Get Out Insgesamt ein sehr guter Horrorfilm über kranke Experimente, Rassismus, ein unangenehm schmieriges liberales Amerika und die unheimliche Macht von Hypnose - ein bunter Mix aus klassischen (Hypnose, Experimente) und modernen (Rassismus) Themen. Hat mir viel Spaß gemacht, wenn er auch stellenweise arg vorhersehbar ist. Die Hausangestellten sind dermaßen unheimlich, dass ich eventuell von ihnen geträumt haben könnte ... 8/20
The Lonely Guy Romantische Komödie mit Steve Martin. Teilweise sehr überzogen, aber immer wieder auch sehr lustig, ist das eindeutig kein mieser Film - aber definitiv nicht der beste mit Steve Martin. Und ein klein wenig lang kam er mir auch vor (bei einer Laufzeit von vollkommen gängigen 90 Minuten ...). Aber das kann daran liegen, dass ich müde & krank bin. 6/10
Zitat von Mory im Beitrag #2221Get Out Insgesamt ein sehr guter Horrorfilm über kranke Experimente, Rassismus, ein unangenehm schmieriges liberales Amerika und die unheimliche Macht von Hypnose - ein bunter Mix aus klassischen (Hypnose, Experimente) und modernen (Rassismus) Themen. Hat mir viel Spaß gemacht, wenn er auch stellenweise arg vorhersehbar ist. Die Hausangestellten sind dermaßen unheimlich, dass ich eventuell von ihnen geträumt haben könnte ... 8/20
Nette Idee übrigens, dass dem Afroamerikaner die Baumwolle (!) aus dem Ohrensessel das Leben rettet.
Der Trailer zu "Us" lief neulich in der Sneak-Preview. Das war so ziemlich das gruseligste, was ich seit vielen Jahren gesehen habe. Also diese 2,5 Minuten.
prätenziöser arthouse-film mit einer total hanebüchenen geschichte über waldgeister, erleuchtung und schwarzstörche - und ich liebe ihn. keine ahnung was davon realität und was traum oder fantasiewelt darstellen soll, aber das ist völlig egal. die protagonisten sind allesamt total strange, mit ausnahme von hauptdarsteller paul hamy und der ist umwerfend als herumirrender suchender am rande des nervenzusammenbruchs (und rennt dankenswerterweise ständig halbnackt durch die gegend - *miam*), die bilder samt kameraarbeit sind ebenfalls ganz wunderbar und obwohl es kein horrorfilm ist er ganz schön creepy. von diesem regisseur will ich mehr sehen.
In all seiner Schäbig - und Trostlosigkeit immer noch einer meiner ewigen Lieblingsfilme. Hab ihn mir mal wieder angeschaut, weil ich für einen lächerlichen Fünfer die DVD mit Originalversion und Bonusmaterial auf einem Ramschtisch entdeckt habe; hatte bisher nur eine schlampige Ausgabe, auf der nur die deutsche Fassung ohne Bonusmaterial enthalten war. Nach wie vor eine beeindruckend verstörende Erfahrung. Zwei erstaunliche Dinge jedoch: in der deutschen Fassung wird über ein paar Szenen ein Schoolly D - Stück ("Signifying Rapper") gelegt, die allerdings in der Originalfassung gänzlich ohne Musik auskommen. Wieso das also? Und warum ausgerechnet dieses Stück, das damals sogar dem SPEX - Rezensenten eine Erwähnung wert war, verbunden mit Mutmaßungen über Abel Ferraras Intention hierzu ... ohne daß es eigentlich im Film vorkommt. Sehr seltsam. Außerdem erfährt man im sehr informativen Making of, daß das Drehbuch sehr dünn war und ein Großteil des Filmes improvisiert werden mußte. Dazu gehört auch die extrem widerliche Szene, in der Harvey Keitel zwei Mädchen in einem Auto wegen eines angeblich kaputten Rücklichtes anhält. Im Drehbuch stand wohl nur der Satz, daß der Lieutenant die Mädchen sexuell belästigt, der Rest war eine spontane Einlage von Keitel, der "eine Situation schuf, die für alle Beteiligten einschließlich ihm demütigend war" (O - Ton Making Of).
10/10
We don't believe in anything we dont stand for nothing. We got no "V" for victory cause we know things are tougher.
(Iggy Pop/James Williamson: "Beyond The Law")
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Robocop Ich dachte eigentlich, ich hätte die ungeschnittene Fassung dieses Films schon mal gesehen. Aber dieses matschige Blutbad, das Amazon da gerade im Katalog hat, mein lieber Herr Wachtmeister! Da waren auf jeden Fall Szenen drin, die ich so noch nicht zu Gesicht bekommen habe. Das Schöne an Robocop ist ja, dass man in den Film das hineinsehen kann, was man möchte. Plumper Actionstreifen oder augenzwinkernder Sozialkommentar? Beides möglich. Bei diesem Durchgang habe ich mich aber schon gefragt, ob man sich den doppelten Boden nur hineinwünscht und der Film nicht doch einfach nur ein tumber Haudrauf-Flick ist. Egal. 8/10
Only The Brave Da schau her. Ich habe ein nettes Feuerwehrfilmchen erwartet – und ein richtig gutes Drama mit glaubhaft geschriebenen und vernünftig ausgearbeiteten Figuren bekommen. Regisseur Joseph Kosinski verzichtet weitgehend auf Pathos und packt seinen Film bis zum Dach mit Schauspielern voll, die ich gerne sehe: Josh Brolin, James Badge Dale, Taylor Kitsch, Jennifer Connolly, Jeff Bridges, es ist ein Traum. Sogar Miles Teller darf endlich mal eine Rolle spielen, in der man ihn sympathisch finden kann. Das Ganze beruht zudem auf wahren Begebenheiten, also besser nichts im Vorfeld durchlesen. Hat mich sehr gepackt und enorm begeistert. 9/10
Kingsman - The Golden Circle Erinnert mich mit jeder Szene an die guten alten, vollkommen gadget-gesteuerten, mit britischem Humor versehenen Bond-Filme mit Roger Moore (und später mit Pierce Brosnan). Die amerikanischen Statesman stören mich zwar in ihrer Plumpheit, aber das machen die Kingsman (eigentlich ja Statesmen und Kingsmen) wider wett. Ich habe mich auf jeden Fall köstlich amüsiert, fand sogar die stellenweise arg brutalen Stellen urkomisch und den Cameo-Auftritt von Elton John sowieso großartig. Toll, gerne mehr! 8/10
Moonlight Bin ich gerade zu kritisch? Auf jeden Fall hat mich Moonlight emotional nicht gepackt. Dabei sagt doch alle Welt, dass er mich emotional packen sollte. Metascore von 99 Prozent! Meisterwerk! Was mich stört? Es geht zwar um einen homosexuellen Jungen in drei Lebensphasen (Kind, Teenager, junger Erwachsener). Ich finde aber, dass das Thema Homosexualität hier überhaupt nicht hätte sein müssen. Eine ganz normale Mobbing-Geschichte hätte es auch getan und wäre vermutlich ungefähr aufs Gleiche rausgekommen. Widerspruch von eurer Seite wird folgen. 6/10
Ready Player One Das Buch habe ich nie gelesen. Und jegliche Gesellschaftskritik, die in den ersten zwei Minuten gezeigt wird, ist schnell verflogen. Was folgt sind mehr als zwei Stunden Mischmasch: 80er-Jahre-Reminiszenzen ohne Ende, Chatter-Weisheiten, Action und natürlich ganz viel Nerd-Kram. Ob das realistisch ist, dass 2045 immer noch alle 80er-Jahre-Musik hören (falls es überhaupt noch Musik gibt)? Genau wie Moonlight packt mich Ready Player One nur mäßig. Das liegt wohl auch an den Avataren in der virtuellen Welt, die natürlich künstlich aussehen. Zu schnell vergisst man, zumindest am Anfang, wenn der Film fast ausschließlich in der VR stattfindet, dass echte Menschen dahinterstecken. 7/10
Die letzten Sechs in der Playlist: Honeyglaze - Real Deal || Laura Marling - Patterns In Repeat || Nieve Ella - Watch It Ache and Bleed || Dawn Richard & Spencer Zahn - Quiet In a World Full of Noise || Flip Top Head - Up Like a Weather Balloon || Haley Heyndericks - Seed of a Seed
Ohne "Moonlight" bisher gesehen zu haben: das Thema "Homosexualität" ist in der sogenannten "Black Community" immer noch ein sehr heikles, und nicht wenige schwarze Künstler, die Vorbildsfunktion haben, sind offen homophob. Darum finde ich ein solches Thema in einem allgemein respektierten Film sehr wichtig; wenn er nur 23 oder 35 Menschen zum Umdenken bewegt, hat er schon etwas erreicht.
We don't believe in anything we dont stand for nothing. We got no "V" for victory cause we know things are tougher.
(Iggy Pop/James Williamson: "Beyond The Law")
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Ich fand das mit der Homosexualität in dem Film sehr gut eingebunden. Natürlich ist es insgesamt viel Drama, aber es erklärt die ganzen Kämpfe des Chiron und seine Handlungsweise doch ganz gut. Glaubst du mit weniger Drama hätte dich der Film emotional mehr gepackt? Ich finde jedenfalls nicht, dass sich "Moonlight" irgendwo verzettelt hätte
Zitat von JackOfAllTrades im Beitrag #2229Was mich stört? Es geht zwar um einen homosexuellen Jungen in drei Lebensphasen (Kind, Teenager, junger Erwachsener). Ich finde aber, dass das Thema Homosexualität hier überhaupt nicht hätte sein müssen. Eine ganz normale Mobbing-Geschichte hätte es auch getan und wäre vermutlich ungefähr aufs Gleiche rausgekommen. Widerspruch von eurer Seite wird folgen.
in der tat, das lässt mich einigermaßen fassungslos zurück. das thema homosexualität/homophobie muss ja gar nicht sein, nee, nee. so wie rassismus, sexismus und dieser ganze lästige kram. ist ja eigentlich "eine ganz normale mobbing-geschichte"? man hätte dem typen ja einfach die falschen turnschuhe anziehen können, wegen denen er dann gemobbt wird. eh alles das gleiche.
Ich finde das Thema Homosexualität ja nicht falsch. Ich finde aber, dass es in dem Film eigentlich nur am Rande gestreift wird. *
SPOILER Es gibt den einen Kuss am Strand mit dem Jungen, der ihn hinterher verprügeln muss. Und dann gibt es das erste Wiedersehen der beiden, bei dem sich Chiron dann optisch "gestärkt" hat, um bloß niemals mehr als so schwach dazustehen. /SPOILER
Was ich meinte, und auch schrieb: Der Film hätte ohne Homosexualität als reiner Mobbing-Opfer-Film auch funktioniert. Gerade der Teenie-Chiron ist ja ein "schmales Hemd", das ein typisches Mobbing-Opfer darstellt.
*Edit nach gnatos Post: Es geht in Moonlight ja auch noch um viel mehr. Es geht darum, dass Chiron eigentlich keine Eltern hat. Der Vater existiert nicht, weshalb er sich den Drogendealer als Vaterersatz und dessen Lebensgefährtin sogar über dessen Tod hinaus als Mutterersatz nimmt. Die eigentliche Mutter ist ein drogensüchtiges Wrack - natürlich bekommt sie den Stoff vom Vaterersatz. Es geht um ein Aufwachsen ohne Vorbilder. Dann der Freund, der ihn verraten muss und später offenbar ein einigermaßen normales Leben führen kann. Ich finde das alles in der Tat etwas "too much".
Die letzten Sechs in der Playlist: Honeyglaze - Real Deal || Laura Marling - Patterns In Repeat || Nieve Ella - Watch It Ache and Bleed || Dawn Richard & Spencer Zahn - Quiet In a World Full of Noise || Flip Top Head - Up Like a Weather Balloon || Haley Heyndericks - Seed of a Seed
Zitat von JackOfAllTrades im Beitrag #2233Ich finde das Thema Homosexualität ja nicht falsch. Ich finde aber, dass es in dem Film eigentlich nur am Rande gestreift wird.
SPOILER Es gibt den einen Kuss am Strand mit dem Jungen, der ihn hinterher verprügeln muss. Und dann gibt es das erste Wiedersehen der beiden, bei dem sich Chiron dann optisch "gestärkt" hat, um bloß niemals mehr als so schwach dazustehen. /SPOILER
Was ich meinte, und auch schrieb: Der Film hätte ohne Homosexualität als reiner Mobbing-Opfer-Film auch funktioniert. Gerade der Teenie-Chiron ist ja ein "schmales Hemd", das ein typisches Mobbing-Opfer darstellt.
überleg doch mal wieso chiron sich letztendlich zum muskelbepackten macho - unfähig beziehungen einzugehen - entwickelt hat. etwa nur weil er ein schmales hemd war?