Gestern war Filmtag, denn es war halb-kalt, sehr nass und ganztägig dunkel. Bäh!
Los ging's mit Schnee: "Und täglich grüßt das Murmeltier" Dazu muss man doch hoffentlich nichts mehr sagen - bis auf das sehr kitschige Ende, liebe ich diesen Film heiß und innig. Wenn irgendwo "I got you Babe" läuft, muss ich daran denken. Wenn um 6 Uhr der Wecker klingelt (zum Glück nicht sehr häufig...), muss ich daran denken. Wenn ich ein Dejà-vue habe, muss ich daran denken. "Menschen mögen auch Blutwurst und so was. Menschen sind Schwachköpfe!" 8/10
Dann brauchte ich nen Weihnachtsfilm, um beim Einpacken der Geschenke passende Begleitung zu haben. "Gremlins" hat Netflix nicht, ebensowenig "Edward mit den Scherenhänden" (schluchz!), an "Stirb langsam" hab ich ausnahmsweise mal nicht gedacht -- also suchte ich einfach nach "Weihnachten" und fand Reese Witherspoon. Die mag ich, also versuchte ich es trotz des unsäglichen Titels "Mein Schatz, unsere Familie und ich" (ja, im Ernst!) mit dem Filmchen. Joa. Spielt halt an Weihnachten. Mehr nicht. Story ist egal, weil blöd. Witze sind nicht vorhanden oder blöd. Darstellung ist blöd. Ein Film wie eine Zugfahrt nach Rödermark -- Zug stand halt grad da und es kostet auch nix, würd ich trotzdem nie wieder tun. 1/10
Nach diesem frustrierenden Erlebnis versuchte ich mich mit Hausarbeit abzulenken. Dumme Idee, frustrierte nur noch mehr. Also Zeit für John Hughes! "The Breakfast Club"! Die Geschichte um die fünf Jugendlichen, die an einem Samstag gemeinsam in der leeren Bibliothek nachsitzen & einen Aufsatz darüber schreiben sollen, wer sie sind, ist zeitlos. Zu Beginn in ihre jeweiligen, zum Teil recht extremen Rollen gefügt, stellen sie nach und nach fest, dass sie einander gar nicht so unähnlich sind und die gleichen Probleme teilen. Abzug gibt es, weil ich John Bender, der in seiner Lautstärke und seinem besonders krassen Auftreten eine Schlüsselfigur gibt, absolut nicht ertrage. Und weil die süße Allison (der "Freak") für die "Sportskanone" Andrew erst interessant wird, nachdem die "Prinzessin" Claire ihr ein Makeover verpasst hat, nach dem sie statt in Schwarz in Pink rumrennt und aus unerfindlichen Gründen einen Haarreif trägt. Sexy. "Weiß Phil Collins, dass Sie seine Klamotten geklaut haben?" 7/10
Den Abschluss machte dann "Ferris macht blau". Die Taktiken, die Ferris anwendet, um seinen schulfreien Tag ungestört genießen und voll nutzen zu können, haben mich schon als Kind fasziniert. Mittlerweile sehe ich mit Bedauern, dass dieser ganze Plan nur aufgrund der Blödheit der Erwachsenen funktioniert, aber was soll's. Dass nach nur wenigen Stunden die ganze Stadt mehr oder weniger verrückt spielt und versucht, Ferris zu "retten" (weil das Gerücht umgeht, er sei tödlich erkrankt), ist eines der unsterblichen Goodies des Films. Und dass Charlie Sheen als Junkie auf einer Polizeiwache mit dem braven Töchterchen Jennifer Grey rummacht. (Gnihihi!) "Ich traue diesem Kerl nicht weiter, als ich ihn werfen kann." - "Also mit Ihrem schlimmen Knie sollten Sie niemand werfen." 7/10
Zitat von Mory im Beitrag #407Nach diesem frustrierenden Erlebnis versuchte ich mich mit Hausarbeit abzulenken. Dumme Idee, frustrierte nur noch mehr. Also Zeit für John Hughes! "The Breakfast Club"! Die Geschichte um die fünf Jugendlichen, die an einem Samstag gemeinsam in der leeren Bibliothek nachsitzen & einen Aufsatz darüber schreiben sollen, wer sie sind, ist zeitlos. Zu Beginn in ihre jeweiligen, zum Teil recht extremen Rollen gefügt, stellen sie nach und nach fest, dass sie einander gar nicht so unähnlich sind und die gleichen Probleme teilen. Abzug gibt es, weil ich John Bender, der in seiner Lautstärke und seinem besonders krassen Auftreten eine Schlüsselfigur gibt, absolut nicht ertrage. Und weil die süße Allison (der "Freak") für die "Sportskanone" Andrew erst interessant wird, nachdem die "Prinzessin" Claire ihr ein Makeover verpasst hat, nach dem sie statt in Schwarz in Pink rumrennt und aus unerfindlichen Gründen einen Haarreif trägt. Sexy. "Weiß Phil Collins, dass Sie seine Klamotten geklaut haben?" 7/10
jepp, toller film. auch erst kürzlich wieder angeschaut, aber über genau das von dir zitierte muss ich mich jedes mal ärgern und bewegte mich diesmal dazu, doch reumütig die sprache wieder auf originalton umzustellen. da sind die klamotten nämlich von barry manilow. was treibt die übersetzer zu so einem unsinn?
da fällt mir ein, ich hab letztens hangover 3 gesehen und war entsetzt, wie schlecht der war. schon der erste war keine perle der filmkunst, aber hat mich doch einige male zum lachen gebracht. der zweite war ein lausiger abklatsch - praktisch der erste film nochmal, nur weniger lustig. mit dem dritten haben die jetzt echt den bock geschossen. klar, bin schon selber schuld, wenn ich mir sowas reinziehe…
☟ smog in berlin. nichts wie hin. weil du mich küsst, bin ich kein tourist.
Zitat von gnathonemus im Beitrag #408da sind die klamotten nämlich von barry manilow. was treibt die übersetzer zu so einem unsinn?
Das ist leider üblich bei den Synchros dieser Zeit. Sie haben die Witze dem deutschen Markt angepasst, weil sie glauben, hier kenne eh keiner Barry Manilow. In "Top Secret" kommt in der deutschen Synchro der "Bruder von Heino" vor, ich hab allerdings nicht im Kopf, was im Original an dieser Stelle gesagt wird.
John Bender ist doch die interessanteste Figur im Breakfast Club, wie kann man den Film mögen, ohne ihn zu mögen? Bei diesem anti-feministischen "Du musst dich nur schönmachen, dann mögen dich die Jungs" geh ich aber voll mit, das nervt mich auch immer wieder. Zumal sie danach halt vollkommen unnatürlich ausschaut.
Zitat von gnathonemus im Beitrag #408da sind die klamotten nämlich von barry manilow. was treibt die übersetzer zu so einem unsinn?
Das ist leider üblich bei den Synchros dieser Zeit. Sie haben die Witze dem deutschen Markt angepasst, weil sie glauben, hier kenne eh keiner Barry Manilow. In "Top Secret" kommt in der deutschen Synchro der "Bruder von Heino" vor, ich hab allerdings nicht im Kopf, was im Original an dieser Stelle gesagt wird.
das wird immer wieder so sein, dass jemand (meist kunde oder redaktion) dem zuschauer die popkulturelle referenz nicht zutraut, oder selbst nicht kennt. ich entsinne mich eines gerangels um den namen "dirk nowitzki" vor etwa zehn jahren... "top secret" steht natürlich noch mal auf einem anderen blatt; hier gibt es im original so derart viele derart großartig brunzdämliche wortspiele, dass dem deutschen texter zumeist nicht viel anderes übrig blieb, als sich was völlig neues auszudenken; ganz zu schweigen von den vielen deutschlandwitzen, die in deutschland auf deutsch nicht funktionieren. ("I know a little German. He's sitting over there.")
Kein Spoiler, nur soviel: habe mich selten so auf einen Film gefreut, und burnedcake ging es genauso. Wir kamen uns wie Kinder vor, die auf die Bescherung warten. Gemessen daran, blieb er hinter den Erwartungen zurück. Vielleicht, weil ich nicht mehr 12 bin wie damals, als ich die ersten drei Teile sah und ich mich unsterblich in das ganze Brimborium verliebt habe. Es ist erstaunlich, wie man mit ca. anderthalb Ideen eine Filmreihe bestreiten kann, die dermaßen erfolgreich ist. Daß ich mir jedoch alles anschauen werde, was da noch kommt, steht genauso außer Frage. 3D war aber schon ziemlich schickig. P.S.: Carrie Fisher ist dermaßen geliftet, daß ich hoffe, daß sie nicht raucht. Wenn jemals eine Flamme zu nah an ihr Gesicht kommt, schmilzt es.
7/10
The Wolf Of Wall Street
Im Gegensatz zu einigen hier fühlte ich mich prächtig unterhalten. Das ist für mich weniger eine Anklage des bösen Raubtierkapitalismus (auch wenn er das sein soll, aber es funktioniert nicht) als ein durchgeknallter Comicstrip nach Art von "Fear And Loathing In Las Vegas" mit genau der Art von kaputtem Humor, über die ich lachen muß. Hat zwar an zwei, drei Stellen einige Längen, aber ich mochte ihn... und werde ihn mir noch öfters anschauen, wie die meisten Scorsese- Filme.
8/10
We don't believe in anything we dont stand for nothing. We got no "V" for victory cause we know things are tougher.
(Iggy Pop/James Williamson: "Beyond The Law")
---------------------------------------------------------------- From the river to shut the fuck up.
Star Wars: The Force Awakens Joa, kann man sich schon ansehen, tut nicht so weh wie Episode 1 bis 3. Aber ich bin doch enttäuscht. Abrams und sein Team haben verstanden, was an der Originaltrilogie funktioniert und kopieren hübsch zusammen, was nicht niet- und nagelfest ist. Originalitätsgehalt: null. Spannungskurve: sehr mäßig. Da kommen durchaus schöne Momente zustande, aber das Ganze ist schon ein Bedienen im Nostalgieladen. Rey als Figur fand ich etwas nervig, alle anderen neuen Charaktere gehen klar. Unter schlimm muss ich leider große Teile der Humorversuche verbuchen, das ist mir alles zu 2015. Mal sehen, ob der Film im Original noch gewinnt, Synchros kann ich eh nicht mehr richtig bewerten. 6/10
Dinge, die wir gelernt haben: 1. Lord Voldemort hegt schon wieder üble Pläne in einer Galaxie weit, weit entfernt. 2. In ebenjener gibt es für bedürftige Alt-Schauspielerinnen Botox, da stimme ich meinem Vorredner voll zu. Sehr grässlich anzuschauen. 3. Für Schwertkämpfe braucht man jetzt kein Training mehr, das fluppt auch so.
"Same stars, same moon. One day we’ll be wonderin’ ’round that moon. They’ll build a railroad. A railroad up and down the ways. A railroad to the moon. And when we get there, first thing we’ll do is hunt the natives down."
Star Wars VII: The Force Awakens Ich hatte gute Unterhaltung erwartet (mehr nicht), und die habe ich bekommen. Klar, vieles ist 1:1 kopiert aus den alten Filmen. Die erste halbe Stunde gefiel mir aber trotzdem ausgesprochen gut mit dem geschickten Einführung der neuen Charaktere; danach habe ich mich auch gelegentlich gelangweilt. Immer diese gleichen Ballerszenarien, bei denen am Ende das böse Raumschiff in die Luft fliegt. Etwas mehr Spannung hätte er überhaupt haben können. So war für jeden etwas dabei, ohne wirklich Begeisterung zu wecken. Teil VIII wagt dann hoffentlich auch etwas mehr. Sehr erfreulich fand ich, dass mir das neue Duo Rey / Finn deutlich besser gefiel als die alten Recken.
“Troubled times, kids, we got no time for comedy.” (Phife Dawg)
So lustig ich Kevin- Allein zu Haus seinerzeit fand, so unerträglich finde ich Kevin- Allein in New York. Sollte hier auch mal festgehalten werden. Hab den Anfang geschaut und dann nochmal für ein paar Minuten reingezappt, und das ist wirklich eine 1:1- Kopie in unlustig. Eine absolute Frechheit.
1/10
We don't believe in anything we dont stand for nothing. We got no "V" for victory cause we know things are tougher.
(Iggy Pop/James Williamson: "Beyond The Law")
---------------------------------------------------------------- From the river to shut the fuck up.
Angefixt durch das Kulturressort habe ich es tatsächlich in den vergangenen Wochen geschafft, mal wieder ein paar Filme zu gucken. Ich mach' es kurz.
Hannah Arendt: 7/10 Größtenteils wahre Biografie über die Essayistin und Philosophin Hannah Arendt, die für den "New Yorker" den Eichmann-Prozess dokumentierte und mit Ausdrücken wie "Die Banalität des Bösen" für Missstimmung sowohl unter Juden als auch unter Nazi-Gegnern sorgte. Barbara Sukowa spielt groß, aber so ganz hat mich der Film dann doch nicht überzeugt.
Gone Girl: 8/10 Himmel, ist das schwer, Ben Affleck zu verstehen. Aber der Film macht Spaß. Rosamund Pike (nein, ich schreibe jetzt nicht "Bond-Girl") als durchtriebenes Luder ist eine Wucht, der Film sehr clever. Mir hat er sehr gut gefallen.
Saboteure: 6/10 Ich liebe Hitchcock, aber "Saboteure" ist wirklich sehr schlecht gealtert. Liegt auch daran, dass Hitchcock hier in so einige Klischeefallen der damaligen Zeit tappt, die heute recht einfach zu durchschauen sind. Schade.
Fahrenheit 451: 7/10 Doch doch, ein wichtiger Film, diese Umsetzung von Ray Bradburys weltbekannter Utopie. Schon alleine, die ungläubigen Blicke der Feuerwehrmänner, als man ihnen erklärt, dass die Feuerwehr einst dazu da war, Feuer zu löschen, anstatt zu legen, war traumhaft. Aber auch hier: Der Film ist gealtert.
Unbroken: 5/10 Was hat Angelina Jolie doch hier für schöne Bilder zaubern lassen. Aber wenn die Streicher einen zur Emotionalität zwingen, wenn Helden-Momente heraufbeschworen werden, dann mag das dem geneigten Amerikaner gefallen. Ich fand es größtenteils platt. Dabei hat "Unbroken" das eigentlich nicht nötig, denn einige Szenen sind sehr stark und hätten aus einem Pathos-Melodram ein echtes Kriegsdrama machen können. Schade.
Und dann halt noch beruflich:
Bruder vor Luder: 2/10 16-jährige YouTube-Zwillinge drehen einen Film, in dem Axel Stein tatsächlich nicht nervt. Das und die wunderbare Tara Fischer ergeben einen Gnadenpunkt über der Vollkatastrophe.
Tatort: Benutzt: 7/10 Ballauf und Schenk müssen einen längst vergangenen Fall wieder aufrollen. Und dabei kommt heraus, dass eine Leiche offenbar gar nicht so tot war, wie gedacht und die Teile für eine Wasseraufbereitungsanlage in Tansania doch etwas brisanteres waren. Klassischer Krimi, aber auch etwas bieder.
Tatort: Wer bin ich?: 9/10 Was für ein Spaß! Der "Tatort" begibt sich auf eine Meta-Ebene und suggeriert einen Blick hinter die Kulissen, gepaart mit Insider-Gags und Frotzeleien gegen die Kollegen. Die Auflösung ist aber dann doch etwas zu viel des Guten. Dennoch: Sonntags zur Prime Time so etwas zu sehen, tut doch mal gut.
Die letzten Sechs in der Playlist: Honeyglaze - Real Deal || Laura Marling - Patterns In Repeat || Nieve Ella - Watch It Ache and Bleed || Dawn Richard & Spencer Zahn - Quiet In a World Full of Noise || Flip Top Head - Up Like a Weather Balloon || Haley Heyndericks - Seed of a Seed
Alles, was die Mama möchte, drum begleitete ich sie als Teil eines "Ich bin dann mal im Kino"-Weihnachtspaketes gestern in Ich bin dann mal weg. Erwartet habe ich wenig, wir waren auch nicht für mich da und meine Mutter freute sich sehr, wenngleich selbst sie der Film nicht vollends überzeugte (Hardcore-Buch-Fan halt, die haben ja immer was zu meckern, verständlich). Klar, teilweise schöne Landschaften, aber die absolute Inhaltsleere dafür arg zermürbend. Ansonsten geht's viel im Gott und die Welt, aber vor allem um Gott und wo der denn ist und dass es ihn ja gibt und überhaupt. Irgendwann ist jedes zweite Wort dann Gott und jede zweite Geste meinerseits die des gähnenden Herren. Mutti hatte Spaß, was will man mehr. Aber nochmal muss ich den bitte nicht mehr sehen.
Zitat von G. Freeman im Beitrag #418Alles, was die Mama möchte, drum begleitete ich sie als Teil eines "Ich bin dann mal im Kino"-Weihnachtspaketes gestern in Ich bin dann mal weg. Erwartet habe ich wenig, wir waren auch nicht für mich da und meine Mutter freute sich sehr, wenngleich selbst sie der Film nicht vollends überzeugte (Hardcore-Buch-Fan halt, die haben ja immer was zu meckern, verständlich). Klar, teilweise schöne Landschaften, aber die absolute Inhaltsleere dafür arg zermürbend. Ansonsten geht's viel im Gott und die Welt, aber vor allem um Gott und wo der denn ist und dass es ihn ja gibt und überhaupt. Irgendwann ist jedes zweite Wort dann Gott und jede zweite Geste meinerseits die des gähnenden Herren. Mutti hatte Spaß, was will man mehr. Aber nochmal muss ich den bitte nicht mehr sehen.
ich muss den auch noch sehen, aber nur, weil gute freunde von mir in der band mit den wildecker herzbuben mitspielen.