Ein ser befriedigender Nachfolger des Überraschungsspektakels und Action-Kracher John Wick. Zwar werden die Kämpfe und Schießerein noch um ein weiters Maß angehoben (die erste Viertelstunde als Vorspann ist Carchasemäßig das beste, das ich seit langem gesehen habe), aber trotzdem bleibt noch genug Zeit für die Story und ich hatte nie das Gefühl, daß die Figuren zu selbstverliebte Sprüche raushauen und dadurch nicht mehr cool wirken könnten. Es gibt immer wieder so comicrelief Momente, die der Anspannung ein Ventil geben und die funktionieren zum Großteil ganz hervorragend (wer ihn gesehen hat, muß wohl an die Pistole und die Kniescheiebn denken).
Ich finde "Viel Lärm um nichts" großartig. Auch da: Staraufgebot!
Die letzten Sechs in der Playlist: Honeyglaze - Real Deal || Laura Marling - Patterns In Repeat || Nieve Ella - Watch It Ache and Bleed || Dawn Richard & Spencer Zahn - Quiet In a World Full of Noise || Flip Top Head - Up Like a Weather Balloon || Haley Heyndericks - Seed of a Seed
Tolle autobiografische Doku mit einem irreführenden Titel, denn die Lust wird immer nur gestreift, der Sound allerdings kommt zur Geltung. Der Musiker, Labelchef, Teilzeit-Schauspieler Mark Reeder erzählt seine Geschichte im West-Berlin der 80er-Jahre, als er Teil der dortigen Independent-Musik-Kultur wurde und Leute wie Gudrun Gut, Blixa Bargeld und Nick Cave zu seinen Freunden und Bekannten zählen durfte. Später gründete Reeder dann das Trance-Label MFS. "B-Movie" erzählt von einer abgeschotteten Stadt, die stellenweise immer noch so aussah wie nach dem Zweiten Weltkrieg, die aber gerade für die Kunstszene eine große Rolle spielte. Tolle Musik! 8/10
Die letzten Sechs in der Playlist: Honeyglaze - Real Deal || Laura Marling - Patterns In Repeat || Nieve Ella - Watch It Ache and Bleed || Dawn Richard & Spencer Zahn - Quiet In a World Full of Noise || Flip Top Head - Up Like a Weather Balloon || Haley Heyndericks - Seed of a Seed
Sun Ra - Space is the Place (1974) Was soll ich sagen? Ohne Erwartungen ins Kino gegangen und ausgesprochen freudig-verwirrt rausgekommen. Free-Jazz-Ikone Sun Ra hat einen Blaxploitation-Fim hingelegt, der mit Sci-Fi-Elementen, Milieu-Einblicken, einem obskuren Kartenspiel zwischen Ra und dem "Overseer" und erstaunlich großartiger Musik hantiert. Dazu abstruse Kostüme und Ras merkwürdige Astro-Philosophie-Reden, und man will nach dem Film dringend ein Bier. Oder fünf. Dem King und mir war keinen Moment lang langweilig, und wir haben noch eine Weile über eventuelle Bedeutungsebenen diskutiert, insofern war das ein rundum gelungener Filmabend. Abzug gibt es für den völlig überzogenen Sexismus, den ich auch im 70er-Jahre-B-Movie-Kontext nicht gelten lassen kann oder will. 4/5
Die Verurteilten (1994) Über diesen Film muss man vermutlich nicht viel sagen, denn ich schätze, ich bin die Letzte in diesem Forum, die ihn gesehen hat. Falls nicht: Anschauen! Schnell! Ein Gefängnisdrama nach Stephen King. Andy Dufresne hat angeblich seine Frau und deren Lover umgebracht und kommt dafür lebenslänglich nach Shawshank, ein korruptes, extrem brutales Gefängnis in Maine. Die ersten Jahre leidet er mehr oder weniger stumm unter den Schikanen seiner Mitgefangenen und des gewalttätigen Aufsehers, später kann er sich mehr und mehr nützlich machen und gewinnt rasch Freunde. Besonders gut versteht er sich mit Mithäftling Red, da entsteht quasi die berühmte Freundschaft füs Leben. Klingt absolut nicht spannend oder mitreißend, ist aber so schön gespielt und erzählt, dass dem Zuschauer sofort das Herz aufgeht. Und das trotz schwer erträglicher Prügelszenen. 5/5
Fargo Der Film hat seine guten Momente, teilweise herrlich skurrile Bilder und Dialoge, aber der absolute Kultcharakter, den er genießt, erschließt sich mir irgendwie nicht, nachdem ich ihn nun endlich mal gesehen habe. Mal sehen, was die Serie aus dem Aufschlag gemacht hat.
"Fargo" gilt ja vielen als bester Coen-Film. Ich bin auch nie geflasht gewesen. Habe den mehrmals geschaut und mich - trotz einiger absurder Szenen - gefragt, wo der Reiz ist.
Die letzten Sechs in der Playlist: Honeyglaze - Real Deal || Laura Marling - Patterns In Repeat || Nieve Ella - Watch It Ache and Bleed || Dawn Richard & Spencer Zahn - Quiet In a World Full of Noise || Flip Top Head - Up Like a Weather Balloon || Haley Heyndericks - Seed of a Seed
Zitat von JackOfAllTrades im Beitrag #1672"Fargo" gilt ja vielen als bester Coen-Film.
Das hab ich so noch nie von jemandem geäußert gehört. Bei mir persönlich wäre es sicher ein anderer Film. Mag "Fargo" aber, wie fast alles von den Coens.
Zitat von Quork im Beitrag #1671Fargo Der Film hat seine guten Momente, teilweise herrlich skurrile Bilder und Dialoge, aber der absolute Kultcharakter, den er genießt, erschließt sich mir irgendwie nicht, nachdem ich ihn nun endlich mal gesehen habe. Mal sehen, was die Serie aus dem Aufschlag gemacht hat.
Der Kultstatus kommt von den vielen memorablen Szenen, die den Film für mich so unwiderstehlich machen. Zudem die tollpatschigen bis dämlichen Verbrecher, allen voran William H. Macy, bei dem ich zwischen Mitgefühl und Kopfschütteln schwanke.
Über den Film Fargo, wurde auch ein Spielfilm gedreht:
"The story is based on the urban legend surrounding the 2001 death of Takako Konishi who was reported in the media to have died of hypothermia outside Detroit Lakes, Minnesota in search of the fictional ransom money seen buried in the snow from the 1996 film Fargo. In actuality, Konishi had committed suicide."
Für mich steht die Serie (besonders die zweite Staffel) deutlich über dem Film. Ich fand ihn skurill, teilweise lustig, teilweise tragisch, aber der Serie kann er mE nicht das Wasser reichen. Beim besten Coen-Film hätte ich ihn also auch nicht auf der Liste, das machen für mich "No Country For Old Men" und "Inside Llewyn Davis" unter sich aus.
"Happy Holidays... is what terrorists say. Merry Christmas, from Avery and Jack."
Zitat von Mory im Beitrag #1670Die Verurteilten (1994) Über diesen Film muss man vermutlich nicht viel sagen, denn ich schätze, ich bin die Letzte in diesem Forum, die ihn gesehen hat. Falls nicht: Anschauen! Schnell! Ein Gefängnisdrama nach Stephen King. Andy Dufresne hat angeblich seine Frau und deren Lover umgebracht und kommt dafür lebenslänglich nach Shawshank, ein korruptes, extrem brutales Gefängnis in Maine. Die ersten Jahre leidet er mehr oder weniger stumm unter den Schikanen seiner Mitgefangenen und des gewalttätigen Aufsehers, später kann er sich mehr und mehr nützlich machen und gewinnt rasch Freunde. Besonders gut versteht er sich mit Mithäftling Red, da entsteht quasi die berühmte Freundschaft füs Leben. Klingt absolut nicht spannend oder mitreißend, ist aber so schön gespielt und erzählt, dass dem Zuschauer sofort das Herz aufgeht. Und das trotz schwer erträglicher Prügelszenen. 5/5
Diesen Film kann man nie genug preisen. Immer wieder ein Genuss!
Zitat von JackOfAllTrades im Beitrag #1668B-Movie: Lust & Sound in West-Berlin 1979-1989
Tolle autobiografische Doku mit einem irreführenden Titel, denn die Lust wird immer nur gestreift, der Sound allerdings kommt zur Geltung. Der Musiker, Labelchef, Teilzeit-Schauspieler Mark Reeder erzählt seine Geschichte im West-Berlin der 80er-Jahre, als er Teil der dortigen Independent-Musik-Kultur wurde und Leute wie Gudrun Gut, Blixa Bargeld und Nick Cave zu seinen Freunden und Bekannten zählen durfte. Später gründete Reeder dann das Trance-Label MFS. "B-Movie" erzählt von einer abgeschotteten Stadt, die stellenweise immer noch so aussah wie nach dem Zweiten Weltkrieg, die aber gerade für die Kunstszene eine große Rolle spielte. Tolle Musik! 8/10
Sicherlich eine sehr spannende Doku über Berlin in dieser Zeit. Für den, der in dieser Zeit in dieser Stadt gewohnt hat, relativiert sich das Ganze dann aber ein bisschen.
The Walk Sehr, sehr schöner runder Unterhaltungsfilm von Robert Zemeckis, dem in dieser Disziplin kaum jemand was vormachen kann. Diese verrückte wahre Geschichte erzählt sich aber auch von selbst. Anderthalb Stunden sind unterhaltsamer Aufbau, das Kunststück selbst ist atemberaubend in Szene gesetzt, mir lief es kalt den Rücken runter. Diese Höhe alleine, waaaah! Joseph Gordon-Levitt gefällt mir ausgezeichnet in der Hauptrolle, er führt als Erzähler süffisant durch die Handlung, bekommt einen guten französischen Akzent hin und auch sein Französisch selbst kann sich hören lassen. Emotional hat mich das auch sehr abgeholt. Und schön, mal wieder einen Soundtrack der alten Schule zu hören. Toll. 9/10
den würde ich wahnsinnig gerne sehen. es scheitert aber schon im vorfeld an meiner völlig bekloppten höhenangst, die dazu führt, dass ich mir die originaldokumentation über philippe petit noch nicht mal im facebook-daumenkinoformat ansehen konnte, ohne vor panik vom schreibtischstuhl zu kippen.
mir war gerade nach trash-horror zumute. meine quasi nicht vorhandenen erwartungen wurden aber nochmal locker unterschritten. die ekeleffekte sowie der 80er-typische look sind schon ganz hübsch anzuschauen (und vermutlich auch der einzige sinn dieser filme). plot und schauspielkunst mussten da zwangsläufig auf der strecke bleiben. gegruselt hab ich mich auch kaum. na ja, für einen gelangweilten freitagnachmittag ganz o.k..
Zitat von JackOfAllTrades im Beitrag #1668B-Movie: Lust & Sound in West-Berlin 1979-1989
Tolle autobiografische Doku mit einem irreführenden Titel, denn die Lust wird immer nur gestreift, der Sound allerdings kommt zur Geltung. Der Musiker, Labelchef, Teilzeit-Schauspieler Mark Reeder erzählt seine Geschichte im West-Berlin der 80er-Jahre, als er Teil der dortigen Independent-Musik-Kultur wurde und Leute wie Gudrun Gut, Blixa Bargeld und Nick Cave zu seinen Freunden und Bekannten zählen durfte. Später gründete Reeder dann das Trance-Label MFS. "B-Movie" erzählt von einer abgeschotteten Stadt, die stellenweise immer noch so aussah wie nach dem Zweiten Weltkrieg, die aber gerade für die Kunstszene eine große Rolle spielte. Tolle Musik! 8/10
Sicherlich eine sehr spannende Doku über Berlin in dieser Zeit. Für den, der in dieser Zeit in dieser Stadt gewohnt hat, relativiert sich das Ganze dann aber ein bisschen.
Dazu würde ich gerne ich paar Worte mehr hören. Natürlich hat man als Einheimischer eine andere Wahrnehmung als ein enthusiasmierter Einwanderer, aber was genau meist du mit „relativiert sich“?