Natürlich kann man die Handlung eines siebenbändigen Romanzyklus nicht in einen 90 - Minuten - Film quetschen, aber funktioniert hat er als eigenständiges "Produkt" trotzdem. Sehr spannend, beeindruckende Bilder, keine Längen und ein Matthew McConaughy als beeindruckender Bösewicht. Das immer wieder hereinwehende Esoterikgeschwurbel hat in mir den Wunsch geweckt, den siebenbändigen Romanzyklus auch weiterhin für den Rest meines Lebens weiträumig zu umfahren.
8/10
We don't believe in anything we dont stand for nothing. We got no "V" for victory cause we know things are tougher.
(Iggy Pop/James Williamson: "Beyond The Law")
---------------------------------------------------------------- From the river to shut the fuck up.
was stellst du dir da vor? lost highway: continuity-fehler - da wacht jemand auf und plötzlich ist es ein anderer schauspieler?
Da hätten wir ja schon den ersten Fehler...he, he...war von mir ironisch gemeint. Macht weder bei Lynch Filmen noch bei "I Follows" wirklich Sinn, weil beide keinen Anspruch auf realistische Abfolgen stellen. Gerade diese aptraumhafte Stimmung wird bewußt erzeugt. Bei "It Follows" mit viel Fingerspitzengefühl.
nachdem ich schon lange die studio-ghibli-filme auf der bucketlist stehen hab, gelang es mir nun endlich, meinen ersten miyazaki zu sehen. ein bisschen hatte ich angst, dass ich mit all dem erwartungsdruck nachher dasitze, und mit den schultern zucke, doch nein: ich bin tatsächlich angemessen verzaubert. natürlich gibt es jede menge kulturelle subtexte, die ich als deutsches weißbrot nur unzulänglich einordnen kann; doch auch ohne die hilfreichen anmerkungen meines halbjapanischen de-facto-schwiegersohns hätte sich mir wohl fast alles erschlossen, weil die metaphern eben auch in der universellen sprache der emotionalität funktionieren. ein bisschen mäkeln muss ich an der synchro - das arme kind spricht zum teil zehr zerhackt und damit undeutlich, was meinen alten ohren das leben unnötig schwer gemacht hat. und eine weitere sprechrolle ließ schauspielerisch derart zu wünschen übrig, dass ich sie googeln musste - alles klar, cosma shiva hagen, muss kundenwunsch gewesen sein (es haben kollegen schon aufträge abgelehnt, weil sie auflage war). der film ist optisch wie philosophisch einfach ein traum, und all die bekloppten gestalten hätten bei anderen filmemachern für ein ganzes lebenswerk gereicht. also, nächster film bitte!
Star Trek Beyond Und wieder genau wie die anderen beiden: recht unterhaltsam, zu einem wirklich guten Film fehlt mir irgendwas, aber ich weiß nicht, was. Simon Peggs schottischer Akzent gefällt mir dieses Mal besser, hat er dran gearbeitet. Justin Lins Regie hat viel Freude an irren Kamerafahrten und krummen Winkeln. Eine sehr beeindruckende Actionsequenz ist dabei. 7/10
Invaders From Mars (1953) "A schlock classic" bewirbt Amazon diesen Streifen - und wie recht sie damit haben. Diese Schauspieler! Diese Dialoge! Diese ungeschickt reingeschnittenen Archiv-Aufnahmen von irgendwelchen Panzern! Herrlich, man muss wirklich oft lachen. Allerdings hat der Film auch enorme Längen, dafür, dass er nur 78 Minuten lang ist. Als Kind fand ich den mal gruselig. Kaum zu glauben. 7/10
Zeit der Kannibalen Die furchtbare Welt des internationalen Kapitalismus, erzählt als Abfolge von Theaterszenen rund um drei Unternehmensberater, die in diversen Hotels festhängen. Ich glaube, so ein zynisches Drehbuch ist mir lange nicht mehr untergekommen. Ganz groß, was Stefan Weigl da geschrieben hat, wurde dann auch mit dem Deutschen Filmpreis hierfür geehrt. Fantastische Dialoge, von den drei Darstellern auch exzellent rübergebracht. Und dann dieser eindrückliche Schuss. Johannes Naber scheint mein Regisseur zu sein, schon der zweite tolle Film hintereinander. 9/10
Zitat von tenno im Beitrag #1701chihiros reise ins zauberland
nachdem ich schon lange die studio-ghibli-filme auf der bucketlist stehen hab, gelang es mir nun endlich, meinen ersten miyazaki zu sehen. ein bisschen hatte ich angst, dass ich mit all dem erwartungsdruck nachher dasitze, und mit den schultern zucke, doch nein: ich bin tatsächlich angemessen verzaubert. natürlich gibt es jede menge kulturelle subtexte, die ich als deutsches weißbrot nur unzulänglich einordnen kann; doch auch ohne die hilfreichen anmerkungen meines halbjapanischen de-facto-schwiegersohns hätte sich mir wohl fast alles erschlossen, weil die metaphern eben auch in der universellen sprache der emotionalität funktionieren. ein bisschen mäkeln muss ich an der synchro - das arme kind spricht zum teil zehr zerhackt und damit undeutlich, was meinen alten ohren das leben unnötig schwer gemacht hat. und eine weitere sprechrolle ließ schauspielerisch derart zu wünschen übrig, dass ich sie googeln musste - alles klar, cosma shiva hagen, muss kundenwunsch gewesen sein (es haben kollegen schon aufträge abgelehnt, weil sie auflage war). der film ist optisch wie philosophisch einfach ein traum, und all die bekloppten gestalten hätten bei anderen filmemachern für ein ganzes lebenswerk gereicht. also, nächster film bitte!
Yeah, wieder ein Ghibli Fan! :) Viel Spaß beim Entdecken der anderen Filme. Sind alle mindestens sehr gut.
Nachdem ich vor einiger Zeit schon den ersten Rambo geguckt hatte und überrascht war, dass der gar nicht so schlecht war, wie ich immer angenommen hatte, versuchte ich heute diesen. Und siehe da, er erfüllt alle Vorurteile, die ich der "Rambo"-Serie gegenüber immer hegte. So viele schwachsinnige 80er-Jahre-Actionfilm-Klischees wie allein in den ersten 20 Minuten erfüllt wurden, hat ja kaum "Hot Shots II" zusammenbekommen. Hallelujah. Nach 30 Minuten musste ich denn auch entnervt aufgeben. Toll aber die Szene, in der Rambo sein Messer schärft und es erst 30 Sekunden lang so aussieht, als trainiere er im Halbdunkel auf einer Hantelbank. So viele Muskeln, wow!
Der erste Teil unterscheidet sich sehr vom Rest der Reihe, weil er eine richtige Handlung mit Substanz erzählt und eine brisante soziale Thematik in den Mittelpunkt rückt. Ab Teil 2 ist es hautpsächlich Geballer. Speziell den zweiten mag ich aber auch immer noch, da sind so herrliche Actionszenen drin (die du jetzt alle nicht gesehen hast, weil die erst später kommen).
Okja Sehr eigenartiger Film. Grundsätzlich geht es um Tierrechte und Genmanipulation, aber ich bin nicht sicher, ob dieses Thema in einem richtig ernsthaften Film nicht besser aufgehoben gewesen wären. Denn Bong Joon Ho hat mehr oder weniger eine Farce gedreht, ein überdrehtes Spektakel. In jedem seiner Filme scheint eine Rolle völlig überzogen sein zu müssen. War es in "Snowpiercer" noch Tilda Swinton, ist es dieses Mal Jake Gyllenhaal. Sein krasses, gewolltes Overacting zerstört mir die Szenen mit ihm vollständig. Die KZ-Metapher zum Schluss hin ist mir auch zu dick. Aber Irgendwie regt das Ganze aber doch zum Nachdenken an und pendelt sich trotz der Fehler insgesamt auf der guten Seite ein. (Sehr lustige Szene noch nach dem Abspann.) 7/10
Message From The King Einer von diesen Filmen, die Netflix exklusiv im Angebot führt und von irgendeinem Filmfestival weggekauft hat, ein gelungener Neo-Noir (Ausdruck hab ich bei denen gelernt), spannend von Anfang bis Ende. Typ kommt aus Südafrika nach L.A., um seine verschwundene Schwester zu suchen und gerät dabei an zwielichtige Gestalten. Aufgeräumt wird später auch noch. Nichts Besonderes und übermorgen wieder vergessen, aber ich habe mich bestens unterhalten gefühlt. 8/10
Zitat von Quork im Beitrag #1704Nachdem ich vor einiger Zeit schon den ersten Rambo geguckt hatte und überrascht war, dass der gar nicht so schlecht war, wie ich immer angenommen hatte
Den ersten finde ich nach wie vor sehr gut. Teil II ist wirklich schreckliche Scheiße, und besser wird es zum Schluß hin auch nicht, du hast also nix verpaßt. Fand den mit 13 natürlich klasse, hab ihn dann nach 25 Jahren mal wieder gesehen und konnte nur noch den Kopf schütteln.
We don't believe in anything we dont stand for nothing. We got no "V" for victory cause we know things are tougher.
(Iggy Pop/James Williamson: "Beyond The Law")
---------------------------------------------------------------- From the river to shut the fuck up.
ach ja, die briten machen doch einfach die besten coming-of-age/coming-out-filme, diesmal eher im action/thriller-modus. ein brüder-konflikt in dem sich mehrmals die vorzeichen ändern - hat mich ziemlich reingezogen und wird mich noch ne weile beschäftigen. ganz phantastisch!
Zitat von Quork im Beitrag #1704Nachdem ich vor einiger Zeit schon den ersten Rambo geguckt hatte und überrascht war, dass der gar nicht so schlecht war, wie ich immer angenommen hatte
Den ersten finde ich nach wie vor sehr gut. Teil II ist wirklich schreckliche Scheiße, und besser wird es zum Schluß hin auch nicht, du hast also nix verpaßt. Fand den mit 13 natürlich klasse, hab ihn dann nach 25 Jahren mal wieder gesehen und konnte nur noch den Kopf schütteln.
Das schlimmste an diesem Film war für mich - die 30 Minuten, die ich es ausgehalten habe - dass Rambos Freundin ihn ständig beim Namen nennt wenn sie mit ihm redet. "You did it, Rambo!" Als ob sie mit einem Fünfjährigen redet (naja, vielleicht doch ein ausgewogenes Script...).
"John Rambo" v. 2008 ist allerdings verdammt gut. Top Regieleistung v. Stallone, klasse Kamera und sehr spannend inszeniert, allerdings auch extrem brutal.