Zitat von G. Freeman im Beitrag #4673Supermarkt [1974] (Mubi)Mein erster Klick und zum Glück hat es gleich Klick gemacht. Hamburg habe ich gar nicht viel sauberer in Erinnerung muss ich sagen. Die filmischen 70er Deutschlands werden nie mein Jahrzehnt sein, aber immer wieder entdeckt man so seine Perlen.
Ich mag deutsche 70er-Filme, aber "Supermarkt" habe ich nach einer Viertelstunde abgebrochen, weil er mir zu blöd war. Das waren immerhin ein paar Minuten mehr als "White Star", trotz Dennis Hopper.
Zitat von Olsen im Beitrag #4676Freue mich immer, wenn man mal andere Kaurismäki-Afficionados trifft. Es gibt nicht mehr viele. Oder hat es nie gegeben.
Hier! Hier! Hier! Ja, vielleicht mit Ausnahme der Leningrad-Cowboys-Sequels. Ich habe letztes Jahr sogar den Entschluss gefasst, nächstes Jahr oder so mal nach Helsinki zu fahren. Wo ich wahrscheinlich enttäuscht sein werde, dass es nicht aussieht wie in Kaurismäki-Filmen, sprich wie in den frühen 60ern. Und die Bevölkerung in Wirklichkeit wahrscheinlich aus gutgelaunten Business-Clowns besteht.
An den Leningrad-Cowboys-Filmende gibt es nichts auszusetzen. Der einzige Kaurismäki-Film, den ich schwächer fand war „Ariel“. Den finde ich zwar auch nicht schlecht, aber im Gegensatz zu den späteren Filmen eben noch nicht so richtig ausgereift.
☟ smog in berlin. nichts wie hin. weil du mich küsst, bin ich kein tourist.
geschrieben von orson welles und joseph cotten, letzterer auch hauptdarsteller, welles in einer nebenrolle, der eigentlich auch regie führen sollte, aber irgendwas war da ... und dann wurde der film auch noch um 20 min auf 1 stunde 8 geschnitten und genauso verstümmelt fühlt er sich an, wobei man aber merkt wie viel potenzial in diesem agententhriller/film noir gesteckt hätte. schauspiel, kamera, dialoge - alles top notch, aber die story hüpft und holpert, hat ein viel zu abruptes und damit unbefriedigendes ende. schande dem studio, das diesen frevel zu verantworten hatte.
21 jump street (phil lord, christopher miller, 2012)
deputy chief hardy (nick offerman) gleich zu anfang des films: "We're reviving a canceled undercover police program from the '80s and revamping it for modern times. You see the guys in charge of this stuff lack creativity and are completely out of ideas, so all they do now is recycle shit from the past and expect us all not to notice." das soll wohl selbstironisch sein, aber es trifft leider exakt zu. zudem ist dieses machwerk unfassbar dumm, unlustig und zynisch.
22 jump street (phil lord, christopher miller, 2014)
das sollte eigentlich teil 2 der watchparty werden, aber wir haben beschlossen uns nicht noch weitere 2 stunden lebenszeit stehlen zu lassen.
das 21 jump street-trauma musste ich mit einer gehörigen portion arthouse/indie kontern:
wendy and lucy (kelly reichardt, 2008)
wem "nomadland" zu verklärend-romantisch war, dem sei dieser film ans herz gelegt. wendy reist mit ihrem hund lucy richtung alaska, um dort arbeit zu finden (und vermutlich um irgendeinem unbill in ihrem leben zu entkommen). in einem kaff in oregon verreckt aber ihr auto und von nun an geben sich unglück und ungeschick die klinke in die hand. sie steckt fest und das land der unbegrenzten möglichkeiten zeigt seine hässliche fratze. michelle williams gibt hier eine performance zwischen willensstärke und zerbrechlichkeit, die einem die schuhe auszieht. und kelly reichardt: welch größeres kompliment könnte man einer regisseurin machen, als das, dass ihre anwesenheit eigentlich nicht zu bemerken ist.
guilty bystander (joseph lerner, 1950)
ein abgehalfterter, versoffener ex-cop, erfährt von seiner ex, dass ihr gemeinsamer kleiner sohn entführt wurde. die nachforschungen führen ihn in einen tiefen sumpf organisierten verbrechens und in die übelsten gegenden und kaschemmen von nyc und das ist saumäßig spannend, toll gespielt, gefilmt, ausgeleuchtet und der große apfel wird hier von seiner allerhässlichsten seite gezeigt. einziger kritikpunkt ist das viel zu abrupte und etwas süßliche ende, aber nichtsdestotrotz: ein juwel des film noir - ausgegraben und in restaurierung gegeben von nicolas winding refn. danke dafür!
gunda (viktor kosakovskiy, 2020)
der regisseur schenkte uns schon den großartigen "aquarela". hier geht es aber nicht um die uns umgebenden elemente, sondern unsere "nutztiere" - in der hauptsache um die titelgebende sau und ihren wurf. in eindringlichen schwarz-weiß-bildern, mit grunzen, quieken, gackern, muhen, insektengeräuschen und vogelgezwitscher als soundtrack, wird das kurze zusammenleben von gunda und ihren ferkeln gezeigt - und das wahnsinnig intensiv, manchmal bis an die schmerzgrenze repetitiv (profan ausgedrückt: zeitweise auch ein bisschen langweilig). als intermezzi gibt es aber auch hühner bei der ersterkundung neuer umgebung und rinder, die endlich mal aus dem stall gelassen werden, zu sehen. der gemeinsame nenner ist, dass die tiere in keinster weise vermenschlicht werden, aber eben durch ihre darstellung ihre persönlichkeit offenbar wird. alles in allem ein film, der zig peta-kampagnen in die tasche steckt.
Was Netflix mir so anpreist, Folge 1657. Dieses Mal also einen Rache-Western im Still der Blaxploitation Filme der 70er-Jahre und mit etlichen tarantinoesken Szenen. Der Cast ist überwiegend schwarz und der Soundtrack besteht aus Reggae-, Dancehall- und Afrobeat-Klassikern. Da stößt man bei den Anhängern klassischer Western schnell an gewisse Grenzen. In den Kommentaren zu dem Film sind das auch die Themen, die abgehandelt werden, und nicht, dass die Handlung etwas schlicht, das Ganze aber trotzdem ziemlich unterhaltsam und gut umgesetzt ist. Mir hat es jedenfalls gefallen.
http://www.last.fm/de/user/DerWaechter ehemaliger Influencer * Downtown * Radebrecht * "Die einzige Bevölkerungsgruppe, die man risikolos beleidigen kann, sind die Dummen. Da fühlt sich nie einer angegriffen." (Ronja von Rönne) “The sex and drugs have gone and now it’s just the rock ‘n’ roll” (Shaun Ryder)
Control (GB/USA/AUS/J/F 2007, R: Anton Corbijn, D: Samantha Morton, Sam Riley, Alexandra Maria Lara) Der letzte Film meines Mubi-Ein-Euro-Abos. Ich hatte viel erwartet, wurde aber tatsächlich ein wenig enttäuscht. Dass Ian Curtis kein Held war, war mir klar. Dass die Umstände - viel zu früh geheiratet und Vater geworden - es dann auch nicht besser gemacht haben, war auch klar. Aber irgendwie finde ich hier niemanden wirklich sympathisch. Der Film lässt mich außerdem recht kalt. Er bietet schöne Schwarz-Weiß-Bilder, berührt mich aber nur ganz selten. 6/10
30 über Nacht (USA 2004, R: Gary Winick, D: Jennifer Garner, Mark Ruffalo) Eine Bodyswitch-Komödie ohne Bodyswitch, eine Extrem-Coming-of-Age-Story, weil es hier einen Zeitsprung von 17 Jahren gibt. Oder auch: Ich muss vielleicht doch noch mal meine Kriterien ändern, wann Filme auf meine Watchlist wandern. Der hier läuft bald bei Netflix aus, er stand drauf und wir brauchten was Leichtes. Das haben wir auch bekommen, obwohl man "leicht" auch als "seicht" bezeichnen könnte. Eine 13-Jährige mit Zahnklammer, eher der Typ Raupe, wünscht sich nichts sehnlicher, als eine erfolgreiche 30-Jährige zu sein, was dann auch passiert - und ein Schmetterling noch dazu. Wenn dieser Film nicht Jennifer Garner und Mark Ruffalo als Sympathieträger hätte, er wäre komplett verloren. So ist er immerhin annehmbar. Dass der Film auch ohne seine Prämisse komplett hanebüchen ist, ist dann tatsächlich zu viel. 5/10
Sieben Minuten nach Mitternacht (GB/E/USA 2016, R: J.A. Bayona, D: Sigourney Weaver, Felicity Jones, Lewis MacDougall, Liam Neeson) Puh, dieser Sahara-Staub ist echt tückisch. Dringt in Wohnzimmer ein und lässt einem die Augen ganz doll tränen. Denn heulen, das tue ich ja nicht. Warum auch? Ist ja ein furchtbar positiver Film! Der zwölfjährige Conor lebt schließlich mit seiner todkranken Mutter zusammen (Krebs ist ein Arschloch), sein Vater lebt längst in den USA, Conor wird gehänselt und verprügelt und zieht irgendwann zur Oma, die er auch nicht wirklich leiden kann. Da mit Zwölf auch Sachen in Conors Kopf passieren und sich kindliche Fantasie mit der beginnenden Pubertät vermischt, ersinnt sich Conor ein Monster, das ihm Kraft gibt, um die schwere Zeit zu überbrücken. Ein unendlich trauriger, wenngleich auch sehr guter Film! 8/10
The Cabin in the Woods (USA 2011, R: Drew Goddard, D: Kristen Connolly, Chris Hemsworth, Anna Hutchison, Fran Krantz, Jesse Williams) Fünf junge Menschen wollen ein paar Tage in einer einsamen Waldhütte verbringen. So beginnen Horrorfilme. Und genau das ist The Cabin in the Woods. Die Besetzung ist bewusst klischeehaft gehalten. Man fragt sich nur die ganze Zeit, was diese komischen Angestellten da so machen. Es gibt die übliche Hatz auf die Jugendlichen und das übliche Prinzip der zehn kleinen Ihr-wisst-schon. Das ist unterhaltsam, aber eben auch nicht mehr. 7/10
Die letzten Sechs in der Playlist: Honeyglaze - Real Deal || Laura Marling - Patterns In Repeat || Nieve Ella - Watch It Ache and Bleed || Dawn Richard & Spencer Zahn - Quiet In a World Full of Noise || Flip Top Head - Up Like a Weather Balloon || Haley Heyndericks - Seed of a Seed
Metal Lords Der hat mir überraschend gut gefallen und den Abend versüßt. Ein charmanter und lustiger Highschool-Film, in dem es natürlich um Metal geht, aber auch um Außenseiter. Und das rennt bei mir beides Türen ein, klar. Für Metal-Hörer gibt es viele Anspielungen, auch vier Cameos von bekannten Musikern. Kommt bei mir auf die Liste mit den Feelgood-Dingern, die ich mir immer mal wieder anschauen kann. (8/10)
lief neulich auf arte und ich bin - nachdem ich ein paar minuten reingeschaut hatte - drauf hängen geblieben. keine offenbarung, aber ein solides drama mit thriller-elementen mit jean dujardin, den ich von film zu film immer mehr schätze, marie-josée croze und sandrine kiberlain. gibt's noch in der mediathek zu sehen.
jason bourne (paul greengrass, 2016)
nach teil drei wollten greengrass und matt damon ja eigentlich nicht mehr. dann gab's diesen offshoot mit jeremy renner von tony gilroy (den ich auch noch nicht gesehen habe), aber dann fühlten sie sich wohl bemüßigt, doch weiter zu machen. das hätte es nicht gebraucht. was wirklich neues ist ihnen nämlich nicht eingefallen, auch wenn es nun die vermeintliche auflösung der story bournes gibt. zum schluss langweilt sogar die action, die sich ewig hinzieht und von minute zu minute unglaubwürdiger wirkt. nee nee nee, damit haben sie sich und dem publikum keinen gefallen getan.
the remains of the day (james ivory, 1993)
ivory, anthony hopkins, emma thompson, in einer nebenrolle hugh grant, landadel, kostüme, prunkvolles schloss. das klingt, wie am reißbrett für ein entsprechendes publikum konstruiert. aber selbst wenn es so war, die geschichte zwischen dem perfekt funktionierenden, scheinbar durch nichts aus der fassung zu bringenden butler und der nicht minder begabten, ihn aber emotional herausfordernden hausdame, die einem höchst fragwürdigen herren dienen, hat mich mitgenommen, emotional aber auch intellektuell, und es gibt kein gramm kitsch zu viel. eine echte meisterleistung. schade, dass die trotz 8 oscar-nominierungen nicht gewürdigt wurde.
Mad Mission Vollkommen überdrehter Action-Klamauk aus Hongkong, den meine Schwester und ich als Kinder geliebt haben. Diesen und den zweiten Teil. Was soll ich sagen? Aus heutiger Sicht ist das Teil noch unfassbarer als damals, was nicht nur am Film selbst liegt, sondern auch an der Synchronisation von Rainer Brandt. Viele seiner Arbeiten sind nicht gut gealtert, aber die hier klappt glücklicherweise noch halbwegs. 7 von 10 Punkten, objektiv wahrscheinlich null.
hab ich mir aus Prokrastinationsgründen angeschaut. Ich muß doch darauf hinweisen, daß mich die Bildwelten, die da erschaffen wurden, schwer beeindruckt haben. Nicht unbedingt mein Humor, aber technisch hat mir der sehr gefallen. Wechsel zwischen Zeichentrick und Digital, Miteinbeziehung fernöstlicher Zeichnungen, medidative Landschaftsbilder in atemberaubender Optik ... würde den echt gerne mal auf einer großen Leinwand sehen. Absolute Perfektion.
We don't believe in anything we dont stand for nothing. We got no "V" for victory cause we know things are tougher.
(Iggy Pop/James Williamson: "Beyond The Law")
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Zitat von gnathonemus im Beitrag #4020filme? wer mag denn filme? völlig absurd.
hier so:
fabian oder der gang vor die hunde (dominik graf, 2021)
schreib ich halt doch noch was: absolutes meisterwerk, bester deutscher film seit ... victoria ... oder toni erdmann ... systemsprenger ... die geliebten schwestern ... diese liga eben.
Im Kino verpasst und endlich gesehen. Beeindruckend gut, aber das Genuschel ging mir auf die Nerven. Entweder hat mein Fernseher so einen verwaschenen Klang, oder das ist einfach so schwer zu verstehen - selbst für Graf Verhältnisse.
The Midnight Sky Ein Film der verpassten Chancen. Man hätte sich auf George Clooneys Handlungsstrang beschränken können. Oder auf den anderen, wobei ich ersteren deutlich interessanter fand. Oder man hätte beide vernünftig ausgestalten können, mit mehr Hintergründen versehen und sich nicht ganz so zufällig und oberflächlich treffen lassen. So bleibt das Gefühl, ein schön gefilmtes, aber zielloses Nichts mit trostlosem Schluss gesehen zu haben. Schade, es wäre mehr drin gewesen. (6/10)
damals war ich mir nicht so sicher, welchen der beiden ersten teile ich lieber mag. im direkten re-watch-vergleich hat teil 1 aber doch knapp die nase vorn. 1. weil die entwicklungsgeschichte von peter parker zum superhelden im vergleich zum - zwar psychologisch interessanten - zwiespalt zwischen abgefuckter superhelden-persona und peter parker als sonnyboy mit berufs- und privatleben, der aber erzählerisch keine besondere tiefe erreicht, um einiges interessanter ist und zudem ordentlich komödiantisches potenzials abwirft. 2. beide antagonisten sind stark, aber willem dafoe/green goblin > alfred molina/dr. octopus. 3. offenes ende in teil 1 > kitsch-ende in teil 2.
quo vadis, aida? (jasmila zbanic, 2021)
erzählt, angelehnt an eine wahre geschichte, die ereignisse des massakers der serbischen armee unter führung von kriegsverbrecher ratko mladic an über 8000 männern und jungen im bosnischen srebrenica aus der sicht einer dolmetscherin in diensten der UN und ihren verzweifelten kampf, ihren mann und ihre zwei söhne vor dem schon befürchteten schicksal zu bewahren. die niederländische UN-truppe wurde dabei anscheinend völlig von der zentralorganisation im stich gelassen und konnte gegen die bluthunde der serbischen armee nichts ausrichten. unglaublich beklemmend inszeniert und gespielt und angesichts des krieges in der ukraine leider hochaktuell.
malina (werner schröter, 1991)
filmkunstscheiße - absolut am anschlag. vielleicht hätte ich vorher mal die buchvorlage von ingeborg bachmann konsultieren sollen. elfriede jelineks umsetzung als drehbuch und schröters regie lassen einem als unbedarfter auf jeden fall keine chance, da auch nur irgendwas sinnvolles rauszuziehen. ja, schon klar, die frau - möglicherweise eine schriftstellerin - ist mental hochgradig instabil und findet weder in ihrem imaginären männlichen counterpart "malina", noch in der affäre mit ivan den halt, den sie eigentlich bräuchte und geht dann komplett vor die hunde, aber um das zu erzählen bräuchte es keine 2 stunden, eine sinnfreie szene nach der anderen, dialoge, die wohl mithilfe eines zufallsgenerators hergestellt wurden und ganz schlimm für mich: permanentes ariengeschmetter. einziger pluspunkt für mich: isabelle huppert in der hauptrolle.
Zitat von gnathonemus im Beitrag #4020filme? wer mag denn filme? völlig absurd.
hier so:
fabian oder der gang vor die hunde (dominik graf, 2021)
schreib ich halt doch noch was: absolutes meisterwerk, bester deutscher film seit ... victoria ... oder toni erdmann ... systemsprenger ... die geliebten schwestern ... diese liga eben.
Im Kino verpasst und endlich gesehen. Beeindruckend gut, aber das Genuschel ging mir auf die Nerven. Entweder hat mein Fernseher so einen verwaschenen Klang, oder das ist einfach so schwer zu verstehen - selbst für Graf Verhältnisse.
hm, im kino hatte ich damals keine verständnisprobleme.