entsteht. Am besten sind die wenigen Momente, wo Interaktion zwischen Henri-Georges Clouzot (Regie), Claude Renoir (Kamera) und Picasso entsteht. Einmal haben sie nur noch fünf Minuten Film zur Verfügung und Picasso muss schnell was hinzaubern. Nach hinten raus hat mich das Ganze mehr gefesselt, weil ich dann die entstehenden Kunstwerke besser finde. Der kreative Prozess Picassos ist extrem faszinierend. Er fängt irgendwo an, zerstört (teilweise) bereits Erschaffenes wieder vollständig und kommt ganz woanders raus. Je länger ich über den Film nachdenke, desto besser wird er. 8/10
Eskimo Limon (Eis am Stiel) Ohne diese ganzen überflüssigen Sexszenen wäre das ein guter Film. So nerven diese zotigen Sequenzen irgendwie und trüben den Gesamteindruck. Aus heutiger Sicht ist nicht mehr nachvollziehbar, warum gerade dieser Film so den Zeitgeschmack getroffen hat, dass er acht (!) Fortsetzungen nach sich zog. 6/10
The Hangover Ich muss leider sagen, dass ich oft gelacht habe und den Film insgesamt ganz gut finde. Aber einige Szenen sind wirklich miserabel zu Ende geschrieben, die eigentlich gut beginnen. So als hätte mittendrin einer der anderen Autoren das Ruder an sich gerissen. Hätte noch wesentlich besser sein können. Einiges am Humor ist auch einfach peinlich, und das hat meistens mit Zach Galigedönskirchens zu tun. 7/10
What’s Up, Doc? Konnte ich damals wenig mit anfangen, und leider hat sich daran auch nichts geändert. Heute allerdings aus anderen Gründen. Eine Komödie über Stalking zu machen (und nichts anderes tut Barbra Streisands Figur), stößt mir übel auf. Die Dialoge sind witzig, das muss man dem Drehbuch lassen, aber sonst geht da nicht viel. Und wie mies die Rolle der Verlobten behandelt wird, übel. Beispiel? Verlobte vor Gericht: „They tried to molest me.“ Richter (schaut sie abfällig an): „That’s… hard to believe.“ Da nehme ich lieber eine der traditionellen Screwball Comedies. 5/10
What’s Eating Gilbert Grape? Hatte ich noch nie gesehen, aber meine Erwartungen wurden exakt erfüllt: Lasse Hallström ist einfach ein guter Regisseur und hat oft genug bewiesen, dass er Literaturadaptionen und Schauspielerführung beherrscht. Und hinterlässt einen mit einem wunderbaren melancholischen Gefühl in den Abspann. 8/10
Yesterday So belanglos, dass es fast körperlich wehtut. Die Figuren sind mit dem Holzhammer gezeichnet, der Humor funktioniert sehr selten. Hab ich mir nur zu Ende angesehen, weil ich wissen wollte, ob diesem Typen jemand auf die Schliche kommt und ob die nervige Figur von Lily James noch irgendwelche Charakterzüge erhält. Einer dieser Filme, in denen sich die Unterhaltungsindustrie selbst die Rosette ausschleckt. 4/10
von 0 auf 1 in meiner persönlichen refn-hitliste (ja, noch vor drive). noch stylisher, noch unterkühlter, noch enigmatischer, noch gewalttätiger. nicht dass letzteres ein gütekriterium für mich darstellt, aber bis auf einen fall verkommt sie doch nie zum selbstzweck (tipp für empfindliche: wenn gesagt wird, frauen sollten doch jetzt die augen schließen, tut es ihnen gleich). die symbolik ist zwar nicht schwer zu entschlüsseln, aber es bleibt immer noch viel raum für eigene gedanken und interpretationen, so dass auch bei wiederholtem sehen bestimmt keine langeweile aufkommt. völlig unverständlich für mich: das fast einhellige bashing der kritiker (37/100 bei metacritic).
room 237 (rodney ascher, 2012)
wow, ich hatte ja keine ahnung, wie viele referenzen und motive in „the shining“ stecken (könnten). manche sind ein bisschen an den haaren herbeigezogen, aber die meisten sind wirklich plausibel und gut recherchiert. für mich ein anstoß, in zukunft filme noch genauer anzusehen und kubrick und den film selbst sogar noch mehr zu schätzen, als ich es eh schon tue.
queen & slim (melina matsoukis, 2019)
black lives matter, road movie und romanze – das steckt alles in diesem film über einen mann (daniel kaluuya) und eine frau (jodie turner-smith), die auf dem heimweg von ihrem nicht so gelungenen tinder-date in eine polizei-kontrolle geraten und er den aggressiven cop erschießt, nachdem dieser sie angeschossen hatte. was sich dann entspinnt, hat teilweise magie, tragische und lustige szenen, aber halt auch wendungen, nebenplots und interaktionen die nicht sehr glaubwürdig rüberkommen bzw. over the top oder überflüssig sind. da wurde wohl auch mal wieder zu viel gewollt. trotzdem: das bashing, gerade aus der black community, hat der film nicht verdient. kein meisterwerk, aber durchaus ein wertvoller beitrag zum diskurs.
el bulli: cooking in progress (gereon wetzel, 2010)
„show, don't tell“ - diese maxime des kinos hat sich wetzel in dieser dokumentation über das ehemalige mekka der avantgarde-küche und dessen mastermind ferran adria zu herzen genommen. ohne jegliche kommentare, interviews oder erklärungen gelingt es, zu zeigen, mit welcher akribie und welchem forschergeist und innovationswillen dort an immer neuen geschmackserlebnissen gefeilt wurde. gleichzeitig wird auch klar unter welchem druck sich spitzenköche behaupten müssen und wie sie diesen dann mit teilweise rüder attitüde an ihr personal weitergeben (müssen?). ich persönlich habe zwar überhaupt kein interesse an menüs mit 35 gängen, die mit pipetten, verdampfer und vakuumierer hergestellt werden und kalbsschulterknorpel, pfefferminzstaub und süßkartoffelsaft beinhalten, bei deren entwicklung und zubereitung zuzusehen aber um so mehr.
insignificance (nicolas roeg, 1985)
treffen sich marilyn monroe, albert einstein, joe di maggio und joseph mccarthy in einem hotelzimmer … . ja, warum nicht? zeitlich wäre das durchaus drin gewesen. aber das setting ist natürlich fiktiv, beginnt extrem amüsant zwischen ersteren beiden und erlangt dann zusehends an schwere durch die dualismen zwischen monroe und di maggio bzw. einstein und mccarthy. was das alles soll, bleibt schleierhaft, aber das ist eigentlich egal, denn das wichtigste sind die pointierten dialoge und die tollen schauspieler (theresa russell, michael emil, gary busey und tony curtis). ich hab mich bestens unterhalten gefühlt (nicht ohne den oder anderen einen moment, der einen innehalten lässt).
Was für ein schwachsinniger, unstrukturierter B-Nonsense. Klare Empfehlung. Ein ins Nichts laufender, viel zu lange aufgebauter Swinger-Subplot, ein bizarres, quietschbuntes Set, eine halbgare TV-Kritik, fürchterliche Schauspieler*innen, geile Outfits, ein langweiliges Monster und ein überragender Theme-Song. Es gibt viel zu bereden, dabei ist es der Film eigentlich nicht wert? Keine Ahnung, kann man aber machen.
Bill & Ted's Excellent Adventure
Bill & Ted's Bogus Journey
Bill & Ted Face The Music
Muss man lieb haben. So aufrichtig positive Filme ohne jede Form von Zynismus, eigentlich nur sympathische Figuren und gerade und vor allem im sensationellen zweiten Teil (wenn ihr mal wieder eine Antwort auf die Frage nach den besten Sequels braucht) viele visuelle Ideen, viele smarte Entscheidungen. So viel Kreativität auf einen Haufen, in größten Teilen frei von Klischees. Bemerkenswert wie sehr Teil 1 nach den 80ern aussieht und wie sehr Teil 2 die 90er inhalierte. Die ersten beiden kannte ich aus meiner Kindheit nur auf Deutsch, nie wieder. Jetzt der dritte und der macht ziemlich genau das, was man sich erhoffen durfte, sieht mit seinem leeren CGI manchmal leider schlechter aus als die früheren Filme, hat dafür drei wunderbare neue Figuren. face The Music ist der beste Film für ein Jahr wie 2020 es eines ist. Mir hilft's.
White Dog
Noch nie zuvor gesehen, ist aber schrecklich gealtert. Die Story um einen "White Dog" (einen auf Schwarze Menschen abgerichteter Hund) mit einer grauenhaft nervigen Besitzerin bietet viel worüber sich das Nachdenken lohnen würde, aber wenn Paul Winfield nicht wäre, ginge hier gar nichts.
Halloween II (der alte)
Der neue Halloween II ist besser als der erste Halloween II. Sorry.
Muss man lieb haben. So aufrichtig positive Filme ohne jede Form von Zynismus, eigentlich nur sympathische Figuren und gerade und vor allem im sensationellen zweiten Teil (wenn ihr mal wieder eine Antwort auf die Frage nach den besten Sequels braucht) viele visuelle Ideen, viele smarte Entscheidungen. So viel Kreativität auf einen Haufen, in größten Teilen frei von Klischees. Bemerkenswert wie sehr Teil 1 nach den 80ern aussieht und wie sehr Teil 2 die 90er inhalierte. Die ersten beiden kannte ich aus meiner Kindheit nur auf Deutsch, nie wieder. Jetzt der dritte und der macht ziemlich genau das, was man sich erhoffen durfte, sieht mit seinem leeren CGI manchmal leider schlechter aus als die früheren Filme, hat dafür drei wunderbare neue Figuren. face The Music ist der beste Film für ein Jahr wie 2020 es eines ist. Mir hilft's.
die sind damals völlig an mir vorübergegangen. war mir damals zu kindisch. aber teil 1 habe ich mir jetzt zumindest mal auf die watchlist gesetzt. gibt's bei prime glücklicherweise in originalsprache.
Kindisch sind die schon, aber ich fühl mich da angesprochen und mir machen sie einfach nichts als gute Laune und das ist viel Wert. Teil 2 gibt's übrigens in dem MGM-Channel, den ich dafür probehalber abonniert und direkt danach wieder gecancelt habe.