The Big Country Oh ja, das ist doch mal ein Western nach meinem Geschmack, so richtig mit Inhalt und allem. Gregory Peck zieht wegen seiner Uschi aufs Land und hat keine Lust, an den Macho-Spielchen der alteingesessenen Familienclans dort teilzunehmen. Schön, mal was aus diesem Genre mit pazifistischer Grundausrichtung zu sehen, zumal aus dieser Zeit. Cast gut, Fotografie schön, Score klasse. Hätte ich nicht so lange vor mir herschieben brauchen, ich wollte William Wylers Film vor „Ben-Hur“ immer mal sehen. 8/10
The Hound Of The Baskervilles Herrlich, diese alten Hammer-Filme. Jedenfalls für so zirka die Hälfte. Leute sagen bedeutungsschwangere Dinge wie „there is more evil around us than I have ever encountered“ und schauen grimmig in der Gegend herum, dazu brüllt einen die Filmmusik an. Peter Cushing und Christopher Lee kann man eh nicht schlecht finden. Aber der Amüsemang-Faktor lässt dann mit fortlaufender Dauer nach, und um richtig klasse zu sein, ist der Film weder gut noch schlecht genug. Die zum Schreien komische Schlussszene entschädigt dann aber wieder für einiges. 7/10
12 Angry Men 61 Jahre alt, aber nimmt es mit jedem modernen Justizdrama locker auf. Das liegt vor allem am hervorragenden Dialog und den guten Schauspielern. Aus heutiger Sicht würde man sich da natürlich mehr Natürlichkeit wünschen, aber für die 50er sind die Darsteller immer noch ziemlich locker. Den legendären Status, den der Film hat, kann ich aber nicht richtig nachvollziehen. 8/10
Die Reise des Personalmanagers Eran Riklis mag ich, der dreht immer interessante Filme. Das hier ist eine Mischung aus Drama und Roadmovie, mit einigen sehr komischen Momenten vermischt. Irgendwo wurde dem Film „Balkan-Folklore“ vorgeworfen. Naaaaja. Das ländliche Rumänien, das man hier zu sehen bekommt, macht jetzt nicht gerade Lust, in den nächsten Flieger zu steigen. Die Armut dort überall ist schon krass. 8/10
Gestern endlich mal gesehen. Ich mag so ein langsames Erzähltempo sehr gern, vor allem wenn das Drehbuch wie hier dermaßen gut ist. Ein beeindruckend intensiver Film, der mich ganz schön mitgenommen hat
Gestern endlich mal gesehen. Ich mag so ein langsames Erzähltempo sehr gern, vor allem wenn das Drehbuch wie hier dermaßen gut ist. Ein beeindruckend intensiver Film, der mich ganz schön mitgenommen hat
Der kommt bei mir auch demnächst dran.
Hier
Lady Bird - Greta Gerwig
Beeindruckend und und sehr unterhaltsam von der ersten Minute an. Was der Film alleine in einer halben Stunde an tollen Dialogen raushaut, schaffen andere nicht auf der vollen Strecke. B.t.w. der Drehbuchauthor Tracey Letts (Killer Joe / Bug) spielt auch mit. Selten so ein herzerwärmendes, trauriges und lustiges Mutter-Tochter Dilemma gesehen.
Support Your Local Sheriff! Als Kind habe ich diesen Film geliebt. War wirklich gespannt, ob ich jetzt total enttäuscht sein würde. Aber nein, diese Westernkomödie kann immer noch eine ganze Menge und ich habe mich lange nicht mehr so prächtig amüsiert. James Garner spielt seine Hauptrolle mit großer Hingabe und dem nötigen Augenzwinkern, die Handlung ist ziemlich klamaukig, aber alles passt. Fein. 8/10
Amsterdamned Seh ich immer wieder gerne, das war mein erstes Mal in Originalsprache. Da kommt der trashige, überwiegend komödiantische Grundton des Films noch viel besser raus. Teilweise hat man den Eindruck, Dick Maas habe hier eine Parodie auf derartige Thriller gedreht. Huub Stapel mit seinen lakonisch-sarkastischen Sprüchen könnte auch nicht besser besetzt sein. Immer wieder gut. (Und jedes Mal erinnere ich mich dran, als ich den Film zum ersten Mal sah. Ich kam gerade von einem Urlaub in den Niederlanden zurück, bei dem mir in Amsterdam das Auto aufgebrochen und leergeräumt worden war. Einer der ersten Sätze in diesem Film ist: „Papa, sie haben mir das Fahrrad geklaut.“ :D) 8/10
Phoenix Das ist ja wieder typisch. In dem Moment, in dem Christian Petzold einen konventionelleren Film dreht und eine 08/15-Geschichte (nach Romanvorlage) dreht, gehen die allgemeinen Bewertungen nach oben, meine eigene aber nach unten. Ich find das Ding echt nicht so dolle. Die Grundprämisse finde ich unglaubwürdig, wie immer bei Filmen dieser Art. Dazu müsste ich aber spoilern. Alleine die beiden hervorragenden Schauspieler haben bei mich bei der Stange gehalten und heben den Film auf ein „mittelmäßig“. Ansonsten haben wir hier gähnende Langeweile und eine Handlung, der ich mich nicht nähern konnte. 6/10
in den starken momenten wirklich gut und wunderschön, wobei ich denke dass ein starker faktor dass bewusstsein ist, hier gerade einen klassiker für eine generation zu sehen. in den schwachen momenten etwas zu viel hollywood, und die überstrapazierte storyline des kaputter-star-biopics blitzt durch. es gibt unerwartet viel musik (licht und schatten), und das meist toll inszeniert. cooper kauft man seine rolle ab, aber lady gagas gutes schauspiel ist noch die angenehmere überraschung als coopers gesang.
Todos lo saben (Offenes Geheimnis) Diese Titelgebung, man möchte die Verantwortlichen schütteln und noch mehr schütteln. Egal. Mein zweiter Kinobesuch dieses Jahr war es, das sind schon mal zwei mehr als letztes. Leider hielt der Film den Erwartungen nicht stand. Regisseur Asghar Farhadi hat immerhin den hervorragenden "Nader und Simin" und den nur unwesentlich schwächeren "Forushande - The Salesman" gedreht. In seiner Heimat Iran, und das war vielleicht gut, denn jetzt, wo er einen Film in Spanien inszeniert hat, kommt so ein halbgares Ding wie das hier dabei heraus. Die erste Hälfte ist noch ganz gut anzuschauen, dann kommt eine augenrollende Wendung und danach geht's bergab. Die Auflösung enttäuscht vollends. Die Schauspieler sind das beste am Ganzen, aber ihre Emotionen schlagen leider nicht auf den Zuschauer über. Die Kritiker, die den Film als bessere Telenovela verschmähten, hatten recht. (Ich schaue ihn mir aber irgendwann noch mal an. Die Synchro war wieder das nackte Grauen, vielleicht lag es auch etwas daran.) 5/10
Früher hätte ich anschließend gesagt - es ist nur ein Film. Das geht doch alles in Wirklichkeit gar nicht - ein Massaker inmitten von zahllosen Zivilisten auf einem Highway zum Beispiel. Was sage ich heute? Es gibt nichts was es nicht gibt - jeder kranke Scheiß ist vorstellbar. Bei den Amis und überall.
Der Film ist schon ziemlich heftig und ich erschrecke immer mehr über mich selbst, wie man diese grausame Gewalt in Bildern mittlerweile schon "schluckt". Das Ende ist dann auch logisch höchst deprimierend. Ohne Wertung.
Zitat von MrMister7 im Beitrag #2137 Der Film ist schon ziemlich heftig
Angeblich 2017 21.000 Tote in Mexiko, ausgelöst durch die Drogenkartelle. Die Gewalt wird in diesem Film durchaus spürbar, alles andere würde aber auch nicht zum Thema passen
Zitat von gnathonemus im Beitrag #2094den skyldige, gustav möller, 2018
das setting strotzt nicht gerade vor originalität. polizist bekommt einen notruf von einer entführten frau und versucht sie zu retten, indem er zwischen allen möglichen apparaten hin und her telefoniert und zusehends verzweifelt. das erinnert an halle berry in "the call" und tom hardy in "locke", aber nicht mal letzterer (den ich hervorragend fand) kommt an die intensität und die spannung dieses dramas ran. jakob cedergren spielt fantastisch, die häufigen close-ups sind atemberaubend und dann sind da die telefonstimmen, v.a. die von iben und thilde, die so unglaublich gut gespielt sind, dass es einem das herz zerreißt. ich hab schon lange nicht mehr so oft geheult in einem film wie in diesem. und der twist/die hybris raubt einem dann noch den allerletzten nerv. ich bin immer noch ganz aufgewühlt.
vermutlich seit über 10 jahren nicht gesehen, überhaupt erst das zweite mal. muss immer noch nicht mit historischen augen geschaut werden, wunderbar inszenierter atmosphäre-film und ein großmeister seines genres. angenehm langsam nach heutigen maßstäben.
halloween (2018)
der zweite zweite teil und das zweite mal, dass filme der reihe gestrichen werden (abzüglich "season of the witch", klar). kontinuität ist eh ein schimpfwort. dass das teil niemand wirklich gebraucht hat, muss man niemandem mehr erklären, das gilt auch dann, wenn filme wie "blade runner 2049" dabei herumkommen. nimmt man das hin, löscht den rest aus seinem kopf und knüpft halloween and halloween (BRAND RECOGNITION), kommt ein schwer solider, atmosphärisch starker und harter film um die ecke.
michael myers ist (endlich wieder) nichts. er ist ein blankes papier, böse, motivlos. er tötet. fertig. es gab 1978 keinen film über einen psychokiller oder gar über michael myers. es gab "the shape", es gab eine nacht und john carpenters idee von einem horrorfilm. alles danach ist die typische unart irgendetwas erklären oder ausbauen zu müssen, wo nichts hingehört. halloween hat noch nie eine fortsetzung gerechtfertigt. der hier versucht es immerhin am besten.
dass laurie über das 40-jährige trauma eine neue ebene bekommt, welche generationen übergreift, welche einem vor augen führt, dass dieses mädchen zwei tage nach der damaligen nacht in der schule zum freak wurde, das ist alles in der tat spannend, das ist vor allem zeitgemäß. und so richtig es auch war, die anderen beiden kontinuitäten (2-6 und 2, 7-8) zu kicken, ist "H40" mit einem massiven problem befallen. michael mag zwar die obsession von laurie gewesen sein, er allerdings weiß gar nicht, wer sie ist. heißt: irgendwie müssen die beiden zueinander finden und wie das gelöst wird, ist abstrus bis unglücklich bis dämlich. die selbst auferlegte drehbuch-sackgasse wird ungelenk gerettet, trübt aber den spaß nicht wesentlich. halloween ist total in ordnung und ich hatte meinen spaß. applaus spenden darf man in jedem fall für das score-update, welches sich problemlos in carpenters bisherige highights einreiht.
Ich habe tatsächlich in den vergangenen zwei Wochen einige Filme gesehen (Guardians of the Galaxy 2, Arrival, Dame König As Spion). Aber darum geht es jetzt nicht. Gestern hat mich meine Frau ins Kino mitgenommen und mir mir Bohemian Rhapsody geguckt. Ich bin mir immer noch unschlüssig, was ich davon halten soll. Die ersten 20/30 Minuten hatte ich das Gefühl, dass nicht Rami Malik der Hauptdarsteller ist, sondern die mächtige Überbiss-Prothese. Dann erschien mir Freddie Mercury bis zu seiner angeblichen Erkenntnis in München als weltfremdes, egozentrisches und furchtbares Arschloch, sodass ich dachte: Wirklich einen Gefallen haben sich die Mitglieder von Queen vielleicht nicht mit dieser Entmystifizierung getan. Was mich wirklich gestört hat, sind die chronologischen Fehler. Das geht soweit, dass der Eindruck entsteht, Queen habe sich wegen Mercurys Solo-Platte aufgelöst und eigens für Live Aid habe eine Reunion stattgefunden - und vorher habe Mercury die anderen drei über seine Erkrankung informiert. Das stimmt aber leider vorne und hinten nicht. Nicht nur, dass Queen kurz vor Live-Aid gerade erst mit der The-Works-Tour durch war - Mercury hat angeblich erst 1987 von seiner Erkrankung erfahren und die Band vermutlich deutlich später informiert. Die Magie des Live-Aid-Auftritts kommt aber wunderbar rüber - da wird Malik zu Mercury. Aber mehr als Mini-Playback-Show im großen Stil ist das ja eigentlich auch nicht...
Die letzten Sechs in der Playlist: Honeyglaze - Real Deal || Laura Marling - Patterns In Repeat || Nieve Ella - Watch It Ache and Bleed || Dawn Richard & Spencer Zahn - Quiet In a World Full of Noise || Flip Top Head - Up Like a Weather Balloon || Haley Heyndericks - Seed of a Seed
es mag jetzt zwanghaft und kleinkariert klingen, aber mich hat schon der trailer abgeschreckt. weil dort nämlich freddie während der "we will rock you"-sequenz schon so aussieht wie in wirklichkeit erst in den 80ern (kurze haare und schnauz). mimimi und gnagnagna, aber bei sowas werd ich pupig.
Was tenno sagt. Ich würde eher die Dokumentation "The Great Pretender" empfehlen.
http://www.last.fm/de/user/DerWaechter ehemaliger Influencer * Downtown * Radebrecht * "Die einzige Bevölkerungsgruppe, die man risikolos beleidigen kann, sind die Dummen. Da fühlt sich nie einer angegriffen." (Ronja von Rönne) “The sex and drugs have gone and now it’s just the rock ‘n’ roll” (Shaun Ryder)