Als großer Verehrer des Mannes war diese Doku lange auf meiner Liste, ich habe mich aber immer davor gedrückt extra die DVD zu kaufen (er wird mit von MUBI präsentiert, deshalb ist das etwas schwierig, den zu leihen). Anyway, der Meister erzählt von seiner Liebe zur Musik, seiner Arbeit während des Krebsleidens und verliebt sich in ein vom Tsunami angespültes Piano. Der Film selbst - als Doku - ist maximal mittelmäßig. Wer also mit Sakamoto nicht viel anfangen kann, wird eventuell Probleme damit haben, dass hier viel gesprungen wird, zu wenige Aufführungen zu sehen sind und die Liebe des Films zu Sakamoto selbst gar nicht groß überschwappt. ABER: Seine Liebe zu allem, was er tun darf und so meisterhaft umsetzt, die ist jede Sekunde spürbar. So ein eleganter, talentierter und weiser Kerl. Alleine dafür lohnt sie sich - wenn man ihn eben mag - in jedem Fall.
The Invisible Man [2020]
Der unsichtbare Mann bekommt ein zeitgemäßes Update im thematischen Rahmen häuslicher Gewalt, toxischer Typen und Stalking verpasst, wirkt nur in manch plumper Sekunde ansatzweise fantastisch und stellt in den Vordergrund wie wenig den Opfern oft geglaubt und vertraut wird. Da das einer der letzten Filme gewesen ist, der vor den Oscars wohl ins Kino kommen wird, gewinnt Elizabeth Moss wohl alle Oscars. Sehr in Ordnung. Für einen Sonntag.
Bad Boy For Life [2020]
Den ersten mit 10 oder 11 viel zu früh gesehen, beim zweiten war ich im edgy Teenager-Alter und irgendetwas in mir hat einen winzigen soft spot dafür reserviert. Als "Film" ist der dritte meilenweit entfernt der beste, ist ja auch nicht mehr von Michael Bay, kommentiert überraschend progressiv in Form des vor der Rente stehenden Martin Lawrence wie albern das Gehabe von Will Smith in den 50ern wirkt und ist insgesamt als heute so kaum noch existente Action-Komödie erstaunlich anschaubar. Wer hätte das gedacht...
das original aus den 40ern kenne ich nicht. viele der negativen kritiken stürzten sich darauf, dass schrader die story anders interpretiert hat. ein blöder vorwurf, weil nichts langweiliger ist als ein 1:1-remake. dann, dass der film nicht so gruselig ist und hochglanzpoliert, aber anstatt des (im übrigen nicht abwesenden) horrors hat schrader eben den hauptaugenmerk auf die psyche und die erotik seiner figuren gesetzt und es ist halt verdammt gut, wenn das so toll aussieht wie in diesem film. immerhin waren sich fast alle einig, dass nastassja kinski, malcolm mcdowell und john heard ganz großartig in ihren rollen sind. und der soundtrack von giorgio moroder. und der titelsong von david bowie. für mich angesichts der mauen kritiken eine echte überraschung.
Wenn ich mir die überschwänglichen Kritiken von Fury Road anschaue, bekomme ich das Gefühl, einen anderen Film gesehen zu haben. Die Protagonisten im Film sind eindimensional und haben Cartoon-Charakter, ein Plot ist nicht vorhanden, der Film besitzt kaum Spannung, die Post-Apokalypse bekommt Hochglanzcharakter. Für 12- oder 13jährige Jungs mag dieser Film interessant sein ... persönlich lobe ich mir die ersten beiden Teile der Mad Max-Serie.
5/10
Das ganze Unglück der Menschen rührt allein daher, dass sie nicht ruhig in einem Zimmer zu bleiben vermögen. (Blaise Pascal)
Zitat von CHX im Beitrag #2814Mad Max: Fury Road (2015)
Wenn ich mir die überschwänglichen Kritiken von Fury Road anschaue, bekomme ich das Gefühl, einen anderen Film gesehen zu haben. Die Protagonisten im Film sind eindimensional und haben Cartoon-Charakter, ein Plot ist nicht vorhanden, der Film besitzt kaum Spannung, die Post-Apokalypse bekommt Hochglanzcharakter. Für 12- oder 13jährige Jungs mag dieser Film interessant sein ... persönlich lobe ich mir die ersten beiden Teile der Mad Max-Serie.
5/10
du hast den film halt anders gesehen. ich denke, alles was du kritisierst (comichaftigkeit, dünner plot, hochglanz-optik), ist so gewollt und in meinen augen ist das ein ästhetisches meisterwerk - für mich ganz klar der höhepunkt der reihe.
Zitat von gnathonemus im Beitrag #2813cat people (paul schrader, 1982)
das original aus den 40ern kenne ich nicht. viele der negativen kritiken stürzten sich darauf, dass schrader die story anders interpretiert hat. ein blöder vorwurf, weil nichts langweiliger ist als ein 1:1-remake. dann, dass der film nicht so gruselig ist und hochglanzpoliert, aber anstatt des (im übrigen nicht abwesenden) horrors hat schrader eben den hauptaugenmerk auf die psyche und die erotik seiner figuren gesetzt und es ist halt verdammt gut, wenn das so toll aussieht wie in diesem film. immerhin waren sich fast alle einig, dass nastassja kinski, malcolm mcdowell und john heard ganz großartig in ihren rollen sind. und der soundtrack von giorgio moroder. und der titelsong von david bowie. für mich angesichts der mauen kritiken eine echte überraschung.
Hat der Film so schlechte Kritiken? Ich mochte den damals sehr. Das war stylish und stimmte in sich.
Ich glaube, ich habe den die ganze Zeit für eine Stephen-King-Geschichte gehalten. Das war aber Katzenauge!
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sagen wir so: er hat viele, die ihm mittelmaß bescheinigen und das eben mit den punkten, die ich erwähnt habe, begründen. allerdings hat roger ebert, einer der kritiker meines vertrauens, ihm 3,5 von 4 sternen gegeben und da gehe ich vollkommen mit.