Zitat von gnathonemus im Beitrag #3658ich will den immer noch sehen. punkt.
Auch das könnte eine gute Entscheidung sein.
Die treuesten Konsumenten und die Herrscher aller Konten konnten nicht verhindern, dass die Revolution aus ihren Kindern Studenten und die Zeit aus ihnen Empfänger von Renten machte. Die Türen
tja, mal wieder eine erinnerung daran dass ang lee mal ein ziemlich guter regisseur war. „das hochzeitsbankett“, „sinn und sinnlichkeit“, „eissturm“, „tiger & dragon“ … wow! was für ein lauf. bei „hulk“ dann das erste kopfkratzen, aber gut. wenn danach ein film wie „brokeback mountain“ folgt: kann ja mal passieren. und dann „taking woodstock“: na ja, dann die schmonzette „life of pi“ (für die er unerklärlicherweise seinen zweiten oscar gewann) und dann das komplette action-debakel „gemini man“. dann lieber wieder zurück zu poesie made in taiwan – den hatte ich nämlich noch nicht gesehen und es bringt schöne erinnerungen an einen meiner ehemaligen regie-favoriten zurück. wunderbar.
okuribito („nokan“, yôjirô takita, 2009)
das filmplakat/thumbnail in prime war eigentlich komplett abschreckend: junger mann ergeht sich in freier natur am cello-spiel. kitschiger geht nicht. aber ich bin ja abgehärtet und ein auslands-oscar ist ja im gegensatz zu den normalo-kategorien meistens tatsächlich ein qualitätsurteil (obwohl ich den konkurrenten „entre les murs“ und v.a. „waltz with bashir“ den vorzug gegeben hätte). aber doch: das ist ein fabelhafter kleiner film, der wichtige, existenzielle fragen über den tod, trauer und die liebe stellt. sehr sehr liebenswert.
gruppo di famiglia in un interno („gewalt und leidenschaft“, luchino visconti, 1975)
immer wieder herrlich, wie visconti dem publikum mit überopulenten, im großbürgerlichen milieu spielenden filmen klassenkampf unterjubelt - und das gerne in verkörperung durch den jungen, unglaublich schönen und brillanten helmut berger, dessen nackten hintern man mehrfach ansichtig wird. burt lancaster spielt einen alternden universitätsprofessor, der sich auf einen gemütlichen lebensabend eingerichtet hat, den er in seiner pompösen wohnung zurückgezogen und möglichst störungsfrei verbringen will. aber dann sieht er sich unvermittelt als opfer einer quasi home invasion durch eine schnöselige clique um die chaotische silvana magnano, ihrem lover – eben helmut berger, ihrer tochter und deren freund. was dann passiert, verrate ich nicht, aber es ist toll, sehr toll und so unterhaltsam wie lehrreich. kunst, wahre kunst!
the mist (frank darabont, 2007)
echt? der shawshank redemption/green mile-darabont mit einer trashy stephen king-verfilmung. ich hab nix gegen den film, fand ihn sogar spannend und zeitweise recht creepy, aber ehrlich gesagt, hatte ich mir von dem regisseur etwas mehr erwartet, mal abgesehen davon, dass die story echt bescheuert ist (ich kann mir gar nicht vorstellen, dass die vorlage ein ganzer roman ist und keine kurzgeschichte, so einfach wie die gestrickt ist). und war die cgi 2007 ernsthaft state of the art? die monster würden z.t. besser in einen zeichentrick- als in einen realfilm passen.
Zitat von gnathonemus im Beitrag #3662eat drink man woman (ang lee, 1994)
tja, mal wieder eine erinnerung daran dass ang lee mal ein ziemlich guter regisseur war. „das hochzeitsbankett“, „sinn und sinnlichkeit“, „eissturm“, „tiger & dragon“ … wow! was für ein lauf. bei „hulk“ dann das erste kopfkratzen, aber gut. wenn danach ein film wie „brokeback mountain“ folgt: kann ja mal passieren. und dann „taking woodstock“: na ja, dann die schmonzette „life of pi“ (für die er unerklärlicherweise seinen zweiten oscar gewann) und dann das komplette action-debakel „gemini man“. dann lieber wieder zurück zu poesie made in taiwan – den hatte ich nämlich noch nicht gesehen und es bringt schöne erinnerungen an einen meiner ehemaligen regie-favoriten zurück. wunderbar.
Den Eissturm bitte nicht vergessen. Und dann möchte ich noch eine Lanze für Life of Pi brechen. Die CGI-Opulenz sollte nicht darüber hinwegtäuschen, was für ein großartiger Film das ist. An sich ist das eine typische Ang Lee-Geschichte. Die Filmwerbung von Gemini-Man hat mir das Herz gebrochen. Ich kann es noch immer nicht fassen, dass Ang Lee sich für so einen Scheiß hergegeben hat. Aus Hulk hat er wenigstens versucht noch etwas zu machen.
Zitat von gnathonemus im Beitrag #3662the mist (frank darabont, 2007)
echt? der shawshank redemption/green mile-darabont mit einer trashy stephen king-verfilmung. ich hab nix gegen den film, fand ihn sogar spannend und zeitweise recht creepy, aber ehrlich gesagt, hatte ich mir von dem regisseur etwas mehr erwartet, mal abgesehen davon, dass die story echt bescheuert ist (ich kann mir gar nicht vorstellen, dass die vorlage ein ganzer roman ist und keine kurzgeschichte, so einfach wie die gestrickt ist). und war die cgi 2007 ernsthaft state of the art? die monster würden z.t. besser in einen zeichentrick- als in einen realfilm passen.
Ich will den Film nicht besser darstellen als er ist. Ich habe ihn letztes Jahr gesehen und war überrascht, wie bekannt mir manche Auseinandersetzung in dem Film vorkam, vor dem Hintergrund der realen Pandemie.
☟ smog in berlin. nichts wie hin. weil du mich küsst, bin ich kein tourist.
The Mist fand ich ziemlich großartig. So bedrückend und gemein und dann das besonders fiese Ende - super Film! (Die Erzählung dazu ist übrigens kein Roman, sondern wirklich eine Kurzgeschichte.)
You all want the whole world to be changed so you will be different.
Die letzten zwei Lebensjahre von Christa Päffgen als geschauspielerte Biografie. Trine Dyrholm spielt das unglaublich eindrucksvoll und intensiv. Es ist teilweise richtig schmerzhaft zu beobachten, wie die dargestellte Christa Päffgen versucht ihre Vergangenheit als Stilikone abzustreifen und als eigenständige Künstlerin akzeptiert zu werden. Man folgt ihr bei der letzten Tour und bei ihrem Kampf gegen diverse Dämonen. Auch die Beziehung zum Sohn spielt eine wesentliche Rolle. Der Film ist spröde und schlicht gehalten, aber ungemein atmosphärisch. Gibt es bis Ende März in der Arte Mediathek zu sehen.
der film ist nicht massiv plot-driven, dennoch möchte ich nicht zu viel verraten, da ich hier wieder mal daran erinnert wurde, wie viel cooler manche filme sein können, wenn man vorher nichts über das werk weiss, und man das thema während dem schauen erst finden muss. das ist bei skandinavischen filmen oft besonders spannend, auch hier wechselt der beginn zwischen komödie, drama und thriller, alles wäre möglich gewesen. der filmtitel verrät natürlich trotzdem, dass ein thema des films alkohol ist, und die fragen die dazu aufgeworfen werden sind sehr interessant und enorm relevant. wo liegt der mythische sweet spot an promille, wo wir alle besser funktionieren, wo alles glatter läuft ? und warum ist das so ? aktiviert alkohol etwas in uns oder schaltet es bestimmte dinge ab ? manchmal hätte ich mir ein bisschen weniger drastik gewünscht, aber das ist eigtl jammern auf hohem niveau, der film ist insgesamt schon sehr cool.
Zitat von Hobbes im Beitrag #3654Ich seh, ich seh (Österreich, 2014)
Meine Fresse, ist das ein verstörender Film. Emotional ging´s mir wie bei "Antichrist" von Lars von Trier. Ein ziemlich toller Film, den ich bitte nie wieder sehen möchte.
der ist schon extrem faszinierend, ganz sicher ein film, der nachwirkt. das ist ja nicht das schlechteste, wenn kunst etwas mit einem macht, und bei "ich seh, ich seh" hatte ich das glück, das auszuhalten. bei anderen triggern ist das bei weitem nicht der fall.
Zitat von victorward im Beitrag #3665Nico, 1988 von Susanna Nicchiarelli
Die letzten zwei Lebensjahre von Christa Päffgen als geschauspielerte Biografie. Trine Dyrholm spielt das unglaublich eindrucksvoll und intensiv. Es ist teilweise richtig schmerzhaft zu beobachten, wie die dargestellte Christa Päffgen versucht ihre Vergangenheit als Stilikone abzustreifen und als eigenständige Künstlerin akzeptiert zu werden. Man folgt ihr bei der letzten Tour und bei ihrem Kampf gegen diverse Dämonen. Auch die Beziehung zum Sohn spielt eine wesentliche Rolle. Der Film ist spröde und schlicht gehalten, aber ungemein atmosphärisch. Gibt es bis Ende März in der Arte Mediathek zu sehen.
nach „apocalypse now“ eine näher ans original angelehnte verfilmung der erzählung von joseph conrad. und ich dachte trotz mauer kritiken, nicholas roeg, tim roth als marlow und john malkovich als kurtz: kann das wirklich in die hose gehen? leider kann es. es wurde zwar versucht, die unangenehme atmosphäre, die nagende ungewissheit und die drohenden gefahren, die diese mission in die tiefen des kongo im buch umgibt, wiederzugeben, aber leider resultiert das hauptsächlich in lähmender langeweile. im krassen gegensatz dazu verkommt dann der showdown zu einem überkandidelten kasperletheater mit einem m.e. völlig fehlangelegten kurtz, in dessen rolle auch malkovich nichts ausrichten kann. dann doch lieber ein völlig derangierter brando, wie im selbstverfreilicht 100 mal besseren … ich wollte schon schreiben: original.
fear city (abel ferrara, 1984)
ein stalker geht in nyc umher und er hat es auf stripperinnen abgesehen. er attackiert sie zusehends brutaler, bis es die ersten toten gibt. matty (tom berenger), mobster und mitbetreiber einer stripper-agentur geht den umtrieben nach – einerseits weil es seine geschäftsgrundlage bedroht, andererseits weil er seine ex loretta (melanie griffith), die als stripperin arbeitet und in die er immer noch verliebt ist, dadurch bedroht sieht. es kommt, wie es kommen muss: zum duell mit dem killer. dreimal dürft ihr raten, wie das ausgeht … na ja, aber abgesehen von der vorhersehbarkeit des plots, ist das schon ein solider genre-beitrag. wie so oft bei ferrara, ist new york eine der hauptdarstellerinnen und macht eine verdammt gute und sehr ansehnliche figur. solides schauspiel und ein passender soundtrack tun ein übriges. kein highlight, aber kann ich durchaus empfehlen. the tragedy of othello: the moor of venice (orson welles, 1951)
*ächz* ganz schön anstrengende verfilmung des shakespeare-stoffs. da in der original-sprache, ist es wahnsinnig schwierig, dem plot zu folgen (ich hatte neben bei immer eine synopse zum nachlesen offen), aber allein welles' bildsprache ist das anschauen wert. wenn man sich der chaotischen entstehungsgeschichte gewahr wird, ist diese verfilmung um so beeindruckender. dem darsteller des iago gebührt jegliche ehre, die einem schauspieler angedeihen kann. welles' blackfacing als othello ist natürlich scheiße, aber so war das damals halt. bestimmt kein lieblingsfilm, aber ich verbuche ihn trotzdem als bereicherung.
Zitat von gnathonemus im Beitrag #3673heart of darkness (nicholas roeg, 1993)nach „apocalypse now“ eine näher ans original angelehnte verfilmung der erzählung von joseph conrad.
Hab ich damals gar nicht zu Ende geschafft; auch wegen der blöden schwarz - weiß Einschübe, sofern ich mich noch dunkel erinnere. Nachdem ich das Buch gelesen habe, möchte ich den sowieso nicht nochmal sehen.
We don't believe in anything we dont stand for nothing. We got no "V" for victory cause we know things are tougher.
(Iggy Pop/James Williamson: "Beyond The Law")
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Zitat von victorward im Beitrag #3665Nico, 1988 von Susanna Nicchiarelli
Die letzten zwei Lebensjahre von Christa Päffgen als geschauspielerte Biografie. Trine Dyrholm spielt das unglaublich eindrucksvoll und intensiv. Es ist teilweise richtig schmerzhaft zu beobachten, wie die dargestellte Christa Päffgen versucht ihre Vergangenheit als Stilikone abzustreifen und als eigenständige Künstlerin akzeptiert zu werden. Man folgt ihr bei der letzten Tour und bei ihrem Kampf gegen diverse Dämonen. Auch die Beziehung zum Sohn spielt eine wesentliche Rolle. Der Film ist spröde und schlicht gehalten, aber ungemein atmosphärisch. Gibt es bis Ende März in der Arte Mediathek zu sehen.
ich hab den jetzt auch gesehen und fand das gut. nachdem man sich daran gewöhnt hat, daß die hauptdarstellerin null nach nico aussieht, hat es funktioniert. an das tatsächliche elend kommt der film wahrscheinlich nicht heran, aber allein die tatsache, sich auf diese beiden jahre zu fokussieren, ist mal was anderes als die übliche biopic-grütze... leichter punktabzug allerdings für die unfassbar überflüssige schlussszene, es hätte gereicht, sie durchs tor fahren zu lassen und nicht noch ein bild nachzulegen. alles in allem ein feiner film!