Life Model: Junge Band aus Glasgow mit schwachen Gesangsmelodien, aber dreampoppigen Instrumentalteilen.
Wolf Girl: Gut.
Dream Nails: Schrei-Hüpf-Punk mit antisexistischen Texten. Politisch also auf der richtigen Seite, musikalisch auf der falschen.
Boyracer: Nach so viel Jugend auf der Bühne endlich mal alte Männer. Vor 14 Jahren habe ich sie schon mal live gesehen, da hatten sie schon mindestens eine Auflösung und ungefähr 100 Besetzungswechsel hinter sich, wer weiß wie viele seitdem. Macht auf jeden Fall Spaß, wie eine sympathische Version von The Wedding Present.
Anna Burch: Der einzige Act des Festivals, den ich dieses Jahr auch in München hätte sehen können, allerdings an einem kalten Dienstagabend, an dem ich dann null Bock auf Ausgehen hatte. Heute zu viert: Bassistin und Gitarrist kommen mir bekannt vor; bei der Bandvorstellung stellt sich raus, dass sie von Girl Ray ausgeliehen sind. Schöne, eingängige Melodien.
Haiku Salut: Auch so eine Band, die wahrscheinlich nur auf dem Indietracks existiert. Postrock mit Synthiepop- und Folk-Einflüssen oder so.
Girl Ray: Ich bin Fan, da kann niemand etwas anderes als Begeisterung von mir erwarten.
Even As We Speak: Australische früh-90er-Jahre-Sarah-Records-Legende. Ein schöner quasi-Abschluss.
Honeyblood: Sängerin/E-Gitarristin plus Drummerin, letztere mit Nebenjob bei Mogwai. Das müsste doch super sein. Ist es aber nicht, sondern radiofreundlicher Rockpop ohne Wiedererkennungswert.
Fazit: empfehlenswertes, für alle Generationen geeignetes, Festival ohne Arschlöcher und ohne Bierleichen, dafür mit jeder Menge toller Bands, die nie in Deutschland spielen werden. Sehr vernünftiger Stundenplan: Um 13 Uhr geht es los. um 22:15 ist die letzte Band fertig, nicht wie bei anderen Festivals in den Morgenstunden, wenn es bitterkalt ist und alle Besucher zugedröhnt oder übermüdet. Einziger Minuspunkt: Die Auftritte sind zu kurz, meist 40 Minuten, auch die co-Headliner nur ein paar Minuten länger.
mavi phoenix gestern beim szene open air. grundsätzlich muss ich sagen, dass meine open air zeit wohl endgültig vorbei zu sein scheint. nicht nur nervt mich der dreck, die überteuerten getränke, das ewige anstehen und kontrolliert werden und die massen an idioten, die sich null für die musik interessieren und meinen, jede person irgendwie belustigen zu müssen, die an ihnen vorbei geht, es ist vor allem das ständige schieben vor den bühnen, das mich nervt. ständig quetschen sich menschengruppen an einem vorbei, weil sie zur bar, zum klo, zum zelt, zum wasweißich müssen. man findet im publikum kaum einen platz, auf dem man einfach stehen und tanzen kann, weil man ständig ausweichen muss. es nervt. dennoch war mavi phoenix großartig. das mit den ansagen zwischen den songs muss sie noch ein wenig üben, aber soundmäßig und was die bühnenpräsenz betrifft, spielt sie derzeit in einer ganz eigenen liga. was mavi phoenix so cool macht, ist in erster linie die tatsache, dass sie auf coolness scheißt und das macht, worauf sie bock hat und dabei so sympathisch bleibt. nächstes mal im kleinen club bin ich gerne wieder dabei.
außerdem gesehen: adam angst: voll ok. giant rooks: mega ok! rin: verstörend und irritierend. ich versteh das nicht. beatsteaks: immer wieder nett, aber halt einfach nicht ganz mein sound. es gibt aber wohl wenig dermaßen tolle frontmänner wie armin. sehr nett waren auf die backstreet boys - und justin timberlake-einlagen. und ach ja... where is my mind.
Halden Pop 2018 Gut gelaunt ging es in der bewährten Offensivbesetzung (u.a. mit Squonk und Ex-User thunderbird) zum flauschigen Haldern Pop Festival ganz in der Nähe. Betrüblich war, dass ich aufgrund einer nur halbwegs auskurierten Mittelohrentzündung noch mit Tinnitus und gedämpften Hörvermögen auf einer Seite zu kämpfen hatte, was mir andererseits einige ganz interessante Soundeffekte beschert hat, deshalb will ich nicht über Gebühr klagen.
Los ging es am Donnerstag mit... Claus van Bebber 68-jähriger freischaffender Künstler aus der Region, der mit Hilfe von sechs alten Plattenspielern in der Haldern Pop Bar das Genre "improvisierte experimentelle Musik" bediente. Eher eine Geräuschinstallation als ein Konzert im herkömmlichen Sinn, nach etwa 40 Minuten hat er mal kurz eine Art Beat anklingen lassen, da haben wir für einen kurzen Moment unsere für die zahlreichen Lokalreporter eingenommenen Denkerposen unterbrochen und uns kopfschüttelnd was von "künstlerischem Ausverkauf" und "Stadionrock" zugeflüstert.
Tristan Brusch Wurde im Forum ja für sein aktuelles Album "Das Paradies" schon beworben und gelobt, vermutlich hauptsächlich von Squonk, der hierfür fast auf Claus van Bebber verzichten wollte. Okayer Deutschpop mit Schlager- und Punkanleihen, bisschen gestelzte Attitüde, aber das darf ja auch. Insgesamt überraschend gefällig und die erste verhalten positive Überraschung.
Big Thief Sehr sympathische Band natürlich, aber live blieb für mich (wie schon auf den Alben) eigentlich nur das wunderbare "Mythological beauty" in Erinnerung und irgendwie klang selbst das unerwartet unrund. Eher keine gute Liveband würde ich sagen, vielleicht war es aber einfach nicht ihr bester Auftritt.
Public Service Broadcasting Fand ich vor ein paar Jahren (auch auf dem Haldern) ganz originell (aber schon nicht übermäßig toll, ich erinner mich an kontroverse Diskussionen hierüber), aber jetzt in der prallen Mittagssonne nutze sich das Konzept der Band (historische Bild- und Soundschnippsel aus dem 20. Jahrhundert mit dem Schwerpunkt Raumfahrt, darüber Postrock mit Electroeinschlag) dann vollends ab. Musikalisch einfach zu berechenbar und stubenrein.
Kevin Morby Folkrock aus den Staaten mit erfreulich lärmigen Gitarrenduellen und einigen guten Einfällen, die sperrigeren Momenten erinnerten mich manchmal etwas an Sonic Youth, die gefälligeren an Yo la Tengo, größter Pluspunk war für mich aber, dass Morby gesanglich ziemlich nach Lou Reed klingt. Auf jeden Fall ein gutes Konzert und eine Empfehlung.
Shortparis Formation aus St. Petersburg, die EBM mit russischer Melancholie (Akkordeon!) und operettenhaftem Falsettgesang kombiniert, das Auftreten so unnahbar und bizarr wie die Musik. Fand ich sehr spannend und werde mal schauen, ob die Musik auch ohne den Auftritt so gut funktioniert. Auch hier eine dicke Empfehlung, falls die mal in eurer Nähe sind.
Außerdem noch kurz bei Dirty Projectors und Broen gewesen, haben mir beide nichts gegeben.
Freitag Ein Tag im Zeichen des Cidre, der leider am dezentralsten Punkt des Festival Geländes ausgeschenkt wurde, so dass wir es nur zu wenigen Konzerten geschafft haben.
The Slow Readers Club Die Editors für Arme, typischer Festivalschmuh also, mit dem man seinen zeitgleichen Bierkonsum 60 Minuten lang rechtfertigt und selbst das hat nach und vor dem ganzen Cidre nicht richtig geschmeckt.
Housewives Londoner Kollektiv, das sich lärmendem und sehr abstraktem und dekonstruiertem Post Rock verschrieben hat. Ein Bassist, der alle 6,5 Sekunden mit großer Begeisterung (wirklich) 15 Minuten lang den immergleichen Ton anschlägt, zwei Keyboarder/Gitarristen, die jeden ihrer erzeugten Töne und Akkorde umgehend durch allerlei Softwarefilter jagen, der Drummer lockt derweil schwer keuchend einen synkopischen 11/7 Beat aus seinem Drumset, während rechts ein halbnackter Vollbarträger Luftlöcher boxt und gelegentlich in sein Saxophon pustet und brüllt. Jeder Restzweifel an Sinn und Unsinn dieses bunten Treiben verflog bei mir aber angesichts der Höhe und Bedrohlichkeit des hierdurch erzeugten tosenden Klangmeeres und des gelegentlichen Gewimmers und Gebrülls, das selbst Ian Curtis und den ganz frühen Nick Cave des Stadionrocks überführt. Mein liebster Gig des ganzen Festivals, hier bleibe ich auf jeden Fall dran.
Seun Kuti & Egypt 80 Auf den (bei 28 Ehefrauen wohl nicht einzigen) Sohn der Afrobeat Legende Fela Kuti war ich besonders gespannt. Seine 14-köpfige Band (mindestens drei der Herren dürften in Bezug auf ihr Lebensalter schon mit Papi musiziert haben) und er wandelten werksgetreu auf den Pfaden des Vaters und spielten im wesentlichen (oder ausschließlich?) dessen Kompositionen. Sehr funky, sehr hypnotisch, ich fand es super. Weiteres Highlight.
Enttäuscht abgebrochen: Villagers. Es gibt zu viele Gitarrenjungen mit frühreifem Seemannsgarn und den immergleichen Melodien da draußen.
Samstag
Protomartyr Bisher bei mir unterm Radar durchgeflogen, obwohl die ja von vielen hier goutiert werden. Live auf jeden Fall eine lohnende Sache, sehr trocken lärmender Postpunk mit dem richtigen Maß an Motorcity-Attitüde und wunderbar arrogantem Sänger.
Jenny Lewis Bei Love A gab es kein Reinkommen (zur Zeltbühne), dann eben Jenny Lewis aus Las Vegas, singende Schauspielerin und ehedem Mitbegründerin von Rilo Kiley. Im positiven Sinne gefälliger Folkrock mit Countryanklängen. Eigentlich ein stehendes Ziel für gepflegten Foren-Snobismus, vor allem nach Protomartyr, aber so in der Mittagssonne fand ich den unprätentiösen Auftritt und die Musik für ein paar Songs ganz angenehm (haben ihn aber nicht ganz angeschaut).
White Wine Deutsch-amerikanisches Trio mit dezent dekonstruiertem Indierock, die unzähligen Querverweise von den Pixies bis zu Placebo würden uns hier auch nicht weiterbringen. Eine lärmige und launige Wundertüte, die aber auch vom exaltierten Auftreten des Sängers lebt (der das halbe Konzert singenderweise im Publikum weilte, tanzte oder mal auf dem Boden lag). Toller Auftritt, hat sich gelohnt.
King Gizzard & The Lizzard Wizard Zwei Drummer, drei Gitarren und auf der Leinwand allerlei Computeranimationen ca. 1983, was braucht es mehr für gepflegten Garagespacehardacidpsychedelicstonersrock? Ganz großes Kino, aber das kam ja nicht überraschend.
Kettcar Bei Rolling Blackouts Coastal Fever war leider kein Reinkommen aufgrund des Andrangs, dann also die ersten 40 Minuten des Auftritts von Kettcar. Präzise wie ein Uhrwerk spielen die Herren ihre immergleichen Songs herunter und Tausende singen gerührt mit, so ein wenig fehlt da schon der Überraschungseffekt.
Schnellertollermeier Sympathisches eidgenössisches Trio, das aus zwei Gitarren und einem Schlagzeug eine Postrocksäge bastelte und damit genüsslich den früh gealterten Cousin namens Mathrock vierteilte. Manchmal schon arg bizarr, aber phasenweise auch sehr beeindruckend. Gut, aber niemals so gut wie die Housewives am Vortag!
Sleaford Mods Muss man hier ja wohl nicht vorstellen, glaube ich. Schöner Kontrast zu den ganzen Musikerscharen und Instrumentensammlungen, die es bei den meisten anderen Bands zu sehen gab: Zwei Typen, ein Laptop und ein Mikrofon, fertig ist die Sause und die Bühne trotzdem noch zu klein. Verstanden habe ich aufgrund des Dialekts von Jason Williamson nicht viel, vermutlich hat er im Schwerpunkt uns alle und unsere Mütter beschimpft, vermutlich zurecht. Obwohl es gut war und in die Beine ging, habe ich nur die Hälfte geschaut, schließlich wollte ich noch zu Ariel Pink.
Ariel Pink Die Alben finde ich zu anstrengend und hatte auch keine Ahnung, wie ich die berechtigte Frage "was für eine Musik spielen die" im Vorfeld vernünftig beantworten sollte. Live klang es dann, als würden Prince und die Ramones gemeinsam in einer Muppet Show - Paralleldimension ein Comeback-Konzert geben. Schräge Disco- und Funksounds, verfremdeter Gesang, Yacht Rock und komische Gestalten auf der Bühne. Unser dritter Mann war müde, darum schweren Herzens und doch bereitwillig auch nur zur Hälfte geschaut, schließlich wartete nach drei Tagen Festival noch die Heimfahrt auf uns. Aber ein schöner Abschluss, auch wenn ich jetzt vielleicht nie erfahren werde, ob sie noch das wunderbare "Mistaken Wedding" gespielt haben.
Tina Dico, solo, Alter Schlachthof Dresden, Kleiner Saal
Aus produktionstechnischen Gründen verlegt vom Open Air Gelände in den Kleinen Saal. Oha. Alles klar. Zu wenig Karten verkauft.
Nuja. Es war dann auch fast ein Wohnzimmerkonzert, bestuhlt, allerdings in einem wahnsinnig schlecht gelüfteten Wohnzimmer. Es war extrem warm und stickig und die Technik sparte zu allem Überfluss selbst beim supporting act nicht mit Bühnennebel. Ja gut, auf die Dame hätten wir dann doch gern verzichtet. Debrah Scarlett mit ihrer therapiefähigen Stimme und einer Handvoll delikater Einschlafsongs war die 30 Minuten lang kaum zu ertragen. Die Stimmlage und die geringen Melodiebögen waren genauso eintönig wie das von ihr zelebrierte Begleitspiel auf dem E-Piano, das man eigentlich unvariabler nicht spielen kann.
Kurze Pause, dann Tina. Solo. Ich kannte zuvor nur ihre Songs in Bandbesetzung eingespielt und war gespannt. Okay, bei zwei, drei Liedern hab ich mir dann heimlich doch die Band dazugewünscht, aber es war schon wahnsiinig gut, was die Frau mit einer wandlungsfähigen Stimme, Westerngitarre und Drums allein!! gebracht hat. Und sie war eine charmante und witzige Erzählerin. Mit klarer Stimme erzählte sie Geschichten zu den und über die Songs und dies und das, u.a. wie sie bei einem offiziellen Anlass ein Lied von John Lennon ("Working Class Hero") vor den Augen und Ohren von Yoko Ono gesungen hat, die schätzungsweise vier Armlängen vor ihr gesessen hat. Neben ihr saß Peter Gabriel "... but I did not recognize him."
Ihre Songs trug sie überwiegend in Singer/Songwriter-Manier vor, d.h. sie sang nicht nur sondern gestaltete, betonte bis hin zu Sprecheinlagen, agierte stellenweise wie eine singende Schauspielerin und animierte das textsichere Publikum in sehr angenehmer Weise zum Mitsingen, was zweimal sogar mehrstimmig funktionierte. Okay, bei ca. 200 Leuten klappt das meistens.
Mit 90 Minuten Gesamtdarbietung leider etwas knapp ausgefallen, da hatte ich mir etwas mehr erhofft, zumal sie ausreichend Material hat. Nuja, gefallen hat es mir trotzdem sehr. Meine Frau hat die Band deutlich mehr vermisst als ich. Sie hätte es gern etwas abwechslungsreicher gehabt. Nuja.
Es ist schon ziemlich erstaunlich was eine einzige Bühne so aushält und mitmachen muss - u.a. viermal Roland Kaiser (immer ausverkauft), vorgestern Scooter und gestern also Santana.
Es war wieder ein sehr warmer Sommerabend, Abschlussabend des Dresdner Stadtfestes, aber das Konzert gehörte nicht zu dessen Programm und war so also eher zufällig genau richtig terminlich platziert. Mit schlappen 10 Minütchen Verspätung (die Profi-Pfeifen pfiffen schon intensiv - schließlich muss der Veranstaltungsbeginn pünktlich eingehalten werden!!) erschien der Maestro nebst Begleitband auf der Bühne und es ging sofort zur Sache.
Carlos lief seelenruhig kreuz und quer über die Bühne, als liefe er quer durch sein Wohnzimmer, kaute unablässig und spielte scheinbar ganz nebenbei die entspannteste Rock-Klampfe, die man sich vorstellen kann. Die Begleitband bestand aus zwei exzellenten jungen Sängern, einer der beiden griff außerdem immer mal wieder zur Posaune, einem weiteren Gitarristen von imposanter Gestalt, weiß gewanded und mit einer fast niedlich zu nennenden E-Gitarre vor dem Bauch, zwei Männern an den percussions, einem fast unscheinbaren Bassisten, der offenbar ein neues Arbeitsgerät hatte, an dem noch das Preisschild baumelte (ansonsten keine Ahnung was da rumbammelte), einem absoluten Kunden an den Keys und natürlich mit Cindy Blackman on drums. Hammerhart!!
Die Setlist war natürlich ein Best of und war sehr stimmig aufgebaut. Überwiegend sehr rhythmisch, in die Beine gehend, ich musste auf meine alten Tage also fast zwei Stunden tanzen oder so etwas Ähnliches machen, mit einem Mördergroove und der unnachahmlichen Gitarre. Auch Samba Pa Ti war dabei - das Ding hatte er zuvor in der Zitadelle Spandau noch ausgespart.
Geredet wurde nicht viel - kein Hello und auch kein Goodbye - nach geschlagenen 45 Minuten stellte sich Carlos mit breitem Grinsen zum ersten von zwei Mal ans Mikro und meinte sichtlich vergnügt, was das doch für ein wundervoller Sonntagabend sei. Friedlich, fröhlich... und fast wie auf Hawaii. Die Songs liefen übrigens nonstop ab - nach dem jeweiligen Schlussakkord eines Songs fädelte Santana sofort einen neuen Melodiefaden auf und es ging schnurstracks zum nächsten Lied. Eine winzige Pause gab es nur vor dem Zugabenblock, der mit ein paar Überraschungen daherkam, so u.a. eine grandiose Live-Version von Papa Was A Rolling Stone und - man höre und staune - zwei Songs von Police (Roxanne und Message In A Bottle). Dabei stieg der zweite Gitarrist als Sänger ein und gab einen überzeugenden Ersatz-Sting ab.
2 Stunden Santana in Dresden und ich war mit meiner Frau live dabei. Ich bin glücklich.
MrMister7
hat folgende Bilder an diesen Beitrag angehängt
Hört sich toll an! Santana ist ohnehin einer dieser Künstler, die live wohl noch deutlich besser rüberkommen als auf Platte. Wenn dazu noch das Setting stimmt, ergibt das mit Sicherheit einen tollen Abend. Offensichtlich hat er dann auch noch die schwere Bürde, direkt am Tag nach Scooter zu spielen, gemeistert.
Zitat von CobraBora im Beitrag #794Hört sich toll an! Santana ist ohnehin einer dieser Künstler, die live wohl noch deutlich besser rüberkommen als auf Platte. Wenn dazu noch das Setting stimmt, ergibt das mit Sicherheit einen tollen Abend. Offensichtlich hat er dann auch noch die schwere Bürde, direkt am Tag nach Scooter zu spielen, gemeistert.
Oh ja, diese elendige Bürde hat er mit Ach und Krach gemeistert.
Ich hab aber übrigens zum Scooter-Konzert nur Positives gelesen.
PS.: Falls jemand in Reichweite der Glotze sitzt, dann mal kurz auf MDR schalten und in wenigen Minuten einen Kurzbericht zu Santana sehen.
King Gizzard & The Lizzard Wizard Zwei Drummer, drei Gitarren und auf der Leinwand allerlei Computeranimationen ca. 1983, was braucht es mehr für gepflegten Garagespacehardacidpsychedelicstonersrock? Ganz großes Kino, aber das kam ja nicht überraschend.
ich habe sie auch kürzlich gesehen. leider sind sie derzeit in einer (für mich) weniger guten musikalischen phase, zu viel doom, darkness und castles, mir fehlt letzthin blues und rock and roll. es wurde mit den letzten alben ohnehin alles etwas verwässert und repetitiv, dennoch könnten sie live aus einem gigantischen Fundus auswählen - die aktuelle setlist ist aber gar nichts für mich, und der sound war leider etwas lärmend und breiig. ich kenne wohl fast alle ihre konzertvideos welche man auf youtube finden kann, und diese kreativ-orkane die fans vor 2-3 Jahren weggefegt haben wären wohl eher was für mich gewesen.
inzwischen tröste ich mich mit dem besten ac/dc cover out there und hoffe auf neue Alben und neue touren:
Das hat LFB schon treffend und pointiert zusammengefasst (Dissenz bei Dirty Projectors), nur dass mir das Gedröhne der Housewives nicht so viel gegeben hat. Auf jeden Fall hatten wir wieder eine sehr schöne Zeit, diesmal auch ohne Matsch, und auch am eher schwächeren Freitag wussten wir die Zeit sehr angenehm auf den freundlicherweise aufgestellten Liegestühlen zu verbringen.
Meine Top 5:
1. King Gizzard 2. Dirty Projectors (Kristin Slipp ) 3. Tristan Brusch 4. Seun Kuti & Egypt 80 5. schnellertollermeier
Protomartyr waren ganz gut, aber zeitlich um 15.00 Uhr irgendwie fehlplatziert. Joe Casey hatte trotz Mittagshitze ein Jacket an, aber anscheinend nur um auszutesten, wieviele Flaschen Bier man mit auf die Bühne nehmen kann. So lag sein Hauptaugenmerk in erster Linie auf der Bier- und erst in zweiter Linie auf der Bühnenperformance. Gisbert zu Knyphausen war eher enttäuschend - zu viele englische Songs. Warum? Der Rant der Sleaford Mods nutzt sich leider etwas ab, wenn man keinen Text zum Mitlesen in die Hand bekommt. Das ist aber schon meckern auf hohem Niveau, insgesamt gab es schon tolle Konzerte zu sehen.
King Gizzard & The Lizzard Wizard Zwei Drummer, drei Gitarren und auf der Leinwand allerlei Computeranimationen ca. 1983, was braucht es mehr für gepflegten Garagespacehardacidpsychedelicstonersrock? Ganz großes Kino, aber das kam ja nicht überraschend.
ich habe sie auch kürzlich gesehen. leider sind sie derzeit in einer (für mich) weniger guten musikalischen phase, zu viel doom, darkness und castles, mir fehlt letzthin blues und rock and roll. es wurde mit den letzten alben ohnehin alles etwas verwässert und repetitiv, dennoch könnten sie live aus einem gigantischen Fundus auswählen - die aktuelle setlist ist aber gar nichts für mich, und der sound war leider etwas lärmend und breiig. ich kenne wohl fast alle ihre konzertvideos welche man auf youtube finden kann, und diese kreativ-orkane die fans vor 2-3 Jahren weggefegt haben wären wohl eher was für mich gewesen.
inzwischen tröste ich mich mit dem besten ac/dc cover out there und hoffe auf neue Alben und neue touren:
Oh ja. Unfassbar gut. Da ich als Kind mit AC/DC sozialisiert wurde, kenne ich auch immer noch gefühlt jede Note von dem Song, obwohl sicher Jahre nicht gehört...
"Die zehnjährige Laura wird von ihrem Vater gesucht und soll zum Eingang kommen." Mhm. In der ausverkauften und damit proppevollen Garde zeigt sich da schon der eine oder andere betroffenene Gesichtsausdruck. Die Durchsage kommt kurz darauf noch einmal. Dann eine Weile nichts mehr. Dann "Der 31jährige Kevin wird am Eingang erwartet..." Entspanntes Lachen im Rund.
Support: Kat Frankie "Die australische Wahlberlinerin Kat Frankie schreibt die kunstvollsten Songs, die man im hiesigen Pop derzeit findet: rhythmisch komplex wie der komplizierteste R'n'B, mit himmlisch vertrackten Gesangsharmonien wie aus den ältesten Schulen des Doo Wop und Folk. Doch wirkt das alles – und das ist vielleicht das Tollste daran – niemals überladen oder konstruiert. In der Vergangenheit veröffentlichte Kat einige Alben im Eigenvertrieb, spielte Gitarre in Olli Schulz' Begleitband, komponierte zusammen mit Get Well Soon und veredelte mit ihrer Stimme das Stück des Erfurter Rappers Clueso »Wenn du liebst«. Die dunkelbunte Welt der Songwriter-Musik und die helle, manchmal grelle Welt des Mainstream Pop – für Kat Frankie schließen sie einander nicht aus."
Nuja, kommt irgendwie alles hin, aber hat mich nicht wirklich berührt. Sie singt kraftvoll und sehr energetisch, wandelbar, aber die Songs sind mir irgendwie zu konstruiert und ja optisch präsentierten sich Kat & Band wie eine Heimwerkertruppe vom örtlichen Baumarkt in ihren roten Lagerarbeiteranzügen. Sehr ulkig.
Kurze Umbaupause und dann kamen Clueso & Band. Das & Band wurde mehrfach vom Chef betont und das absolut berechtigt. Da waren acht!!! Musiker mit auf der Bühne, die nicht einfach so mal für die Hits und die weniger Hits des Herrn Clueso einen instrumentalen Background ablieferten - weit gefehlt. Aufgestellt bzw hingesetzt mit Keys, Schlagzeug, Bass, Posaune, Trompete/Flügelhorn, Saxofon und zwei E-Gitarren agierte die spielfreudige Truppe als Bereicherung jedes Songs mit zahlreichen Klangnuancen. Beinahe niedlich anzusehen waren die zierliche Bassistin, die aber einen super Job gemacht hat und die noch kleinere Dame an der Posaune, die ebenfalls unglaublich gut gespielt hat.
Mit dem ersten Song stand die Garde. Clueso schaffte es mit wenigen Takten die Leute hoch- und mitzureißen. Er plaudert, erzählt, scherzt, geht auf Zwischenrufe ein, will dann doch kein Kind mit einer Dame, die diesen Wunsch lautstark äußert und leitet so immer in sehr angenehm ungekünstelter Weise zum jeweils nächsten Song. Einige Songs vom neuen Album sind dabei, aber auch ein paar frühere, nicht ganz so bekannte Songs und natürlich die Hits und "Chicago" als letzte Zugabe. Super ausgesteuerter Sound mit knackigen Drums und rundem Bass, scharfen Bläsern und wunderbaren sowohl akustischen als auch elektrischen Gitarren und eine sehr geile Lightshow. Ein würdiger Schlussakkord für unsere Open Air Konzertsaison 2018.
die vorgruppe most wanted machten ihrem namen leider überhaupt keine ehre. darauf pappte nämlich ein allzu großgeschriebenes avant-label. nicht, dass ich per se was dagegen hätte, aber undefinierbare drones, wummernde beats und oft daneben liegender gesang ist nicht meine definition dessen. die sängerin faselte dann was von technischen problemen und nach einer halben stunde waren sie dankenswerterweise wieder in den katakomben verschwunden.