Voila: Fever Ray, in der voll gesteckten Münchner Muffathalle
Fand das Fever Ray Konzert gestern in der Muffathalle großartig. Sechs Damen auf der Bühne bildeten optisch ein wenig den Anti-Girl-Band Look. Alle in wilde Kostüme gepackt, wobei gerade Karin Dreijer Andersson mit kurz rasierten Haaren, schrägem Make Up und Outfit durchaus einen gewissen Mut zur Hässlichkeit präsentierte. Aber es wird ja eh viel mit Brüchen gearbeitet, visuell und klanglich. Schöne Klänge treffen immer wieder auf härtere und eher experimentellere Sounds. Der poppige Anteil kommt aber nie zu kurz. Immer wieder driften die Stücke in die verschiedensten Richtungen. Mal sind fernöstliche Klänge zu hören, dann wird mit Latin-Einflüssen gespielt, es wird trancig, mystisch, was auch immer. Zusammengehalten wird vieles von aufpeitschenden Perkussions-Elementen, die auch die Stücke des ersten Albums verstärkt durchziehen. Die Bühnenperformance war theatralisch angelegt, wobei ich das nie als aufgesetzt empfand. Optisch wurden den teils dunklen Klängen bunte Farben in Form von Neonröhren und Lasern entgegen gesetzt. Bei aller Dunkelheit, bei aller Anklage hatte das so auch eine gewisse positive Botschaft. Musikalisch war auch das ein oder andere umarrangiert. Bei „Keep the Streets Empty For Me“ habe ich zwar die prägnanten Synthie-Tupfer des Originals vermisst, dafür war das dann auf andere Art ein sehr intensiver Vortrag. Am Ende habe ich mir dann sogar noch ein Shirt gekauft. Mein erstes auf einem Konzert seit vielleicht 20 Jahren. Passend zum Tourplakat sind die Tourstädte in Schriftzügen aufgedruckt, wie man sie von Trash- und Death-Metal Bands kennt. Der Humor kommt bei diesem Projekt auch nie zu kurz.
Kann ich durchaus verstehen, wenn man die Shirts als hässlich empfindet ;-) Es ist schon ein sehr schmaler Grat. Ich habe das schwarze Shirt, mit den wild verteilten Tour-Orten.
Zitat von victorward im Beitrag #700Voila: Fever Ray, in der voll gesteckten Münchner Muffathalle
Fand das Fever Ray Konzert gestern in der Muffathalle großartig. Sechs Damen auf der Bühne bildeten optisch ein wenig den Anti-Girl-Band Look. Alle in wilde Kostüme gepackt, wobei gerade Karin Dreijer Andersson mit kurz rasierten Haaren, schrägem Make Up und Outfit durchaus einen gewissen Mut zur Hässlichkeit präsentierte. Aber es wird ja eh viel mit Brüchen gearbeitet, visuell und klanglich. Schöne Klänge treffen immer wieder auf härtere und eher experimentellere Sounds. Der poppige Anteil kommt aber nie zu kurz. Immer wieder driften die Stücke in die verschiedensten Richtungen. Mal sind fernöstliche Klänge zu hören, dann wird mit Latin-Einflüssen gespielt, es wird trancig, mystisch, was auch immer. Zusammengehalten wird vieles von aufpeitschenden Perkussions-Elementen, die auch die Stücke des ersten Albums verstärkt durchziehen. Die Bühnenperformance war theatralisch angelegt, wobei ich das nie als aufgesetzt empfand. Optisch wurden den teils dunklen Klängen bunte Farben in Form von Neonröhren und Lasern entgegen gesetzt. Bei aller Dunkelheit, bei aller Anklage hatte das so auch eine gewisse positive Botschaft. Musikalisch war auch das ein oder andere umarrangiert. Bei „Keep the Streets Empty For Me“ habe ich zwar die prägnanten Synthie-Tupfer des Originals vermisst, dafür war das dann auf andere Art ein sehr intensiver Vortrag. Am Ende habe ich mir dann sogar noch ein Shirt gekauft. Mein erstes auf einem Konzert seit vielleicht 20 Jahren. Passend zum Tourplakat sind die Tourstädte in Schriftzügen aufgedruckt, wie man sie von Trash- und Death-Metal Bands kennt. Der Humor kommt bei diesem Projekt auch nie zu kurz.
volle zustimmung. ich war vor dem konzert ein bisschen skeptisch, ob die live-präsentation den tonträgern wohl irgendwas substanzielles hinzufgen kann. sie konnte! ich hab zwar ein bisschen gebraucht, um reinzukommen, aber beim dritten (?) stück ("when i grow up") hatten sie mich. ausschlaggebend war die unglaublich wuchtige präsenz, die den stücken noch mehr dringlichkeit verlieh, als sie ohnehin schon haben. wie erwähnt hatten die beiden perkussionistinnen großen anteil daran. schön war auch, wie viel freude die band verströmte, ans publikum weitergab und entsprechend viel liebe zurückbekam. ist immer wieder ein tolles gefühl, auf konzerten ein teil dieses durchlauferhitzers zu sein. jetzt bin ich ein bisschen neidisch auf das t-shirt. ich hätte die halle vielleicht doch nicht so fluchtartig verlassen sollen.
Zitat von gnathonemus im Beitrag #703jetzt bin ich ein bisschen neidisch auf das t-shirt. ich hätte die halle vielleicht doch nicht so fluchtartig verlassen sollen.
Ich war auch schon an der Tür und bin dann nochmals rein aufgrund einer spontanen Eingebung.
War ziemlich gut, obwohl ich das Konzert erst nicht recht genießen konnte. Ausgelaugt vom Tag, der Fahrt + Brainfreeze von den Temperaturen draußen. Der Vortyp war zudem echt unglaublich schlecht. Capuz, ein unsympathischer Asslack, keine Ahnung wie der zu der Ehre kam. Ok, die Beats waren nicht schlecht. Nachdem er endlich fertig war gabs eine lange Pause. Haiyti kam natürlich gerade dann auf die Bühne als ich Bier holen war. Das Zoom ist ziemlich verwinkelt , mehrere Ebenen und Treppen; mMn eher als Club als für Konzerte geeignet. Wenn das wie gestern ausverkauft ist, verteilt sich's also etwas doof. So bin ich in einer Art Altherrenloge gelandet (das Publikum war extrem jung im Schnitt) hinter dem Mischer. Wenigstens mit sehr guter Sicht auf die Bühne und auf den Moshpit im Innenraum vor der Bühne. Der Sound war extrem gut, die Bässe dick, gingen schön durch den ganzen Körper. Haiyti war gut aufgelegt, authentische Imagepflege, die spitzen Schreie und das Trademark-"üähhh", Ghetto-Romantik, und wie in ihren Selfmade-Videos hatte sie immer ne Flasche hochprozentigen in der Hand, den sie sich mit den vorderen Reihen teilte. Sympathisches Mädel. Die #jungenHüpfer vor der Bühne haben nicht nur die Trap-Banger, sondern gerade auch die neuen poppigen, die elektronisch angehauchten, tanzbaren Stücke ("Berghain", "Serienmodell": in Reviews wird ja öfter mal von "Nina Hagen macht NDW" gesprochen) und die Dancehall-lastigen ("Bahama Mama", "100.000 Fans") gefeiert, die sich ziemlich gut ins restliche Portfolio einfügten. Würde sie mir gern nochmal in einer andren Location anschauen. Apropos Zoom, morgen bin ich da bei den Algiers, hoffentlich etwas leerer
das vorprogramm bestritten the dead sea, von denen ich auf spotify gerade mal zwei stücke gefunden habe. aber egal, stilistisch passte das wie arsch auf eimer. sie spielten eine art acid-version der cocteau twins, mit viel elektronischem gezischel und geblubber und hie und da ein paar heftigen beats, am anfang war der sound noch etwas matschig, aber das besserte sich nach 2-3 stücken und - ich kann mir nicht helfen - wenn man so einige knöpfe bei mir drückt (gitarre à la robert smith bis robin guthrie, sound-kaskaden, stimme auf hall, ...), haben sie mich im sack. und so war das heute auch. zum schluss haben sie aber auch wirklich ein paar catchy tunes zum besten gegeben. die werde ich mir mal merken.
nach langer umbau- und soundcheck-pause war dann der anfangs recht spärlich gefüllte laden richtig und angemessen voll. und nach einer guten halben stunde kamen sie dann endlich auf die bühne. was folgte war eine gute mischung aus neuen und alten stücken, die sich nahtlos ineinander fügten, was ja auch kein wunder ist, so groß ist der unterschied ja nicht. toll war der wall of sound, den sie aufbauten und der mich spätestens beim vierten stück "star roving" entweder in den betonfußboden versenkte oder mich in alle einzelteile pulverisierte und meine atome im universum verteilte. eine ähnlich körperliche erfahrung habe ich bisher nur bei my bloody valentine gehabt. die wunderbaren grafisch-psychedelischen visuals taten ein übriges. am ende gab es auch noch die von mir erträumte combo aus "sugar for the pill" und "alison" und alles ward gut. für eine zugabe kamen sie zwar noch auf die bühne, aber rachel goswell ging's wohl nicht so gut und so haben wir sie - äußerst zufrieden - gehen lassen. ganz wunderbar war das!
es ging überpünktlich 2 minuten vor 8 mit der vorband spinning coins los. seeehr 90er indie-rock - pavement, the sea & cake bzw. deren vorgänger-band shrimp boat waren rauszuhören. das ist natürlich nicht wahnsinnig originell, aber ganz unterhaltsam, vor allem als sich der zweite sänger immer öfter einschaltete, der fast ein wenig wie ein klon von david tattersall von den wave pictures klingt. somit war schon mal gut angeheizt.
mittlerweile hatte sich das ampère gut gefüllt, sogar der sonst meist geschlossene balkon war heute gut bevölkert. gut so, denn das war der performance von alvvays absolut angemessen. am anfang hatte ich nur augen und ohren für die beeindruckende präsenz von molly rankin. was für eine tolle sängerin. aber die band stand ihr in nichts nach, der sound war großartig, die gesangsharmonien z.t. gänsehauterzeugend, nur die schlagzeugerin war manchmal ein bisschen übermotiviert und der gitarrist ging ab und zu etwas unter - aber das ist wirklich nur kleinliches gemäkel an einem ansonsten perfekten indie-pop-set. alle hits waren dabei und gegen ende coverten sie ganz wunderbar "blue" von elastica. eine zugabe wurde zwar ersehnt, aber ehrlich gesagt, nicht unbedingt nötig. daher war die enttäuschung nicht allzu groß, dass das licht, recht bald nach dem die band die bühne verlassen hatte, anging und den schluss signalisierte. ab in die vollmondnacht mit "party police" als den angenehmsten aller ohrwürmer im kopf. hach ...
Das Konzert war schon eeeeewig ausverkauft - und ich war natürlich zu spät dran. Überhaupt ist Wien unfassbar schwierig beim Ausverkaufen einzuschätzen. Karten für unbekannte Mini-Bands sind sofort vergriffen, aber bei Franz Ferdinand (oder so) kann man sich Zeit lassen. Na ja, wie auch immer. Ich habe jedenfalls fleißig bei Facebook in die Tasten gehauen und alle angeschrieben, die im Facebook-Event angekündigt haben, dass sie ihr Ticket verkaufen, und war damit glücklicherweise erfolgreich.
Die Freude verflog sehr schnell, als ich die Schlange zur Garderobe sah. 45 Minuten stand ich an. Die Schlange startete im Konzertsaal, führte durch den Barraum, den Vorraum, in den Keller, über zwei Treppen in den ersten Stock. Pünktlich zum Auftakt war ich zurück wieder da. K.I.Z. hatten sich wirklich wunderschön als Diven herausgeputzt. Nico kam als erster auf die Bühne und den hätte ich nie im Leben erkannt.
Mit "Wir" ging es los. Da war die Stimmung noch etwas verhalten. Mit "Raus aus dem Amt" ging es weiter und da sind dann wirklich alle Dämme gebrochen. Ich habe das selten gesehen, dass von einer Sekunde auf die andere der komplette Saal so kollektiv eskaliert. Und dabei blieb es dann eigentlich bis zum Schluss. Sie haben sich quer durch ihre gesamte Diskographie gespielt und alle Mädels waren sehr textsicher. Allerdings ist mir aufgefallen, dass hier in Österreich K.I.Z. wohl erst mit "Sexismus gegen Rechts" so richtig auf der Bildfläche erschienen sind? Zumindest haben sie einige Tracks von Hahnenkampf gespielt. Das war damals bei uns auf der Schule DAS Album. In Wien blieb es bei "Walpurgisnacht" & Co. vergleichsweise still. Trotzdem war es ein total toller und vor allem entspannter Abend. Einziger Wermutstropfen: Maxim hatte einige Texthänger - aber er hat auch wirklich viel Champagner getrunken.
Heavy Rotation → ◉ Fleetwood Mac - Tango in the Night ◉ Bonobo - Black Sands ◉ The Decemberists - As It Ever Was, So It Will Be Again ◉ Interpol - Our Love to Admire ◉ Skeewiff - Something Like That?
Zitat von gnathonemus im Beitrag #706slowdive, 27.02.18, technikum, münchen
das vorprogramm bestritten the dead sea, von denen ich auf spotify gerade mal zwei stücke gefunden habe. aber egal, stilistisch passte das wie arsch auf eimer. sie spielten eine art acid-version der cocteau twins, mit viel elektronischem gezischel und geblubber und hie und da ein paar heftigen beats, am anfang war der sound noch etwas matschig, aber das besserte sich nach 2-3 stücken und - ich kann mir nicht helfen - wenn man so einige knöpfe bei mir drückt (gitarre à la robert smith bis robin guthrie, sound-kaskaden, stimme auf hall, ...), haben sie mich im sack. und so war das heute auch. zum schluss haben sie aber auch wirklich ein paar catchy tunes zum besten gegeben. die werde ich mir mal merken.
nach langer umbau- und soundcheck-pause war dann der anfangs recht spärlich gefüllte laden richtig und angemessen voll. und nach einer guten halben stunde kamen sie dann endlich auf die bühne. was folgte war eine gute mischung aus neuen und alten stücken, die sich nahtlos ineinander fügten, was ja auch kein wunder ist, so groß ist der unterschied ja nicht. toll war der wall of sound, den sie aufbauten und der mich spätestens beim vierten stück "star roving" entweder in den betonfußboden versenkte oder mich in alle einzelteile pulverisierte und meine atome im universum verteilte. eine ähnlich körperliche erfahrung habe ich bisher nur bei my bloody valentine gehabt. die wunderbaren grafisch-psychedelischen visuals taten ein übriges. am ende gab es auch noch die von mir erträumte combo aus "sugar for the pill" und "alison" und alles ward gut. für eine zugabe kamen sie zwar noch auf die bühne, aber rachel goswell ging's wohl nicht so gut und so haben wir sie - äußerst zufrieden - gehen lassen. ganz wunderbar war das!
Kann ich für Zürich gestern im Prinzip so komplett unterschreiben. Rachel gehts wieder etwas besser, hat sich tapfer durch das Set geschlagen.
Schon die achte Veranstaltung, die wir bei uns im Dorf gemacht haben. Frontmann ist der LaBrassBanda-Posaunist Manuel Winbeck, dazu ein phantastischer Querflötist, eine Tuba, Gitarre und Schlagzeug. Live ist es fast LaBrassBanda in besser (weil zwar auch mal schnell, aber nicht ganz so technoschnell wie LBB live), echte Rampensäue. Mal durch den Saal A capella ziehend, mal mit Zehnminuten-Schlagzeugsolo, bei dem sie das Publikum nicht verlieren. Saugut.
Als Support kam spontan der Oimarer. Konnte vorher nix essen, weil er zu aufgeregt und dann extrem guter Stimmungsbereiter. Kommt von einer Alm am Tegernsee und wird mindestens in bayern weltberühmt werden. https://tegernseerstimme.de/company_port...-tuat-des-guad/
Organisatorisch wie immer recht anstrengend, 140 zahlende Gäste, nicht schlecht für ein 800-Einwohner-Dorf.