Straight Outta Compton So kann's gehen. Man macht sich ein Amazon-Filmchen an, erwartet eine Dokumentation und bekommt einen Spielfilm. Und einen guten noch dazu. Biopics mag ich fast immer, dieses stellt keine Ausnahme dar. Und dürfte das erste über HipHop sein, das ich gesehen habe. Gute Schauspieler, Ice Cubes Sohn sieht seinem Vater zum Verwechseln ähnlich. Ein bisschen was zu den Kontroversen rund um die Texte hätte ich gerne noch im Film gehabt. Dass die Typen mit Frauen nicht besonders nett umgegangen sind, wird zumindest in einer Szene mal gezeigt. 8/10
Pünktchen und Anton Ganz schöner Kinderfilm, dramaturgisch etwas schmal, aber ich gehöre auch nicht unbedingt zur Zielgruppe. Am besten sind die beiden Hauptdarsteller, richtig gut besetzt. Und die Musik von Niki Rieser gefällt. 7/10
Zitat von Olsen im Beitrag #1682Pünktchen und Anton Ganz schöner Kinderfilm, dramaturgisch etwas schmal, aber ich gehöre auch nicht unbedingt zur Zielgruppe. Am besten sind die beiden Hauptdarsteller, richtig gut besetzt. Und die Musik von Niki Rieser gefällt. 7/10
Hab ich neulich auch (wieder) gesehen, ich kann voll zustimmen: Schöner Kinderfilm. Süß gemacht, ohne eine große zweite Ebene für erwachsene Zuschauer aufzumachen.
"Happy Holidays... is what terrorists say. Merry Christmas, from Avery and Jack."
Zitat von JackOfAllTrades im Beitrag #1668B-Movie: Lust & Sound in West-Berlin 1979-1989
Tolle autobiografische Doku mit einem irreführenden Titel, denn die Lust wird immer nur gestreift, der Sound allerdings kommt zur Geltung. Der Musiker, Labelchef, Teilzeit-Schauspieler Mark Reeder erzählt seine Geschichte im West-Berlin der 80er-Jahre, als er Teil der dortigen Independent-Musik-Kultur wurde und Leute wie Gudrun Gut, Blixa Bargeld und Nick Cave zu seinen Freunden und Bekannten zählen durfte. Später gründete Reeder dann das Trance-Label MFS. "B-Movie" erzählt von einer abgeschotteten Stadt, die stellenweise immer noch so aussah wie nach dem Zweiten Weltkrieg, die aber gerade für die Kunstszene eine große Rolle spielte. Tolle Musik! 8/10
Sicherlich eine sehr spannende Doku über Berlin in dieser Zeit. Für den, der in dieser Zeit in dieser Stadt gewohnt hat, relativiert sich das Ganze dann aber ein bisschen.
Dazu würde ich gerne ich paar Worte mehr hören. Natürlich hat man als Einheimischer eine andere Wahrnehmung als ein enthusiasmierter Einwanderer, aber was genau meist du mit „relativiert sich“?
Berlin mit Mauer. Hatte sicherlich für Außenstehende ein besonderes Flair. Hansa Studios, David Bowie, keine Sperrzeiten. Dschungel, Sound ... Kuhdorf, Big Eden. SO 36, Quartier Latin ... Deutschlandhalle, Eissporthalle. Frontstadt ... abgeschnittene Stadt. Berlinzulage ... Reiseschwierigkeiten. Irgendwie war Berlin zu Mauerzeiten ein Konglomerat von experimentellem Neuen und piefigem Alten. Für einen Ortsansässigen also eher durchschnittlich.
Was z.B. David Bowie an dieser Stadt so reizte, kann mMn nur ihre Anonymität gewesen sein.
Ein mit sieben Personen gut besetztes Kammerspiel. Immer wieder interessant, wie äußere Umstände, persönliche Befindlichkeiten und ein paar aktuelle Besonderheiten ein eigentlich sehr freundschaftliches Geflecht zerreißen.
Sehenswert.
Kann mit "Der Gott des Gemetzels" und "Der Vorname" gut mithalten.
Steve Jobs Exzellentes Schauspieler- und Dialogkino, viel, viel besser, als ich es erwartet hatte. Die Idee, wichtige Stationen in Jobs Leben und seine offensichtliche Arschloch-Seite anhand dieser Erzählstruktur aufzurollen, finde ich ziemlich genial. Aaron Sorkin ist wieder mal auf der Höhe seiner Kunst - und ich wusste vorher nicht mal, dass das Drehbuch von ihm stammt. Der Film funktioniert auch emotional und ich möchte ihn sehr weiterempfehlen. Nur, warum Apple erst fast pleite war, dann Jobs Betriebssystem gekauft und ihn wiedereingestellt hat, hab ich nicht verstanden. Muss ich wohl noch mal nachlesen. 9/10
Das kalte Herz Unerwartet super! Wuchtig und düster, gut gespielt und eindrücklich und insgesamt irgendwie eigenwillig. Hat sicher ein paar Euro gekostet, die Ausstattung kann sich wirklich sehen lassen. Ich kannte dieses Märchen nicht und war von Anfang an gefesselt. Schön auch, bei einem deutschen Film einmal die Musik hervorheben zu können: Der Soundtrack von Oliver Biehler ist, hust, großes Kino. Was allerdings das Lied von Philip Poisel im Nachspann zu suchen hat, das da wirklich nicht hinpasst, wissen wohl nur die Produzenten allein. 9/10
Toni Erdmann Skurril, exzentrisch, eigenwillig, alles Adjektive, die auf diesen Film passen. Sehr interessantes Wechselbad von Stimmungen und Gefühlslagen hier. Von angespannt über deprimiert über sehr lustig ist alles dabei. Paar sehr gute Lacher drin, die auch unerwartet kommen. Diese absurde Unternehmensberater-Wirtschaftswelt bekommt inhaltlich eine ordentliche Schelle mit. Beide Hauptdarsteller sind hervorragend, Sandra Hüller noch mehr als Peter Simonischek. Aber: der Film ist wirklich deutlich zu lang, im letzten Drittel hab ich mich doch sehr gelangweilt. Vielleicht war es auch diese befremdliche und unnötige Sexszene, die mich total rausgerissen hat. Danach fand ich nicht mehr richtig in den Film zurück. 6/10
Our Kind Of Traitor Sehr mittelmäßiges Thrillerchen, das emotional flach bleibt und einer extrem vorhersehbaren Dramaturgie folgt. Lohnt sich halbwegs für die Schauspieler, man fragt sich allerdings, was die alle an diesem langweiligen Drehbuch gefunden haben. 6/10
Out Of The Furnace Düsteres, sehr düsteres und eindrückliches Drama aus einer Welt der Chancenlosigkeit und wirtschaftlichen Abgehängtheit, die einfach nur deprimiert. Die dunkle Seite Seite des American Dream sozusagen - oder direkt sein Abgesang. "Crazy Heart" war auch schon nicht fröhlich, aber die emotionale Kälte, die Scott Cooper hier inszeniert, lässt jenen Film wie ein spaßiges Feel-Good-Movie wirken. Hier wird keine außergewöhnliche Geschichte erzählt, aber die großartigen Schauspieler und die Atmosphäre fesseln bis zum Schluss. 8/10
Kong: Skull Island Genauso, wie ich mir das gewünscht habe: macht richtig Spaß und nimmt sich nicht so ernst. Alle Rollen sind gut besetzt und es gibt nicht diese furchtbar austauschbaren Superheldenfilm-Nebenfiguren. Hier zeigt sich, was ein gutes Casting wert ist. Wer ausharrt, bekommt eine Post-Credit-Szene, die sehr deutlich macht, dass uns hier noch das eine oder andere Filmchen ins Haus stehen wird. Ich hab mich gut amüsiert, waren auch einige lustige Sprüche dabei, die sogar funktioniert haben. 8/10
Kill The Messenger Ein Film genau nach meinem Geschmack: Ein unaufgeregter, dabei dennoch immens spannender Politthriller nach wahren Begebenheiten rund um eine fiese Regierungsschweinerei. Der Titel erklärt sich in der zweiten Hälfte. Jeremy Renner gefällt mir exzellent, sollte öfter mal Charakterdramen spielen, das liegt ihm augenscheinlich. Auch in den Nebenrollen tummeln sich viele bekannte Gesichter. Ich glaube, das hier ist der erste Film, in dem Andy Garcia mal nicht so aussieht wie Andy Garcia sonst so aussieht. 8/10
Mh, Steve Jobs war leider eine große Enttäuschung. Das lag nicht am Cast, nicht an der Idee des Settings, aber leider, leider am Drehuch, das in letzter Instanz natürlich wieder einen Helden brauchte, es lag am völlig konstruierten Ende (Hey, es gibt keinen logischen Abschluss, ziehen wir die Musik hoch und lassen ihn in Slow Motion abtreten) und einigen mauen Dialogen. Ich mag Apple nicht, finde Jobs als Person aber wahnsinnig spannend, habe aber das Gefühl gehabt, der Film wollte ihn mir nicht näher bringen, sondern die Klisches abspulen und zu Unterhaltungszwecken sehr kreativ mit ihm als Person umgehen. Und weiterhin hätte ich gerne die 2000er noch gerne länger gesehen. An Skull Island war leider der Trailer besser als das Ergebnis, dabei mochte ich Godzilla. Aber bald hausen sie sich ja auf's Maul. Zustimmung bei Toni Erdmann.
Hier (weil Sky mir 7 Wochen Filme geschenkt hat und ich nach Mitternacht dann doch neugierig wurde)
Independence Day : Resurgence
Dieser Film macht betroffen.
1 Stern für Bill Pulmanns und Jeff Goldblums stilsicher-würdevolles Alters-Update. Unendlich Abzug für den kalten Würgegriff der Franchise-Griffel, die aus einer dutzendfach geliebten 90er-Kindheits-Nostalgie einen an sämtlichen Sequel-Krankheiten der Neuzeit krepierenden Mumpitz machen, der jedes Motiv der 1 zu duplizieren versucht und sich dabei sämtlichen Originalen entledigt (vor dem Film und während des Films) und rein ideologisch schon verachtenswert ist. michaelbluth-idontknowhatiexpected.gif
Außerdem ist das irre unpraktisch mit ein paar flatternden Tentakeln diese 5k-Durchmesser-Schiffe zu basteln.
Jessica Williams war ja als Korrespondentin in der Daily Show toll. Als Schauspielerin im eigenen Rom-Com-Film ist sie auch noch sehr sympathisch, wenn auch nur noch halb so lustig (das ist dann wohl das Rom- vor dem Com-). Der Film selbst ist nichts außergewöhnliches aber für einen relativ kopflosen Abend ganz nett.
Der Stern von Indien (Viceroy's House) Dokudrama, um nicht zu sagen Propagandafilm, mit aufgesetzter Liebesgeschichte. Hauptfigur ist Lord Mountbatten, der letzte Vizekönig Indiens. Es geht um die gleichzeitig mit der Unabhängigkeit stattfindende Teilung Indiens, die Gründe für Großbritannien, diese zu forcieren und die resultierenden Flucht, Vertreibung und Toten. Wäre sicher ein geeignetes Thema für eine Dokumentation auf Phoenix (in der man sich auch mit der Frage auseinandersetzen hätte können, ob ein Gesamtindien friedlicher ausgesehen hätte), aber als Kino-Spielfilm ein Ärgernis, kaum zu glauben, dass die ‘Bend it like Beckham’-Regisseurin Gurinder Chadha inszeniert hat.
Zitat von gnathonemus im Beitrag #1658m - eine stadt sucht einen mörder das massenhafte gequalme gewöhnt
Habe den gesehen, kurz nachdem ich mit Rauchen aufgehört hatte. Das war der erste große Prüfstein für meinen Entschluß. Da raucht ja wirklich JEDER wie ein Schlot, abgesehen von Frauen und Kindern, was einen schon fast wundert.
We don't believe in anything we dont stand for nothing. We got no "V" for victory cause we know things are tougher.
(Iggy Pop/James Williamson: "Beyond The Law")
---------------------------------------------------------------- From the river to shut the fuck up.
Nun endlich gesehen. Was für ein toller Horror Film. Ich fand ihn ausgesprochen beklemmend und auch sehr originell. Einerseits wirkt vieles sehr realistisch, auf zweiten Blick stimmt aber einiges nicht. Wo sind z. B. die Erwachsenen? Die Teenager sind hier ganz alleine auf sich gestellt und es gibt kein Entrinnen, vor was auch immer davonzulaufen versucht wird. Der Ort des Geschehens, ein abgefucktes Detroit, ist auch toll gewählt und irgendwie eine zusätzliche Meta Ebene
ich konnte vor allem das handeln der akteure nicht nachvollziehen, die sich regelmässig in finstere ecken begeben hatten, obwohl sie sich verfolgt fühlten. es wäre logischer gewesen, sich in der nähe von möglichst vielen anderen aufzuhalten. ich schätze den film aber trotzdem, weil er mit einfachen mitteln und einer simplen idee eine wirklich packende und düstere atmosphäre geschaffen hat. diese herangehensweise kenne ich sonst am ehesten von den japanischen geisterfilmen. positiv fand ich zusätzlich, dass die charaktere nicht so nervig und unsympathisch waren wie in den meisten teenie-horrorstreifen, wo man es kaum abwarten kann, bis die endlich weggemetzelt sind.
☟ smog in berlin. nichts wie hin. weil du mich küsst, bin ich kein tourist.
Mit Logik kommt man da sicher nicht weit. Hätte ich Angst, würde ich auch nicht aus dem Haus fetzen, aufs Rad steigen und mich im Dunkeln auf einem Spielplatz auf eine Schaukel setzen. Aber ohne die Kniffe könnte man vermutlich einfach keine bedrohliche Stimmung erzeugen ... oder nicht so einfach. Super fand ich auch, wie dieser Verfall von Detroit eingefangen wurde.