Ich bin ehrlich gesagt gerade bei RB Leipzig erstmal sehr gepannt, was das mit der Fußballbegeisterung im Osten und dadurch mit der Liga macht. Wenn man sich mal zurückerinnert, wie das damals nach der Wende gelaufen ist, als etablierte Westclubs für einen Appel und ein Ei den Osten geplündert haben (Kirsten, Thom, Doll, Sammer...), dann ist das eigentlich eine genüssliche Form von Ironie, wenn man sich jetzt anschaut, wie ein Ostclub mit finanziellen Mitteln aus Österreich (!) den etablierten Westvereinen das Fürchten lehrt. Vielleicht habe ich in den letzten Jahren aufgrund der Entwicklung des "Produkts" Bundesliga eine leicht fatalistische Haltung angenommen, aber ich kann mir echt nicht helfen, die komische Note an der ganzen Entwicklung festzustellen.
Zitat von JackOfAllTrades im Beitrag #769Ist doch in Ordnung. Ich sehe hier bisher keine Grenzüberschreitung.
Ich kann diese Fußballromantik langsam nicht mehr hören. Da sind Vereine, die jahrelang schlecht gewirtschaftet haben, in der Versenkung verschwunden - ist eben so. Nur weil die eine Tradition haben, sollen die jetzt einen Bonus bekommen? Der Fußball in Deutschland wird wegen dieser Handvoll Vereine bestimmt nicht untergehen.
Du willst doch nicht allen Ernstes behaupten, dass die Attraktivität der Bundesliga als Gesamtprodukt in den letzten Jahren nicht ungemein gelitten hat. Wenn ich mir da die Vereine ab Platz 8/9 auf der Zunge zergehen lasse. Natürlich liegt das auch an den Fehlern der Traditionsvereine. Nichtsdestotrotz muss für jeden Plastikverein eben über kurz oder lang auch ein solcher weichen. Und ja, ich finde das extrem schade. Aber ich habe Fußball wohl einfach in einer anderen Zeit kennen gelernt und bin da irgendwie haften geblieben.
Bei Red Bullshit kommt ja zum reinen Marketingspielzeug aber auch noch erschwerend hinzu, dass man einfach teilweise ganz miese Maschen fährt, um irgendwelche Transfers durchzuziehen. Für mich ist dieser Verein der "Abschaum" der Liga und wird es auch bleiben.
Zum Glück denkt nicht jeder so. Sonst würden heute noch Alsenborn gegen Saarbrücken oder Schwarz-weiß Essen gegen Fortuna Köln spielen - vor etwa 780 zahlenden Zuschauern. Unser Nati würde sich mit Weissrussland um den vorletzten Platz in der Qualirunde zur EM streiten. Hauptsache kein Abschaum in der Liga - und in der Halbzeit gibt es den Pausentee. Apropos verlorene Attraktivität: Waren die Zuschauerzahlen (in Stadien und TV) jemals höher als in den letzten Jahren? Nein? Aha.
Zitat von Trondheim im Beitrag #796Ich bin ehrlich gesagt gerade bei RB Leipzig erstmal sehr gepannt, was das mit der Fußballbegeisterung im Osten und dadurch mit der Liga macht. Wenn man sich mal zurückerinnert, wie das damals nach der Wende gelaufen ist, als etablierte Westclubs für einen Appel und ein Ei den Osten geplündert haben (Kirsten, Thom, Doll, Sammer...), dann ist das eigentlich eine genüssliche Form von Ironie, wenn man sich jetzt anschaut, wie ein Ostclub mit finanziellen Mitteln aus Österreich (!) den etablierten Westvereinen das Fürchten lehrt. Vielleicht habe ich in den letzten Jahren aufgrund der Entwicklung des "Produkts" Bundesliga eine leicht fatalistische Haltung angenommen, aber ich kann mir echt nicht helfen, die komische Note an der ganzen Entwicklung festzustellen.
Da hast du Recht! Ich wiederhole natürlich immer wieder gerne die Aussage des Patenonkels meiner Frau, der in Leipzig wohnt und Fußball mag. Die Stadtduelle hat er gemieden, weil man Angst haben musste, dass man auf die Mütze bekommt. Stattdessen seien Fußballfans in Leipzig (denen diese Fehden ebenso auf den Keks gegangen sind) begeistert, endlich wieder guten Fußball sehen zu können.
Die letzten Sechs in der Playlist: Honeyglaze - Real Deal || Laura Marling - Patterns In Repeat || Nieve Ella - Watch It Ache and Bleed || Dawn Richard & Spencer Zahn - Quiet In a World Full of Noise || Flip Top Head - Up Like a Weather Balloon || Haley Heyndericks - Seed of a Seed
Zitat von Nilslofgren im Beitrag #754[quote=tenno|p47644]Es werden Musikstar mit Kohle hochgezogen, Firmen, andere Sportarten, Kiunstevents, usw., warum sollte da der Fußball die Ausnahme sein?
Nur weil es überall gemacht wird, muß ich es nicht gutfinden.
We don't believe in anything we dont stand for nothing. We got no "V" for victory cause we know things are tougher.
(Iggy Pop/James Williamson: "Beyond The Law")
---------------------------------------------------------------- From the river to shut the fuck up.
Zitat von Nilslofgren im Beitrag #797 Apropos verlorene Attraktivität: Waren die Zuschauerzahlen (in Stadien und TV) jemals höher als in den letzten Jahren? Nein? Aha.
das dann eber eher trotz und nicht wegen der genannten "plastikvereine". die will auch im tv kaum jemand sehen, selbst in sportlich erfolgreichen jahren.
die zuschauer mag rb ja mitbringen, allerdings auch weitere besonderheiten, die dann doch eher unschön sind (mitgliedschaft etc.).
Zitat von Berthold Heisterkamp im Beitrag #786Das ist ja ein typisches Phänomen, dass am Anfang, solang die erste Erfolgswelle noch rollt, das Publikum dabei ist. Mal gucken, wie sich das entwickelt. Aber vielleicht wird das ja alles eine total positive Überraschung und Ralf Rangnick ist auf einmal furchtbar sympathischer Mensch.
Es wird klar sein, das die "Touristenspiele" in München oder Dortmund wohl auch in Leipzig mehr Anklang finden werden als Spiele in Augsburg oder Hoffenheim. Ob sich der Auswärtszuschaierschnitt auf lange Sicht hebt, das bleibt abzuwarten
Zitat von JackOfAllTrades im Beitrag #798 Stattdessen seien Fußballfans in Leipzig (denen diese Fehden ebenso auf den Keks gegangen sind) begeistert, endlich wieder guten Fußball sehen zu können.
Und das ist auch so ein ewiges Totschlagargument. Der "gute Fußball" rechtfertigt alles. RB Leipzig genauso wie komplett wahnsinnige Ablösesummen, die mit erhöhten Eintrittspreisen und geisteskrank hohen Fernsehgeldern finanziert werden. Oder dem Verkauf von Stadionnamen.
Es geht hier nicht nur um "Tradition", "alle Spieler müssen aus der Region kommen" oder "11 Freunde". Zumindest von den beiden letzten Argumenten sollte man sich verabschiedet haben, wenn man nicht in einer Zeitschleife in den 50ern lebt. Mir geht es eher darum, daß es kaum noch ein Freizeitvergnügen gibt, das letzten Endes nicht von Konzernen finanziert wird. Seien es Musikevents oder Sportveranstaltungen. Und ja, heutzutage "muß das so sein, um konkurrenzfähig zu bleiben". Aber auch nur, weil die Finanzschraube dermaßen unablässig gedreht wurde, daß sich die ganzen Investoren damit unverzichtbar gemacht haben und ohne sie alles zusammenbrechen würde. In der Bundesliga begann das 1973 mit Mast und Eintracht Braunschweig, diese Dimensionen anzunehmen. Mast hat s8ich genausowenig für Fußball interessiert wie Mateschitz und sah den Verein nur als Marketingvehikel (ebenfalls wie Mateschitz). Damals wurde er aber noch ausgebremst, weil noch Leute was zu sagen hatten, für die der Sport im Vordergrund stand (auch wenn viele alte Nazis darunter waren, was natürlich auch nicht toll war, aber das mal beiseite), heute haben Managertypen und Wirtschaftswissenschafter das Sagen und jeder Dreck wird durchgewunken. Und ja: ich würde mich freuen, wenn dieses ganze System endlich kollabieren würde. Ich erhalte es zwar idiotischerweise auch am Leben, aber Fußball ist mir zumindest in Deutschland lange nicht mehr so wichtig wie noch vor 15 Jahren. Von mir aus könnte wieder Schwarz- Weiß Essen gegen Neunkirchen vor 700 Zahlenden spielen und keine Sau bräuchte es zu interessieren.
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Zitat von King Bronkowitz im Beitrag #802Und ja: ich würde mich freuen, wenn dieses ganze System endlich kollabieren würde. Ich erhalte es zwar idiotischerweise auch am Leben, aber Fußball ist mir zumindest in Deutschland lange nicht mehr so wichtig wie noch vor 15 Jahren. Von mir aus könnte wieder Schwarz- Weiß Essen gegen Neunkirchen vor 700 Zahlenden spielen und keine Sau bräuchte es zu interessieren.
Die Regionalligen geben dir alles, was du dir wünschst. Somit ist am Ende doch jedem geholfen.
das problem mit dem "guten fußball" ist letztlich leider das dilemma: prinzipiell gehe ich gern ins stadion, aber nach so einem 0:0 gegen bautzen guckt man sich gern dreimal hoffenheim gegen wolfsburg an. hinzukommt, dass bei einem schnitt von 3000 zuschauern das einstudierte und vom eigentlichen spiel losgelöste ultraprogramm noch mehr hervorsticht und nervt. da zehrt man lange von einem dfb-pokal-sieg gegen den hsv - und das will was heißen.
Die Bayern vermelden auch die Verpflichtung von Mats Hummels zur kommenden Saison. Stillschweigen über die Ablösemodalitäten wurde vereinbart. Für Renato Sanches, einen 18-jährigen portugiesischen Nationalspieler, legen die Münchener mal eben 35 Millionen (!!!) auf den Tisch.
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Ich hoffe, dass es sich dabei um eine Ente handelt und die AZ das nur hochbauscht.
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Renato Sanches ist mir in beiden Spielen gegen Benfica jetzt nicht wirklich aufgefallen. Aber das will nichts heißen. Sein Marktwert laut Transfermarkt.de liegt bei 10 Millionen. Aber er hat halt auch noch Vertrag bis 2021. Angeblich hatte er eine Ausstiegsklausel, die bei 80 Millionen lag. Also ein echtes Schnäppchen.
Die Frage ist: Was bedeutet das für den Bayern-Kader? Sanches ist zentraler Mittelfeldspieler, hat gerade in der Champions League auch im defensiven Mittelfeld gespielt. Rode dürfte ja den Verein verlassen (was ich schade finde, der hätte mehr Einsatzzeiten verdient gehabt und ist für jeden anderen Verein eine Verstärkung), aber wird das Gerücht war und Thiago geht mit Pep zu ManCity? Denn gerade im zentralen Mittelfeld knubbelt es sich nach wie vor. Und die Hummels-Verpflichtung bedeutet ja auch, dass Martinez wieder irgendwo spielen muss (ich würde ihn lieber auf dem Platz sehen als Xabi Alonso).
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