kommt natürlich nicht ganz an "das schweigen der lämmer" ran, aber ein solider thriller ist es allemal. stellenweise hab ich mich dann doch wieder ganz schön erschreckt. hopkins und vor allem ralph fiennes beängstigend gut.
Bei Gelegenheit kannst du dir mal Blutmond anschauen, die erste Verfilmung des Buches. Am Anfang ist es ungewohnt, dass Hannibal Lecter nicht wie Anthony Hopkins ausschaut, aber ich mag die kühle 80er Jahre Ästhetik und die eher wortkarge Inszenierung. Und die von "In-A-Gadda-Da-Vida" untermalte Schlusssequenz ist fulminant.
Michael Mann's "Manhunter" (Blutmond) hab' ich bestimmt schon 3 - 4 mal gesehen...einfach fantastisch. Eine Atmosphäre die perfekt in das Hannibal-Universum paßt und Peterson ist genau der Richtige, um den harten aber verletzlichen Graham zu spielen. Nicht ohne Grund hat sich die Serie mehr an den von Peterson gespielten Graham orientiert.
(JR, schau' dir mal "To live and die in L.A." mit William Peterson an. Falls du ihn nicht schon kennst, sollte er dir gefallen.)
"Roter Drache" hab' ich zwar mal gesehen, kann mich aber kaum noch an ihn erinnern. Trotz toller Schauspieler.
hm, wenn ich hier gleich 2 empfehlungen habe, werde ich's mal versuchen, obwohl die reviews im vergleich zum remake eher mau ausgefallen sind (zu stylish, anderes ende im vergleich zum buch). aber ich habe durchaus eine schwäche für filme in 80er-ästhetik (de palma, schrader und konsorten) und der trailer gefällt schon mal.
Zitat von gnathonemus im Beitrag #977 aber ich habe durchaus eine schwäche für filme in 80er-ästhetik (de palma, schrader und konsorten) und der trailer gefällt schon mal.
Dann natürlich erst Recht. Die Empfehlung für "To live and die in L.A." (Friedkin) gilt somit auch für dich.
Ich bin hin und hergerissen von Steve Jobs. Ich erkenne die Leistung von Fassbender, Winslet, Rogen und Daniels an. Ich erkenne auch an, dass der Film tatsächlich eine interessante Idee sehr gut umsetzt. Ich finde aber dann doch die Romantisierung schrecklich, die ja schlicht und ergreifend zur Geschichtsfälschung wird. Das möchte ich nicht bei einem biografischen Film sehen. Ohne zu spoilern: Es geht um die ganzen Sachen, die in diesem Film einfach hinzugedichtet wurden. Deshalb: 6/10.
Die letzten Sechs in der Playlist: Honeyglaze - Real Deal || Laura Marling - Patterns In Repeat || Nieve Ella - Watch It Ache and Bleed || Dawn Richard & Spencer Zahn - Quiet In a World Full of Noise || Flip Top Head - Up Like a Weather Balloon || Haley Heyndericks - Seed of a Seed
Zitat von gnathonemus im Beitrag #977hm, wenn ich hier gleich 2 empfehlungen habe, werde ich's mal versuchen,
Da kannst du meine gleich als Nummer 3 dazunehmen. Hab den auch wirklich noch in den 80ern kennengelernt und fand bei "Schweigen der Lämmer" den Zufal seltsam, daß eine der Hauptfiguren ebenfalls Lecter heißt... bis ich mal auf die glorreiche Idee kam, daß beide Buchvorlagen vom selben Autor sind.
We don't believe in anything we dont stand for nothing. We got no "V" for victory cause we know things are tougher.
(Iggy Pop/James Williamson: "Beyond The Law")
---------------------------------------------------------------- From the river to shut the fuck up.
The Look Of Silence Nach "The Act Of Killing" der zweite Dokumentarfilm, in dem sich Joshua Oppenheimer mit dem (von den USA unterstützten) Völkermord des Militärs an Regimegegnern (aber auch als Kommunisten verunglimpften Arbeitern) in Indonesien Mitte der 60er bzw vor allem mit dem Leben der Täter heute auseinandersetzt. "The Look Of Silence" ist ruhiger erzählt als der heftige, teils grelle Vorgänger und richtet den Blick auf die Opfer, die heute noch Tür an Tür mit den Tätern leben. Ähnlich wie in "The Act Of Killing" ist das Gebaren der Täter fast unerträglich: eine Mischung aus Stolz auf die bestialisch ausgeführten Morde, die die heutigen Greise noch minutiös schildern (und teilweise nachstellen), und Verdrängung (lass doch die Vergangenheit gut sein, wir sind doch Nachbarn). Dazu kommt die tatsächliche Bedrohung, da die Täter heute noch in einflussreichen Positionen in Militär und Politik sitzen und dafür sorgen, dass die Kinder in Indonesien heute noch lernen, dass die Kommunisten damals ihrer gerechten Strafe zugeführt wurden. Neben "Shoah" sind das wohl die beiden Dokumentarfilme, die mir als Zuschauer unvergesslich bleiben und allgemein für eine Aufarbeitung der Geschichte des 20. Jahrhunderts unverzichtbar bleiben werden.
“Troubled times, kids, we got no time for comedy.” (Phife Dawg)
"Völkermord" passt begrifflich zwar nicht auf die Ermordung von politischen Gegnern, aber egal. Hört sich spannend an. Fand es in diesem (regionalen) Zusammenhang auch immer befremdlich, dass die Aufarbeitung der Verbrechen der roten Khmer eigentlich nur auf internationalen Druck stattfand, während die Öffentlichkeit in Kambodscha offenbar nur ein geringes Interesse daran zeigte.
Mir gefiel "Völkermord" hier auch nicht so besonders, und die Wissenschaft scheint sich auch nicht einig. "Massenmord", "Massaker", "Genozid". Abgeschlachtet wurden jedenfalls mindestens eine halbe Million Menschen. Ähnlich wie in Ruanda war hier die individuelle Grausamkeit schockierend, was beide Filme eben schonungslos von den Tätern selbst dokumentieren lassen. https://en.wikipedia.org/wiki/Indonesian...1965%E2%80%9366
“Troubled times, kids, we got no time for comedy.” (Phife Dawg)
Dazu soll erwähnt sein, dass - und das hebt den ohnehin sensationellen Vorgänger auf ein höheres Podest - Oppenheimer schon für Teil 1 mehr mit den Opfern sprechen wollte, sich dieses aber im Verlaufe der Dreharbeiten aus Sicherheitsgründen nicht weiter traute und dann endgültig den bekannten Twist für den Film entwickelte. In über 10 Jahren Arbeit.
Ja. Im Abspann steht ganz häufig "Anonymous". Unter diesen Voraussetzungen (der Protagonist von "The Look Of Silence" wird ja auch bei laufender Kamera direkt bedroht) war das ganze Projekt wirklich fast schon wahnwitzig riskant. Und extrem bewundernswert, dass es Oppenheimer gelungen ist, zwei so großartige Filme fertigzustellen.
“Troubled times, kids, we got no time for comedy.” (Phife Dawg)
Gebt mir mal einen guten Grund, warum ich diese Filme sehen muss. Mein Menschenbild ist eh schon ganz unten, ich reg mich doch nur wieder auf.
Ocean’s Twelve Überflüssig und leider nur mäßig unterhaltsam. Einige der alten Crew spielen ein bisschen auf Autopilot, von Vincent Cassels spitzbübischer Art hätte ich aber gerne mehr gesehen. Leider taucht er erst in der zweiten Filmhälfte auf. Ansonsten gibt es weniger schicke Bilder als im ersten Teil, aber einen umso schickeren Soundtrack, den ich mir auch sehr gut so auflegen könnte. Ach ja, die Handlung ist natürlich vollkommenes Nichts und konfus noch dazu, aber die Meta-Anspielungen, mit denen Soderbergh die ganze Zeit rummacht, lenken etwas davon ab – wenn man sowas mag. (Schöne Idee, Julia Roberts’ Rolle eine Imitation von Julia Roberts spielen und mich sich selbst telefonieren zu lassen.) 6/10
Zitat von Olsen im Beitrag #987Gebt mir mal einen guten Grund, warum ich diese Filme sehen muss. Mein Menschenbild ist eh schon ganz unten, ich reg mich doch nur wieder auf.
Nein, um den Glauben in die Menschheit wiederherzustellen, sind diese Filme nur bedingt geeignet. Aber hilft ja nix - um die Welt zu verbessern, muss man sie verstehen.
“Troubled times, kids, we got no time for comedy.” (Phife Dawg)
Weil Oppenheimer eindrucksvoll und mit einer überbordenden Hingabe (wie gesagt, insgesamt arbeitete er über 10 Jahre am ersten Film) beweist, zu was Doc-Filme in der Lage sind, welche Kraft sie haben und wie sie einen mit wohldosierter Distanz in furchtbare Köpfe führen können, um Unbegreifliches zu verstehen und unser Wissen vom Grauen weg aus Wikipedia-Artikeln und nackten Zahlen auf das Menschliche lenken; historisch ist das Ganze ohnehin irre wichtig und aktueller denn je, auch hier.
joa, würde nicht sagen, dass der einen essenziellen eintrag in sofia coppolas filmographie darstellt, um es mal vorsichtig auszudrücken. viel look, viel style, viel oberflächliches entertainment, aber die handlung, die ständig nur zwischen den einbrüchen, partyszenen, gekokse und klamottenanproben hin und her pendelt, gibt halt leider überhaupt nichts her. konflikte, sei es innerhalb der gruppe, mit ihren familien oder die inneren der einzelnen personen werden höchstens mal angekratzt. spannung wird auch keine aufgebaut, weil man ja eh ahnt (wenn nicht schon weiß), wohin das führt. nicht, dass ich mich fürchterlich gelangweilt hätte, aber das große "wozu?" blieb bis zuletzt im raum stehen. immerhin: emma watson, als das ekelhafteste subjekt der truppe, war doch recht sehenswert. und ihre filmmutter auch - sehenswert, wie eklig.