Stimmt. Mare of Easttown wurde überraschend aber sehr gut beendet.
Die letzten Sechs in der Playlist: Honeyglaze - Real Deal || Laura Marling - Patterns In Repeat || Nieve Ella - Watch It Ache and Bleed || Dawn Richard & Spencer Zahn - Quiet In a World Full of Noise || Flip Top Head - Up Like a Weather Balloon || Haley Heyndericks - Seed of a Seed
Die habe ich auch gesehen, musste aber gerade googeln, um nachzuschauen, um was es da ging. Scheint also nicht viel hängengeblieben zu sein. 2. Staffel Black Summer habe ich aufgehört. So interessant das in der 1. Staffel war, so langweilig finde ich die Fortsetzung.
Mir sind in der zweiten Staffel Mythic Quest mal wieder einige Tränen geflossen. Wie eine dritte Staffel aussehen soll? Keine Ahnung. Aber das hier war wieder groß.
P.S. Die neue Rick & Morty war nur so mittelgut, weil dann doch wieder zu viel Geballer und Gemorde, aber Mr. Nimbus und zumindest der erste "Zeitsprung" waren doch sehr unterhaltsam.
Zitat von oasupp im Beitrag #3220"underground railroad" (amazon prime)
in zehn folgen wird irgendwie das thema "rassismus in den usa" beleuchtet, "irgendwie", weil ich nach nunmehr zwei folgen eher atomisiert denn aufgeklärt bin. aber aufklären im klassischen sinne will die serie auch nicht, die erste folge war klassisch und greifbar, die zweite komplett surreal. in mir ist ein großes "wtf", das mindestens eine dritte folge als gegengewicht braucht, um die ersten beiden hintereinander zu bekommen. fernsehen für den kopf, düster und... wow.
Die Serie hat mich sehr beeindruckt. Der Ansatz ist ziemlich gewagt: Es fängt erstmal (schmerzhaft) realistisch an, erinnert dabei an 12 Years A Slave. Die Underground Railroad ist, historisch gesehen, eine Schleuser-Organisation, die Menschen aus der Sklaverei befreit hat. Der Name entstammt einem Mythos, mit dem man sich damals das Verschwinden zahlreicher Sklaven erklärt hat, in dem man von einer unterirdischen Zugverbindung fabulierte, die es natürlich nie gab. In dieser Serie gibt es diese allerdings. Wir reden also jetzt von einem Fantasy-Format, vielleicht vergleichbar mit The Man In The High Castle, zusätzlich mit stark surrealen Episoden.
Was diese Serie in erster Linie großartig macht, ist die durchweg phantastische schauspielerische Leistung, allem voran von der Hauptdarstellerin Thuso Mbedu. Ihre ausdrucksstarke Mimik und Körpersprache verlieh dem Plot die Tiefe, die es an dieser Stelle auch unbedingt brauchte, um diese gewagte Erzählung nicht einfach nur absurd oder lächerlich wirken zu lassen. Gegen Ende der Serie werden starke Analogien hergestellt über Fragen der Solidarität, die sich ganz klar auf heutige Verhältnisse übertragen lassen.
☟ smog in berlin. nichts wie hin. weil du mich küsst, bin ich kein tourist.
Zitat von tenno im Beitrag #3133mal wieder aus beruflichen gründen habe ich mich nun mit MORTEL (STERBLICHE) auf netflix beschäftigt. nachdem ich ca eineinhalb folgen lang gefremdelt habe - eigentlich ist der mystery-kram nicht so meine baustelle -, bin ich voll eingestiegen und hab die restlichen viereinhalb folgen weggezogen wie ein börsenmakler seine koksline. drei jugendliche aus einer namenlosen banlieue bei paris (es sieht aus wie eine mischung aus märkischem viertel und dessau-süd) werden in eine recht komplexe geschichte hineingezogen, in der es um voodoo-rituale und einen heimatlosen gott im limbus zwischen diesseits und jenseits, aber auch um freundschaft und abhängigkeiten und lauter solche menscheleien geht. das dreckige setting und die fantastischen schauspieler haben mich voll erwischt; und ich mag es auch immer sehr, wenn dinge nur anerzählt werden. keine ahnung, ob genrefreunde die effekte eher fipsig finden würden, aber mir gefällts auch und gerade, weil man den anteil an flashiness eher gering hält. für meine unbedarften augen ist es dann allerdings auch durchaus effektvoll.
und unter strengsten geheimhaltungsvorschriften darf ich lautlos verkünden, dass die zweite staffel eher noch besser wird - charaktere werden vielschichtiger, story wird komplexer, und eine folge hat mir tatsächlich schlechten schlaf beschert, was selten vorkommt (und hier nicht wegen schrecklicher bilder, sondern wirklich aufgrund lang aufgebauten und dramaturgisch toll angelegten psychogrusels).
nachdem netflix schon vor mehreren monaten bekanntgegeben hatte, dass nach der 1. staffel schluss sei, ist die zweite nun doch seit gestern online. keine ahnung, warum man sowas so schräg kommunizieren muss, wenn alles schon fertig produziert vorliegt, aber hey.
gestern hab ich endlich mal eine folge der in meinem umfeld stark behupten lupin-serie geguckt, und bin recht unterwältigt. meine freundin fand es immerhin noch spannend, ich fühlte mich eigentlich nur für dumm verkauft. die ganze juwelenraub-nummer hat man schon vor 60 jahren origineller und knackiger hingekriegt, und dass rassismus doof ist und stinkt, wusste ich auch schon vorher. allein diese versteigerungsszene im louvre war schon unfassbar peinlich. und bis auf den protagonisten selbst (na gut, und seine freundin/exfrau? auch ein bisschen) empfand ich alle figuren als intelligenzbeleidigende klischees. wenn jetzt nicht noch jemand kommt und sagt "ja ja, die erste folge ist nicht doll, aber danach wirds total gewitzt und komplex", weiß ich besseres mit meiner zeit anzufangen.
und die nutze ich, um gleich noch mal auf "sterbliche" hinzuweisen, s.o.! ein schönes beispiel, dass der franzose an sich schon was draufhat, wenn er nicht gerade "lupin" drehen muss.
Ich habe auch bei Lupin nach Folge 1 aufgegeben. Meine Freundin hat es ganz gerne bis zu Ende geguckt. Aber plant auch, Staffel 2 links liegen zu lassen. Kann also nach hinten raus eher nicht besser werden…
„Sterbliche“ sah für mich nach zehn Minuten irgendwie nach viel Overacting aus, ohne dass ich das Französisch wirklich hätte einschätzen können, deshalb hab ich da nie weitergemacht. Lohnt sich aber doch? Na gut, vielleicht gebe ich der Sache noch ne Chance, wenn ich mal wieder Netflix habe.
An Französischem Banlieu-Gruselkram hat mir ja letzten Sommer „Vampires“ Spaß gemacht. Kurzweilige Miniserie ohne großen Tiefgang aber mit durchweg irgendwie sympathischen bzw. schön unsympathischen Schauspielern. Kritiker fanden das alles eher blöd, ich habe einen Softspot für so typische Vampirstories.
Was ist bloß mit David Simon passiert? "Show Me A Hero" war auch schon nicht das Gelbe vom Ei, hatte aber immerhin noch etwas Substanz. Sein letzter Mehrteiler hingegen, basierend auf einem Roman von Philip Roth, enttäuscht durch seine Beliebigkeit. Die Figuren reden viel, man kommt ihnen trotzdem nicht nahe. Die Handlung ist schmerzhaft langsam erzählt, es geschieht wenig. Spannung kommt selten auf, eine bedrohliche Atmosphäre leider nie. Und die hätte man für diese Erzählung dringend gebraucht. Mit all dem hätte ich noch klarkommen können, aber der Schluss hat mich dann wirklich wütend gemacht. Man zieht sich drehbuchtechnisch billigst aus der Affäre und dreht die Uhr wieder auf null. Das kann so nicht in Roths Vorlage stehen.