Ich habe das Gefühl, die Diskussion, die hier steht, mehr oder weniger inhaltsgleich schon diverse Male in diesem Forum gelesen zu haben. Und die Problematik bleibt immer die gleiche. Wenn Aussage gegen Aussage steht, lässt sich nur glauben oder eben nicht. Und die Unschuldsvermutung muss in beide Richtungen gelten. Dem mutmaßlichen Misshandler gegenüber aber natürlich auch der mutmaßlichen Rufschädigerin. Ich denke manchmal, es hilft einfach alles nichts, wir müssen vermutlich an anderer Stelle ansetzen, um Frauen vor solchen Übergriffen zu schützen.
Ich empfinde die Verurteilung in den sozialen Medien zum Teil auch als sehr extrem, auch wieder in beide Richtungen. Auch da gibt es sicher Fälle, die öffentliche Wut verdient haben, aber insgesamt ist mir das doch häufig zu viel Beißreflex.
Was Rowling angeht, sehe ich es grundsätzlich wie Freeman und ignoriere Rowling nach Kräften, um mir meine Kindheitsfreude an Harry Potter nicht nehmen zu lassen. Ich glaube, da schwingt auch eine gehörige Portion enttäuschtes Heldentum mit in der Debatte, denn Harry-Potter-Fans verstanden sich oft als Hort der Toleranz, die sich den Schwächeren und/oder gesellschaftlichen Außenseitern nicht verschließen und für ein sanfteres Miteinander eintreten. Das geht mit TERF-Positionen halt nicht gut zusammen. Dass Harry Potter auch Inhalte hat, die ich aus heutiger Sicht problematisch finde, ist leider auch wahr (die mehr als holprige Sklaverei-Analogie bei den Hauselfen und die Kobolde, die man als Amalgam aus Native-American- und Juden-Karikaturen lesen kann). Solche Haken im Grad gibts aber bei vielen Franchises, die ich mag, da muss einfach das Bedingungslose Fantum dran glauben.
Ja, die Diskussion ist gar nicht einfach. Aber warum ist es denn eine?
Was haben trans Frauen oder trans Männer denn gemacht, bevor die Diskussion von den TERFS losgetreten wurde? Genau, trans Männer sind auch auf Herrentoiletten und trans Frauen auch auf Damentoiletten gegangen, offensichtlich ohne dass sich sonderlich viele Frauen (und von mir aus auch Männer) davon bedroht fühlten. Vielleicht auch, weil der Fall nicht sonderlich häufig auftritt, schließlich sind nur 0,2% der Menschen in Deutschland trans.
Und ja, das Schutzraum-Argument verstehe ich und ich finde es ebenfalls beschämend, dass es so etwas überhaupt braucht, aber wie will man das überhaupt kontrollieren? Zugangskontrollen an allen öffentlichen Toiletten? Vielleicht können die Klofrauen und -männer ja eine Zusatzausbildung machen.
Und nochmal ja, die Diskussion muss möglich sein, ohne dass der Mob sich berufen fühlt, Andersdenkende zu bedrohen und/oder deren Privatadressen zu veröffentlichen.
http://www.last.fm/de/user/DerWaechter ehemaliger Influencer * Downtown * Radebrecht * "Die einzige Bevölkerungsgruppe, die man risikolos beleidigen kann, sind die Dummen. Da fühlt sich nie einer angegriffen." (Ronja von Rönne) “The sex and drugs have gone and now it’s just the rock ‘n’ roll” (Shaun Ryder)
Zitat von Berthold Heisterkamp im Beitrag #720 Ich halte eine rein biologistische "Zeig mir deine Gonosomen und ich sage dir, was du bist"-Haltung für genau so unzulänglich wie das Gegenteil, in dem einfach jede:r per Selbstauskunft Zutritt zu jeglichen Schutzräumen hat, seien sie räumlich oder gesetzlich. Dass das schwierig umzusetzen ist, ist mir klar, das delegitimiert diese Haltung aber meines Erachtens nicht. Die Welt ist nicht so schwarz-weiß, wie ausgerechnet Teile der Transgender-Community sie hier machen.
Ich muss mal ganz naiv und aufrichtig fragen, seit wann öffentliche Toiletten als "Schutzräume" gelten? Ein "Damen"-Schild an einer nicht verschlossenen Tür zählt für mich nicht unbedingt zu einer unüberwindlichen Sicherheitseinrichtung.
You all want the whole world to be changed so you will be different.
Ich glaube, dass Berthold nicht unbedingt Toiletten als Schutzräume meinte, er nannte doch auch andere Beispiele, oder?
Die letzten Sechs in der Playlist: Honeyglaze - Real Deal || Laura Marling - Patterns In Repeat || Nieve Ella - Watch It Ache and Bleed || Dawn Richard & Spencer Zahn - Quiet In a World Full of Noise || Flip Top Head - Up Like a Weather Balloon || Haley Heyndericks - Seed of a Seed
Zitat von Johnny Ryall im Beitrag #722 Und ja, das Schutzraum-Argument verstehe ich und ich finde es ebenfalls beschämend, dass es so etwas überhaupt braucht, aber wie will man das überhaupt kontrollieren? Zugangskontrollen an allen öffentlichen Toiletten?
Die Frage stellt sich nach wie vor, warum es zumindest in kleineren Einrichtungen nach Geschlechtern getrennte Toiletten braucht. Ich war auf Korsika beispielsweise häufig auf Toiletten ohne Geschlechtertrennung. Eine Kloschüssel, ein Abfalleimer für Damenbinden und der Hinweis, daß sich jeder hinsetzen soll. Punkt. Auf Bahnhöfen und in Großraumdiscotheken ist sowas natürlich schwer umsetzbar, aber im kleineren Rahmen könnte man das mal generell überdenken.
We don't believe in anything we dont stand for nothing. We got no "V" for victory cause we know things are tougher.
(Iggy Pop/James Williamson: "Beyond The Law")
---------------------------------------------------------------- From the river to shut the fuck up.
Zitat von Mory im Beitrag #724Ich muss mal ganz naiv und aufrichtig fragen, seit wann öffentliche Toiletten als "Schutzräume" gelten? Ein "Damen"-Schild an einer nicht verschlossenen Tür zählt für mich nicht unbedingt zu einer unüberwindlichen Sicherheitseinrichtung.
Was ist denn nun wieder eine "unüberwindliche Sicherheitseinrichtung"? Selbst aus Alcatraz ist jemand ausgebrochen (LG an Sean Connery). Es ist ein Raum, in dem die Anwesenheit von Männern per se unzulässig und damit auch leichter zu unterbinden ist, als an anderen Orten. Und es muss ja nicht nur die Toilette sein, Frauenhäuser fallen mir ein, Frauengefängnisse, aber auch metaphorische Schutzräume wie Geschlechterproporz, Frauenquoten etc. Nochmal, damit meine Position nicht falsch rüberkommt: Dass ich das hier so geballt darstelle, liegt eher an der Diskussion und ihrer Ausrichtung als daran, dass ich gegen Transgenderrechte wäre. Ich finde nur, es gibt bei der Gleichstellung Fragestellungen und Probleme, die man diskutieren können muss, ohne dass gleich der "transphob"-Stempel kommt. Damit ist nicht so sehr das Forum hier gemeint, sondern eher die öffentliche Debatte, vorwiegend auf Twitter.
"Happy Holidays... is what terrorists say. Merry Christmas, from Avery and Jack."
Die letzten Sechs in der Playlist: Honeyglaze - Real Deal || Laura Marling - Patterns In Repeat || Nieve Ella - Watch It Ache and Bleed || Dawn Richard & Spencer Zahn - Quiet In a World Full of Noise || Flip Top Head - Up Like a Weather Balloon || Haley Heyndericks - Seed of a Seed
Angeblich gab es schon mehrere Vorwürfe, die allesamt abgeschmettert wurden.
Die letzten Sechs in der Playlist: Honeyglaze - Real Deal || Laura Marling - Patterns In Repeat || Nieve Ella - Watch It Ache and Bleed || Dawn Richard & Spencer Zahn - Quiet In a World Full of Noise || Flip Top Head - Up Like a Weather Balloon || Haley Heyndericks - Seed of a Seed
2:35 PM PT -- Haggis' attorney, Priya Chaudhry, tells TMZ ... "Under Italian Law, I cannot discuss the evidence. That said, I am confident that all allegations will be dismissed ... He is totally innocent, and willing to fully cooperate with the authorities so the truth comes out."
Da scheint es ja extrem konträre Ansichten zu geben.
We don't believe in anything we dont stand for nothing. We got no "V" for victory cause we know things are tougher.
(Iggy Pop/James Williamson: "Beyond The Law")
---------------------------------------------------------------- From the river to shut the fuck up.
Was ich seit langem aber heute mal wieder nicht verstehe: Warum arbeitet eigentlich noch irgendwer - sogar Leute wie Eminem(!) - immer noch mit Ceelo Green zusammen? Hatte der irgendwie „Glück“ dass sein Fall vor der #metoo-Welle verhandelt wurde?