Zitat von oasupp im Beitrag #3731paterson (jim jarmusch, 2016)
ein busfahrer steht auf, geht zur arbeit, hört seinen fahrgästen zu, schreibt in den pausen gedichte und kehrt zurück nach hause. seine freundin erzählt von ihren plänen (alle in schwarz-weiß), er geht mit dem hund und trinkt ein (!) bier in der kneipe. montag, dienstag, mittwoch... sonntag. womit die handlung erzählt wäre. ein unaufgeregter film, ein film ohne handlung, (fast) ohne aufregung, ohne wendung, ohne ziel. nicht eine sekunde ist das langweilig, nicht eine sekunde mochte ich missen, zwei stunden pause von einer welt, die einen mit problemen zuscheisst. und das, ohne beliebig zu sein.
Luther (Season 1, GB 2010; Idee: Neil Cross; Darsteller: Idris Elba, Ruth Wilson) Lange habe ich es vor mir hergeschoben. Dabei finde ich Idris Elba seit seiner Rolle als Stringer Bell in The Wire absolut großartig (auch wenn ich sonst fast nichts mit ihm gesehen habe). Und nun habe ich die erste Staffel gesehen und bin begeistert. Am Anfang waren es noch typische "Crime of the Week"-Folgen. Egal, welches Verbrechen geschieht - Luther hat es innerhalb von fünf Minuten entschlüsselt und nutzt nun höchst zweifelhafte Methoden, um den Täter zu überführen. Mit jeder Folge wurde es beinahe besser - die letzten beiden Folgen dieser typisch britisch nur sechs Episoden langen Staffel waren der Wahnsinn. Selbst Alice, eine ebenso geniale wie irre Frau, zu der Luther eine besondere Beziehung hat, ist am Ende einigermaßen sympathisch. Idris Elba als cholerischer Polizist ist hingegen eine Naturgewalt. Macht Spaß. 8/10
Die letzten Sechs in der Playlist: Honeyglaze - Real Deal || Laura Marling - Patterns In Repeat || Nieve Ella - Watch It Ache and Bleed || Dawn Richard & Spencer Zahn - Quiet In a World Full of Noise || Flip Top Head - Up Like a Weather Balloon || Haley Heyndericks - Seed of a Seed
Zitat von G. Freeman im Beitrag #3704Wie man so was nur für den Paycheck macht, zeigte mir gestern das sehr müde "Coming 2 America". Aber da war auch der erste Teil schon nicht die Legende, für die sie manche halten.
Ich quäle mich da gerade durch. Ist schlimmer als ich es mir vorgestellt hatte. Auch wenn die Rolle klein ist… was zur Hölle hat Trevor Noah dazu geritten?
☟ smog in berlin. nichts wie hin. weil du mich küsst, bin ich kein tourist.
kurzweile, informative Doku, von Black Sabbath bis Oasis, es war fast jeder dort. Drogen und Landluft ergänzen sich hier fabelhaft, deckt sich mit meinen Lebenserfahrungen. Aus Spaß wurde dann Ernst, siehe Ozzy.
Bekannte Bands und Musiker, die dort aufnahmen sind u.a. Black Sabbat, Hawkwind, Robert Plant, Queen, Simple Minds, Stone Roses, Charlatans, Oasis und Coldplay. Und etliche Protagonisten kommen auch zu Wort.
http://www.last.fm/de/user/DerWaechter ehemaliger Influencer * Downtown * Radebrecht * "Die einzige Bevölkerungsgruppe, die man risikolos beleidigen kann, sind die Dummen. Da fühlt sich nie einer angegriffen." (Ronja von Rönne) “The sex and drugs have gone and now it’s just the rock ‘n’ roll” (Shaun Ryder)
5 jahre vor "capernaum“ wurde bereits die deutsche version gedreht … haha, just kidding. aber das setting ist tatsächlich ganz ähnlich. kleiner junge muss sich wegen abwesenheit der mutter um einen noch kleineren kümmern. hier, weil es die viel zu junge mutter einfach nicht auf die reihe kriegt, sich um die kinder zu kümmern, während sie immer noch regelmäßig feiern geht und mit ihren männern geht auch dauernd was schief. hier wie da stoßen beide überall in ihrem milieu auf ablehnung, wissen nicht wohin, schlagen sich durch. wahrscheinlich liegt's hauptsächlich am setting, dass „jack“ mir um einiges besser gefallen hat, aber ganz bestimmt auch daran, dass er nie in gefahr gerät in die kitsch-falle zu treten.
star trek – into darkness (j.j. abrams, 2013)
ja, auch wieder ganz okayes popcorn-kino, aber im gegensatz zum vorgänger fiel mir doch extrem auf, wie viel charismatischer die schauspieler im original waren. selbst simon pegg als scotty vermag mich nicht so recht zu überzeugen. chris pine als die junge, draufgängerische version von captain kirk ist nicht mal so schlecht, aber zachary quinto bringt nicht mal ein iota der sophistication von leonard nimoy als spock rüber und wie die sonst so coole uhura angelegt ist, vermag auch zoe saldana nicht wiederzugeben. lediglich cumberbatch als bösewicht khan weiß zu gefallen.
angel's share (ken loach, 2012)
huch, ein feel-good-movie von ken loach? ja, das kann er auch. die lower class ist nicht immer die, die verliert. und das ist – gerade wegen aller widrig-, tolpatschig- und anderer -keiten – sehr amüsant, rasant erzählt und wie immer spürt man loachs liebe für seine helden, auf dass man mitleidet, mitfiebert, mit lacht und weint – egal, ob es nun lustig oder traurig zugeht, es ein happy end gibt oder nicht.
nicht, dass ich meine alles verstanden zu haben. Es gab Zeiten, da war ein Time Twist im Film nichts ungewöhnliches, kann mich nicht erinnern, ob "Memento" da Vorreiter oder Mitläufer gewesen ist, aber ich mag "Memento", und Guy Pearce.
Zu Robert Pattinson fällt mir der Endzeitfilm "The Rover" ein, dort spielt er mit G. Pearce. So weit beides gut.
Bei "Tenet" gibt es ebenfalls 2 gute Momente, es menschelt: als Neil (Pattinson) seine Beziehung zu dem Protagonosten erwähnt, und als Kat Barton sich zwischen Rache und Weltrettung entscheiden muss.
Vorher stellt sie Andrei Sator als das absolut Böse dar, weil er ihr den Sohn wegnehmen will, und dann opfert sie für den Moment der Rache nicht nur den eigenen Sohn, sondern die ganze Menschheit.
Mehr fällt mich dazu nicht ein, liegt entweder am Film oder daran, dass ich noch keinen Kaffee hatte. Tenet läßt mich kalt, ebenso wie Inception, daran wird es liegen.
oh mei, was für ein quark. ich hab eigentlich mehr gelacht, anstatt mich zu gruseln. klimaforscher entdecken in den hochalpen ein phänomen (rotgefärbte gletscher), das in der tierwelt zu seltsamen mutationen führt und sich zur gefahr für einen zusammengewürfelten trupp entwickelt. an sich keine sooo schlechte idee, aber die umsetzung ist komplett stümperhaft, der eh schon hanebüchene plot holprig erzählt und sehr oft vorhersehbar und leider auch kein bisschen beängstigend.
from russia with love (terence young, 1964)
ich war mir eigentlich todsicher, dass ich wirklich schon alle bond-filme gesehen hatte, aber nach kurzer zeit habe ich festgestellt: nein, den nicht. und der ist gut, sehr gut; lässt sich fürs set-up erstmal ein bisschen zeit, um aber dann ein herrliches action-feuerwerk abzubrennen, ohne das mit allzu häufigen zoten und sex-eskapaden ins lächerliche zu ziehen, wie das später usus wurde. das ist einfach ein guter, recht harter agenten-thriller, ohne viel schnick-schnack – ein ansatz, der eigentlich erst wieder mit den daniel craig-filmen aufgegriffen wurde.
come to daddy (ant timpson, 2019)
elijah wood scheint wohl immer noch gegen sein image als netter kerl, nerd, fantasy-held anzukämpfen. sin city, hooligans, das maniac remake … und jetzt dieser seltsame film, der sich zunächst als horror ausgibt, aber plötzlich eine komplett andere richtung einschlägt. das ist zunächst mal lobenswert und recht interessant, aber die auflösung/das finale hinterließ mich mit dem gedanken „echt? das war's jetzt?“. da wäre mehr drin gewesen, aber trotz allem: nicht übel.
Die letzten Sechs in der Playlist: Honeyglaze - Real Deal || Laura Marling - Patterns In Repeat || Nieve Ella - Watch It Ache and Bleed || Dawn Richard & Spencer Zahn - Quiet In a World Full of Noise || Flip Top Head - Up Like a Weather Balloon || Haley Heyndericks - Seed of a Seed
ein film übers filmemachen. das ist zwar nix neues, aber so gut umgesetzt hab ich das selten gesehen. eine ambitionierte, aber total verunsicherte regisseurin versucht sich an einem remake von „die bitteren tränen der petra von kant“. es herrscht zeitdruck, aber sie kann sich nicht mal für eine der kandidatinnen für die hauptrolle entscheiden. das casting zieht sich; die schauspielerinnen haben ihre macken oder passen einfach nicht. und dann fällt scheinbar auch noch der männliche hauptdarsteller aus und gerwin (klasse: andreas lust), der bisher als stand-in fungierte sieht seine chance. es wird intrigiert, viel gemenschelt und missverstanden und die fucking filmfinanzierung hat natürlich auch auf übelste weise ihre finger drin. böse und gut.
der untertan (wolfgang staudte, 1951)
einer der ganz großen deutschen nachkriegsfilme in einer zeit als alle in heimat-, klamauk- und musikfilmen trügerischen trost suchten. hier bekamen sie auf humorvolle art nochmal vorgeführt, wie es dazu kommen konnte, dass sie die welt ins unglück gestürzt haben. heinrich mann hatte das 1918 bereits geahnt und staudte hat es dann adäquat filmisch umgesetzt - erzählerisch wie kunstfertig - mit dem genialen werner peters, der diesen widerlichen typ nicht besser hätte spielen können. ganz großes kino - made in germany - ein seltenes phänomen.