Zitat von CobraBora im Beitrag #74 Leider fehlt hier die Mehrwertsteuer, aber man kann schon herauslesen, wer das Blaue vom Himmel verspricht oder alternativ radikalen Sozialabbau plant.
Mehrwertsteuer und Umsatzsteuer sind doch im Grunde identisch, oder irre ich mich da?
You all want the whole world to be changed so you will be different.
Zitat von Sugate im Beitrag #70während die linke das differenzierte ursachenverständnis (und damit auch lösungen) gepachtet hat
Und genau das stößt mich mittlerweile ab. Die Gesellschaft ist zu vielfältig, um sie anhand von Dogmen zu sortieren, aber Vorgänge von Fall zu Fall individuell zu beurteilen und zu betrachten, kostet Zeit und nötigt einem die Notwendigkeit ab, sich selbst zu hinterfragen. Damit haben genug Leute ein ernsthaftes Problem. Das gilt für Weidels Tollwutgesabbere genauso wie für die typischen Erklärbärlinken.
Sorry, aber wenn man etwas nicht versteht ist Fragen besser als Bewerten, imho. Ausgangspunkt war die (neue) Vornamendebatte, rund um die Silvesternacht in Berlin-Neukölln. Mein Argument war der Verweis auf die Faktoren, die durch Vornamen allein nicht abgebildet sind. Es geht hier nicht um Allgemeinplätze, wie "Alle Zugewanderten in Deutschland gehören zur Unterschicht". Das hat niemand behauptet und ist eine saudumme Unterstellung. Aber wer möchte hier in Zweifel ziehen, dass es bei den Gewalttätern, um Männer mit wenig formeller Bildung und geringem Einkommen handelt und mit welcher Begründung? Ich kann immerhin darauf verweisen, dass ich mit diesen Quartieren nicht nur privat, sondern auch beruflich vertraut bin. Klar, kann es den betreffenden Personen auch Ausnahmen geben, was ihre soziale Zugehörigkeit angeht, aber den weit überwiegenden Teil können wir in diese Richtung einordnen, oder irre ich mich da? Jetzt sage ich, dass Klassenunterschiede weit ausschlaggebender sind als etwaiger Migrationshintergrund. Kinder aus Diplomatenfamilien dürften auf dieser ominösen Liste wohl ebenfalls unterrepräsentiert sein, oder irre ich mich da? Des Weiteren behaupte ich, dass wenn eine Gesellschaft meint, Gruppen von Menschen ausschließen zu können, in denen ihnen strukturell die Aufstiegsmöglichkeiten erschwert werden (Stichworte: Vererbung von Reichtum wie von Armut, OECD-Vergleich), dann sorgt das für soziale Spannungen, die sich u.a. an solchen Stellen entladen. Falsche Behauptung? Dann, wo liegt bitte der Fehler? Ein Beispiel zur Veranschaulichung habe ich bereits gegeben, und dabei handelt es sich nicht um einen exotischen Extremfall. Beengtes Wohnen ist ein bedeutendes Thema in einkommensschwachen Milieus. Ich habe nichts gegen Polemik, aber ein bisschen Substanz wünsche ich mir dabei schon. Einfach nur lustige Betitelungen sind argumentativ zu dürftig.
☟ smog in berlin. nichts wie hin. weil du mich küsst, bin ich kein tourist.
Ich habe nicht explizit deinen Post gemeint, sondern das Ganze absichtlich allgemein formuliert. Und dein Post schließt ja die Notwendigkeit, Dinge individuell zu beurteilen, nicht generell aus.
We don't believe in anything we dont stand for nothing. We got no "V" for victory cause we know things are tougher.
(Iggy Pop/James Williamson: "Beyond The Law")
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