Hatte ich tatsächlich schonmal gesehen, als ich 1999 mal als Sommerjob im Open - Air - Kino arbeitete und war gestern meiner Schlaflosigkeit geschuldet, als er im Fernsehen wiederholt wurde. Ein typischer Meg - Ryan - Film, auf jeden Fall assziiere ich sie immer sofort mit dieser Art von Romantikkomödien. Diesmal darf auch Tom Hanks mittun. Das Ergebnis ist einfach nur nett, und daran finde ich nichts verwerflich. Er erfüllte seinen Zweck: nachts um 3 Uhr 30 einfach nur jemanden zu berieseln und milde zu amüsieren, ohne allzusehr anzustrengen. Keine große Kunst (obwohl Meg Ryan schon schauspielern kann, aber in beinahe jedem Film gleich niedlich ist, was nicht abwertend gemeint ist ... sie fährt halt ihre Schiene), aber auch nichts, was man ohne Not scheiße finden müßte.
6/10
*edit*
Nachdem es als nicht - homosexueller 15jähriger beinahe unumgänglich war, mal in Meg Ryan verliebt gewesen zu sein, hab ich sie gerade mal nachgegoogelt. Plastic surgery disasters. Erwartbar, aber sehr bedauerlich.
We don't believe in anything we dont stand for nothing. We got no "V" for victory cause we know things are tougher.
(Iggy Pop/James Williamson: "Beyond The Law")
---------------------------------------------------------------- From the river to shut the fuck up.
doku über christos letztes großprojekt vor seinem tod, den fußweg über den iseosee in norditalien. toll, da absolut keine verklärung des künstlers - es geht direkt los mit einer sequenz, die ihn in seiner überheblichkeit und weltfremdheit zeigt, aber sukzessive seine künstlerische vision, sein logistisches geschick, politisches taktieren und letztendlich auch all seine warmherzigkeit und die solidarität mit seinem publikum darstellt - in aller schonungslosen offenheit und das macht den film wirklich wertvoll und ist eine angemessene würdigung eines wahrlich demokratischen künstlers.
shin godzilla (hideako anno, shinji higuchi, 2016)
ich bin absolut kein experte für den ganzen kaiju-kram, aber das ist auf jeden fall der beste godzilla-film, den ich gesehen habe. nun ja, die konkurrenz stellt für mich nur das roland emmerich-fiasko und das nur wenig bessere ding von 2014 dar, aber das ist auch ganz objektiv gesehen ein verdammt guter film. angefangen beim monster-design, bzw. dessen metamorphose und der herleitung seiner evolution (klar, da ist auch viel blödsinn dabei, aber man hat sich immerhin mühe gegeben) und der ganzen prämisse: da das urviech, dort die japanische gesellschaft, die politik und der verwaltungsapparat in all seiner träg- und unsicherheit (seitenhiebe auf das management von fukushima inbegriffen), süffisant wie nüchtern dargestellt in pseudodokumentarischer manier (wer zum teufel merkt sich all die namen und jobtitel der personen, die ständig eingeblendet werden?) und - ich war so dankbar dafür - keine rührselige familiengeschichte, keine lovestory - nicht mit was man unweigerlich menschlich "connecten" muss - ertragen zu müssen. einfach nur horror vor diesem fiesen untier und eine wagemutige strategie, um damit fertig zu werden. so wenig ich mit der japanischen/asiatischen mentalität anfangen kann, im filmischen kosmos ist mir das so viel näher als das amerikanisch geprägte allerlei.
sicko (micheal moore, 2007)
man mag von michael moore halten was man will, aber spätestens wenn er 9/11-helden (feuerwehrleute und medizinisches personal, die übelste gesundheitliche schäden davongetragen haben) nach guantanamo bay (wo die inhaftierten optimale medizinische versorgung erhalten) schippert, wo sie abgewiesen werden, um dann in kuba selbst die beste medizinische versorgung zu erhalten, die sie in den usa verweigert bekommen und von der lokalen - ja, kubanischen - feuerwehr gefeiert werden, da wird einem klar was für einen wertvollen beitrag dieser idealist leistet und ich habe geheult wie ein schlosshund, weil diese menschen endlich das bekommen haben, was sie verdienen (und mir kommen beim schreiben dieser sätze schon wieder die tränen)
tal día hizo un año (salka tiziana, 2020)
ach, manchmal ist mubi schon ein herzchen von einer streaming-plattform. und so bin ich also heute mit einem der langweiligsten filme aller zeiten beglückt worden. die geschichte: mutter reist mit ihren zwilligen zur familie des vaters (der nie auftaucht) in die spanischen pampa, um sich und die zuschauer zu tode zu langweilen. keine story, keine wirklichen dialoge oder interaktionen? kein problem für mich, aber es sollte dann halt irgendwas vorhanden sein, was mich bei der stange hält, aber: nix. nur statische kameraeinstellungen und absolut lähmende langeweile. ich prophezeie der regisseurin eine schillernde zukunft - entweder als arthouse-darling oder als angestellte in der nächstbesten pommes-bude. viel glück!
Gut inszeniert, gut gespielt ... teils amüsant, teils tragisch, in weiten Teilen unterhaltsam. Die Message des Films bleibt dagegen im Vagen ... ist Alkohol nun ein guter oder doch eher ein schlechter Kumpel? Bei mir bekommt der Fim eine 7/10.
Das ganze Unglück der Menschen rührt allein daher, dass sie nicht ruhig in einem Zimmer zu bleiben vermögen. (Blaise Pascal)
Zitat von CHX im Beitrag #4488Der Rausch (Thomas Vinterberg, 2020)
Gut inszeniert, gut gespielt ... teils amüsant, teils tragisch, in weiten Teilen unterhaltsam. Die Message des Films bleibt dagegen im Vagen ... ist Alkohol nun ein guter oder doch eher ein schlechter Kumpel? Bei mir bekommt der Fim eine 7/10.
ernsthaft? du brauchst da eine message? so à la "faust aufs auge"? ich glaube nicht, dass es da eine eindeutige gibt und das vinterberg das beabsichtigt hat. so leicht sollte man es sich als zuseher dann auch nicht machen. daher von mir 9/10.
Zitat von CHX im Beitrag #4488Der Rausch (Thomas Vinterberg, 2020)
Gut inszeniert, gut gespielt ... teils amüsant, teils tragisch, in weiten Teilen unterhaltsam. Die Message des Films bleibt dagegen im Vagen ... ist Alkohol nun ein guter oder doch eher ein schlechter Kumpel? Bei mir bekommt der Fim eine 7/10.
Danke, so haben wir das auch gesehen. Ich habe aber sogar eine 8 gegeben.
Im Nachhinein habe ich mich ein wenig eingelesen und war einmal geschockt und einmal überrascht. Dänemark hat wohl die höchste Alkoholkonsum-Rate unter Jugendlichen in ganz Europa. Alkohol gehört dort also zum Leben ganz klar dazu. Geschockt war ich, als ich gelesen habe, dass eigentlich Thomas Vinterbergs Tochter ein Kind von Mads Mikkelsens Figur spielten sollte und sie am vierten Tag der Dreharbeiten einen tödlichen Verkehrsunfall hatte, sodass Vinterberg als Regisseur in der ersten Zeit vertreten wurde. Schrecklich.
Die letzten Sechs in der Playlist: Honeyglaze - Real Deal || Laura Marling - Patterns In Repeat || Nieve Ella - Watch It Ache and Bleed || Dawn Richard & Spencer Zahn - Quiet In a World Full of Noise || Flip Top Head - Up Like a Weather Balloon || Haley Heyndericks - Seed of a Seed
Zitat von CHX im Beitrag #4488Der Rausch (Thomas Vinterberg, 2020)
Gut inszeniert, gut gespielt ... teils amüsant, teils tragisch, in weiten Teilen unterhaltsam. Die Message des Films bleibt dagegen im Vagen ... ist Alkohol nun ein guter oder doch eher ein schlechter Kumpel? Bei mir bekommt der Fim eine 7/10.
ernsthaft? du brauchst da eine message? so à la "faust aufs auge"? ich glaube nicht, dass es da eine eindeutige gibt und das vinterberg das beabsichtigt hat. so leicht sollte man es sich als zuseher dann auch nicht machen. daher von mir 9/10.
Ja, ein wenig schon. Lehrer, die ihren Schülern raten, vor einer Prüfung einen zu heben. Dann die Druckbetankung am Ende. Vinterberg beschreibt quasi alle Facetten des Alkohols - im Guten wie im Schlechten. Aber mir hat da am Ende auch ein wenig die Läuterung gefehlt. Stellenweise wird der Alkoholkonsum ja sogar glorifiziert als Augenöffner, als Ruhigsteller. Dass der tägliche Alkoholkonsum auch schwere körperliche Schäden verursacht, wird ja größtenteils komplett ausgespart.
Es ist aber trotzdem ein sehr guter Film.
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Zitat von gnathonemus im Beitrag #4489 ernsthaft? du brauchst da eine message? so à la "faust aufs auge"?
Ne, eher in dem Sinne, dass der Film das Thema teilweise sehr ernst nimmt (und dann auch so darstellt) und dann eher wieder nicht ... für mich stellt sich das etwas unausgegoren dar.
Das ganze Unglück der Menschen rührt allein daher, dass sie nicht ruhig in einem Zimmer zu bleiben vermögen. (Blaise Pascal)
ja, aber es ist doch so, dass die auswirkungen des alkohols zwischen brüllend komisch bis schwer pathologisch liegen. was den film so gut macht, ist eben, dass er da keine wertung vornimmt, sondern aufzeigt, wie schwierig es ist, da eine grenze zu ziehen. patentrezepte gibt's dazu nicht, weil es eben auch eine typfrage ist, was der alkohol mit einem macht.
hier übrigens die bewegende oscar-rede von vinterberg:
Zitat von CHX im Beitrag #4488Der Rausch (Thomas Vinterberg, 2020)
Gut inszeniert, gut gespielt ... teils amüsant, teils tragisch, in weiten Teilen unterhaltsam. Die Message des Films bleibt dagegen im Vagen ... ist Alkohol nun ein guter oder doch eher ein schlechter Kumpel?
Das gehörte für mich mit zu den Stärken des Films, dass gerade dies so offen gehalten war. So nach dem Motto, Alkohol ist keine Lösung, so ganz ohne fehlt dann schon auch was. Aber davon abgesehen, als Werbung für Alkohol kann man den Film wirklich nicht verstehen.
Letzte Woche in der Tageszeitung ein Bild von Boris Johnson gesehen. Mit dem Bilduntertitel, dass er seine Mitarbeiter*innen wohl auch zum Alkohol-Konsum aufgefordert hat um ein wenig lockerer zu werden.
Ich hab Rausch mit einem guten Freund im Kino gesehen, der das Glück hatte, bei einem Autounfall betrunken nur sich und niemand weiteres zu verletzen. Und als jemand, der seit über 20 Jahren im Nachtleben Arbeit, habe auch ich eine intensive Beziehung zum Alkohol. Ich kann verstehen, dass der Film einen etwas ratlos zurück lässt. Eine klarere Botschaft kann etwas sehr Befriedigendes haben und Halt beziehungsweise Rückversicherung bieten. Aber genau das kann ein Problem sein, wenn es um Alkoholismus geht. Sicher ist nicht jeder Alkoholismus toxisch und reißt einen in den Abgrund, aber auch nicht jeder Eskapismus ist gut und führt zu was. Aber es gilt sich stets dazu zu positionieren. Ein äußerer Kompass lässt da einen selbst nicht nach Hause finden. Und ich glaube genau das gelingt dem Film ganz hervorragend. Ohne zu werten irritiert und konfrontiert er. Das hat wenigstens mich und auch meine Begleitung zu einer Menge Gedanken und Gesprächen, um auf den eigenen Kompass zu schauen, angeregt.
Das stimmt natürlich. Für eine Diskussion hinterher ist das zuträglich. Wie man hier ja sieht.
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Zitat von JackOfAllTrades im Beitrag #4491 Ja, ein wenig schon. Lehrer, die ihren Schülern raten, vor einer Prüfung einen zu heben. Dann die Druckbetankung am Ende. Vinterberg beschreibt quasi alle Facetten des Alkohols - im Guten wie im Schlechten. Aber mir hat da am Ende auch ein wenig die Läuterung gefehlt. Stellenweise wird der Alkoholkonsum ja sogar glorifiziert als Augenöffner, als Ruhigsteller. Dass der tägliche Alkoholkonsum auch schwere körperliche Schäden verursacht, wird ja größtenteils komplett ausgespart.
Es ist aber trotzdem ein sehr guter Film.
So ähnlich sehe ich das auch. Einerseits zeichnet der Film die Thematik "Alkohol" extrem ernst ... um im nächsten Augenblick die Thematik wieder zu verharmlosen. Der Film ist gut, zeigt aber auch seine Schwächen. Ich bleibe bei 7/10 ... in diesem Sinne:
Das ganze Unglück der Menschen rührt allein daher, dass sie nicht ruhig in einem Zimmer zu bleiben vermögen. (Blaise Pascal)
Aber genau diese Ambivalenz dar- und herauszustellen, ist doch die Stärke des Films. Gerade die beiden Szenen am Ende so unmittelbar nebeneinander machen das doch deutlich. Drogen und Rausch gehören zur Menschheitsgeschichte - und das wird sich auch nicht ändern. Natürlich verursachen sie Probleme - aber sie sind eben auch für einen Zustand verantwortlich, den viele als positiv empfinden und suchen. Würde sich der Film klar gegen Alkohol positionieren, wäre es ein ARD-Film am Mittwochabend.
Mittwochabend 20:15 ist für den Film doch kein Problem. FSK 12.
http://www.last.fm/de/user/DerWaechter ehemaliger Influencer * Downtown * Radebrecht * "Die einzige Bevölkerungsgruppe, die man risikolos beleidigen kann, sind die Dummen. Da fühlt sich nie einer angegriffen." (Ronja von Rönne) “The sex and drugs have gone and now it’s just the rock ‘n’ roll” (Shaun Ryder)