Ich hab bei der Gelegenheit, nunmal StarzPlay abonniert zu haben, auch gleich noch Killing Eve nachgeholt - dazu muss man ja nicht mehr viel sagen. Spannend, witzig, hervorragend geschrieben, zunehmend dramatisch, Villanelle ist einfach einer der vielseitigsten Charaktere der Serienlandschaft. Aber ich hoffe, sie finden dann irgendwann ein Ende.
Außerdem fühle ich mich gerade sehr gut von "The Great" unterhalten: Elle Fanning als Katharina die Große landet als neu Angetraute des Zaren am russischen Hof und erlebt dort einen Kulturschock. Um ihre eigenen Vorstellungen wahrer Regentschaft umzusetzen, plant sie schließlich, ihren einfältigen Mann Peter (wunderbar trottelig: Nicholas Hoult) umzubringen. Keine Historienverfilmung, eher angelehnt an reale Geschehnisse.
Und dann schau ich irgendwann noch in "Years and Years" rein, bevor ich StarzPlay wieder kündige.
Zitat von Bartleby im Beitrag #2922Meine Devise: Source Material First. Habe mich gerade erst durch Dune gegraben, nachdem ich das 20 Jahre vor mir hergeschoben habe. Aber der Filmstart rückt ja unerbittlich näher. War aber wider Erwarten wenig Quälerei. Der Lynch Film gibt echt kein gutes Bild davon.
Da die Autorin selbst mit für die Scripts verantwortlich war, geht das für mich klar. Und es wurde nicht selten geschrieben, dass die Serie gar besser sein soll. Hulu wird mit ihr auch ihr zweites "großes" Buch umsetzen. Bock!
Besser als das Buch finde ich die Serie nicht. Das Buch lässt mehr Interpretationsspielraum, wo in der Serie schon die eine oder andere Lücke gelassen wird. Das liegt aber vermutlich dann doch eher an den unterschiedlichen Medien.
Ich liebe die Serie natürlich noch immer, aber ich kann die beiden nicht shippen, nicht unter den Umständen und nicht nachdem was Villanelle alles getan hat oder für was sie indirekt verantwortlich ist. Man muss die Serie sicherlich auch ein wenig als Comedy sehen und nicht alles für bare Münze nehmen, aber sollte sie wirklich so ausgehen, dass die beiden irgendwie zusammen sind und Eve ihr erliegt, weiß ich auch nicht weiter.
Wie mit Niko umgegangen wurde, fand ich fast unerträglich und überall liest man, wie froh man sei, dass er endlich tot ist und den beiden nur im Weg stand (das ist dann wieder so ein fandom-problem, wird von der Show allerdings befeuert). Er tat mir unheimlich leid und hatte nichts davon verdient. Aber die Serie will, dass ich Villanelle mag, dabei ist sie absolut nicht mehr zu retten und so ein wenig ging das bereits los, als sie Bill gekillt hat. Mich irritiert etwas, dass sie so abgefeiert wird und alle nur darauf warten, sie und Eve müssen zusammenkommen.
tl;dr. Villanelle ist mir vielleicht zu extrem und zu grauenvoll als Person, als dass ich die beiden gemeinsam akzeptieren könnte und bin irritiert, dass das so hingenommen wird.
Das hat natürlich nichts mit der Darstellung der Schauspielerin zu tun, das kann ich gut trennen und ist herausragend.
Ok da ich nicht weiß, ob Du 3.6 schon gesehen hast, kann ich noch nicht alles schreiben. Ich verstehe, was Du meinst, aber man muss sich schon recht früh damit abfinden, dass hier einiges überzeichnet ist. Ich habe aber das Gefühl, dass sich die Macher gerade in Staffel drei sehr bewusst darüber waren, dass Villanelle eine menschlichere Seite bekommen musst, sonst verliert man irgendwie doch die Zuschauer. Hier offenbart sich dann doch stärker ihre Hintergrundgeschichte und ihr Verlorensein aufgrund dieser Emotionslosigkeit. Sie kämpft ja schon an gegen ihre eigene Abstumpfung.
Bill war hart, das geb ich zu. Aber Niko war als Figur irgendwie auserzählt. Und um die nächste Phase von Eves Abrutschen von Eve zu kennenzeichnen, war eigentlich zu erwarten, dass da noch was passiert. Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Serie mit einem Happy End aufhört, sondern eher mit einer Katastrophe. Dass also eine der beiden die andere tötet. Allerdings hoffe ich sehr, dass das bald sein wird. Gerade am Ende von Staffel 3 hatte ich schon das Gefühl, dass der Stoff insgesamt etwas erschöpft, man nur noch von Staffel zu Staffel plant und die Figuren auserzählt sind. Eve beispielsweise stagniert schon sehr - in der aktuellen Staffel war meiner Meinung nach Carolyn der spannendste Charakter. Ich hab aber auch keine Ahnung, was die Romane noch vorgeben.
Allerdings hat Staffel drei mit der Russlandfolge 3.5 auch die beste Folge bisher hervorgebracht.
Bin ja großer Anime-Fan, mich konnte aber die Adaption der gleichnamigen Novelle nicht so ganz überzeugen. Die Story ist durchaus packend und auch wirklich nichts für sanfte Gemüter, da es quasi pro Folge einige harte Schläge in die Magengrube gibt. Mir gefiel aber zum einen der Zeichenstil nicht so wirklich (die Figuren schwanken irgendwie zwischen Skizzen und detailverliebten Zeichnungen) und dann wurde das Ende auch so pathetisch in Szene gesetzt, das war selbst für Animeverhältnisse weit over the top.
jepp, so demaskiert man die abgefuckte politische landschaft seines heimatlandes. und die war im uk der 60er und 70er wirklich fürchterlich. jegliche entgleisung - gerade was das sexuelle verhalten betrifft - wurde als skandal behandelt. kein aufgeklärter mensch innerhalb der eu würde heutzutage jeremy thorpe einer verfehlung bezichtigen. aber damals betrieb ihn das establishment tatsächlich, einen mordkomplott gegen seinen ex-lover zu schmieden. das soll keine entschuldigung für sein unentschuldbares ansinnen sein. aber ein gesellschaftliches klima, das einen menschen dazu treibt, überhaupt daran zu denken ist einfach krank. stephen frears hat das hervorragen ausgearbeitet, trotzdem mit viel humor dargestellt und mit hugh grant und ben wishaw zwei hauptdarsteller ausgewählt, die das so unterhaltsam wie glaubhaft darstellen. klasse!
o.k., ich muss meinen positiven eindruck doch ein bisschen relativieren:
Zitat Der reale Norman Scott äußerte in einem Interview mit einer irischen Zeitung Unverständnis über seine Darstellung in der Serie. Zwar sei künstlerische Freiheit „schön und gut“, allerdings sei die Handlung nicht seine Geschichte. Zudem gefielen ihm die lustigen Momente nicht, da an Mordversuchen nichts komisch sei. Laut Scott würde er als eine „arme, affektierte, kleine schwule Person“ dargestellt, auch sei er noch nie ein Schwächling gewesen, wie es in A Very English Scandal zu sehen sei. (quelle: wikipedia)
warum er dann allerdings winkend und lachend fürs schlussbild posiert hat ... ?
Love it! Wie kann sich eine so witzige, so spannende und so clevere Serie so oft innerhalb einer Staffel neu erfinden. Dabei ist jede Season innerhalb ihres Rahmens schon eigentlich in einem neuen Genre unterwegs. Was ich als "Abrechnung" mit meiner Generation liebte, die vielleicht ein bisschen zu sehr ins Schwarze traf und flott in ein existenzialistisches Drama abdriftete, biegt immer wieder ins Absurde, landet am Ende in einem Horror Thriller, geht in der Nachfolgestaffel in eine von Paranoia getriebene Mystery Show über und landet jetzt in einem Court Room, bleibt dabei aber immer so ein alberner Quatsch. Sehr schade dass das kaum jemand sieht. Die letzte Staffel ist bald drei Jahre alt, deshalb musste ich auch erst einmal reinkommen, lohnt sich aber wieder einmal und geht nächstes Jahr zum Glück auch weiter.
In den USA früher TBS, jetzt HBO Max und in D vermutlich wieder bei Sky (Ticket).
Ein Schüler hat jetzt schon fest im Blick, dass er mal Präsident der USA werden will und geht dafür (vielleicht, man weiss es nie so genau) über Leichen. Alle Protagonisten extremst unsympathisch. Alle von extrem guten Schauspielern gespielt. Wenig Bekannte, dazwischen irgendwo Gwyneth Paltrow als völlig durchgeknallte Mutter. Hat was!
Hat schon jemand in "Devs" reingeschaut? Gerade die erste Folge gesehen und sehr angetan.
Vorher übrigens "Years & Years" zuende geschaut. Sehr gute britische Miniserie über eine Familie (bzw. drei Geschwister und jeweils ihre Familien), die sich durch eine nicht allzu ferne - dystopische - aber alles andere als irreale Zukunft schlagen. Die Handlung nimmt dabei den Faden aktueller Geschehnisse auf und ist dadurch fast schon beängstigend nah.
Zitat von kafkaktus im Beitrag #2937Hat schon jemand in "Devs" reingeschaut? Gerade die erste Folge gesehen und sehr angetan.
Jo, bin aber immer noch nicht durch damit, muss vermutlich auch noch einmal von vorn beginnen.
Zitat von G. Freeman im Beitrag #2813Gibt's hier Fans von Ex Machina? Alex Garland hat jetzt mit Devs eine Miniserie am Start, deren Setting davon gar nicht so weit weg zu sein scheint. Großer weirder Tech-Campus, Ron Swanson als zotteliges, mysteriöses Genie, Typ, der unerwartet bei irgendwas mitarbeiten darf, dann verschwindet. Keiner weiß so wirklich, woran die arbeiten, aber die creepy Statue lässt einiges vermuten. Na dann.
Ich hab' zu viele noch laufende Serien, die ich weiterschaue, dass ich, wenn ich mich auf was neues einlassen möchte, Miniserien gerade am besten geeignet sind. 8 Folgen gibt's, ist in den Staaten so gut wie durch. Die erste Folge war ganz nett, ich schau die Tage weiter. Problematisch fand ich nur die ziemlich schlechte Schauspielleistung der Hauptdarstellerin. Gab's da niemand besseren?
Gerne. Die letzte Season ist ja auch ewig her und die dritte auch schon 2018 gedreht. Da HBO die aber damals schon gekauft hat, wurde sie bis zum Streaming-Start einkassiert.
Positiv: Staffel 4 wurde im Frühjahr bereits abgedreht und kann nächstes Jahr definitiv kommen.