Ich persönlich möchte gar nicht zwingend eine staatliche Regulierung des Wohnungsmarktes. Ich wünsche mir faire Vermieter, wie ich sie in der Vergangengeit immer wieder gefunden habe, die es eben nicht normal finden, übertrieben hohe Mieten abzugreifen, sondern am unteren Rand des Ortsüblichen agieren. So, dass sie nicht draufzahlen, aber ihre Mieter auch noch leben können. Die gibt es. Und von denen will ich mehr. Solidarisch leben und so.
You all want the whole world to be changed so you will be different.
ich weiß auch nicht, warum wir jetzt lösungen bringen sollen. ich bin weder in der politik noch in der wirtschaft tätigt, ich habe null ahnung von geld und zeug. ein (soziales) problem feststellen kann ich dennoch, die ursache grob ausmachen auch (der markt! der markt!), aber um lösungsvorschläge, die über sozialen wohnbau und investitionen in die infrastruktur außerhalb der städte hinausgehen aufzuzeigen, bin ich definitiv die falsche. das müssen expert:innen auf diesen gebieten machen. ich mach dann mal weiterhin pädagogik und soziale arbeit und zeige die missstände auf. zum beispielt zu hohe mieten. und fordere dann von den verantwortlichen vernünftige lösungen.
Zitat von beth im Beitrag #5327ich habe null ahnung von geld und zeug. ein (soziales) problem feststellen kann ich dennoch, die ursache grob ausmachen auch (der markt! der markt!)
Sorry, aber das ist unter deinem Niveau. Ein "ich hab keine Ahnung von der Materie, weiß aber genau, wo das Problem liegt", würdest du in deinem Berufsfeld von anderen Leuten doch auch nicht akzeptieren. Zu Recht.
"Happy Holidays... is what terrorists say. Merry Christmas, from Avery and Jack."
abgesehen davon dass du aus meinem "grob ausmachen" ein "genau wissen" und aus "geld" ein "die gesamte materie" gemacht hast, kannst das ganze natürlich auch mit absicht noch falscher verstehen. was ich meine: ich stelle fest, dass hohe mieten zu sozialen problemen führen. ich stelle fest, dass es wenige lösungsansätze und -möglichkeiten innerhalb meiner fachgebiete gibt. ich stelle fest, dass es politische und wirtschaftliche expertise benötigt, um dieses problem zu lösen. ich stelle fest, dass ich über diese nicht zur genüge verfüge. es wäre anmaßend zu behaupten, dass ich eine lösung oder alle nötigen kompetenzen zur lösung hätte.
wir stellen fest: wer missstände anprangert, sollte die patentlösung in der schublade haben, ansonsten sind wortmeldungen unerwünscht. gut, dann halte ich halt ab jetzt die klappe und poste katzenbilder. *zwinkersmiley*
Wenn das die Alternative zu solchen Beiträgen ist, befürworte ich das nachhaltig. Mit dem, was ich mit Mory und Beth austauschen wollte, hat das nichts zu tun.
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Ein beträchtlicher Teil der Menschen zieht in die Großstädte, weil sich dort zunehmend die Arbeit konzentriert. Die würden auch auf dem Land leben, haben aber keine Lust auf zeitfressende und zermürbende Pendelei.
An der Stelle sollte man ansetzen. Warum müssen diese ganzen Dienstleistungsjobs immer irgendwo in großen Städten sein? Du brauchst Büros mit Telefonen und Internetanschluss. Das kann jede Kleinstadt bieten. Aber nein, die Herrschaften müssen ihren Firmensitz aus Prestigegründen natürlich unbedingt in München, Köln oder Hamburg haben.
Zitat von Berthold Heisterkamp im Beitrag #5332Wenn das die Alternative zu solchen Beiträgen ist, befürworte ich das nachhaltig. Mit dem, was ich mit Mory und Beth austauschen wollte, hat das nichts zu tun.
... empfinde es halt als ungerecht, wenn lösungen eingefordert werden, von jemandem, der oder die das problem durchaus sieht, aber irgendwie beim "weiterso" bleiben möchte und hauptsächlich das individuum verantwortlich macht. dabei liegen die probleme hauptsächlich im system begründet.
Zitat von Olsen im Beitrag #5333Ein beträchtlicher Teil der Menschen zieht in die Großstädte, weil sich dort zunehmend die Arbeit konzentriert. Die würden auch auf dem Land leben, haben aber keine Lust auf zeitfressende und zermürbende Pendelei.
An der Stelle sollte man ansetzen. Warum müssen diese ganzen Dienstleistungsjobs immer irgendwo in großen Städten sein? Du brauchst Büros mit Telefonen und Internetanschluss. Das kann jede Kleinstadt bieten. Aber nein, die Herrschaften müssen ihren Firmensitz aus Prestigegründen natürlich unbedingt in München, Köln oder Hamburg haben.
jepp, und der staat hätte da eben eingriffsmöglichkeiten zuhauf, die natürlich erstmal einen haufen geld kosten, sich aber auf lange sicht einfach rechnen würden, stichwort: digitaler netzausbau, infrastrukturprojekte, etc. pp., aber man denkt ja nur von wahl zu wahl, staatsverschuldung ist bäh, reglementierungen machen die freie marktwirtschaft kaputt und führen über kurz oder lang zur DDR2.0.
In Deutschland betrug das Durchschnittseinkommen 2020 bei Arbeitnehmern 47.700 Euro brutto. Damit sanken die Durchschnittseinkommen im Corona-Jahr um 0,6 %. Der Wert entspricht einem monatlichen Bruttogehalt von 3975 Euro bei einer Vollzeitstelle. Ein Arbeitnehmer mit Steuerklasse I in Baden-Württemberg erhält so 2526,26 Euro netto.
Zur deutschen Mittelschicht zählen alle Alleinstehenden, die netto zwischen 1.620 und 3.039 Euro verdienen. Geringverdiener ist, wer in Westdeutschland bis zu 2.289 Euro oder in Ostdeutschland bis zu 1.805 Euro brutto verdient.
12 % aller Mieter geben mehr als 50 % des Einkommens für die Miete aus. Beim Durchschnittsverdiener aus BW wären dies also > EUR 1263
25 % zahlen mehr als 40 %, also > EUR 1011 Jeder zweite Mieter in Deutschland gibt mehr als 30 % des Einkommens aus; also > EUR 758
Dies ist, wie gesagt, auf das deutsche Durchschnittseinkommen zu beziehen. Und kann daher nur als Maßstab dafür dienen, was rein durchschnittlich eben üblich ist. Mit viel Luft nach oben wie nach unten. Damit verbunden ist oft die fast schon zynische Fragestellung: ist die Miete zu hoch oder das Gehalt zu gering?
"Good taste is the worst vice ever invented" (Edith Sitwell)
Zitat von Berthold Heisterkamp im Beitrag #5332Wenn das die Alternative zu solchen Beiträgen ist, befürworte ich das nachhaltig. Mit dem, was ich mit Mory und Beth austauschen wollte, hat das nichts zu tun.
... empfinde es halt als ungerecht, wenn lösungen eingefordert werden, von jemandem, der oder die das problem durchaus sieht, aber irgendwie beim "weiterso" bleiben möchte und hauptsächlich das individuum verantwortlich macht. dabei liegen die probleme hauptsächlich im system begründet.
Mir ist einfach kein besseres System bekannt, und ja, natürlich kann man einen Status quo auch einfach nur kritisieren, aber ohne Vergleichspunkt (Alternative) ist es wenig wert - wie soll man denn da erkennen, ob der Markt, unvollkommen wie er nunmal ist, nicht vielleicht doch das beste Instrumentarium zur Verteilung von Wohnraum ist? Ich finde das Fingerzeigen auf "den Markt" ähnlich wohlfeil wie das Fingerzeigen auf "den Staat" oder "die Gesellschaft", als wären das Konstrukte, an denen man nicht selber beteiligt ist. Wenn man die von Olsen kritisierten Unternehmen nimmt, die aus Prestigegründen in München und Hamburg sitzen müssen, fällt mir zum einen ein, dass das auch Menschen sind, die da Entscheidungen fällen, und die vielleicht lieber da sind, wo man Kultur, Konsum und andere Infrastruktur vor Ort hat, zum anderen, dass ein Unternehmen vermutlich größere Probleme hätte, eine Belegschaft von 400 qualifizierten Beschäftigten in Mittweida oder Borken zu finden bzw. da hin zu lotsen. Die sitzen nämlich vorzugsweise da, wo auch die restlichen Gegebenheiten angenehm sind. Vielleicht habe ich einfach nur auf einer Friedrichshainer WG-Party zu viel gesessen, auf der sich über die Investorenschweine aufgeregt wurde, die die Mieten kaputt machen. In welchem Verhältnis die Mietzahlungen der betreffenden WG zu denen der vorher da wohnenden Ost-Omas stand, war selten Teil dieser Betrachtung.
"Happy Holidays... is what terrorists say. Merry Christmas, from Avery and Jack."
Zitat von akri im Beitrag #5336In Deutschland betrug das Durchschnittseinkommen 2020 bei Arbeitnehmern 47.700 Euro brutto. Damit sanken die Durchschnittseinkommen im Corona-Jahr um 0,6 %. Der Wert entspricht einem monatlichen Bruttogehalt von 3975 Euro bei einer Vollzeitstelle. Ein Arbeitnehmer mit Steuerklasse I in Baden-Württemberg erhält so 2526,26 Euro netto.
Zur deutschen Mittelschicht zählen alle Alleinstehenden, die netto zwischen 1.620 und 3.039 Euro verdienen. Geringverdiener ist, wer in Westdeutschland bis zu 2.289 Euro oder in Ostdeutschland bis zu 1.805 Euro brutto verdient.
12 % aller Mieter geben mehr als 50 % des Einkommens für die Miete aus. Beim Durchschnittsverdiener aus BW wären dies also > EUR 1263
25 % zahlen mehr als 40 %, also > EUR 1011 Jeder zweite Mieter in Deutschland gibt mehr als 30 % des Einkommens aus; also > EUR 758
Dies ist, wie gesagt, auf das deutsche Durchschnittseinkommen zu beziehen. Und kann daher nur als Maßstab dafür dienen, was rein durchschnittlich eben üblich ist. Mit viel Luft nach oben wie nach unten. Damit verbunden ist oft die fast schon zynische Fragestellung: ist die Miete zu hoch oder das Gehalt zu gering?
...oder hat man weitere Fixkosten...
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Mir ist einfach kein besseres System bekannt, und ja, natürlich kann man einen Status quo auch einfach nur kritisieren, aber ohne Vergleichspunkt (Alternative) ist es wenig wert - wie soll man denn da erkennen, ob der Markt, unvollkommen wie er nunmal ist, nicht vielleicht doch das beste Instrumentarium zur Verteilung von Wohnraum ist? Ich finde das Fingerzeigen auf "den Markt" ähnlich wohlfeil wie das Fingerzeigen auf "den Staat" oder "die Gesellschaft", als wären das Konstrukte, an denen man nicht selber beteiligt ist. Wenn man die von Olsen kritisierten Unternehmen nimmt, die aus Prestigegründen in München und Hamburg sitzen müssen, fällt mir zum einen ein, dass das auch Menschen sind, die da Entscheidungen fällen, und die vielleicht lieber da sind, wo man Kultur, Konsum und andere Infrastruktur vor Ort hat, zum anderen, dass ein Unternehmen vermutlich größere Probleme hätte, eine Belegschaft von 400 qualifizierten Beschäftigten in Mittweida oder Borken zu finden bzw. da hin zu lotsen. Die sitzen nämlich vorzugsweise da, wo auch die restlichen Gegebenheiten angenehm sind. Vielleicht habe ich einfach nur auf einer Friedrichshainer WG-Party zu viel gesessen, auf der sich über die Investorenschweine aufgeregt wurde, die die Mieten kaputt machen. In welchem Verhältnis die Mietzahlungen der betreffenden WG zu denen der vorher da wohnenden Ost-Omas stand, war selten Teil dieser Betrachtung.
aber es gibt doch ideen, um den markt zu entschärfen und das hat nichts mit einer pauschalen verteufelung desselben zu tun, sondern die sollen lediglich zu einer einhegung sorgen, weil die mechanismen des kapitalismus auch oft gar keine andere wahl ermöglicht, als zum halsabschneider zu werden. es gibt ja bereits zig regelungen, die das nicht nur auf dem miet- und immobilienmarkt tun, aber wenn sie nicht funktionieren, sollte man sich nicht achselzuckend hinstellen und sagen, ist halt so, kann man nix machen, kannst ja nach hintertupfing ziehen und dich tag für tag 3 stunden ins auto setzen oder wahlweise unter die nächste isarbrücke. nein, da sollte man versuchen, im rahmen der gesetze nachzujustieren und wenn das nichts hilft, müssen die gesetze geändert werden.
davon ist aber so gut wie nichts zu bemerken und daher packt mich da manchmal die wut und ich greife da auch mal zu etwas drastischeren worten. sorry, wenn ich damit jemandem auf die füße getreten bin.