Wo ich schon mal hier bin, ein paar Filmchen aus der letzten Zeit:
Crimson Peak Kommt nicht so richtig aus dem Quark. Schicke Ausstattung und gute Schauspieler, aber irgendwie finden die nicht richtig zueinander beziehungsweise es mangelt an Chemie. Und so richtige Gruselstimmung will auch nicht aufkommen. Der ganze Film fühlt sich irgendwie leer an, die im Zentrum stehende Romanze ist nie glaubhaft und ein Ende findet Del Toro auch nicht. Ruiniert wird das Ganze dann vollends vom unfreiwillig komischen Schlussteil. 4/10
Allied Elegantes Edelkino von Robert Zemeckis, eine Mischung aus Spionagefilm, Kriegsdrama und Romanze. Inhaltlich geht die Geschichte einen anderen Gang, als man erwartet. Hauptdarsteller top, schöne Musik von Alan Silvestri, nix zu meckern. Der Schluss hat mich sehr mitgenommen. Herr Zemeckis kann halt Filme machen, ich bin sehr froh, dass er seit einigen Jahren wieder Realfilme dreht. Er steht als einer der letzten noch für das alte Hollywood-Kino. Plus Sex im Sandsturm. Warum nicht. 9/10
Freddy Vs. Jason Ziemlich so, wie ich mir das vorgestellt hatte: unterhaltsam, nicht so ernstzunehmen (gewollt) und schön schmodderige Effekte (noch echt und ohne blödes CGI-Blut). Was kann man sonst noch erwähnen? Nix. 7/10
The Meyerowitz Stories (New And Selected) Noah Baumbach begibt sich mit seinem neuen Film wieder ganz tief auf Woody-Allen-Territorium. Dabei kommt ein viel unterhaltsamerer Streifen heraus als die des Altmeisters aus den letzten Jahren. Die Figuren sind gut, der eigenwillige Humor funktioniert auch und die gegen ihre Images besetzten Schauspieler Adam Sandler und Ben Stiller holen viel aus ihren Rollen heraus. Leute wie Dustin Hoffman und Emma Thompson muss man ja nicht mehr loben, die sind immer top. Eine sehenswerte Dramödie ist das Resultat. 8/10
Flash Gordon Man liest ja so einiges über diesen Film. Alles davon stimmt. Es handelt sich um ein unfassbares Trash-Feuerwerk, das mich anfangs echt sprachlos machte, aber dann durch seinen enormen Unterhaltungswert reinsaugte. Irgendwann kicherte ich nur noch irre vor mich hin. Seh ich mir noch mal mit ein paar Bier an demnächst. Jetzt weiß ich ja, worauf ich mich einlasse. 8/10
Warum auch? Thema war ja der subversive Hinweis auf den Leone-Fehler. Ich bin dann nur dafür, dass der Keeper auch final umkurvt wird, weil sonst das Eigentor ruft ;)
Zitat von Olsen im Beitrag #1858Ennio Morricone ist ja wirklich ein wichtiger Mensch, aber die Erzählweise von Once Upon A Time In America ist dann doch seinem Regisseur zuzuschreiben, Sergio Leone.
Dieser Morricone / Leone Fehler passiert mir komischer weise andauernd. Wie bei einem Zahlendreher, notier ich gern den falschen. Hauptsache wir reden über denselben Film...
Der übrigens super ist, meine paar Groschen auch noch dazu. Ich weiß nicht, diese großen Epen, die Geschichten über viele Jahrzehnte erzählen und dabei eine dicke Melancholie ausstrahlen, die haben bei mir immer einen Stein im Brett. Bei diesem Film kommen noch die tollen Regieeinfälle hinzu, wie das Telefonklingeln auf zwei verschiedenen Zeitebenen.
das wollte ich vorhin noch hinzufügen: ich liebe "once upon a time..." auch, und zwar beide! und eben auch aus den genannten gründen. würde ich eigentlich gerne mal wieder auf großer leinwand sehen (auch wenn ich james woods' fresse nach seinen jüngsten politischen einlassungen nicht mehr ganz so unvoreingenommen begegnen kann wie seinerzeit in den achtzigern).
Ich mag die komplette Trilogie, falls man "Giù La Testa" dazurechnen möchte. Alle super. "C'era Una Volta Il West" durfte ich mal im Kino erleben, der Film ist wirklich für die große Leinwand gemacht.
Die letzten Sechs in der Playlist: Honeyglaze - Real Deal || Laura Marling - Patterns In Repeat || Nieve Ella - Watch It Ache and Bleed || Dawn Richard & Spencer Zahn - Quiet In a World Full of Noise || Flip Top Head - Up Like a Weather Balloon || Haley Heyndericks - Seed of a Seed
Die letzten Sechs in der Playlist: Honeyglaze - Real Deal || Laura Marling - Patterns In Repeat || Nieve Ella - Watch It Ache and Bleed || Dawn Richard & Spencer Zahn - Quiet In a World Full of Noise || Flip Top Head - Up Like a Weather Balloon || Haley Heyndericks - Seed of a Seed
Unmotivierter Verschleiß an Pulver, Blei, Musik und Statisten, dazu viele manieristische Kamerafaxen machen Leones schlicht gemeinte Revolutionsparabel schließlich doch noch zum brutalen Spektakel, dem man ansieht, daß es 3,5 Millionen Dollar gekostet hat.
"Der Nationalsozialismus hat sich vorsichtig, in kleinen Dosen, durchgesetzt – man hat immer ein bisschen gewartet, bis das Gewissen der Welt die nächste Dosis vertrug." Stefan Zweig
ausgesprochen ungemütlicher film, bei dem man bis zum schluss im unklaren gelassen wird, was da eigentlich vor sich geht ... was man mit der hauptperson, fantastisch gespielt von kristen stewart, gemeinsam hat. kein horrorfilm im eigentlichen sinne, aber irgendwie ist das grauen allgegenwärtig und das macht den film so effektiv. ich werde noch ziemlich viel über ihn nachdenken müssen, ohne dass ich erwarte, ihm auf die schliche zu kommen, aber womöglich will assayas genau das. ein bisschen doof fand ich die allzu klischeehafte (und auch etwas lächerliche) darstellung des geistes am anfang. das hätte es echt nicht gebraucht. insgesamt hat er mir nicht ganz so gut gefallen wie "die wolken von sils maria", aber die goldene palme für die beste regie hat assayas allemal verdient.
Zitat von JackOfAllTrades im Beitrag #1852Was ist denn an "GoodFellas" nicht einfach?
Woran ich mich nach ca. 27 Jahren noch erinnern kann: In einer Szene war ein Buch zu sehen, es war jedoch durch einen schwarzen Balken unkenntlich gemacht (heutzutage würde man pixeln). Die einzige Erklärung, die mir dazu einfällt, ist, dass der Autor oder Verlag nicht wollte, dass das Buch im Film zu sehen ist. Nach dem deutschen Urheberrecht (und eine andere als urheberrechtliche Möglichkeit, Vorkommen des Buchs zu verhindern sehe ich überhauptnicht: Das buch wird ja nicht irgendwie diffamiert, sondern liegt einfach nur rum) ist das vom Zitatrecht gedeckt und das amerikanische Urheberrecht ist eher lockerer als das deutsche ("fair use"). In Frankreich scheint es strenger zuzugehen: Yvan Attal hat im Audiokommentar zu "Meine Frau die Schauspielerin" erzählt, dass sie für die Plattenladenszene alle CDs durch solche mit selbstkreierten Phantasiecovern ersetzen mussten. Aber ich habe "Good Fellas" definitiv in Deutschland, nicht Frankreich gesehen. Vielleicht wurde, um sicher zu gehen, für die ganze Welt geschwärzt. Ich weiß jedenfalls bis heute nicht, um welches Buch es sich handelt.