The Batman (USA 2022, R: Matt Reeves, D: Robert Pattinson, Zoe Kravitz, Jeffrey Wright, Colin Farrell, Paul Dano, John Turturro, Andy Serkis, Peter Sarsgaard) Puh - vielleicht war die Erwartungshaltung zu groß. Vielleicht bin ich durch die Nolan-Batmans zu verwöhnt. Aber irgendwie hat mich sehr viel an dem Film gestört. Zuerst einmal: Robert Pattinson. Ich gehe vorurteilsfrei an Filme ran und gebe jedem Schauspieler eine Chance. Aber Pattinson ist für mich eine Fehlbesetzung. Als Batman ist es mir sogar noch egal, aber als Bruce Wayne finde ich ihn furchtbar. Dann der Score: Wie zur Hölle kann man auf die Idee kommen, die ersten vier Töne des "Imperial March" aus Star Wars als Hauptthema für den Batman-Track zu nehmen? Ich musste permanent an Darth Vader denken - und war damit gedanklich komplett raus. Das Batmobil: Ja, da hat Nolan vielleicht etwas zu dick aufgetragen - aber ein umgebautes Muscle-Car? Das war schon sehr prollig. Dann der Film an sich: Er hat mich in keiner Sekunde emotional gepackt. Er ist sehr düster (was bei Batman ja wohl normal ist). Aber das Meme, das durchs Internet geistert, das zeigt, dass der nächste Batman einfach in völliger Schwärze spielt, ist schon treffend. Gotham City ist eine Film-noir-Kulisse, es ist fast immer Nacht, es regnet häufig, außerdem gilt es, einen Kriminalfall zu lösen, denn der Serienkiller Riddler treibt sein Unwesen. Ich habe mich mehrfach ertappt, mich zu fragen, ob der Film auch in Schwarz-Weiß funktioniert hätte. Hätte er vermutlich nicht. Mir fehlt auch manchmal etwas, was Marvel vielleicht sogar zu häufig einsetzt: Humor. The Batman nimmt sich fürchterlich ernst. Aber dadurch ist man durchgängig in dieser finsteren Stimmung gefangen. Trotz aller Kritik vergingen die drei Stunden recht schnell, was jetzt doch für einen gewissen Unterhaltungswert spricht. Deshalb 6/10.
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Das hat in dem Fall aber historische Gründe. Wir haben hier einen sehr jungen Batman. Pattinsons Figur ist um die 30 Jahre alt. Und es basiert alles auf den Batman-Anfängen - und da hieß die Comic-Reihe eben noch The Batman.
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Zitat von JackOfAllTrades im Beitrag #4698Das hat in dem Fall aber historische Gründe. Wir haben hier einen sehr jungen Batman. Pattinsons Figur ist um die 30 Jahre alt. Und es basiert alles auf den Batman-Anfängen - und da hieß die Comic-Reihe eben noch The Batman.
Das geht jetzt nicht gegen dich, aber diese Wissenschaften um Albernheiten sind inzwischen fast so nervig wie die nicht aufhören wollende DC-, Marvel- und Star Wars-Inflation.
☟ smog in berlin. nichts wie hin. weil du mich küsst, bin ich kein tourist.
ZitatWhen the title character debuted in Detective Comics, he was billed as "*The* Batman". The article " the" was also used in the 1940s serials. The use of the word "the" had fallen out of favor by the 1960s. Although, it was revived for the 1970s serious re-imagining of the character by Denny O'Neil and Neal Adams.
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Zitat von Lumich im Beitrag #4700Das geht jetzt nicht gegen dich, aber diese Wissenschaften um Albernheiten sind inzwischen fast so nervig wie die nicht aufhören wollende DC-, Marvel- und Star Wars-Inflation.
Warum soll das gegen mich gehen? Ich hatte mit dem Film nichts zu tun.
Vergessen habe ich natürlich: Zoe Kravitz könnte auch einfach nur dastehen und ich würde es mir anschauen. Ich verlange "The Catwoman".
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Zoe Kravitz war mir am Ende ein bisschen zu hölzern, wenn sie auch an sich erstmal eine gute Wahl scheint.
Bei Pattinson würde ich energisch widersprechen, der hat mir besonders als Bruce Wayne gut gefallen. Aber ich mochte auch die Düsternis, die Humorlosigkeit, den Score und das umgebaute Muscle Car. Welches Batmobil war denn mal nicht Macho? Batman ist insgesamt eine ziemliche Macho-Fantasie (die ich leider liebe).
Was mich an der Musik tatsächlich etwas gestört hat war das repetitive Element: die Leitmotive wurden einfach ein wenig zu oft wiederholt, was schnell ein bisschen auf die Nerven geht. Sparsamerer Einsatz hätte der simplen aber eigentlich sehr wirksame Musik besser gestanden.
Und du hast nicht an Darth Vader und Star Wars denken müssen? Da war es dann bei mir vorbei... ich war raus aus der Batman-Welt und im anderen Franchise.
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Ehrlich gesagt nicht. Ich habe eben beides nacheinander gehört und verstehe zwar die Assoziation, wäre aber selbst nicht drauf gekommen. Mich erinnerte das Tema viel eher an Chopins Trauermarsch, was ich wiederum sehr passend fand, weil ja sehr im Mittelpunkt steht, dass Batman aus seiner Trauer nicht herauskommt und quasi jede Nacht in Trauer rumprügelt.
einer meiner feel-good-film-favoriten über die turbulenten versuche einer dubliner amateur-soul-band zu ruhm und geld zu kommen - mit tollen laiendarstellern/-musikern (von denen immerhin glen hansard später noch davon profitiert hat), einer netten unkitschigen story und vor allem mit großartigen interpretationen vieler soul-klassiker.
love & friendship (whit stillman, 2016)
wunderbare adaption von jane austens "lady susan" - kompakt, fies, lustig, stilsicher ausgestattet und toll gespielt - v.a. kate beckinsale in der hauptrolle konnte hier endlich mal zeigen, was in ihr steckt (ihre sonstige rollenauswahl würde ich als eher nicht so glücklich bezeichnen).
Zitat von JackOfAllTrades im Beitrag #4607Die Legende vom Ozeanpianisten (I 1998, R: Giuseppe Tornatore, D: Tim Roth, Pruitt Taylor Vance) Es gibt Filme, die man Menschen zeigen sollte, die sagen, dass sie mit Filmen nichts anfangen können. "Die Legende vom Ozeanpianisten" ist - wie auch schon Tornatores zehn Jahre zuvor gedrehter Film "Cinema Paradiso" - ein solcher Film. Erzählt wird die fantastische Geschichte vom Findelkind 1900, das eben in diesem Jahr auf einem Schiff, das zwischen England und den USA pendelt, geboren wurde, in den ersten Jahren im Kesselraum aufwuchs, dann ein musikalisches Wunderkind wird und der zum besten Pianisten des Planeten aufsteigt - und das, obwohl er das Schiff nie verlassen hat. Erzählt wird diese Geschichte vom Trompeter der Schiffsband nach dem Zweiten Weltkrieg. Tornatore gelingt es, in zwei Stunden, den Zuschauer mit großartigen Bildern in den Bann zu ziehen, untermalt wird der Film vom Großmeister Ennio Morricone. Tim Roth mit seinem recht unnahbaren Spiel passt in die Rolle des Eigenbrötlers, der sich mit Trompeter Max anfreundet. Ein cineastisches Meisterwerk, dem man sogar ein paar Logiklücken verzeiht. 9/10
ich mochte ihn auch. meisterwerk? eher nicht. mir war er dann doch stellenweise zu kitschig und die aussage - grob verkürzt: "schuster bleib bei deinen leisten" - war mir ein wenig zu bieder geraten. absoluter höhepunkt des films (v.a. was kamera und musik betrifft): das duell mit jelly roll morten - absolut cineastisches gold!
Forgotten (Gi-eok-ui bam) Wen man in den Tiefen des Netflix-Kataloges herumwühlt, treten Filme wie dieser sehenswerte südkoreanische Psychothriller zutage. Er wird vom Sender so stiefmütterlich behandelt, dass man ihm nicht mal eine Synchronisation spendiert hat. Nun stört mich das persönlich überhaupt nicht, aber es wird viele Leute davon abhalten, hier reinzuschauen. Dabei kann man das nur empfehlen, denn das Teil ist spannend, unvorhersehbar und mit einem sehr düsteren Schluss versehen. Am besten, ihr lest gar nichts darüber und macht ihn euch direkt mal an. (8/10)
7 Gefangene (7 Prisoneiros) Ein weiterer sehenswerter Film aus den Netflix-Katakomben. Warum hört man von diesen Streifen so wenig, während irgendwelcher Ryan-Reynolds-Schmu massiv beworben wird? Ich weiß, Kapitalismus und so. Und das ist auch Thema dieses brasilianischen Sozialdramas, das sich darum dreht, wie arme Menschen vom Land mit falschen Versprechungen in die Stadt gelockt und dort kriminell ausgebeutet werden. Und manche gehen dann in diesem System voll auf. Wirkt alles sehr authentisch und ist nicht gerade stimmungsfördernd, aber so muss diese Art von Kino sein. (8/10)
Zitat von Olsen im Beitrag #4707 7 Gefangene (7 Prisoneiros) Ein weiterer sehenswerter Film aus den Netflix-Katakomben. Warum hört man von diesen Streifen so wenig, während irgendwelcher Ryan-Reynolds-Schmu massiv beworben wird? Ich weiß, Kapitalismus und so. Und das ist auch Thema dieses brasilianischen Sozialdramas, das sich darum dreht, wie arme Menschen vom Land mit falschen Versprechungen in die Stadt gelockt und dort kriminell ausgebeutet werden. Und manche gehen dann in diesem System voll auf. Wirkt alles sehr authentisch und ist nicht gerade stimmungsfördernd, aber so muss diese Art von Kino sein. (8/10)
Vielleicht stellt der pöhse Kapitalismus hier auch einfach nur die Vorlieben des Publikums korrekt dar (ketzerisch könnte man behaupten, das sei die Idee einer liberalen Marktwirtschaft). Ist es möglich, dass mehr Leute Ryan-Reynolds-Schmu sehen wollen als brasilianische Sozialdramen, die schlechte Stimmung machen?
"Happy Holidays... is what terrorists say. Merry Christmas, from Avery and Jack."
Sicher. Aber es hilft auch nicht, wenn Leute, die sich gerne das Sozialdrama ansehen würden, nichts von dessen Existenz wissen. Das hat Netflix schon selbst in der Hand. Mir ist der Film beispielsweise noch nie vorgeschlagen worden.