Ich muss zumindest zugeben: Ich werde mit "Blue Velvet" nicht richtig warm. Trotz Dennis Hopper, Kyle MacLachlan und Isabella Rossellini.
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Zitat von Reverend im Beitrag #519Moment mal, verstehe ich das richtig: Du hast noch nie einen Lynch-Film (Kein Wild At Heart? Kein Blue Velvet? Mulholland Drive? Lost Highway? Twin Peaks?) gesehen? Und dann gibst du dir den heftigsten Brocken zum Einstieg?
Nicht der heftigste , der dämlichste Lynch aller Zeiten. Improvisierter Schwachsinn. Eine Vielzahl der Szenen hat Lynch unter absolutem Zeitdruck manchmal erst 12 Stunden vor dem Dreh geschrieben.
Na, na. Weißt du, wieviele großartige Filme auf die gleiche Weise entstanden sind? Entscheidend ist doch das künstlerische Ergebnis. Dass man darüber bei Inland Empire streiten kann, ist klar. Mir ging der auch zu großen Teilen auf die Nerven, weil man eben - anders als in den Mindfucks Mulholland Drive oder Lost Highway - tatsächlich keinen erzählerischen Faden mehr finden konnte, sondern alles nur noch kompletter Alptraum war. Mit eben allerdings auch extrem furchterregenden Szenen.
“Troubled times, kids, we got no time for comedy.” (Phife Dawg)
Ich schiebe Inland Empire bereits sage und schreibe zehn Jahre vor mir her. Vielleicht wird's doch mal Zeit den zu schauen, auch wenn's wohl furchtbar anstrengend wird.
Ansonsten hab ich alle Filme von Lynch gesehen, mir fällt auf Anhieb keiner davon ein, der mir nicht gefallen hätte. Mit Twin Peaks kam ich beim letzten Sehen aber nicht mehr so gut klar. Erste Staffel immer noch töfte, aber die zweite ist mir zu verkrampft auf Mysterien gebürstet.
Zitat von Ninja_Hagen im Beitrag #544Ich schiebe Inland Empire bereits sage und schreibe zehn Jahre vor mir her. Vielleicht wird's doch mal Zeit den zu schauen, auch wenn's wohl furchtbar anstrengend wird.
Dito hier, dabei ist "Lost Highway" einer meiner absoluten Lieblingsfilme (bestimmt 20 mal gesehen), zugleich fand ich aber "Mulholland Drive" extrem zäh.
Der Elefantenmensch (1980): 8/10 Der Wüstenplanet (1984): 7/10 Blue Velvet (1986): 6/10 Wild at Heart - Die Geschichte von Sailor und Lula (1990): 7/10 Das Geheimnis von Twin Peaks (1990/91): 10/10 Twin Peaks - Der Film (1992): 7/10 Lost Highway (1997): 7/10 The Straight Story - Eine wahre Geschichte (1999): 8/10 Mulholland Drive (2001): 10/10
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Und wo ich schon dabei bin - ich glaube, ich habe nicht viele John-Carpenter-Filme gesehen:
Dark Star - Finsterer Stern (1974): 7/10 Halloween - Die Nacht des Grauen (1978): 7/10 The Fog - Nebel des Grauens (1980): 5/10 Das Ding aus einer anderen Welt (1982): 8/10 Starman (1984): 7/10 Big Trouble in Little China (1986): 8/10 Die Mächte des Wahnsinns (1994): 7/10
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Hatte noch nie einen Film von Ettore Scola (RIP) gesehen, dank Arte war das gestern aber ein Erweckungserlebnis. Rom, 1938. Hitler besucht Mussolini, die ganze Stadt ist euphorisch und schmeißt sich in Uniformen, um den Führer zu begrüßen. Zurück im Wohnblock bleibt nur Sophia Loren, die die von Mann und sechs Kindern in tägliche Unordnung gebrachte Wohnung aufräumen muss. Sie ist extrem erschöpft. Zufällig begegnet sie Marcello Mastroianni, der ihr zunächst Avancen zu machen scheint. Später stellt sich heraus, dass er schwul ist und (vor allem deshalb) auch Systemfeind und arbeitslos. Für eine kurze Zeit wird Sophia klar, dass es eine andere Welt gibt jenseits von Mussolinis Gebrüll, Uniformen und Geschirr spülen. Den ganzen Film hindurch hört man die hohlen Phrasen aus dem Rundfunk, was einen immer größeren Kontrast bildet zu dem, was die beiden sich erzählen und was sie empfinden. Am Ende bleiben Sophia Loren abends nur ein paar Minuten Lektüre von "Die drei Musketiere" am offenen Küchenfenster, bevor sie zu ihrem groben Fascho-Mann zurück ins Bett steigen muss.
Ein sehr rührender, trauriger Film, der ganz subtil, dabei aber extrem wirksam die Dummheit der faschistischen Ideologie bloßlegt.
“Troubled times, kids, we got no time for comedy.” (Phife Dawg)
Das war aber nicht der Punkt. Es ging mir darum, dass immer das Ergebnis zählt, nicht die Produktionsbedingungen. Es gibt ja nun nachweislich auch Tausende von Filmen, deren Drehbuch schon lange vor Drehbeginn fertig war, die leider noch viel langweiliger geworden sind als Inland Empire.
“Troubled times, kids, we got no time for comedy.” (Phife Dawg)
Zitat von MrMister7 im Beitrag #552Ja mein Freund das Ergebnis zählt. Und dieser Film ist scheiße.
dass inland empire einiges von seinem betrachter abverlangt, wird niemand bestreiten können. es muss sich bestimmt niemand schlecht fühlen, der damit nichts anfangen konnte, aber vielleicht schadet es auch nicht, dem film seine grösse anzuerkennen, auch wenn man es selbst nicht vermochte, sich darin zurechtzufinden.
☟ smog in berlin. nichts wie hin. weil du mich küsst, bin ich kein tourist.
Ich werde es jedenfalls als nächstes mal mit Twin Peaks (der Serie) versuchen, die in der örtlichen Bibliothek zufällig gerade zu haben ist. Stand sowieso schon lange auf der Liste. Nach "Inland Empire" war ich sehr abgeschreckt, aber die Euphorie hier im Zusammenhang mit seinen anderen Werken (und der nicht 100%ig nachvollziehbare Ärger über "Inland Empire" bei manchem) haben mein Interesse am Rest geweckt.