Es stimmt, dass das Strafmaß bei Gewaltdelikten in einem Missverhältnis steht zu Eigentumsdelikten. Das hat historische Gründe, was nicht heißen soll, dass das deswegen in Ordnung wäre. In der Diskussion ginge es allerdings um Höchststrafen. Zu denken, es würde die allgemeine Sicherheit erhöhen, diese weiter zu erhöhen, darf man getrost als widerlegt ansehen. Dazu reicht ein Blick in andere Länder.
Was das Jugendstrafrecht angeht, ist die Debatte um frühere Strafmündigkeit oder höhere Strafen ebenso wenig zielführend. Zum einen heißt Strafunmündigkeit nicht, dass dann gar nichts unternommen würde. Die zuständigen Jugendämter schauen da genau auf die Familiensituation. Jugendstrafanstalten verschlimmern das Problem oftmals, in dem sie Jugendliche zusammenbringen, die sich besser nicht zusammentun sollten.
Zuletzt sei noch einmal daran erinnert, dass es nur wenige Länder auf der Welt gibt, mit einem derart hohen Sicherheitsstandard. Allein deshalb kann ich nicht sehen, warum für ein trügerisches Gefühl von mehr Sicherheit die Gesetze verändert werden müssten.
☟ smog in berlin. nichts wie hin. weil du mich küsst, bin ich kein tourist.
mit blick auf die opfer muss außerdem hinzugefügt werden, dass diesen therapie, soziale, emotionale und finanzielle unterstützung sowie schutzmaßnahmen weit mehr helfen, als eine lange haftstrafe für den:die täter:in.
@beth: Ersteres schließt letzteres nicht aus. Ich ärgere mich sehr darüber, wenn für die Resozialisierung von Tätern Unmengen Mittel aufgewendet werden, während Opfer häufig sich selbst überlassen sind. Sehe das ja bei mir auf der Arbeit; habe ja die bizarre Situation, es mit Tätern wie auch Opfern zu tun zu haben. Unterbringungsgründe werden bei uns nicht erwähnt, was sich BewohnerInnen untereinander erzählen, ist deren Entscheidung. Aber es gibt Mißbrauchsopfer, die dadurch seit ihrer Kindheit eine schwere Psychose erlitten haben, seitdem von einer Psychiatrie an die andere weitergereicht werden und nie in der Lage sein werden, ein normales Leben zu führen. Die vegetieren in diversen Einrichtungen vor sich hin, ohne daß sich noch irgendjemand für sie interessiert. Uns fehlen auch Leute und Mittel, um uns intensiver um sie zu kümmern, daß läuft oft auf reine Verwahrung hinaus. Und sowas macht mich wütend und teilweise traurig. Vielleicht macht das meine ablehnende Haltung in Bezug auf die Resozialisierung von Tätern auch etwas nachvollziehbarer. Meine Empathie gilt in erster Linie solchen Menschen, da bleibt bei mir für Täter so gut wie keine mehr übrig. Obwohl ich auch hier schon dreimal Zeuge einer positiven Entwicklung wurde, die mich mit der betreffenden Person Frieden schließen ließ, was ich als Außenstehender nicht gekonnt hätte.
We don't believe in anything we dont stand for nothing. We got no "V" for victory cause we know things are tougher.
(Iggy Pop/James Williamson: "Beyond The Law")
---------------------------------------------------------------- From the river to shut the fuck up.
Dieser Destici ist übrigens Vorsitzender einer als rechtsextrem eingestuften Partei, die als verlängerter Arm der faschistischen Grauen Wölfe gilt. Im Grunde ist von so einem nichts anderes zu erwarten, er hat auch antisemitische Ausfälle im Programm. Sorgen muss allerdings bereiten, dass er und einige seiner Parteifreunde über Wahllisten der regierenden AKP von Recep Tayyip Erdoğan ins türkische Parlament einziehen konnte.
Bild entfernt (keine Rechte)
Da fällt einem auch nix mehr ein.
We don't believe in anything we dont stand for nothing. We got no "V" for victory cause we know things are tougher.
(Iggy Pop/James Williamson: "Beyond The Law")
---------------------------------------------------------------- From the river to shut the fuck up.
Der britische "Evening Standard" und "The Economic Times" schätzen, dass der Tod der Monarchin Großbritannien mindestens sechs Milliarden britische Pfund (rund 6,84 Milliarden Euro) kosten wird - inkludiert sind die Kosten der Beerdigung, die Krönung von König Charles III. und Kosten für die Feiertage.
Ich passe. Mit Vernunft kommt man hier nicht weiter.
We don't believe in anything we dont stand for nothing. We got no "V" for victory cause we know things are tougher.
(Iggy Pop/James Williamson: "Beyond The Law")
---------------------------------------------------------------- From the river to shut the fuck up.
Und ich gehe trotzdem jede Wette ein, dass die Monarchie volkswirtschaftlich für Großbritannien ein Gewinn ist. Der Beitrag zum globalen "Markenwert" des Landes ist enorm, siehe Tourismus.
Zitat von LFB im Beitrag #5004Und ich gehe trotzdem jede Wette ein, dass die Monarchie volkswirtschaftlich für Großbritannien ein Gewinn ist. Der Beitrag zum globalen "Markenwert" des Landes ist enorm, siehe Tourismus.
Da dürftest du richtig liegen. Einer der raren Fälle von funktionierenden trickle down economics.
Zitat von LFB im Beitrag #5004Und ich gehe trotzdem jede Wette ein, dass die Monarchie volkswirtschaftlich für Großbritannien ein Gewinn ist. Der Beitrag zum globalen "Markenwert" des Landes ist enorm, siehe Tourismus.
Davon profitiert vor allem das einfache Volk, das solche Schmarotzer mit seinen Steuergeldern alimentiert, ich verstehe. Aber da das durch jahrelange Erziehung in diesem Geist selbst nicht merkt, wie absurd das alles ist, ist das wahrscheinlich nur halb so schlimm.
We don't believe in anything we dont stand for nothing. We got no "V" for victory cause we know things are tougher.
(Iggy Pop/James Williamson: "Beyond The Law")
---------------------------------------------------------------- From the river to shut the fuck up.
Zitat von LFB im Beitrag #5004Der Beitrag zum globalen "Markenwert" des Landes ist enorm, siehe Tourismus.
Der natürlich schlagartig ausbliebe, würde man Adel und Monarchie dort abschaffen. So ein ödes Kaff wie London hat ja touristisch dann nichts mehr zu bieten.
We don't believe in anything we dont stand for nothing. We got no "V" for victory cause we know things are tougher.
(Iggy Pop/James Williamson: "Beyond The Law")
---------------------------------------------------------------- From the river to shut the fuck up.
Ich finde die Summe irrwitzig. Aber ja, England würde schon was verlieren, wenn es die Monarchie nicht mehr gäbe. Das ist für mich die einzig "wichtige" Monarchie. Und wie groß die Anteilnahme ist, sieht man ja immer wieder - und das nicht nur in Großbritannien selbst, sondern weltweit. Vielleicht lag es aber auch an der Queen selbst.
Die letzten Sechs in der Playlist: The Felice Brothers - Valley of Abandoned Songs || Charli XCX - Brat || Wunderhorse - Midas || Chime School - The Boy Who Ran the Paisley Hotel || Nick Cave and the Bad Seeds - Wild God || Nilüfer Yanya - My Method Actor