Zitat von G. Freeman im Beitrag #1765Wie kompromissbereit Disney aber ist, sieht man ja gerade bei den Millers und Edwards.
Führ das mal aus, ich versteh nur Bahnhof.
Phil Lord und Chris Miller sollten den Han-Solo-Film drehen, haben das Ding über lange Zeit aufgebaut und dann kam es mal wieder zu krassen "kreativen Differenzen"... Es kam: Ron Howard
Collin Trevorrow wurde vor kurzem Episode 9 entzogen, da soll aber auch sein letzter Flop-Film am Vertrauen gerüttelt haben. JJ Abrams kam jetzt zurück. mehr "Nummer sicher" geht nicht.
Edgar Wrights "Ant-Man"-Story war ja fast die bitterste. Das lag ja fast eine Dekade auf seinem Tisch, noch weit vor der Existenz des MCU, aber dann war Kevin Feige die Vision zu sehr... Edgar Wright
ZitatOkay finde ich das auch. Kann jeden Regisseur verstehen, der auch mal ein paar Euro verdienen möchte. Aber künstlerisch ist es schade, gerade weil dieser ganze Superhelden-Kram so austauschbar daherkommt. Ein anderes dickes Hollywood-Projekt hätte mir bei Waititi besser gefallen.
Klar, darüber kann man streiten. Selbst innerhalb der Marvel-Filme hätte ich mir bessere Projekte vorstellen können.
Edit: Ich meinte Colin Trevorrow... Gareth Edwards hatte ja"Rogue One" gedreht.
phew, irres rächer-drama. schön, dass hier der protagonist nicht zum übermenschen hinauswächst, sondern genau das arme kleine würstchen bleibt, das es ist. und genau das macht den film spannend. da sind dann auch kontemplative momente dabei, die es wertvoll machen. macon blair stellt das wirklich toll und glaubhaft dar.
Schloss aus Glas Am Wochenende mehr oder weniger spontan im Kino angeschaut. Ich war zuerst ein wenig skeptisch, ob mir die ganze Story nicht ein wenig zu beliebig ist (Vater/Tochter Beziehung wird immer wieder durch die Alkoholsucht des Vaters auf die Probe gestellt). War dann aber doch ziemlich berührend muss ich sagen, mit einem ganz famos aufspielenden Woody Harrelson. Selten hab ich einen Charakter gleichzeitig gehasst und trotzdem sympathisch gefunden. Zum Schluss dann auch noch ein schönes Ende hingekriegt. Kann man sich schon anschauen. 7,5/10
Kicking And Screaming Diesen Film hätte Woody Allen gedreht, wenn er 1995 um die dreißig gewesen wäre. Es geht um eine Reihe von Typen, die ihren College-Abschluss hinter sich haben und nichts mit ihren Leben anzufangen wissen. Die Dialoge sind witzig und intelligent, die Figuren gut geschrieben und hervorragend besetzt. 2:1 steht es jetzt in der persönlichen Noah-Baumbach-Liga. 8/10
Blue Jay Einer dieser kleinen unaufgeregten Indiefilme, wie ich sie liebe. Ein ehemaliges Paar aus der Highschool trifft sich nach zwanzig Jahren zufällig im alten Heimatort wieder. Gespräche, ein authentisches Wiedersehen, fertig. In diesem melancholischen Film steckt sehr viel Vergangenheit, auch etwas Nostalgie, vor allem aber Was-wäre-wenn-gewesen. Zu diesem Gefühl kann ich sehr viel Bezug aufbauen. Beide Schauspieler bringen diese Unbehaglichkeit, dieses Unausgesprochene einer solchen Begegnung, dieses stille Bedauern sehr gut rüber. Der Schlussakt zieht den Gesamteindruck leider etwas runter. 7/10
Black Mass Wann hört Hollywood endlich auf, Filme über psychotische Gangster zu drehen und ihnen damit filmische Denkmäler zu setzen? Wie lange wollen die Menschen sowas noch sehen, wie oft, in der wievieltausendsten Variante? Es ist frustrierend. Leider hat Scott Cooper trotzdem einen ganz guten Film gedreht, weil er eben Scott Cooper ist und das kann. Und weil der zusätzliche Aspekt dieses unsympathischen FBI-Spongos recht gewinnbringend ist. Und die Besetzung sich natürlich lohnt. Johnny Depp hat mal wieder eine hübsche Verkleidung angelegt, aber immerhin weniger als sonst. Vielleicht sehen wir ihn bis zu seinem Ableben ja doch noch mal vollkommen ohne. Das wär doch was. 7/10
Irgendwie fühlt es sich seltsam an, mir immer selbst zu antworten, zum Glück bin ich arrogant genug.
Underworld: Awakening Nicht mehr ganz wie gehabt. Ich find diesen Quatsch weiterhin recht unterhaltsam, aber die Inszenierung ist deutlich schwächer als bei den drei Vorgängern. Das Regisseursgespann steht unglaublich auf Geblitze aller Art. Ständig flackert irgendwo irgendwas. Dafür können sie Action nicht gut inszenieren, ist alles etwas trantütig. Die Effekte sind sehr mäßig dieses Mal, vor allem die Lykaner sehen scheiße aus. Auf der Haben-Seite zieht die Reihe wieder ein paar Schauspiel-Joker aus dem Hut, in diesem Fall Stephen Rea und Charles Dance (in bestem Tywin-Lannister-Modus). Bei Kate Beckingsale frage ich mich immer, ob die sich ihre Karriere nicht anders vorgestellt hat. 6/10
Margot At The Wedding Puh, schwierig. Einer dieser Filme, wo man als Zuschauer in eine Gemengelage von Personen hineingeworfen wird, die allesamt mittelschwere psychische Probleme haben. Das entfaltet sich nach und nach und wirkt sehr echt. Ich könnte mir vorstellen, dass es diese Leute genauso gibt und ich würde keine Minute mit ihnen verbringen wollen. Mal abgesehen von der großartigen Leistung der Schauspieler frage mich mich aber doch, was Baumbach mit diesem Film erzählen will. Ich glaube, hier sollen auch humoristische Elemente drinstecken, die für mich überhaupt nicht funktionieren. Das letzte Drittel fand ich einfach nur noch anstrengend. 5/10
Gestern bereits zum zweiten Mal: ES Wow, was für ein Film! Die bekannte Geschichte wird mit großer Liebe zum Detail (Die Landschaften! Derry! Der Soundtrack!!) und dem richtigen Gefühl für die Lebenswelt der Kinder erzählt. Mir persönlich gefällt das Setting 1988/ 89 sehr gut; die Protagonisten sind jetzt viel näher an meinem eigenen Alter, ich kann sie besser nachfühlen. (Und zwar wirklich; es ist erstaunlich, was schlecht sitzende Pullis und Hosen ausmachen!) Pennywise überzeugt auf ganzer Linie und ist glücklicherweise dieses Mal präsenter. Ja, ich weiß, wir haben es hier mit einem Coming-of-Age-Film mit Horrorelementen zu tun, nicht mit einem klassischen Horrorfilm - aber besagte Elemente gehören nun mal dazu und haben mich schwer beeindruckt. Pennywise rockt! Die Schockeffekte funktionieren bis auf eine Handvoll eigentlich alle, aber da bin ich ein schlechter Maßstab, weil völlig naive Zuschauerin und allgemein ebbes schreckhaft. Die Gestalten, die die Ängste der Kinder spiegeln, funktionieren bei Gott ALLE. Himmel, da sind ein paar schlimme Dinge dabei! Insgesamt ein dichter, rasanter, grandios gespielter (der gesamte Cast ist fantastisch!) und berührender Film - 5/5, unbedingte Empfehlung!
Was meinst du damit, dass die schlimmste Szene nix mit Pennywise zu tun hätte, @G. Freeman? Den angedeuteten Missbrauch durch Beverlys Vater? Dann möchte ich aber darauf hinweisen, dass Kindesmissbrauch in verschiedenen Ausprägungen auch bei den anderen "Losern" Alltag ist: Eddies Mom mit dem Münchhausen-Stellvertretersyndrom, die den Jungen mal hübsch tablettenabhängig macht; Mikes Großvater, der ihn vor die Wahl stellt, entweder der Schlachter oder das Schlachtvieh zu sein; Henry Bowers Vater, der seinen Sohn bloßstellt und mit üblen Mitteln seine Macht über den Jungen demonstriert; im alten Film auch sehr deutlich die Vernachlässigung Bills durch seine Eltern, als Georgie tot ist und sie in Trauer versinken oder Bens Probleme mit der elenden Tante, bei der seine Mutter mit ihm unterschlüpfen musste, nachdem ihr Mann starb -- keines dieser Kinder kann auch nur in Erwägung ziehen, die Eltern um Hilfe zu bitten, wenn irgendetwas ist. Außerdem: Dass die Erwachsenen chronisch wegschauen und die Augen vor allem verschließen, was in Derry falsch läuft, liegt durchaus an Pennywise. Vielleicht bedingt seine Anwesenheit ja auch die mangelnde Selbstbeherrschung der Eerwachsenen gegenüber ihren Kindern? Letzteres nur mal als ernst gemeinte Frage in den Raum gestellt - vielleicht ist Derry ja ein Ort, an dem ein gutes Leben per se unmöglich ist.
Mir ging es vor allem um die wirklich hevorragend und bedrückend gespielte Szene mit Beverly (die letztlich auch dafür mitverantwortlich war, dass mir der tonale Shift manchmal ein bisschen zu holprig war). Dass die Kinder so dermaßen isoliert von den Erwachsenen handeln müssen, war eine große Stärke, die in jeder Situation (auch in der Apotheke) stark gezeigt wurde. Dieses wir-können-nicht-einmal-eben-zu-den-Cops-marschieren-uns-glaubt-eh-keiner wurde so famos aufgebrochen
war sehr skeptisch, wegen zu viel gewalt, aber ich fand den erstaunlich gut, allem voran natürlich wegen tom hardy's one man show, aber auch, weil uns winding refn jedweden kommentar und erklärungsversuch erspart, stattdessen aber auf lustige art und weise brecht'sche v-effekte eingesetzt hat. sehr schön.
foxcatcher, bennett miller, 2014
story und filmische umsetzung fand ich eher mäßig interessant. steve carrell, mark ruffalo und channing tatum reißen's aber vollkommen raus. carrells darstellung dieses komplexbeladenen, erfolgsgeilen milliardärs war wirklich oscarreif. alle achtung!