Letzte Nacht habe ich, wie schon in den sechs Nächten davor, nicht von der Klinik geträumt. Die erste Woche ohne Arbeitstraum seit Spätsommer. Offenbar hat mich der Monat in der Notaufnahme, der mich am Anfang jede Nacht mehrfach aus Arbeits-Überforderungs-Träumen aufwachen ließ, mittlerweile abgestumpft. Zeit wurde es.
"Happy Holidays... is what terrorists say. Merry Christmas, from Avery and Jack."
Klingt anstrengend. Gut, dass mal Pause war. Ich habe dafür zum ersten Mal quasi von der Arbeit geträumt letzte Nacht.
Ich wurde in ein Nothilfeprojekt in Afghanistan geschickt, wo ich ankam, als die Taliban gerade einen ihrer Angriffe auf Ausländer begannen. Alle waren ängstlich, weil ja gerade erst - und das ist wirklich passiert - das Büro von Save the Children angegriffen wurde. Man wies mich in die üblichen Sicherheitsvorkehrungen in der Unterkunft ein und ging zu Bett. Mitten in der Nacht stürmten dann bewaffnete Kämpfer ums Haus, fanden aber aus irgendeinem Grund den Eingang nicht. Es stellte sich dann heraus, dass ein Kollege sogar unsere Haustür weit offen gelassen hatte und irgendwie auch die Verriegelung der Tür zerstört war, man sich also nicht einmal zum Schutz einschließen konnte. Eine lange, ärgerliche Diskussion folgte, wie das denn sein könne, dass der Kollege in so einer Lage den Türriegel kaputt gemacht hatte. Ihm war das sehr unangenehm, aber jetzt müsse man eben immer ein Auge auf die Tür haben. Die Taliban kamen zum Glück nicht wieder.
Letzte Nacht war ich die Gefangene eines wahnsinnigen Zauberkünstlers. Aber ich war nicht alleine, auch meine Freundin Andrea war in dem unfassbar großen und verwinkelten Haus des Typen eingesperrt. Wir versuchten zu fliehen, was uns gelang, aber irgendwie war uns unser Verfolger immer sehr dicht auf den Fersen. Wir irrten durch die langen Gänge in dem Haus, das fast eher ein Schloss oder so was war, versteckten uns in Nischen und leeren Zimmern, aber immer kam er hinter uns her, mit einer unangenehmen Gelassenheit und Ruhe. Also trennten wir uns, Andrea sah ich nicht wieder, aber den Irren: Ich fand einen Weg hinaus und wollte mich an einer alten Treppe im Gemäuer verstecken, die wohl zum Garten führte - da musste ich aber schnell wieder weg, weil ich ihn kommen hörte, dieses Mal sogar mit seinen Leuten, die ihm halfen, uns wieder einzufangen. Also balancierte ich eine mit Efeu total zugewachsene Mauer entlang, um auf diesem Wg zu entkommen. Das schien zu klappen, denn plötzlich war ich in der Stadt - viel mehr Möglichkeiten, mich zu verstecken! Leider wollte mir niemand helfen, ich kannte mich nicht aus und der Zauberer war irgendwie ständig da, wo ich war ... Ich vermutete irgendwann, dass die Bürger der Stadt mich zwar nicht aufhielten, wohl aber an den Zauberer verrieten. Letzen Endes gelangte ich in eine Art Kellerlabyrinth und der Zauberer verfolgte mich mit so was wie einer Kehrmaschine - es ging alles sehr langsam, ich rannte und rannte und er kam mit der lahmen Kehrmaschine trotzdem immer näher. Ein junger Mann mit einer dicken Eisenkette in Händen schloss sich mir wortlos an. Ich wollte ihm erklären, was mein Problem war, und ihn bitten, mich zu verstecken, da sah ich eine offene Tür und schlüpfte hindurch. Der Mann folgte mir. Das Zimmer hinter der Tür war nur ein winziger Kellerraum ohne zweiten Ausgang. Ich flehte den jungen Mann an, die Tür zu schließen, in der Hoffnung, dass der Zauberer uns dann nicht finden würde, aber der ignorierte mich und draußen fuhr schon die Kehrmaschine vor. Der Zauberer war da, ich hatte verloren - verzweifelt drückte ich mich an die schmutzige Rückwand des Kellerraums und weinte. Der junge Mann postierte sich vor mir und schwang seine Kette - und griff damit den Zauberer an! Ich konnte es nicht fassen, der Typ wollte mir wirklich helfen! Dummerweise war der Zauberer nur wenig beeindruckt von den Schlägen mit der Kette. Unbemerkt von dem jungen Mann zückte er eine große Axt und schlug ihm den Schädel ein. Dann wollte er, dass ich mit ihm komme. Plötzlich hatte ich die Kette und erschlug damit den Zauberer - hatte aber Angst, dass das vielleicht nicht geklappt haben könnte und er später wiederkommen würde, wenn ich mich längst in Sicherheit glaubte. Da hatte ich meines Erachtens zwei Möglichkeiten: Den Zauberer, an dessen leblosen Körper ich mich nicht zu nah rantraute, mit der Kette zu fesseln und so lange an seiner Brust zu lauschen, bis ich sicher sein konnte, dass er tot war, oder ihm mit der Axt den Kopf abzuschlagen oder den Schädel zu spalten oder so. Ersteres scheiterte daran, dass ich keine Ahnung hatte, wie man jemanden mit einer Eisenkette fesseln soll, wenn man kein Schloss hat, um die Kette zu schließen, Letzteres daran, dass ich mich nicht in der Lage sah, die Axt aus dem Kopf des jungen Mannes zu ziehen. Ehe ich mich durchringen konnte, den Tod des Zauberers zu prüfen, wachte ich auf.
Irgendwie war auch noch ein Zauberkasten mit Tricks involviert, aber das kriege ich leider nicht mehr zusammen.
den soundtrach dazu hat john maus jedenfalls schon geschrieben:
I see the combine coming I see the combine coming It's gonna dust us all to nothing
Coming, coming, coming It's gonna dust us all to nothing I see the combine coming It's gonna dust us all to nothing
"Der Nationalsozialismus hat sich vorsichtig, in kleinen Dosen, durchgesetzt – man hat immer ein bisschen gewartet, bis das Gewissen der Welt die nächste Dosis vertrug." Stefan Zweig
jetzt wollen wir mal nicht pästlicher sein als der papst oder will hier etwa jemand die künstlerische freiheit einschränken?
"Der Nationalsozialismus hat sich vorsichtig, in kleinen Dosen, durchgesetzt – man hat immer ein bisschen gewartet, bis das Gewissen der Welt die nächste Dosis vertrug." Stefan Zweig
Kehrmaschinen sind auf jeden Fall, neben Laubbläsern und Auto-Alarmanlagen, eine Erfindung des Teufels, die mich schon in vielen Nächten verfolgt hat, und das ganz ohne zu träumen. Was Mähdrescher nicht von sich behaupten können.
Letzte Nacht war in einen nicht minder komplexen Traum, den ich aber nicht mehr wirklich zusammenkriege, Tortenboden involviert. Ich wollte Apfelmustorte machen und stellte fest, dass ich keinen Tortenboden hatte. Also schaute ich nach, ob ich die Zutaten hatte, einen zu backen. Es fehlte Apfelmus. Also beschloss ich, Heidelbeerjoghurt zu benutzen. (Von dem tatsächlich schon seit einer Weile ein Glas im Kühlschrank steht.) Die Heidelbeerjoghurttorte wurde sehr hübsch, ich musste meinen Freund aber dennoch in den Supermarkt schicken, um die fehlenden Sachen zu besorgen und bei der Gelegenheit auch gleich noch mehr Tortenböden zu bringen. Jetzt hab ich Lust auf Apfelmustorte.
Ich miste gerade mein privates Mail-Postfach aus und habe dabei meinen Lieblingstraum gefunden, den ich damals einer Freundin geschickt habe. Ich glaube, ich hatte ihn auch im Forum gepostet, aber trotzdem noch mal:
Ich habe geträumt, dass ich an der Supermarktkasse stehe und zwei Sachen (was genau hab ich vergessen) und eine Tasse Kräutertee kaufen möchte. Die Kassiererin wiegt die Kräuter ab um so zu ermitteln, wie viel der Kräutertee kostet. Das klappt aber nicht, deswegen versucht sie es stattdessen mit Ingwer, hat jedoch erneut keinen Erfolg. Ich muss deswegen etwa eine Stunde hinter der Kasse warten. Teilweise wird angezeigt, dass der Tee 15€ kosten soll und ich werde schon ganz nervös, weil ich nur 20€ mit habe. Irgendwann kommt der Inhaber der Kasse (nicht des Supermarktes wohlgemerkt) wieder. Der sieht aus wie ein Alkoholiker aus einem Frankfurter Tatort, den ich letztens gesehen habe und heißt Viktor. Auf einmal verwandelt sich alles und die Supermarktkasse ist in einer Höhle, die mich ziemlich an die Goblinhöhle aus "Der Hobbit" erinnert. Ich renne mit zwei Freundinnen (die wie aus dem Nichts erschienen sind) eine Steintreppe hoch um aus der Höhle rauszukommen und Viktor verfolgt uns. Draußen angekommen ist es schon dunkel. Weil wir Angst haben, rennen wir einen Berg hoch und halten uns dabei an den Händen, damit niemand verloren geht. Oben auf dem Berg können wir unten ein Dorf sehen, aber auch Viktor, der nun eine magentarote Jacke trägt und auch den Berg hochläuft. In einem Nebenweg sehen wir einen Stein, in dem kleine Löcher sind. Wir verwandeln uns in Buntstife und verstecken uns in den Löchern. Eine schafft das allerdings nicht so gut und ihre Arme hängen noch aus dem Loch heraus. Dadurch wird sie von einem Komplizen von Viktor entdeckt, der im Übrigen aussieht wie Wolfgang Kubicki. Sie liefern sich einen Schwertkampf und er besiegt sie. Das gleiche geschieht mit der anderen Freundin. Dann erscheint der ToyPimp (ich weiß nicht, ob du den kennst - ist ein deutscher Youtuber) und besiegt seinerseits Wolfgang Kubicki, ist aber sofort wieder verschwunden. An dieser Stelle bin ich als Person gar nicht mehr anwesend. Ich sehe, dass das dritte Mädchen, das ja eigentlich ich ist, aber auf einmal eben doch nicht mehr, von Viktor entdeckt wird und wieder zurück in die Goblinhöhle rennt. Mir als Betrachterin wird auf einmal bewusst, dass etwas ganz schlimmes passiert, sollte das Mädchen in der Goblinhöhle irgendwas machen, was die Thronfolge der Goblins durcheinanderbringt. Als sie wieder unten an der Supermarktkasse ist, verwandelt sich Viktor in ein altes Buch und das Mädchen wirft es in einen Kamin. Während es so vor sich hin brennt, erkenne ich, dass es das Tagebuch von Tom Riddle ist. Das Mädchen verwandelt sich dann in Harry Potter. Der geht mit dem verkokelten Buch nach Hause. Dummerweise war in dem Buch einer seiner dutzend Hamster, der nun hinkt und die andern Hamster, die Harry bei sich zu Hause hält, rennen vor dem verletzten Hamster weg. Harry wird klar, dass der Hamster zum Tierarzt musst und erzählt das seiner Stiefmutter. Sie vermutet, dass er verhext wurde und in dem Moment gesteht ihr Harry, dass er ein Zauberer ist. Sein Vater steht daneben und sagt: Ich hab's geahnt! Um alle Zweifel auszuräumen, demonstriert Harry mit Wingardium Leviosa seine Künste.
Heavy Rotation → ◉ Fleetwood Mac - Tango in the Night ◉ Bonobo - Black Sands ◉ The Decemberists - As It Ever Was, So It Will Be Again ◉ Interpol - Our Love to Admire ◉ Skeewiff - Something Like That?
Ich habe heute Nacht geträumt, dass wir alle zusammen in irgendeinem Bahnhof sind. Harlan und ich haben Fernsehen geschaut und dort ist in einer Late Night Show Gerhard Schröder aufgetreten, der auf der Gitarre einen Song von @King Bronkowitz performed hat. Das war ganz schön aufregend!
Heavy Rotation → ◉ Fleetwood Mac - Tango in the Night ◉ Bonobo - Black Sands ◉ The Decemberists - As It Ever Was, So It Will Be Again ◉ Interpol - Our Love to Admire ◉ Skeewiff - Something Like That?