das "andererseits" ist doch sehr hart, und setzt voraus, dass es da filme gäbe, die es sonst besser machen könnten. als protagonisten in verschiedenen welten eignet sich in unseren zeiten halt ruhig gewordener alt-68er vs global agierender Workaholic. es hätte vielleicht auch knappe gegen borusse getan, der film lebt aber doch von der atmosphäre dieses seelenlosen powerpoint-sheraton-universums, das nunmal so ist, wie es ist. ich habe selbst unternehmensberater in meinem freundeskreis, die beschreiben ihre welt stets genau so. in toni erdmann typisch deutsche kapitalismuskritik zu sehen, ist eine bedauerliche ablenkung von den wunderbar portraitierten Regungen und facetten zwischenmenschlicher beziehungen.
Zitat von Sugate im Beitrag #1741 in toni erdmann typisch deutsche kapitalismuskritik zu sehen, ist eine bedauerliche ablenkung von den wunderbar portraitierten Regungen und facetten zwischenmenschlicher beziehungen.
Sehr richtig!
zudem zeigt der film ja auch noch die diversen abhängigsverhältnisse und ausbeutungsmechanismen in allen nuancen (und seine auswirkungen auf die handelnden personen im film) und ist damit das gegenteil von einem klichees bedienendem film.
und ein "rührendes ende" gab es in der version, die ich gesehen habe, auch nicht.
Film-Tipp:
"Der Nationalsozialismus hat sich vorsichtig, in kleinen Dosen, durchgesetzt – man hat immer ein bisschen gewartet, bis das Gewissen der Welt die nächste Dosis vertrug." Stefan Zweig
unaufdringlich war ja der ganze film. aber rührend fand ich das ende nicht. das ist ja eher aprupt, weil es keine wirklich lösung/versöhnung gibt, nur hilflose versuche.
"Der Nationalsozialismus hat sich vorsichtig, in kleinen Dosen, durchgesetzt – man hat immer ein bisschen gewartet, bis das Gewissen der Welt die nächste Dosis vertrug." Stefan Zweig
Heute beim Frühstück kurz angerissen, gleich wieder reingeschaut. Aus der Zeit vor Monty Python, aber schon mit Graham Chapman, Michael Palin und Connie Booth. Noch nicht der ganz große Meilenstein, aber ein paar der Sketche sind schon sehr fein und richtungsweisend für die weitere Arbeit.
"Prometheus" war für meinen Geschmack irgendwie relativ ... egal. Ein Film, von dem fast gar nichts hängen geblieben ist und der mir null Lust auf die Fortsetzung gemacht hat. Lohnt das, außer was den Ekel-Faktor angeht?
Zitat von Quork im Beitrag #1747"Prometheus" war für meinen Geschmack irgendwie relativ ... egal. Ein Film, von dem fast gar nichts hängen geblieben ist und der mir null Lust auf die Fortsetzung gemacht hat. Lohnt das, außer was den Ekel-Faktor angeht?
Ich fand ihn auf jeden Fall sehenswerter als Prometheus, und besser als die ImDb-Wertung aussagt. Man sieht im Film nicht unbedingt viel Blut. Das Schlimmste (Giger lässt grüßen) wird nur skizzenhaft angedeutet (durch Zeichnungen und Worte). Was wahrscheinlich mehr wirkt, weil das schon passiert ist und es dem Zuschauer überlassen wird, sich das alptraumhafte Szenario auszumalen..
Schön, dass Steven Soderbergh wieder fürs Kino filmt. Gestern "Lucky Logan" gesehen und fand mich dabei sehr gut unterhalten. Das Ganze ist wie eine herrlich frische Südstaatenvariante der Oceans-Reihe. Dramaturgisch funktioniert der Film zumindest sehr ähnlich. Aber es fließen auch immer wieder Darstellungen über die gesellschaftlichen Probleme in den Südstaaten ein. Ein sehr toller Film, nicht zuletzt mit großartigen Darstellern
Was für ein unverschämter und cleverer Horror-Thriller. Peele dreht das Thema Rassismus auf links: Rose stellt den unvorbereiteten Eltern ihren schwarzen Freund bei einem Wochenendbesuch vor, nur sind diese derart überschwenglich von Chris begeistert, daß es schon seltsam anmutet. Nachdem bei einer großen Familienfeier Chris wie ein Ehrengast behandelt wird und ständig auf seine körperlichen Vorzüge als Afroamerikaner angesprochen wird, wird's ihm erst recht mulmig, nur ist da die Falle längst zugeschnappt. Ein Film, den man zweimal sehen muß, weil die vielen Hinweise und Referenzen sehr subtil gesetzt sind. Beeindruckend wie stilsicher Peele diesen Genrefilm inszeniert hat.
Guardians Of The Galaxy 2 - James Gunn
Hat mich leider etwas enttäuscht, da mir die Story im Mittelteil zu sehr dahinplätscherte. Auch fand ich die Musik im ersten Teil besser platziert und die Oneliner griffiger.
Zitat von gnathonemus im Beitrag #1748"prometheus" war kompletter müll.
Das fand ich jetzt nicht, aber richtig gut fand ich ihn auch nicht, dafür enthielt er zuviel Begebenheiten, die ich nicht nachvollziehen konnte. Mich störte eher das Prequel an sich; das aufgefundene Raumschiff in "Alien" ist deshalb unheimlich und interessant, weil sich seine Geschichte nur in der Phantasie des Zuschauers abspielt, was es so mysteriös macht. Man muß wirklich nicht alles erklären, und dann noch dermaßen dürftig.
We don't believe in anything we dont stand for nothing. We got no "V" for victory cause we know things are tougher.
(Iggy Pop/James Williamson: "Beyond The Law")
---------------------------------------------------------------- From the river to shut the fuck up.
Zitat von gnathonemus im Beitrag #1748"prometheus" war kompletter müll.
Das fand ich jetzt nicht, aber richtig gut fand ich ihn auch nicht, dafür enthielt er zuviel Begebenheiten, die ich nicht nachvollziehen konnte. Mich störte eher das Prequel an sich; das aufgefundene Raumschiff in "Alien" ist deshalb unheimlich und interessant, weil sich seine Geschichte nur in der Phantasie des Zuschauers abspielt, was es so mysteriös macht. Man muß wirklich nicht alles erklären, und dann noch dermaßen dürftig.
in die richtung meinte ich es auch. handwerklich und schauspielerisch war er durchaus o.k. (daher tatsächlich kein kompletter müll) , aber ich frage mich, welcher teufel scott geritten hat, seinem meisterwerk so ein hanebüchenes konstrukt vorauszuschicken. ich war danach echt verärgert.
Wie sehr ich Prometheus und Covenant verachte würde das Forum sprengen. Da spielt so viel mit rein, was u.A. auch Grund für den Start-Post im Film-Thread war.
Was für ein unverschämter und cleverer Horror-Thriller. Peele dreht das Thema Rassismus auf links: Rose stellt den unvorbereiteten Eltern ihren schwarzen Freund bei einem Wochenendbesuch vor, nur sind diese derart überschwenglich von Chris begeistert, daß es schon seltsam anmutet. Nachdem bei einer großen Familienfeier Chris wie ein Ehrengast behandelt wird und ständig auf seine körperlichen Vorzüge als Afroamerikaner angesprochen wird, wird's ihm erst recht mulmig, nur ist da die Falle längst zugeschnappt. Ein Film, den man zweimal sehen muß, weil die vielen Hinweise und Referenzen sehr subtil gesetzt sind. Beeindruckend wie stilsicher Peele diesen Genrefilm inszeniert hat.
Guardians Of The Galaxy 2 - James Gunn
Hat mich leider etwas enttäuscht, da mir die Story im Mittelteil zu sehr dahinplätscherte. Auch fand ich die Musik im ersten Teil besser platziert und die Oneliner griffiger.
Zustimmung bei Get Out, der mir verdammt viel Spaß gemacht hat und mir eine Menge Respekt vor Jordan Peele abnötigt, den ich als Comedian eher mäßig finde, aber Spaß hatte ich bei den Guardians tatsächlich auch wieder. Ich kann mir nicht helfen, aber ich herze die einfach... Die Musik war in Vol.1 aber in der Tat besser.