Zitat von gnathonemus im Beitrag #2153 a propos, was war das denn für ne vorführung? offizieller kinostart ist ja erst am 15. november.
Eine Halloween-Preview in unserem kommunalen Kino "Schauburg". Gab es wohl auch in anderen Städten.
Zitat von victorward im Beitrag #2159Mir haben ja Thomas Venkers Worte zu "Suspiria" ein wenig Angst gemacht:
"Weil Guadagnino seinen Film derart überfrachtet mit nie begründetem Subtext oder Nebensträngen, gelingt es ihm auch nicht, Angst zu erzeugen – für einen Horrorfilm ist das leider etwas ungünstig. Auch Thom Yorkes traurige Songs wirken fehl am Platz in einem Film, der daran scheitert, uns Zuschauer in seine Welt hineinzuziehen oder für seine Figuren zu interessieren. Damit ist „Suspiria“ wirklich das genaue Gegenteil von „Call Me By Your Name“ und Guadagnino mit seinem Herzensprojekt ziemlich krachend gescheitert."
Dem stimme ich mehr zu als der (ein bisschen arg verquasten) englischsprachigen Kritik.
Trotzdem wünsche ich natürlich allen, die den neuen "Suspiria" sehen wollen, viel Spaß dabei. Wie gesagt: Die Tanzszenen sind der Hammer und wunderschön (da hat Argento im Original wirklich eine tolle Chance vertan!), die Schauspieler sehr großartig. Mir würde das normalerweise fast reichen, aber eben nicht, wenn es um Argento geht.
vor einiger zeit 2x vernünftigen horror sehen dürfen
the eyes of my mother
gute, moderne horror-filme sind eine seltenheit geworden. entweder leiden alle an der blumhouse-krankheit und nerven mit immer gleichen haunted-irgendwas-pg13-plots oder wurden von beginn an für frat-parties konzipiert und können rein gar nichts außer ödem gekröse. totaler quatsch wie der zuletzt gesehene „clown“ kann immerhin noch auf eine absurde meta-ebene unterhaltsam, aber filme, die sich auf eine unbehagliche stimmung mit gelegentlichen ausreißern verlassen, sucht man mittlerweile oft vergebens. das gilt nicht für diesen kleinen schatz, den ich schon längst wieder vergessen hatte, wir uns hier aber die tage endlich mal angeschaut haben.
ein monochromer, schwarz-weißer alptraum in unfassbar schönen bildern, nahezu ausschließlich auf einer farm spielend, auf der die „heldin“ des films früh mit massiver gewalt und einem eher alternativen umgang mit dem tod konfrontiert wird. sie nimmt nicht nur einen neuen „freund“, sondern auch die zerstörte kindheit mit in die adoleszenz und versucht irgendwann völlig isoliert von der außenwelt herauszufinden, was es mit diesem leben so auf sich hat. ein langsamer film, der selbst, wenn er zuschlägt, das mit so viel feingefühl erledigt und ein paar gedankenspiele aufkommen lässt, die im hintergrund fleißig rattern. auf jeden fall eine empfehlung, aber vermutlich kein film für jedermann/frau. gesehen bei netflix.
the girl with all the gifts
eher zu den durchgenudelten genres gehören die schlurfkollegen namens zombies, die aber trotzdem immer mal wieder teil von filmperlen werden dürfen (“train to busan”, z.b). eine solche ist ebenfalls dieser britische versuch „the last of us“ als film aufzuziehen (auch wenn das nie behauptet wird).
in der nahen zukunft gibt es zwei arten von durch parasitäre sporen mutierte menschen. die erste generation wird direkt zu rasend wütigen zombies, die zweite (alle kinder) leben ein normales leben, geraten aber durch den geruch von frischem fleisch ebenfalls außer kontrolle. ein solches hat es gemma arterton und glenn close angetan, wenngleich aus unterschiedlichen motiven. Diese postapokalyptische kaffefahrt ist irre spannend, erfrischend inszeniert und trotz der gelegentlichen dummen entscheidung ein netter tip für zwischendurch. gesehen bei sky ticket
Ich hatte sehr großen Spaß. Schon klar, den mag oder hasst man, jadda jadda, aber was für wundervolle Ideen zusammengeballert wurden, verdient Applaus, die Screenwriter möchte man küssen. Denn auch wenn unter der Oberfläche eigentlich nur ein vulgärer Terminator 2-Plot schlummert (aber who cares?), würde ich mir wünschen, dass uns die Superheldenplage - wenn sie uns schon eimsuchen muss - wenigstens nur genreverachtende bis zerreißende Metareißer wie diese anbietet.
ja, ja, jaaa! auf den freu ich mich eh schon wie bolle, aber mit deiner expertise bewertet, gleich noch viel mehr. kann's kaum noch erwarten.
Tja, wer hätte gedacht, dass mich Celine Dion nochmal zum weinen bringt... Der Rahmen war natürlich vortrefflich. Kleines Programm, Hunderte Leute, alle gut drauf, das steckt an. Kein Allein-mit-Laptop-Film, das steht fest.
hach, ganz herrlich war der. so liebevoll gemacht, so viele details (ob der ostereier muss man sich den noch ein paar mal anschauen), so viele denkwürdige one-liner ("that's just lazy writing", "big cgi fight coming up!", "it's his basic instinct" - hilarious!), hunderte von zitaten und referenzen kreuz und quer durch die ganze popkultur, meta-scheiße, die sogleich ob ihres meta-daseins ins lächerliche gezogen wird, die cameos, der soundtrack und im abspann gibt's auch noch ein paar köstliche lacher (green lantern - gnihihihi). hat mir noch besser gefallen, als teil 1 und darf ruhig so weiter gehen.
Ich hab mir jetzt den "Super Duper Cut" von der Blu-Ray angesehen und mich von vorn bis hinten weggeschmissen. Die ganzen Meta-Meta-Gags sind eine wundervolle Kombination aus geistreich und hirnverbrannt und treffen somit genau meinen Humor, allein der Versuch, all die Kult-Szenen aufzuführen, ist von vornherein zum Scheitern verurteilt. Das fängt nicht erst beim Vorspann an, denn der setzt in bester Bond-Manier erst nach 18 Minuten ein, ist aber wirklich denkwürdig und lässt mich an Monty Python denken (Ist aber nicht nur für Wikinger). Bei all dem höheren Blödsinn hat man es aber dennoch geschafft, für Comic-Verhältnisse durchaus glaubwürdige Charaktere einzuführen und ihnen auch einen angemessen dramatischen Hintergrund zu verleihen. Schade nur dass Negasonic-längster-Name-aller-Zeiten und ihre süße neue Freundin nur ganz am Rande vorkommen, aber das kann sich im nächsten Film ja wieder ändern. Jetzt muss ich mir aber noch die Kinoversion ansehen, denn die soll ja in einigen Szenen und auch in der Musikauswahl durchaus anders sein.
erscheint am 23. november endlich auf dvd und bluray, und sollte daher schleunigst bestellt, und nach eintreffen mit opfergaben und blumenkränzen gefeiert werden. also hopp!
mit seiner, in den nassgrauen und todtraurigen berliner dauerherbst von 77 verlegten neuauflage, setzt luca guadagnino einen film in die welt, der mit beängstigender körperlichkeit und irrem sounddesign ein farbloses bild von scham und schuld malt. dazwischen wird getanzt und gestorben - beides so kunstoll wie selten zuvor. von beginn an ist klar, dass wir hier einen anderen film als das original sehen, wofür ich dankbar bin, schließlich kann ich jederzeit zu dem film greifen, der die farbe rot erfunden hat, wenn mir danach ist, mich von goblins anschreien zu lassen. so vergehen zweieinhalb stunden wie im fluge, der hälfte der zeit darf man dakota johnson beim tanzen zusehen und ich kann mir nicht vorstellen, dass das außerhalb eines kinos funktionieren kann*. und lutz ebersorf kann man mal für einen oscar im gedächtnis behalten.
* und deshalb feier ich amazon films auch dafür, dass sie filme nicht direkt auf den streamer schmeißen, sondern erst ganz normal ins kino bringen.
6 eingedampfte anthologie-folgen zur zeit des civil wars, welche die coen-brüder im schnitt doch noch in einen film verwandelt haben. schlechte und gute idee zugleich. manche episoden wurden auf perfekte 17 minuten geschnitten, der rest zieht sich teilweise enorm. 1, 3 und 4 kann ich empfehlen, gerade die dritte mit liam nesson ist mehr coen als sie jemals waren. aber ganz ehrlich, sucht euch die timecodes und schenkt euch die andere hälfte. sie hängen alle aufgrund der serienvergangenheit nicht zusammen, von daher eh egal.
p.s. die filmwelt von heute hat viele probleme, aber mittlerweile ist diese elendig hässliche fabkorrektur eines davon. vieles sieht heute so hilflos künstlich bis billig aus, da helfen auch die teils beeindruckenden landschaftsaufnahmen nicht. vergleicht mal den look der wagenstory zu dem look der ersten 45 minuten aus hateful 8. aber hey, für die morgens auf dem handy-gucker reicht es ja. seufz.
Zitat von G. Freeman im Beitrag #2171the ballad of buster scruggs
p.s. die filmwelt von heute hat viele probleme, aber mittlerweile ist diese elendig hässliche fabkorrektur eines davon. vieles sieht heute so hilflos künstlich bis billig aus, da helfen auch die teils beeindruckenden landschaftsaufnahmen nicht. vergleicht mal den look der wagenstory zu dem look der ersten 45 minuten aus hateful 8. aber hey, für die morgens auf dem handy-gucker reicht es ja. seufz.
preach, brother ! mir vermiest das gefühlt jeden 2. film. auf nummer zwei der hatelist steht bei mir generische spannungs-muzak, gerne leicht elektronisch angehaucht.
La La Land Für ein Musical sehr gut. Allein die Eröffnungssequenz ist wahnsinnig durchgeknallt. Mit dem Ende hätte ich nicht unbedingt gerechnet und ich überlege noch, ob es mir gefällt. Grundsätzlich ja, eigentlich wiederum nicht. Die Gesangseinlagen von Gosling und Stone haben mich beeindruckt, die Tanzeinlagen sowieso. Und die wunderbare Reminiszenz an "....denn sie wissen nicht, was sie tun" sowieso. Eine Verbeugung vor den Musicals der 50er ohne den Quatsch, den "West Side Story" später übertrieben hat (ja, ich weiß, Meisterwerk und so...).
Die letzten Sechs in der Playlist: Honeyglaze - Real Deal || Laura Marling - Patterns In Repeat || Nieve Ella - Watch It Ache and Bleed || Dawn Richard & Spencer Zahn - Quiet In a World Full of Noise || Flip Top Head - Up Like a Weather Balloon || Haley Heyndericks - Seed of a Seed