jedem hifi-voodoo abhold, muss ich dem johnny trotzdem recht geben: die qualitätsunterschiede eines phono-vorverstärkers können sich - im gegensatz zu den arschteuren eso-lautsprecherkabeln - durchaus deutlich hörbar bemerkbar machen.
wie ich oben schon mal erwähnt habe, ist es der job dieser baustufe, sehr leise signale erst mal auf das normale line-level zu bringen. wenn man weiß, dass das strömchen, das aus dem tonabnehmer sickert, so empfindlich ist, dass selbst das kabel vom dreher zum vorverstärker bei falscher kapazität schon den sound ziemlich ins negative verbiegen kann (der grund, warum die meisten plattenspieler ein fest installiertes kabel besitzen), ist es naheliegend, dass die qualität der bauteile im VV ebenfalls deutlich einfluss besitzt; zumindest bis zu dem punkt, da die musike endlich auf line-pegel ist.
(und auch dann kann man sie nicht einfach durch jeden chinamüll durchjagen, und am ende das gleiche ergebnis kriegen wie bei einem amtlichen, sagen wir, yamaha-verstärker. bin da leidgeprüft.)
Bevor ich da falsch verstanden werde: natürlich gibt es unterschiedliche Qualitäten und es gilt sicher auch oft: Qualität hat ihren Preis.
Vorverstärker kosten ja quasi jede Summe zwischen 30 und 25.000 Euro. Man muss sich Angebotsseiten mit Vorverstärkern ja nur ansehen, um zu sehen, wo man da preislich so liegt. Siehe z.B. https://www.idealo.de/preisvergleich/Pro...60F1016026.html Nur rund 1 % der dort gezeigten Geräte kosten unter 100 Euro.
Ein guter Vorverstärker ist etwa der Denon HEOS Link für etwa 330 Euro.
Die Frage ist eben: wie gut klingt es für 200 Euro, wie gut für 600 Euro, wie gut für 1800 Euro, etc. Was braucht man, bis man für sich keine merkliche Qualitätssteigerung mehr hat? Und was ist einem eine Qualitätssteigerung dann ggf. auch wert?
"Good taste is the worst vice ever invented" (Edith Sitwell)
Gemessen daran, wieviel die Bauteile darin kosten, dürften selbst die 100 EUR noch schmerzhaft sein. Die Liste von Gründen, die gegen Vinyl sprechen, wird immer länger.
☟ smog in berlin. nichts wie hin. weil du mich küsst, bin ich kein tourist.
Ich habe den hier erwähnten Vorverstärker bestellt, weil ich dachte, er schlägt mehr oder weniger "nur" eine Brücke, nicht aber, dass die (mMn sehr guten) Komponenten im Ganzen etwas "verschlechtert" werden. Deshalb ja überhaupt meine Frage. Ich kann mich des Eindrucks nicht verwehren, dass da ein bisschen was verloren geht seit gestern, wenngleich das ursprüngliche Problem behoben scheint (was ja super ist).
Wenn ich jetzt aber eine Komponente hinzufügen muss, die mich lieber 100 als die 20 € kosten soll, stellt sich dann nicht die Frage, ob ich für das Geld nicht lieber den Anschluss am Denon reparieren lassen sollte? Ich mag die "neuen" Boxen (huch, auch schon 9 Monate hier) echt gerne und möchte natürlich auch, dass ankommt, was ankommen soll. Bin da aber echt Laie und tausche den VV auch gegen einen guten aus, wenn es hilft.
Dass ein teures Fahrrad mehr kann als ein günstiges, ist klar, das Bild passt aber doch eher, wenn man es auf irgendeine Schraube runterbricht, die plötzlich doch dafür sorgt, dass ich zwei Minuten schneller auf der Arbeit bin, oder?
die frage ist ja - stört es dich so, wie es jetzt ist, oder kannst du damit leben? vielleicht auch erst mal eine zeitlang, bis du in ruhe rausgefunden hast, was so eine reparatur kosten würde zB?
ich hab zZt auch so nen 20€-VV im einsatz, weil ich seit ewig meinen guten verstärker zum doktor bringen müsste, und daher eine notlösung im einsatz habe. ich höre den unterschied, und an manchen tagen nervt es mich. aber insgesamt scheine ich zufrieden genug damit zu sein, dass ich schon seit über einem jahr nix dagegen unternehme.
Wenn du eine gute Werkstatt kennst und den neuen Vorverstärker wieder umtauschen kannst, wäre das bestimmt die sicherste Option, den alten Klang wieder herzustellen. Billiger wird das sicher nicht, aber bevor man mehrere Geräte ausprobieren muss, wäre das gar nicht so blöd.
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Zitat von Lumich im Beitrag #139Gemessen daran, wieviel die Bauteile darin kosten, dürften selbst die 100 EUR noch schmerzhaft sein. Die Liste von Gründen, die gegen Vinyl sprechen, wird immer länger.
das, was kostet, sind ja wie meist nicht die eigentlichen bauteile, sondern die selektion derselben. kondensatoren sind billig, aber bezahl mal den mann, der sie alle durchmisst, um die streuung klein zu halten.
Zitat von tenno im Beitrag #138ich glaube, der sprung zwischen 20€ und 100€ fällt jedem auf, der noch beide ohren hat. alles darüber ist neigungssache.
Das mag sein. Andererseits glaube ich auch nicht, dass jemand wie zickzack dem Freeman ein Teil "empfiehlt", bei dem einem gleich die Ohren vor Entsetzen abfallen. Derartige Entzerrer/Vorverstärker waren ja auch schon in früheren Zeiten mit in Geräten verbaut. Sie hätten die Gerätepreise sicher deutlich erhöht, wenn da immer mehr als 25 Euro nötig wären.
Nun bin ich auch 59 Jahre alt und meine alten Ohren sind für die brillianten Höhen genialer Vorverstärker nicht mehr so empfänglich...
"Good taste is the worst vice ever invented" (Edith Sitwell)
Zitat von Lumich im Beitrag #139Gemessen daran, wieviel die Bauteile darin kosten, dürften selbst die 100 EUR noch schmerzhaft sein. Die Liste von Gründen, die gegen Vinyl sprechen, wird immer länger.
das, was kostet, sind ja wie meist nicht die eigentlichen bauteile, sondern die selektion derselben. kondensatoren sind billig, aber bezahl mal den mann, der sie alle durchmisst, um die streuung klein zu halten.
Die Selektion der Bauteile in der Entwicklung eines Prototyps ist ein einmaliger Vorgang. Übrigens ist auch das keine Raketenwissenschaft. Die Zielwerte sind genormt, und entweder erreicht man diese Werte mit einer Kombination aus bestimmten Komponenten oder eben nicht. In der seriellen Herstellung passieren alle Kontrollmessungen automatisiert. Wenn jetzt wirklich jemand mit dem Lötkolben in der Werkstatt sitzt, dann verstehe ich auch einen entsprechend hohen Preis, auch wenn ich nicht sofort vom Mehrwert dieses Verfahrens überzeugt bin. Wenn ich am Markt der billigste sein will, dann nehme ich es möglicherweise nicht so genau mit der Einhaltung der Normwerte, verbaue weniger stabile und/ oder zuverlässige Bauteile, etc.. Letztendlich wird der Stückpreis in der Produktion des billigsten Gerätes sich mit dem des teuersten weit, weit weniger unterscheiden als die jeweiligen Verkaufspreise.
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Zitat von Lumich im Beitrag #139Gemessen daran, wieviel die Bauteile darin kosten, dürften selbst die 100 EUR noch schmerzhaft sein. Die Liste von Gründen, die gegen Vinyl sprechen, wird immer länger.
das, was kostet, sind ja wie meist nicht die eigentlichen bauteile, sondern die selektion derselben. kondensatoren sind billig, aber bezahl mal den mann, der sie alle durchmisst, um die streuung klein zu halten.
Die Selektion der Bauteile in der Entwicklung eines Prototyps ist ein einmaliger Vorgang. Übrigens ist auch das keine Raketenwissenschaft. Die Zielwerte sind genormt, und entweder erreicht man diese Werte mit einer Kombination aus bestimmten Komponenten oder eben nicht. In der seriellen Herstellung passieren alle Kontrollmessungen automatisiert. Wenn jetzt wirklich jemand mit dem Lötkolben in der Werkstatt sitzt, dann verstehe ich auch einen entsprechend hohen Preis, auch wenn ich nicht sofort vom Mehrwert dieses Verfahrens überzeugt bin. Wenn ich am Markt der billigste sein will, dann nehme ich es möglicherweise nicht so genau mit der Einhaltung der Normwerte, verbaue weniger stabile und/ oder zuverlässige Bauteile, etc.. Letztendlich wird der Stückpreis in der Produktion des billigsten Gerätes sich mit dem des teuersten weit, weit weniger unterscheiden als die jeweiligen Verkaufspreise.
was ich meine, ist, dass es eben ein bisschen mehr kostet, die streuung der bauteile gering zu halten. da gehts nicht um high end oder so. die billigsten bauteile kommen aus derselben fertigung wie die etwas teureren, aber letztere sind eben schon vorselektiert, und man kann sich einigermaßen darauf verlassen, dass die werte innerhalb eines gewissen rahmens bleiben. deswegen fallen einem von einem 20€-VV auch nicht gleich die ohren ab (meine ja auch nicht), aber man hört es eben schon. und freeman hat es ja auch gehört, darum geht es ja. brauchbar sind die dinger ja trotzdem, man muss halt wissen, inwieweit man damit zufrieden ist.
€: vielleicht erinnert sich jemand noch an die verschiedenen produktlinien der BASF-chromdioxid-cassetten (ja ich weiß, ich bin alt). die kamen auch alle von derselben fertigungsstraße, auf der sie einmal durchgemessen wurden. je nachdem, wie konstant die qualität auf die entsprechende bandlänge blieb, wurden sie eben in verschiedene preiskategorien eingeteilt. bei der billigsten musste man eben mit einem krummeren frequenzverlauf und gelegentlichen aussetzern rechnen.
Zitat von tenno im Beitrag #148 €: vielleicht erinnert sich jemand noch an die verschiedenen produktlinien der BASF-chromdioxid-cassetten (ja ich weiß, ich bin alt). die kamen auch alle von derselben fertigungsstraße, auf der sie einmal durchgemessen wurden. je nachdem, wie konstant die qualität auf die entsprechende bandlänge blieb, wurden sie eben in verschiedene preiskategorien eingeteilt. bei der billigsten musste man eben mit einem krummeren frequenzverlauf und gelegentlichen aussetzern rechnen.
Interessante Info. Ich habe mich als Kind/Jugendlicher durchaus über die Preisunterschiede gewundert, das aber damals nicht groß hinterfragt.
Jetzt wird was Neues fällig. Ein CD-Player (oder BluRay-Player), denn die Schublade will nicht mehr raus.
Die letzten Sechs in der Playlist: Honeyglaze - Real Deal || Laura Marling - Patterns In Repeat || Nieve Ella - Watch It Ache and Bleed || Dawn Richard & Spencer Zahn - Quiet In a World Full of Noise || Flip Top Head - Up Like a Weather Balloon || Haley Heyndericks - Seed of a Seed