zumindest hätte der satz auch in einen python-sketch gepasst. bei aller einsicht in die notwendigkeit dieser debatte muss man hinnehmen, dass halt auch übers ziel hinausgeschossen wird.
Ich habe die beiden erwähnten Tweets gelesen und sehe das so wie tenno. Der Satz mit der "cambodian police woman" könnte auch aus einem Monty-Python-Sketch stammen. Es ist halt seine Art von Humor. Ohne diese Art von Humor hätten wir "Das Leben des Brian" nie lieben gelernt. Hätten Monty Python bei jedem Sketch überlegt, wem sie auf die Füße treten, hätten wir diesen großartigen Nonsens nie erlebt. Männer in Frauenkleidern, die Schwachsinnsolympiade, ein toter Papagei, der auf einen Tresen gehämmert wird.
Und im nächsten Tweet sagt er ja, dass es für ihn wichtigere Themen gibt. Das wird ihm dann als transphob ausgelegt.
Ich habe generell das Gefühl, dass man in der Diskussion nur verlieren kann, egal was man sagt oder nicht sagt. Sobald man sich nicht für Trans-Menschen ausspricht, ist man in deren Sicht, so kommt es mir vor, automatisch dagegen. Dabei soll es durchaus Menschen geben, denen das einfach nur egal ist - und zwar nicht aus Ignoranz.
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Dann ja. Was für mich aber nicht ersichtlich ist: Ist er wegen seiner Meinung zu den Rowling-Statements befragt worden oder nicht. Sprich: Hat er nur geantwortet oder von sich aus angefangen.
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Und dann darf man auch antworten, wenn man angeschrieben wird.
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Ich habe mir jetzt ein paar Berichte über Cleeses Aussagen auch aus dem Sommer durchgelesen und stimme ihm da oft zu.
Das Thema ist nicht einfach. Man gerät schnell ins Schleudern. Und dann trifft die Ahnungslosigkeit (oder vielleicht sogar Ignoranz) auf die Wut der Trans-Community. Die will anerkannt werden, was verständlich ist, wirft aber jedem, der sich nicht so zu dem Thema äußert, wie sie will, augenblicklich die Transphobie-Keule an den Kopf.
Es gab mal eine Zeit, da hat man versucht, Dinge zu erklären, man hat diskutiert. Heute ist es aber schwarz oder weiß und nichts mehr dazwischen.
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Zitat von JackOfAllTrades im Beitrag #499Ich habe die beiden erwähnten Tweets gelesen und sehe das so wie tenno. Der Satz mit der "cambodian police woman" könnte auch aus einem Monty-Python-Sketch stammen. Es ist halt seine Art von Humor. Ohne diese Art von Humor hätten wir "Das Leben des Brian" nie lieben gelernt. Hätten Monty Python bei jedem Sketch überlegt, wem sie auf die Füße treten, hätten wir diesen großartigen Nonsens nie erlebt. Männer in Frauenkleidern, die Schwachsinnsolympiade, ein toter Papagei, der auf einen Tresen gehämmert wird.
oh doch, monty python waren ganz klar anti-establishment und wenn randgruppen durch den kakao gezogen wurden, war deutlich, auf welcher seite sie trotz allem standen. ich kann als schwuler über die schwulen-gags der pythons lachen. das sagt - hoffe ich - einiges aus.
Zitat von JackOfAllTrades im Beitrag #499Und im nächsten Tweet sagt er ja, dass es für ihn wichtigere Themen gibt. Das wird ihm dann als transphob ausgelegt.
das ist eine ausflucht - und ich denke mal, als diese wird ihm die aussage übelgenommen. mit recht, wie ich meine.
Zitat von JackOfAllTrades im Beitrag #499Ich habe generell das Gefühl, dass man in der Diskussion nur verlieren kann, egal was man sagt oder nicht sagt. Sobald man sich nicht für Trans-Menschen ausspricht, ist man in deren Sicht, so kommt es mir vor, automatisch dagegen. Dabei soll es durchaus Menschen geben, denen das einfach nur egal ist - und zwar nicht aus Ignoranz.
das ist schon ein bisschen infam, zu unterstellen, dass jeder, der sich nicht dafür ausspricht als transphob gilt. so kann man sich ganz einfach in die opferrolle begeben.
Zitat von JackOfAllTrades im Beitrag #505Was Monty Python schon immer gemacht haben.
wie gesagt, da hat der ton die musik gemacht ... und der standpunkt. ein trans-witz aus dem munde des honoratioren john cleese klingt halt ein bisschen anders als der des undergroung-komikers.
Zitat von JackOfAllTrades im Beitrag #505Das Thema ist nicht einfach. Man gerät schnell ins Schleudern. Und dann trifft die Ahnungslosigkeit (oder vielleicht sogar Ignoranz) auf die Wut der Trans-Community. Die will anerkannt werden, was verständlich ist, wirft aber jedem, der sich nicht so zu dem Thema äußert, wie sie will, augenblicklich die Transphobie-Keule an den Kopf.
da hast du recht. es gibt viel unverständnis und unversöhnlichkeit auf beiden seiten, was mich aber nervt, dass sich das konservative establishment zunehmend als opfer des diskurses darstellt, obwohl sie doch immer noch in der privilegierten position sind. die wissenschaftliche seite wird dann auch gerne mal als die links-grün versiffte diffamiert.
Zitat von JackOfAllTrades im Beitrag #505Es gab mal eine Zeit, da hat man versucht, Dinge zu erklären, man hat diskutiert. Heute ist es aber schwarz oder weiß und nichts mehr dazwischen.
Ich denke, das ist noch nicht so lange her. Das war, bevor in den sozialen Netzwerken permanent gegen irgendwen gefeuert wurde, sobald man nur "Guten Morgen" gesagt hat, weil es ja für irgendwen kein guter Morgen ist, weil er mit dem falschen Fuß aufgestanden ist und ein anderer ihm zustimmt, weil man ja auch an die Menschen denken muss, die keinen guten Morgen haben, weil sie kein zu Essen haben, und dann noch einer dazuschreibt, dass er ja auf der anderen Seite der Welt wohnt wo es gerade Nacht ist und wie man nur so ein Arschloch sein könne, das zu ignorieren. Ungefähr zu der Zeit...
@gnatho: Wenn John Cleese sagt, dass ihm das Thema nicht so wichtig ist, wird es ihm gleich als Ausflucht übel genommen. Das ist aber auch nur eine Vermutung. Ja, das könnte man wahrnehmen als: "Ich kann kein Rassist sein, immerhin ist einer meiner besten Freunde ein Usbeke, außerdem esse ich regelmäßig Döner." Aber man könnte es natürlich auch einfach so hinnehmen, wie er es schreibt. In meinen Augen gehörten die Mitglieder von Monty Python übrigens schon immer zum Establishment und waren alles andere als Underground. Ihr Humor war Underground, aber die Mitglieder waren Studenten in Oxford und Cambridge, das ist ja auch nicht die Abendschule der Landbevölkerung. Dass ein Witz, den John Cleese so vor 50 Jahren vermutlich auch genauso gebracht hätte, heute als Angriff gilt, sagt eher was darüber aus, dass John Cleese sich nicht sehr verändert hat, die Welt um ihn herum aber schon. Das ist etwas, was man John Cleese vorhalten kann, ja. Ich gebe aber zu: Ich mag diesen absurden Humor auch heute noch.
Ich selbst erkenne bei mir an, dass ich Probleme mit dem Thema Transgender habe - und dass man anderen Menschen diese Unkenntnis auch zugestehen sollte. Ich kenne keine Trans-Person. Ich finde es hingegen absolut großartig, dass es heute eben möglich ist, sein zu dürfen, was man ist. Noch vor 40 oder 50 Jahren durfte man sich ja nicht als homosexuell zu erkennen geben, es wurde bestraft (und wird es in einigen Ländern immer noch). Ja, und es wird weiterhin Menschen geben, die glauben, dass alle, die nicht dem Rollenbild Mann-liebt-Frau und Frau-liebt-Mann entsprechen, als krank dargestellt werden, die man mit ein bisschen beten und medizinischen Maßnahmen umstimmen kann - aber diese Menschen sind halt dumm.
Die letzten Sechs in der Playlist: Honeyglaze - Real Deal || Laura Marling - Patterns In Repeat || Nieve Ella - Watch It Ache and Bleed || Dawn Richard & Spencer Zahn - Quiet In a World Full of Noise || Flip Top Head - Up Like a Weather Balloon || Haley Heyndericks - Seed of a Seed
Wenn sich jemand an eine Öffentlichkeit wendet kann es dafür Applaus oder Buh-Rufe geben, nicht selten auch beides. John Cleese hat damit Jahrzehnte Erfahrung - ich glaube nicht, dass man ihn in Schutz nehmen muss vor Leuten, die sich über ihn ärgern. Ich glaube auch nicht, dass er das einfordert. Wenn jemand einen Punkt in eine Debatte einbringt, dann ist der selten grau - vor allem nicht, wenn der- oder diejenige sich persönlich angegriffen fühlt. Das dürfte kein ganz neues Phänomen sein. Es multipliziert sich eben nur einiges mit den heutigen Kommunikationsmitteln. Was ich in erhitzten Debatten störend finde ist, wenn Menschen andere Menschen zum Schweigen bringen wollen. Das ist imho eine Frage, an der heutige Gesellschaften noch wachsen müssen. Dazu gehört aber auch, dass Kritik, wenn sie gehäuft auftritt, nicht sofort als Shitstorm gebrandmarkt werden sollte. Diejenigen, die sich nicht im Griff haben, disqualifizieren sich dadurch selbst. Die sollte man stets trennen von denjenigen, die tatsächlich eine relevante Sichtweise beizutragen haben. Gerade weil die Debatte im Großen und Ganzen aus verschiedenen Einzelsichtweisen besteht, fühle ich mich auch nicht so wohl mit dem Anspruch, es solle doch alles irgendwie gemäßigt ablaufen, und alle müssen doch irgendwie recht haben dürfen. Auch harte Positionen tragen zur Orientierung bei, und Auseinandersetzungen dürfen auch scharf geführt werden, so lang wie jedem und jeder die elementaren Rechte zugebilligt werden. So wie ich das sehe, ist das bei den meisten auch der Fall. Diejenigen, die die Gewalt weder aus ihren Gedanken, noch ihrer Sprache entfernt bekommen, sind mMn in der Minderzahl, wenn auch ungleich lauter.
☟ smog in berlin. nichts wie hin. weil du mich küsst, bin ich kein tourist.