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Christine Ich kann den Film fast nicht neutral beurteilen, weil ich den als Stephen King- und John Carpenter verehrender Teenager sehr geliebt habe (auch wenn Kings Roman natürlich immer klar besser war), und auch heute konnte ich, obwohl ca 25 Jahre nicht mehr gesehen, noch teils die Dialoge mitsprechen. Carpenters Stärken kommen durch diese ganzen College-/Eltern/Teenagerdialoge weniger zur Geltung als z.B. in The Fog, Halloweeen oder Die Klapperschlange. Letztlich wirkt der Film heute recht trashig, aber auch das ist schwer zu beurteilen, weil Tele 5 den Film in einer dieser typischen verstümmelten 80er Jahre-TV-Fassungen gezeigt hat. Durch das Fehlen expliziter Gewaltszenen war Christines blutiger Rachefeldzug in der zweiten Hälfte mehr oder weniger wirkungslos, und auch das Finale wirkte etwas gehetzt. Das Urteil nach all diesen Jahren also: Eher ne 6/10.
“Troubled times, kids, we got no time for comedy.” (Phife Dawg)
steile these #drölfundzwumpfzig: carpenters stärken (phantasielose nummerndramaturgie, gelungene tricktechnik, effiziente handhabung eines beschränkten budgets inkl. hausgemachtem monosynthi-soundtrack) kommen bereits in seinem erstling "dark star" ausreichend zum tragen, und sind in ihrer prägnanz sowie in ihrer aufheiternden wirkung bei der kulturell relevanten multiplikatorenzielgruppe zwischen 18-49 (nämlich mir) nie wieder auch nur annähernd von ihm so stringent erreicht worden. nahezu jeder carpenter-film, den ich vorher oder nach "dark star" sah, hat mich gähnen gemacht (okay, "die klapperschlange" nur zeitweise).
Hmmmm ok, eine kritische Neubewertung der Klassiker könnte man ja auch mal angehen - aber als ich The Fog vor ein paar Jahren nochmal sah, fand ich den immer noch höchst wirkungsvoll, genauso wie Die Klapperschlange. Assault - Anschlag bei Nacht ist doch auch heute noch ziemlich stark. Halloween fand ich immer etwas albern, aber dass der gute Schockmomente hat, kann man ja wohl nicht bestreiten. Dark Star hat mich dagegen nie überzeugt, der kam mir immer wie die schöne Low Budget-Fingerübung / 2001-Parodie vor, die sie eben war.
“Troubled times, kids, we got no time for comedy.” (Phife Dawg)
Zitat von Reverend im Beitrag #514 Dark Star hat mich dagegen nie überzeugt, der kam mir immer wie die schöne Low Budget-Fingerübung / 2001-Parodie vor, die sie eben war.
eben, mehr wollte der film nie sein, und darum funktioniert er. "the fog" dagegen fand ich schon in den achtzigern lahm.
Inland Empire Gestern zu Lynchs 70. Geburtstag in einer Sondervorstellung im örtlichen Programmkino. Die 20-minütige filmphilosophische Einführung a.k.a. ein Kapitel aus der Masterarbeit der Organisatorin hätte man sich sparen können, zumal dieser 3-Stunden-Hammer nicht verständlicher oder weniger verständlich wurde durch Kurzzitate von Deleuze und Adorno. Ich hatte bisher stäflicherweise noch keinen Lynch-Film gesehen und dachte, so ein Event sei vielleicht ein guter Einstieg. Der Film selbst hinterließ mich dann irgendwo zwischen begeistert, genervt, aufgewühlt, eingeschläfert und verwirrt. Eine halbstündige Diskussion mit meiner Mitbewohnerin im Anschluss löste einige der größeren mentalen Knoten im Kopf, doch so ganz gelichtet hat sich das lynchsche Wirrwarr noch nicht. Unabhängig vom Inhalt möchte ich anmerken, dass mir dieser Handkamera-Still mit den zu Riesenzinken aufgeblasenen Nasen und ständigem Gewackel auf der großen Leinwand schwer auf die Augen gegangen ist. Nach zwei Stunden musste ich mal für fünf Minuten die Augen schließen, um mich für die letzte Stunde zu wappnen. Definitiv eine Erfahrung. Ob positiv oder negativ muss ich irgendwann mal noch entscheiden.
Moment mal, verstehe ich das richtig: Du hast noch nie einen Lynch-Film (Kein Wild At Heart? Kein Blue Velvet? Mulholland Drive? Lost Highway? Twin Peaks?) gesehen? Und dann gibst du dir den heftigsten Brocken zum Einstieg? Das ist respektabel, aber auch ein bisschen irre.
“Troubled times, kids, we got no time for comedy.” (Phife Dawg)
Zitat von tenno im Beitrag #513 nahezu jeder carpenter-film, den ich vorher oder nach "dark star" sah, hat mich gähnen gemacht (okay, "die klapperschlange" nur zeitweise).
Ich mag den größten Teil aller Carpenter- Filme, und "They Live!" finde ich nach wie vor unterschätzt. Der ist schon ein starkes Statement.
We don't believe in anything we dont stand for nothing. We got no "V" for victory cause we know things are tougher.
(Iggy Pop/James Williamson: "Beyond The Law")
---------------------------------------------------------------- From the river to shut the fuck up.
Ja, wirklich nicht gerade der beste Einstieg in die Lynch-Welt. Ich würde dir empfehlen, dass du mal mit „Blue Velvet“ oder „Wild at Heart“ weiter machst. „Inland Empire“ ist schon eher so was wie ein Best Of der Lynch Absurditäten. Könnte ich gut verstehen, wenn man da während der langen 3 Stunden in die Knie geht. Ich war damals auch ein wenig froh, wie ich wieder aus dem Kino raus kam.
Die Emotionen, die Quork fühlte, sind nun aber nicht gerade untypisch für ein Lynch-Erlebnis. Egal, welcher Film.
Und Carpenter ist ein unerreichter Gott atmosphärischer Trashfilme. "Prince of Darkness" ist der Hammer, "Die Mächte des Wahnsinns" ebenfallls. Nicht zu vergessen "They Live!", da hat der King vollkommen recht. Ahhh, und von "The Thing" kann ja wohl niemand behaupten, dass es ein schlechter Film wäre. Kaum jemand schafft es so schön, mir ein "ungutes Gefühl" zu verpassen, wenn ich allein zuhause bin und seine Filme ansehe. DAS ist mal ein Qualitätsmerkmal!
Mein Einstieg in die Lynch-Welt war damals natürlich "Twin Peaks", dann folgte "Wild at Heart". "Inland Empire" ist mit "Eraserhead" der einzige Lynch-Film, den ich noch nicht gesehen habe.
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"Inland Empire" ist der einzige Lynch-Film den ich nicht häufiger als einmal gesehen habe ... ok, diesen Rasenmäher Film, was ja auch nur bedingt ein reiner David Lynch Film ist, auch nur einmal