wie gesagt: ich fand das abe staffel zwei nicht mehr gut. aber diese staffel hatte für mich noch ein paar gute momente. wenn dir die runkles allerdings jetzt schon auf die nerven gehen (was auch mein hauptkritikpunkt ist), dann lass sofort alles liegen. es wird mit denen von minute zu minute unerträglicher.
Ich hab mir über die letzten Wochen erneut "Weissensee" angeschaut. War seinerzeit am Ende der zweiten Staffel ausgestiegen. Ich finde immer noch, dass die Serie oft hölzern bis vollkommen überzeichnet geschauspielert und mit teils grausigen Dialogen versehen ist, aber die Handlung hat mich doch schnell reingesaugt dieses Mal. Mit dem Schluss war ich nicht zufrieden, ich verstehe die Leute nicht, die sagen, dies sei doch ein guter Abschluss. Mitnichten, da hängen so viele Entwicklungen und Handlungsstränge in der Luft, die hätten mindestens eine weitere Staffel gerechtfertigt. Wie dem auch sei: Bei aller Kritik stellt "Weissensee" sicherlich eine positive Ausnahme im deutschen Seriensumpf dar.
In der letzten Zeit hatte ich verstärkt Lust auf deutsches Zeug:
Charité Staffel 2 Hat mir wie auch schon die erste Staffel gut gefallen. Bisschen schade ist, dass die Serie zwischen diesen Staffeln einen großen Zeitsprung macht und wir quasi mit neuem Personal in eine neue Handlung einsteigen. Woanders nennt man sowas wohl Anthologie-Serie. Noch schader, dass der Sender seiner Produktion nicht richtig vertraut und wieder nur sechs Folgen bestellt hat. Die interessante Handlung hätte viel mehr hergegeben und man hätte sich manchen Themen ausführlicher widmen können.
Im Angesicht des Verbrechens Der Prototyp der neueren deutschen Qualitätsserie, leider ja nach nur einer Staffel eingestellt und mittlerweile fast 10 Jahre alt. Lässt sich aber weiterhin sehen und schließt die wichtigsten Handlungsstränge ab. Je öfter ich das Ding anschaue, desto mehr Kleinigkeiten habe ich zu bemängeln, aber unterm Strich saugt die Serie mich immer noch rein und zeigt mir ein Milieu, das ich vorher in Deutschland noch nie gesehen hatte. Jetzt, wo’s gerade gut für die deutsche Serie läuft, könnte man doch eigentlich mal eine zweite Staffel nachschieben.
Dogs Of Berlin Staffel 1 Hat nicht den besten Ruf, aber mir hat’s gefallen. Ich glaube, die Enttäuschung wurzelt in einer falschen Erwartungshaltung. Wir haben es hier nicht mit einer Milieustudie zu tun, sondern mit reinrassigem Genre-Kino. Alles ist etwas überzeichnet, aber dafür auch umso unterhaltsamer und von Christian Alvart, über dessen Werk man sich wahrlich streiten kann, gekonnt gefilmt. Netflix hat sich noch nicht geäußert, aber ich nehme gerne noch eine Staffel. Oder auch zwei. Von allen deutschen Serien, die ich bisher gesehen habe, hat diese das echteste, glaubwürdigste Schauspiel.
Beat Staffel 1 A propos Schauspiel. Bekommen manche Regisseure wohl Schauspieler von der Produktionsseite aufgezwungen? Wie ist das zu erklären, dass ein Jannis Niewöhner in der Hauptrolle absolut großartig spielt, aber in anderen Rollen ein paar Totalausfälle besetzt werden? Das ist aber nicht das Hauptproblem von “Beat”. Die Serie fängt super an und nimmt uns mit in die Berliner Techno-Szene. Wie authentisch das geschildert ist, kann ich nicht beurteilen, mich hat’s überzeugt. Aber mit fortschreitender Dauer finden wir uns dann in einem total überladenen “Tatort” wieder, und das bleibt auch bis zum Schluss so. Schade, wäre mehr drin gewesen.
Skylines Staffel 1 Ähnlich wie bei “Beat”: alles, was mit der Musikwelt und unserem jungen Protagonisten dort zu tun hat, funktioniert und ist in sich stimmig. Aber wir sind in Deutschland, also muss Krimi mit rein. Hier in Form einer egozentrischen, unsympathischen Kripofrau (Typ: besessen von der Arbeit, derweil die Familie den Bach runtergeht), die ich niemals wiedersehen möchte. Serie ist aber eh schon abgesetzt, muss ich also auch nicht.
“Wer sich einmal ficken lässt, lässt sich immer wieder ficken!” Das stimmt, denn sonst hätte ich mir nicht drei Staffeln von der Schlotze angesehen, Sharmuta! Ich kann jetzt 1a auf Arabisch und Türkisch fluchen. Außerdem lache ich über deine Grimme-Preise, du Hund. Ich küsse die Augen von jedem, der Veysel Gelin auch nicht ernstnehmen kann und immer lachen muss, wenn der Typ den Mund aufmacht. Oder die anderen Gangster-Flitzpiepen. Unterhaltend sagst du, Habibi? Wallah, okay, ja. Aber gute Drehbücher? Schlag das aus dein Kopf, Moruk! Wobei, zum Schluss hin wird’s besser. Trotzdem schade, dass es bei drei Staffeln bleibt, ich hätte mir noch ein paar angeschaut.
Zitat von Olsen im Beitrag #2673In der letzten Zeit hatte ich verstärkt Lust auf deutsches Zeug:
Dogs Of Berlin Staffel 1 Hat nicht den besten Ruf, aber mir hat’s gefallen. Ich glaube, die Enttäuschung wurzelt in einer falschen Erwartungshaltung. Wir haben es hier nicht mit einer Milieustudie zu tun, sondern mit reinrassigem Genre-Kino. Alles ist etwas überzeichnet, aber dafür auch umso unterhaltsamer und von Christian Alvart, über dessen Werk man sich wahrlich streiten kann, gekonnt gefilmt. Netflix hat sich noch nicht geäußert, aber ich nehme gerne noch eine Staffel. Oder auch zwei. Von allen deutschen Serien, die ich bisher gesehen habe, hat diese das echteste, glaubwürdigste Schauspiel.
Beat Staffel 1 A propos Schauspiel. Bekommen manche Regisseure wohl Schauspieler von der Produktionsseite aufgezwungen? Wie ist das zu erklären, dass ein Jannis Niewöhner in der Hauptrolle absolut großartig spielt, aber in anderen Rollen ein paar Totalausfälle besetzt werden? Das ist aber nicht das Hauptproblem von “Beat”. Die Serie fängt super an und nimmt uns mit in die Berliner Techno-Szene. Wie authentisch das geschildert ist, kann ich nicht beurteilen, mich hat’s überzeugt. Aber mit fortschreitender Dauer finden wir uns dann in einem total überladenen “Tatort” wieder, und das bleibt auch bis zum Schluss so. Schade, wäre mehr drin gewesen. .
Harter Tobak, mir tatsächlich überhaupt nicht nachvollziehbar, wie du mit Beat eine der (für mich) vielleicht besten deutschen Serien überhaupt, und eine der Wenigen, die ich jederzeit mit guten Internationale Serien auf einem Level sehen würde, schlechter siehst als diesen völlig überzeichneten und mies gespielten Quatsch Dogs Of Berlin... Beim ersten stimmt Der Look, die Chemie zwischen den Protagonisten, die Kamera (allein der Anfang), die Musik, und nahezu jede Rolle ist perfekt besetzt, bei Letzerem stimmt.... nichts.
Eigentlich wollte ich mir demnächst mal Weissensee anschauen, jetzt habe ich ein wenig Angst ;-)
Wenn du internationales Level willst, rate ich von "Weissensee" ab. Das ist schon sehr deutsch und betulich. Daher freut mich auch, dass die Streaming-Anbieter inzwischen viele Sachen produzieren, die optisch/technisch was hermachen. Über den Inhalt kann man, wie wir ja gerade feststellen, geteilter Meinung sein.
The Witcher - Season 1 Ich muss sagen, dass ich wirklich angenehm überrascht bin. Als großer Fan der Bücher und vor allen Dingen Videospielreihe hatte ich natürlich turmhohe Erwartungen. Ich würde zwar nicht behaupten, dass die übertroffen wurden, aber zumindest erfüllt worden sind sie. Besser als Henry Cavill kann man Geralt meiner Meinung nach nicht spielen. Das ist wirklich eine Top-Besetzung! Da merkt man, dass Cavill selbst großer The Witcher Fan ist. Auch sonst ist alles stimmig arrangiert und die Kampfszenen sind auf höchstem Niveau. Zwei kleine Minuspunkte gibt es für Triss ohne rote Haare (ist und bleibt ein no-go!) und meiner Meinung nach zu geizigem Namedropping. Die Serie hat aber auf jeden Fall Potenzial eine richtige Hausnummer zu werden. 8/10
Mr Robot: Season 4. Sehr gute Staffel, sehr gutes Finale. Jetzt habe ich Lust, nochmal alles am Stück zu schauen. Locker unter den besten Serien des Jahrzehnts.
Ich habe vor einigen Tagen die zweite Staffel von Dark beendet.
*SPOILER*
Wenn man einmal verdaut hat, dass die Serie mehr Zeitreisen-Fiction ist, als Kleinstadt-Milieustudie (ich fand das anfängliche Setting in der ausschließlichen "Gegenwart" nämlich ziemlich gelungen), dann macht es doch Spaß und man bleibt am Ball. Ein oder zwei Zeitebenen hätte man natürlich weglassen können – und vor allem am Anfang der zweiten Staffel fühlte ich mich dann erst mal etwas entfremdet, aber im Laufe der Staffel wird man doch wieder eingesogen. Ein bisschen kompakter könnte man das für meinen Geschmack natürlich erzählen ... und manche Inszenierung wirkt in wenigen Jahren sicher affig. Aber dennoch: Ich habe es gern geschaut und fand es dann schade, dass ich nicht direkt mit Staffel 3 weiter machen konnte (die ja im Sommer erscheinen soll). Schön, dass also auch hiesige Produktionsfirmen Netflix-Serien können;-)
Außerdem kucke ich seit heute Abend Toon auf Netflix – ein (Geheim-)Tipp von einem Kollegen – und ich finde es wirklich sehr lustig. Absurd-witzig, der Hauptdarsteller ist wirklich wunderbar besetzt. Dürfte hier sicherlich dem ein oder anderen gefallen.
Fett und Fett war für mich auch noch eine tolle Entdeckung, die beweist, dass man auch mit studentischen (Low-)Budget eine super tolle und liebenswürdige Mini-Serie drehen kann. Auch Fett und Fett lebt sehr von der gelungenen Besetzung des Protagonisten – man kann sich den Typen einfach so gut vorstellen, dass es ihn wirklich gibt in München, wo die Serie auch spielt und gedreht wurde von HFF-Studenten.
"Fett und Fett" habe ich auch sehr geliebt. Ohne einen taz-Artikel hätte ich nie davon gehört. Wer weiß, was ich sonst so versäume. Wer es noch nicht gesehen hat: Ich empfehle, mit der auf der ZDF-Website als "Prequel" bezeichneten ersten, unabhängig produzierten, Staffel anzufangen, die wohl schon seit Jahren auf Youtube war, wo sie von ZDF-Leuten entdeckt wurde. Der Hauptdarsteller ist übrigens auch, neben der Regisseurin, der co-Autor und auch Autor für die Heute-Show, was man bei der Art des Humors vielleicht nicht gleich vermuten würde. Ein paar Tage nachdem ich die ersten Folgen gesehen habe, habe ich ihn glaube ich am Ostbahnhof auf dem Bahnsteig gesehen. Auf einem anderen Bahnsteig, dem in Richtung Salzburg, stand gleichzeitig Armin Kratzert von der BR-Kultursendung "Capriccio". Habe ich das alles schon mal geschrieben? Ich war gerade zu faul, die Suchfunktion zu nutzen.