Zitat von King Bronkowitz im Beitrag #8067Zum Glück hilft es, auf PHOENIX den AfD - Parteitag zu schauen. Da merke ich gleich wieder, wo ich definitiv nicht hingehöre.
By the way, ich hab einen neuen Liebling:
Dr. Alexander Wolf. Der ist wirklich komplett irre.
We don't believe in anything we dont stand for nothing. We got no "V" for victory cause we know things are tougher.
(Iggy Pop/James Williamson: "Beyond The Law")
---------------------------------------------------------------- From the river to shut the fuck up.
Zitat von King Bronkowitz im Beitrag #8071Was das Christentum angeht, hat es an terroristischen Strömungen auch einiges zu bieten. Siehe den Ku - Klux Klan.
Dessen Handeln und Ideologie sich aber nunmal nicht theologisch aus dem Christentum herleiten lässt. Und bevor jetzt das Beispiel Nordirland kommt, auch das ist kein theologisch befeuerter Konflikt, sondern eine Auseinandersetzung zweier Volksgruppen, die eben überwiegend unterschiedlichen christlichen Kirchen angehören.
Ich habe die Nichtreformierbarkeit als Frage aufgeworfen und nicht als Fakt in den Raum gestellt. Genau das wäre eben konträr zu diskutieren, aber aus Angst vor dem Rassismusvorwurf drückt man sich im linken Spektrum weitgehend vor dieses Diskussion, stattdessen nimmt diese Religion dadurch in Schutz, dass man alles zu einer reinen Frage der Interpretation erklärt und eine theologisch nicht haltbare Äquidistanz zum Christentum aufbaut, die man mit Neutralität verwechselt. Der Islam unterscheidet sich in zentralen Fragen (das fängt bereits mit der Geschichte seiner Entstehung an) massiv vom Christentum und allen anderen Religionen und daraus erwachsen der gesamten Welt heute für uns alle ersichtlich riesige Herausforderungen, die noch dadurch potenziert wurden, dass ausgerechnet die radikalste Denkschule im Islam seit inzwischen 50 Jahren über quasi unbegrenzte Geldmittel verfügt. Wenn dich das Benennen dieser Zusammenhänge emotional überfordert, dann ist das bedauerlich.
Zitat von Lumich im Beitrag #8069 Eine Möglichkeit, derlei Kritik zu entgehen, wäre m.E. „den Islam“ nicht wie einen monolithischen Block zu betrachten, sondern als eine Religion, die, wie jede andere auch, von unterschiedlichen Menschen unterschiedlich gelebt wird. Ebenso wie Menschen ihre Religion nutzen, um hilfreich und achtsam zu anderen Menschen zu sein, gibt es eben auch solche, die in ihrer Religion ein Vehikel sehen, um Fortschrittsängste und Ressentiments, so wie Intoleranz gegen andere zu pflegen. Die Religionen sind allesamt sehr alt, weit weg von perfekt und insofern anfällig für jede Art von Auslegung.
Das weiß ja jeder, und das ist auch eine übliche Ausweichantwort, die die Frage, wie man mit intoleranten Strömungen des Islam hierzulande verfahren soll, nicht beantwortet. Ich sehe diese nicht unter dem fremdenfeindlichen Aspekt, sondern für mich sind das faschistoide Tendenzen. Homophobie, Antisemitismus, religiöser Fanatismus. Und irgendwie wird das aus falschverstandener Toleranz noch in Schutz genommen. Für mich gehören Muslime zu Deutschland, aber nicht der Islam. Zumindest nicht in der Form.
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Zitat von LFB im Beitrag #8070Damit machst du es dir viel zu leicht.
Die zentrale Frage ist nicht, ob der Islam als monolithischer Block wahrgenommen wird (machen auch Islamkritiker nicht, jedem ist klar, dass es unterschiedliche Traditionen und Strömungen gibt), sondern ob in seiner Moraltheorie, seiner Theologie, seinem Staats- und Rechtsverständnis sowie vor allem der Biografie des Begründers nicht bereits und weitgehend unreformierbar Intoleranz, Dogmatismus, ein gewaltsames Expansionsstreben, die Unterdrückung von Frauen und Nichtmuslimen, Wissenschaftsfeindlichkeit und ein übersteigerter Ehrbegriff festgelegt sind. Ob die globalen Integrationsprobleme von Muslimen als Minderheit und die globale Unterdrückung von nichtmuslimischen Minderheiten durch muslimische Mehrheiten, das hohe Konflikt- und Gewaltniveau nach innen und außen und die massiven - ebenso globalen - Probleme mit terroristischen Strömungen vor allem aus den Grundlagen dieser Religion entspringen, die ja bereits als umfassendes und expansiv angelegtes Staatskonzept offenbart bzw. konzipiert wurde. Aus einer pauschalisierten Religionsfeindlichkeit, falsch verstandener Toleranz, aus Angst vor der eigenen Courage und vor allem aus geistiger Trägheit drückt sich die westliche Linke weitgehend vor dieser Frage und flüchtet sich in nichtssagende Allgemeinplätze und Gleichmacherei ("aber das Christentum...!"). Das ist ein Versagen von historischer Dimension, drunter mache ich es nicht.
Wenn man FundamentalistInnen des Judentums, des Christentums und des Islams vergleicht, wird man deutlich mehr Gemeinsamkeiten finden als Unterschiede. Ein Problem von solchen Polemiken ist nämlich, dass pauschale Vergleiche gezogen werden, anstatt die Dinge zu vergleichen, die tatsächlich vergleichbar sind.
Insbesondere das Alte Testament ist nicht arm an „gerechtfertigten“ Genoziden, und das ist immerhin das Fundament von Judentum, Christentum und Islam. Alle diese Religionen haben über Jahrhunderte bewiesen, dass man aus denselben Worten das jeweils beste, sowie das jeweils schlimmste machen kann. Der Islam war ursprünglich eine fortschrittliche Reformbewegung, wenn man so will. Der Islam kennt als einzige der drei abrahamischen Religionen eine legitime Ehescheidung, und selbst die Sexualmoral war ursprünglich liberaler als die der Vorgänger-Religionen. Der Islam beschränkt nämlich als einzige die Sexualität nicht auf seine Vermehrungsfunktion, sondern akzeptiert den Vergnügungsaspekt.
Es gibt keine unreformierbaren Religionen, da alle Religionen zigfach Reformen durchlaufen haben, sowie unterschiedliche Strömungen entwickelt haben. Es gibt Menschen, die sich mit aller Kraft gegen Reformen wehren, die gibt es aber innerhalb und außerhalb von religiösen Kontexten.
☟ smog in berlin. nichts wie hin. weil du mich küsst, bin ich kein tourist.
Zitat von Lumich im Beitrag #8069 Eine Möglichkeit, derlei Kritik zu entgehen, wäre m.E. „den Islam“ nicht wie einen monolithischen Block zu betrachten, sondern als eine Religion, die, wie jede andere auch, von unterschiedlichen Menschen unterschiedlich gelebt wird. Ebenso wie Menschen ihre Religion nutzen, um hilfreich und achtsam zu anderen Menschen zu sein, gibt es eben auch solche, die in ihrer Religion ein Vehikel sehen, um Fortschrittsängste und Ressentiments, so wie Intoleranz gegen andere zu pflegen. Die Religionen sind allesamt sehr alt, weit weg von perfekt und insofern anfällig für jede Art von Auslegung.
Das weiß ja jeder, und das ist auch eine übliche Ausweichantwort, die die Frage, wie man mit intoleranten Strömungen des Islam hierzulande verfahren soll, nicht beantwortet. Ich sehe diese nicht unter dem fremdenfeindlichen Aspekt, sondern für mich sind das faschistoide Tendenzen. Homophobie, Antisemitismus, religiöser Fanatismus. Und irgendwie wird das aus falschverstandener Toleranz noch in Schutz genommen. Für mich gehören Muslime zu Deutschland, aber nicht der Islam. Zumindest nicht in der Form.
Das ist genau das Gegenteil einer Ausweichantwort, weil es auf das tatsächliche Problem hindeutet, und das sind Formen des Faschismus oder Rechtsradikalismus oder wie man das auch immer nennen will, wenn Menschen den Gleichheitsgrundsatz nicht akzeptieren wollen. Dass eine Religion dabei als Begründung herhaltend soll, ist in Wirklichkeit völlig unwesentlich. Andere Begründungen gibt es zuhauf, die Auswirkungen sind jeweils vergleichbar.
☟ smog in berlin. nichts wie hin. weil du mich küsst, bin ich kein tourist.
Zitat von King Bronkowitz im Beitrag #8078Für mich gehören Muslime zu Deutschland, aber nicht der Islam. Zumindest nicht in der Form.
Mit dem letzten Satz hast du ihn zwar erheblich relativiert, aber den vorletzten Satz konnte ich noch nie verstehen. Das ist etwa wie "die Leute mit der sexuellen Orientierung/politischen Auffassung xy gehören zu DE, nicht aber die sexuelle Orientierung/politische Auffassung selbst. Dass jede Religion als Vorwand für ungefähr jedes Verbrechen benutzt werden kann, wurde ja bereits ausdiskutiert. Beim Nichttolerieren von religiösem Fanatismus sind wir uns einig, aber dass die Fanatikiker der einen Religion mehr mit denen der andren Religionen gemeinsam haben als mit den liberalen Angehörigen der eigenen, wurde hier ja auch schon ausgesprochen.
Der Vergleich hinkt IMHO ziemlich, aber egal. Davon abgesehen haben wir hier Religionsfreiheit, und jeder darf seinen Schwachsinn ausleben, wie er lustig ist. Wenn es nach mir ginge, wären wir hier streng laizistisch und würden über Kopftuchverbote und Kreuze in Klassenzimmern gar nicht erst diskutieren.
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Wer redet von Kopftüchern auf Wochenmärkten? Oder in S - Bahnen? Von mir aus kann sogar der Mullah von Isfahan in voller Montur vor mir im Café sitzen, und das juckt mich nicht.
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Mich nervt demonstrativ zur Schau getragene Frömmigkeit, das schrieb ich ja bereits, trotzdem ist das allein für mich kein Grund, blöd zu werden. Toll finde ich das allerdings schon gar nicht. Ich finde Frauen, die bei 38 Grad in Langarmshirts und mit Kopftuch in der Sonne halb kollabieren, weil es ihr Gott angeblich so wünscht, lächerlich. Aber das ist denen ihr Problem.
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