Nach den z.T. miesen Bewertungen habe ich schlimmes erwartet und wr ziemlich baff, dass es für mich eine der besten Staffeln ist.
Die treuesten Konsumenten und die Herrscher aller Konten konnten nicht verhindern, dass die Revolution aus ihren Kindern Studenten und die Zeit aus ihnen Empfänger von Renten machte. Die Türen
whatever happened to baby jane? (robert aldrich, 1962)
auch wieder so ein klassiker, den ich noch nie gesehen hatte. geschwisterrivalität deluxe in supereklig, verkörpert von bette davis und joan crawford. erstere war ein gefeiertes kinderstarlet (baby jane), das danach nie wieder einen fuß auf den boden gekriegt hat, während die andere (blanche) zur begabten schauspielerin reift, die aber weiterhin von ihrer schwester gemobbt wird. dann passiert ein scheußlicher unfall/mordversuch (man weiß es nicht), nachdem letztere querschnittgelähmt im rollstuhl landet, während sich die andere um sie kümmern muss und immer weiter dem alkohol und zusehens dem wahnsinn verfällt und die wehrlose blanche immer weiter quält. das läuft natürlich unweigerlich auf eine katastrophe zu … . es versteht sich von selbst, dass die beiden hauptdarstellerinnen den film tragen, wobei davis' darstellung des verfalls von baby jane natürlich eher auffällt. crawford steht ihr aber mit ihrem subtileren spiel in nichts nach. einigen wir uns auf ein sehr hohes unentschieden (10:10). aber auch sonst macht der film eigentlich alles richtig. ein muss!
star trek (j.j. abrams, 2009)
abrams kann ja durchaus solides blockbuster-kino (super 8, episode VII), aber er hat's halt auch schon ziemlich versemmelt (mission impossible III und v.a. episode IX) und die alten star trek-filme gehören auch nicht gerade zu meinen favoriten im science fiction-genre (obwohl ich die serie als youngster verschlungen habe), dementsprechend wenig hat mich ein prequel interessiert, dessen protagonisten aussehen, wie genmanipulierte jüngere nachbau-versionen der originale (also v.a. das gespann chris pine/zachary quinto vs. william shatner/leonard nimoy). aber nachdem mir neulich mal wieder nach popcorn-kino war, hab ich ihn doch mal angetestet. und ich muss sagen: überraschung! eine ziemlich undoofe und nur selten unplausible story, ein imposanter cast und natürlich beeindruckende visuals – also alles was das herz begehrt, wenn es einfach nur gut unterhalten werden will (doof nur, dass anton yelchin offenbar den auftrag erhalten hatte, chekov als witzfigur darzustellen). hab gleich teil 2 auf die watchlist gesetzt.
master and commander (peter weir, 2003)
seefahrerfilme gehören beileibe nicht zu meinen bevorzugten genres, aber das hier, meine damen und herren, ist nichts weniger als ein meisterwerk. man weiß gar nicht, was man am meisten loben soll. hier stimmt einfach alles – angefangen beim tollen drehbuch, mit interaktionen und dialogen, die man in der qualität seltenst in einem action/abenteuer-film erlebt, die rhythmik im pacing, die authentische ausstattung und die effekte (fast alles handgemacht, die schiffe!!!), die atemberaubende kameraführung, v.a. während der schlachten und der wind- und wellenumtosten umfahrung von kap hoorn, die musik und die schauspieler, insbesondere natürlich diese beiden besten freunde und gegenpole russell crowe und paul bettany. ich hätte wirklich nicht gedacht, dass mich so ein film noch mehr begeistern könnte als die mysteriöse seltsamkeit von „picnic at hanging rock“ oder so ein think piece wie „truman show“, aber ich hab mich gerne davon überzeugen lassen. unbedingt anschauen!
ich will gar nicht anfangen zu erklären wie sehr ich master and commander liebe, angefügt sei nur: der film hat online eine der grössten, nerdigsten fangemeinden, vielfach einfach geschichts-liebhaber, da lohnt sich die ein oder andere analyse.
ich sehe an dem ganzen film, der produktion übrigens viele parallelen zu fury road, ich denke bei actionfilmen (und das ist beileibe nicht die einzige dimension von m&c) ist handarbeit nach wie vor trumpf
Malcolm & Marie (2021) Ähnlich wie die Sonderfolgen von EUPHORIA hat Regisseur und Drehbuchschreiber Sam Levinson auch diesen Film coronabedingt quasi als Theaterstück in Szene gesetzt. Einem Paar (Malcolm, der Filmemacher - Marie, das Model) in schwarzweiß und in Echtzeit beim Untergang ihrer Beziehung zuzusehen, ist sicher etwas anstrengend. Eine moderne Version von "Wer hat Angst vor Virginia Woolf?". Nicht ganz. Der Höllenritt aus Egoismen, Scham, Abrechnung und Abhängikeiten hat gelegentlich einige nur scheinbar retardierende Momente, aber was es dann doch sehenswert macht sind John David Washington und Zendaya, die absolut alles geben, was sie haben ... und das ist erfreulicherweise eine Menge. Wertung: ★★★★☆☆
ME-Leser 1984 bis 2016 - ME-Forum seit 30.04.2003 - Erster Beitrag: "Wo kann ich mich hier wieder abmelden?" Heavy Rotation → ◉ Jake Bugg (2024) A Modern Day Distraction ◉ Julie (2024) The Ant-Aircraft Friend ◉ Towa Bird (2024) American Hero ◉ The Courettes (2024) The Soul Of... The Fabulous Courettes ◉ Noga Erez (2024) The Vandalist
jesus cries (2015) ein recht kurzer film von brigitte maria mayer, der ehemaligen lebensgefährtin von heiner müller, der die jesus-geschichte in ein heutiges szenario trägt. was soll ich sagen? auf mich wirkt der film bemüht intellektuell, ohne seine chance zu nutzen. da wäre mehr drin gewesen. an den schauspielern liegt das zuletzt, es sind die teils an raffaelo-werbung erinnernden kameraeinstellungen, die willenlos hineingeschnittenen bilder von aufständen, die unterteilung in die diversen kapitel der passionsgeschichte. wäre er länger gewesen als siebzig minuten, hätte ich mich wohl geärgert.
Zitat von Sugate im Beitrag #3618ich will gar nicht anfangen zu erklären wie sehr ich master and commander liebe, angefügt sei nur: der film hat online eine der grössten, nerdigsten fangemeinden, vielfach einfach geschichts-liebhaber, da lohnt sich die ein oder andere analyse.
oh, das ist schön. ich werde mich da mal ein bisschen umsehen.
Es scheint mir hier am besten aufgehoben: Wir haben ein altes Klavier gekauft. Der „Klaviertransport“ ist letzte Woche mit einem zu kleinen Auto zum Verkäufer gefahren 😀. Heute neuer Anlauf. Und sie sind 1:1 wie Stan&Ollie in dem Klavierfilm. Es fällt ihnen halb um, sie rutschen im Schnee aus, etc. 🧐
mich mit anime ins kino zu bringen ist ein schier unmögliches unterfangen. der letzte der das geschafft hat, war „up“ von 2009. vorher noch „wall-e“, „finding nemo“ und „monster inc.“, also allesamt pixar-produktionen. na ja, und dann verbinski mit seinem mauen ringu-remake und „fluch der karibik“ … und auch der oscar hat mich wohl nicht entsprechend beeindruckt. aber nun muss ich sagen: alle achtung. ein western mit reptilien, kröten, ratten und klapperschlangen ist echt mal was neues im anime-bereich. filmzitate en masse, gute gags und die tolle animation tun ein übriges, auch wenn die story einigermaßen vorhersehbar ist. sehr nett!
trouble in mind (alan rudolph, 1985)
dass rudolph öfter mit robert altman zusammengearbeitet hat merkt man dem film an. der könnte auch vom altmeister stammen. das zeigt sich schon mal beim tollen cast: kris kristofferson, lori singer, keith carradine und genevieve bujold wurden auch gern in altman-filmen gecastet. auch schön: der film kann zeitlich kaum verortet werden. einerseits spielt er vor dem hintergrund einer dystopisch-totalitaristischen (und vermutlich in der zukunft angesiedelten) gesellschaft, andererseits beinhaltet er auch klassische film noir- und western-motive. find ich gut – sowohl von den schauwerten her, wie auch vom durchaus anspruchsvollen gehalt.
orphée (jean cocteau, 1950)
erwartet man von cocteau nichts minderes als ein kunstwerk? zuvorderst aber vermutete ich eine idealistische inszenierung aka huldigung seines lebenspartners jean marais. geht beides, wie sich zeigte. obwohl die story doch eindeutig heterosexuell konnotiert ist, wem die sympathie und bewunderung gehört, ist kaum anzuzweifeln. aber vielleicht ist das meinem schwulen blick geschuldet. für alle gibt es aber ein klassisches drama, das kongenial in die (50er jahre) jetztzeit verlegt wurde. ganz wunderbarer film!
guardians of the galaxy (james gunn, 2014)
jepp. ist und bleibt mein lieblingsfilm aus dem marvel-universum.
a cure for wellness (gore verbinski, 2017)
ich kann irgendwie schon verstehen, dass der film größtenteils maue kritiken eingesteckt hat. ziemlich lang und langsam erzählt, eine krude, übervoll gepackte story, bei der auch am ende immer noch alle möglichen erzählstränge unaufgelöst herumhängen und zum ende hin muss natürlich nochmal ordentlich auf die kacke gehauen werden, damit der herkömmliche horrorfan auch noch was zu schauen hat (wenn er nicht vorher eingeschlafen ist). aber ich muss sagen, für mich hatte der film trotz oder vielleicht genau wegen dieser makel eine faszination, die mich a) bei der stange gehalten hat und b) letztendlich einen zufriedenen eindruck hinterlassen hat. pluspunkte waren zusätzlich die tollen bilder, die creepy retro-atmosphäre, dane dehaan, mia goth und jason isaacs. verglichen mit dem ringu-remake von verbinski ist das eindeutig der bessere eintrag im horrorgenre.
Was hast du denn gegen "The Ring"? Mir hat der sogar besser gefallen als das Original, weil er mit seinen Bildern irgendwie in meiner Psyche rumgefingert und mich nachhaltig verstört hat damals.
Die ganzen Remakes der japanischen Geisterfilme, selbst wenn sie von den Original-Regisseuren nachgedreht wurden, sind ganz großer Mist. Die Originale sind viel unheimlicher.
☟ smog in berlin. nichts wie hin. weil du mich küsst, bin ich kein tourist.
Ich finde dieses "Setting in die USA versetzen" auch europäischer Filme generell zum Kotzen. Irgendwie ist das für mich ein kultureller (noch mehr als ein kommerzieller) Kniefall.
We don't believe in anything we dont stand for nothing. We got no "V" for victory cause we know things are tougher.
(Iggy Pop/James Williamson: "Beyond The Law")
---------------------------------------------------------------- From the river to shut the fuck up.
Oh, sorry, ich habe das Wörtchen “auch“ überlesen. Ansonsten hast du insoweit Recht, wenn das Ami-Remake nur darin besteht, die Story genauso mit anderen Schauspielern zu erzählen. Das nehme ich übrigens Haneke ziemlich übel, dass er sich mit dem “Funny Games“-Remake ans amerikanische Publikum rangewanzt hat.