Snowden Es hat nur 17 Jahre gedauert, aber Oliver Stone hat tatsächlich endlich mal wieder einen Film zustande gebracht, der ansatzweise gut ist. (Fairerweise: "Savages" kenn ich nicht.) Früher hätte er aus dem Stoff zwar einen richtig packenden Politthriller gemacht (und auch seinen wilden Regiestil benutzt, das darf er scheinbar nicht mehr), aber man muss nehmen, was man kriegt. In diesem Fall mehr eine Biografie mit einem fehlbesetzten Joseph Gordon-Levitt. Der Mann kann schauspielern, keine Frage, aber ihm fehlt nun mal das Introvertiert-Intellektuelle, das der echte Snowden ausstrahlt. Aber sonst, doch, kann man sich ruhig mal anschauen. 7/10
was für wunderschöne 240 min film, sicher das beste das ich 2017 gesehen habe. dass die gefühlsregungen so differenziert gespielt werden ist ein hochgenuss. obwohl ja zum glück alles gut ist, musste ich meinen vater danach sofort anrufen ...
240? Bei Amazon dauert er eher zweieinhalb Stunden als vier. Gibt es mehrere Fassungen?
Die letzten Sechs in der Playlist: Honeyglaze - Real Deal || Laura Marling - Patterns In Repeat || Nieve Ella - Watch It Ache and Bleed || Dawn Richard & Spencer Zahn - Quiet In a World Full of Noise || Flip Top Head - Up Like a Weather Balloon || Haley Heyndericks - Seed of a Seed
Captain Fantastic Beeindruckender und nachdenklich stimmender Film, der mich anfangs ein wenig ratlos gemacht hat. Ein weiteres Aussteiger-Drama? Nein, da steckt mehr drin, wie dann der Rest der Handlung aufzeigt. Viele Denkansätze, keine eindeutige Stellungnahme, welche Lebensart die richtige ist und vermutlich ein Weg, der irgendwo in der Mitte verläuft - das ist dann das Fazit. Viggo Mortensen spielt super wie immer, aber die hervorragend besetzten Kinder und Jugendlichen stehlen ihm die Show. Zum Schluss hin sehr emotional für mich. 9/10
Ein Dokumentarfilm über die Katzen in Istanbul. Da gibt es von äußerst viele Katzen und viele Menschen, die sich um sie kümmern. Und die Katzen kümmern sich um die Menschen. Und ich möchte jetzt endlich mal nach Istanbul.
10 von 10 Brekkis
"Der Nationalsozialismus hat sich vorsichtig, in kleinen Dosen, durchgesetzt – man hat immer ein bisschen gewartet, bis das Gewissen der Welt die nächste Dosis vertrug." Stefan Zweig
Negatives vorweg: Die Story dieses Films ist völlig bekloppt, Ansel Elgort ist ein grundunsympathischer Typ und der Film hat schon so einige lächerliche Szenen. Und jetzt das Positive: Der Film ist hochkarätig besetzt, hat teilweise sehr lustige Dialoge und Gags und macht gute Musik zum Mittelpunkt dieses Gangster-Verfolgungsjagd-Film. Und vielleicht am wichtigsten: Der Film weiß, wie lächerlich das alles ist. Alle Beteiligten wissen es. Und spielen es doch mit einer Ernsthaftigkeit durch, die das Ganze ins Erfreuliche rettet. Ist bescheuert, macht aber ziemlich Spaß.
Recht gut, aber körperlich anstrengend. 90 Minuten Adrenalin - und nicht unbedingt mit einem positiven Grundgefühl. Verdammt viel Geballer. Und am Ende konnte ich die ganzen Jungs alle nicht auseinanderhalten. Aber das sollte ja vielleicht so. Schon sehenswert, aber nicht das Meisterwerk, als das er oft bezeichnet wurde.
hach, ich liebe diesen film. tempo, komik, romantik, tragik, tolle cinematographie und fantastische darsteller. alles drin in dem film (und sogar die musik von cat stevens passt ganz wunderbar). gut, dass ich ihn noch angeschaut habe, bevor er wieder aus amazon prime rausfliegt. das letzte mal hab ich ihn wahrscheinlich vor über 20 jahren gesehen. das war eindeutig zu lang her.
Wir sind zwar geschmacklich erstaunlich oft um Welten auseinander, aber: das ist er. Hab ihn auch mit 18 und 40 gesehen und fand ihn beide Male ziemlich großartig.
We don't believe in anything we dont stand for nothing. We got no "V" for victory cause we know things are tougher.
(Iggy Pop/James Williamson: "Beyond The Law")
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Welt am Draht von Rainer Werner Fassbinder von 1973. Was damals noch für Filme gedreht wurden und das für's Fernsehen! Ich habe die DVD geschenkt bekommen. Es geht um virtuelle Welten und ob wer in einer Simulation lebt und wenn ja, ob man dann kein Mensch ist oder vielleicht doch? Und wie kommt man aus dieser Simulation raus? Und wer steckt warum dahinter? Ja, das erinnert an Matrix - ist aber von 1973!
Sci-Fi, der aber 1973 spielt (also keine futuristischen Bauten etc, aber die 70er sind aus heutiger Sicht ja auch etwas exotisch ;-) - gibt also auch viel zu sehen), Thriller - und grandiose Besetzung! (In einer Kurzrolle Bruce Low als Betriebsarzt :D). Nie langweilig.
Die Wiki-Inhaltsangabe lieber nicht lesen - zu viele Spoiler, und die youtube-versionen sind nicht so dolle.
Ein zu unrecht vergessenes Meisterwerk - die Doppel-DVD gibt es z.B. bei Amazon quasi geschenkt - restaurierte Fassung von Michael Ballhaus, der damals auch Kameramann war in Auftrag der Fassbinder-Stiftung für die Berlinale 2010.
"Der Nationalsozialismus hat sich vorsichtig, in kleinen Dosen, durchgesetzt – man hat immer ein bisschen gewartet, bis das Gewissen der Welt die nächste Dosis vertrug." Stefan Zweig
Ja, "Welt am Draht" ist wunderbar, auf den bin ich vor ein paar Jahren über ein Musikvideo gestoßen (der wunderbare Song hat dann auf meiner 2013er MIB weitgehend für Schulterzucken gesorgt).
Music Go Music - Love is all I can hear
Hier: Toni Erdmann Schwierig. Einerseits bin ich ein Freund von solchen Filmen, die sich zwischen Charakterstudie und Komödie pendelnd auf eine oder wenige zwischenmenschliche Beziehungen fokussieren und dabei die große Frage nach dem Sinn des Lebens tarieren, entsprechend ist "About Schmidt" auch mein ewiger Lieblingsfilm. "Toni Erdmann" geht einen ähnlichen Weg wie diese (für mich) große Referenz (ein Vater reist seiner von ihm entfremdeten Tochter in deren Welt nach) und gelangt doch zu einer anderen (aber nicht weniger überzeugenden) Antwort darauf, was den tieferen Sinn unserer Existenz ausmacht. Andererseits - und bei einem deutschen Film wohl unvermeidlich - versucht sich der Film für mich zu krampfhaft an einer kapitalismus- und globalisierungskritischen Botschaft, wodurch manche Szene klischeehaft gerät und den beiden Protagonisten (insbesondere der Tochter) Tiefgang verloren geht. Trotzdem bietet der Film einige schöne Momente und einen rührenden Schluss, der für mich noch dadurch gesteigert wurde, dass er unvermittelt in den Abspann überblendet, der von "Plainsong" untermalt wird.